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Ungewöhnliche Anordnungen für den Mittel-/Hochton in Vintage Lautsprechern

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    #61
    Zitat von Observer Beitrag anzeigen
    Es gibt bei Youtube nicht so oft gut abgemischten Content. Hier mal wieder das Beispiel, das mir sehr gut gefällt, eine Ennio Morricone Interpretation des dänischen Sinfonie Orchesters:

    #TuvaSemmingsen #DNSO #FilmmusicLIVEThe Good, the Bad and the Ugly Composed by Ennio MorriconeVarious flutes: Hans Ulrik, Russell ItaniVocals: Tuva Semmingse...


    Versuch mal zu lokalisieren, wo gerade der Frauenchor singt, die Solosängerin, die Solopfeifinterpretin, die Stratocaster...... stimmt das ansatzweise mit dem Bild überein? Schwer, da die Kameras wechseln (und ihre Positionen).
    Mir gefällt die Aufnahme übrigens auch in mono gut.


    Wirklich sehr gut .
    Aber hast Du nicht auch den Verdacht, daß man auch bei Christine Nonbo Andersen für die Endproduktion mit einer direkteren Mikrofonaufnahme etwas nachgeholfen hat?

    Oder nimm das hier.
    The Lord of The Rings SuiteComposed by Enya, Howard Shore, Philippa Boyens, Fran Walsh, Viggo Mortensen, J.R.R TolkienPerformed by The Danish National Sympho...

    Aber da ist in beiden Fällen die Absicht auch eine ganz Andere.
    Bei reinem Mono würde ich hier den „Gesamtraumeindruck“ vermissen.
    Aber wo das Orchester mehr als Einheit rüberkommen soll, kann ich Musik in Mono ebenfalls sehr gut „degustieren“.

    Die guten alten ersten Mono-Aufnahmen in "echter" HIFI Qualität sollte man keinesfalls unterbewerten.
    Und schon gar nicht nicht ein gutes Remaster
    Duke Ellington - Masterpieces By Ellington (2 LP) (45 RPM) (200g) ✓ Bestpreis-Garantie ✓ Schneller Versand ✓ Bis zu 30 Tage Rückgaberecht ✓ Professioneller

    https://www.youtube.com/watch?v=T97CwV18jNg&list=PLWu67Sin3rTCn4MzvgEoGbHT XEPFwx6_L
    Recorded December 19, 1950
    A historic record - recorded just four years removed from the dawn of the analog tape era!
    Remastered by Ryan Smith at Sterling Sound from the original analog tapes




    Aber um zum Thema zurückzufinden:

    Ich denke, daß es nicht umsonst wäre (nicht jeder hört gerne Alles über Kopfhörer), ja sogar angebracht, weiter nach Anordnungen - so ungewöhnlich sie auch zunächst erscheinen mögen, denn Neues hat anfänglich sehr oft diese Eigenschaft, - für den Mittel-/Hochton zu suchen, um eine „Inroom-Response“ herzustellen, die einer der von Oliver dipol-audio hier vorgestellten Raumkurven - ohne oder schon vor weiteren Zusatzmaßnahmen - relativ leicht nahekommen können/kann.

    Mir selbst gefallen ganz subjektiv (zufällig?) Lautsprecher besser, die die Kriterien von Toole et al. möglichst weitgehend erfüllen.

    LG
    Bernd

    Kommentar


      #62
      Der Herr Strauss hat sich mal intensiv mit der konsistenten Schallausbreitung im Raum beschäftigt und kam dabei auf etwas andere Konstruktionen. Sieht erst mal unspektakulär aus, ein Mittel-Hochtonhorn und ein Tieftonchassis.

      Ausgestattet mit einem 12-Zoll-LIT-Woofer und einem Mittelhochtonhorn bietet die SE-MF-4 die gleiche unbestechliche Performance.


      So mancher Studioprofi schwört darauf.
      best regards

      Mark von der Waterkant

      Kommentar


        #63
        ich hab von denen gehört aber noch nie einen gehört.
        einen 12zöller bis 1200hz hinauf spielen zu lassen, finde ich mutig.

        die preisgestaltung ist auch mutig, rechne mal die amps dazu.

        wenn man sie mit zb sonarworks einmisst, dann muss immer die daw mitlaufen. nun ja ...
        Zuletzt geändert von longueval; 07.09.2024, 11:19.
        ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

        Kommentar


          #64
          Zum o.g. "Grundkonzept":

          Zitat von Observer Beitrag anzeigen
          ...
          Sieht erst mal unspektakulär aus, ein Mittel-Hochtonhorn und ein Tieftonchassis.
          ...
          So mancher Studioprofi schwört darauf.



          Zitat von longueval Beitrag anzeigen
          ...
          einen 12zöller bis 1200hz hinauf spielen zu lassen, finde ich mutig.
          ...

          In diesem Bsp. (s.u.) liegt die Übernahme merklich niedriger (nicht ganz eine halbe
          Oktave), dafür ist der Tieftöner aber noch merklich größer:

          High-End Studiomonitor mit hohem Schalldruck, absolut linearer Wiedergabe und hervorragender räumlicher Abbildung.



          Vielleicht könnte man diesen Monitor hier als eine Art "Urahn" des Konzepts ansehen:




          Es gibt sicher vergleichbare Konzepte weiterer Hersteller für größere Studiomonitore,
          sowie auch Versuche, dieses "Grundrezept" für Heimanwendung nutzbar zu machen.

          Möchte man bei "flachem" Frequenzgang im Direktschall, den Raumanteil bereits
          ab "wenigen hundert" Hz merklich sinken lassen (also hier ein nennenswertes
          Bündelungsmaß erreichen) - so wie es die bevorzugten Raumkurven s.o. (Direktschall
          plus Raumanteil) fordern - dann kommt man bei Verwendung eines einzelnen Direkt-
          strahlenden Tieftöners nicht um eine entsprechend große Membran herum.

          Um die Bündelung abzuschätzen, setzt man den Membranumfang in Relation zur
          abgestrahlten Wellenlänge.

          Bei den meisten der vergleichbar dimensionierten großen Monitore ergibt sich für
          den Tieftöner an der Übernahmefrequenz ein Verhältnis von Membranumfang zu
          Wellenlänge im Bereich "irgendwo knapp unter 3". (als sog. "Kr-Wert").

          Würde sich die Membran an der Übernahme tatsächlich noch "perfekt kolbenförmig"
          bewegen, so ergäben sich dort extrem hohe Bündelungsmaße für den Tieftöner, die
          sogar ein "Matching" mit dem Waveguide/Horn an der Übernahme oft schwierig
          gestalten könnten.

          In der Praxis dürfte das "Problem" oft dadurch etwas abgemildert werden, dass das
          reale Bündelungsmaß eines "Konus" Tieftöners zu hohen Frequenzen (was "hohe
          Frequenzen" für einen geg. Tieftöner sind, ist über den Kr abzuschätzen) in vielen
          Fällen (konkreter Tieftöner wäre maßgeblich) nicht ganz so deutlich steigt, wie das
          einer "idealen Kolbenmembran".

          D.h. bei solchen Dimensionierungen ist es unter diesem Aspekt sogar hilfreich,
          wenn die Membran des Tieftöners den Bereich der perfekten kolbenförmigen
          Bewegung zu höheren Frequenzen hin verlässt ...

          Wie gut das im "Zusammenspiel" eines Mehrwegesystems jeweils gelingt, und mit
          welchen "Nebenwirkungen" (u.a. Phasengang des TT im Übernahmebereich) das
          verbunden sein kann, hängt sicher entscheidend von Qualität und Verhalten des
          verwendeten Tieftöners ab, weshalb ich da auch nicht hersteller- oder typspezifisch
          spekulieren möchte.


          Ein Konus Tieftonsytem bis in den Bereich (deutlich) Kr > 2 laufen zu lassen, erfordert
          jedoch sicher einen gewissen "Mut", wenn man das so bezeichnen möchte.

          Das gehört jedoch bei o.g. Monitorauslegungen - die an umbautem Volumen (brutto)
          oft an der 200 Liter Grenze "kratzen" oder diese auch übersteigen können - mit zum
          Konzept:

          Sich beim (sehr) erwünschten Verhalten - fallender Energiefrequnzgang ab wenige
          hundert Hz - mehr oder weniger allein auf die Größe eines einzelnen Tieftöners zu
          verlassen, fordert dann bei mittleren und höheren Frequenzen seinen Preis durch
          "Herausforderungen", die konstruktionsseitig zu bewältigen sind (falls sie im jeweiligen
          Einzelfall tatsächlich vollständig bewältigt werden können).


          Anhang:

          Zusammenhang zw. Membranradius, Kr-Wert und Bündelungsmaß

          Klicke auf die Grafik fÃür eine vergrÃöÃerte Ansicht  Name: Diagramm_BÃündelungsmaÃ_Sahm_01.jpg Ansichten: 0 GrÃöÃe: 1577 KB ID: 699884


          Quelle: Heinz Sahm "HiFi Lautsprecher", Franzis 1978
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 07.09.2024, 14:58.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

          Kommentar


            #65
            zu den jbl häfen

            die haben hatten versteifungsringe und materialbesonderheiten, da schwingt nur mehr der mittlere bereich, da bricht, zumindest behaupten sie das nichts diagonal auf, soll angeblich richtungskeulen mindern ...
            sind meiner erfahrung nach die einzigen neben einigen alten zb celestion oder elektro voice, die das auch versucht haben.

            die dings da sind plastik membrane, möglicher weise wabenversteift
            ich bin in keinem fall ein freund davon wenn, dann bidde dreiweg, oder mht horn, das weiter runter geht. siehe m2, da ist die übernahme eine oktave tiefer.

            wenn der chassisdurchmesser mal in den bereich kommt der schwingenden länge der 3. lage auf der e saite geige, werd ich theoretisch nervös
            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

            Kommentar


              #66
              Ich mag nicht , wenn‘s näselt, noch nicht mal einen Anklang davon.
              LG
              Bernd

              Kommentar


                #67
                leichte absenkung bei 800hz schmalbandig (ausprobieren= hilft ein bissi, wenn die fuhre zum näseln neigt. da ist ausprobieren gefragt. bissi rauf, bissi runter, bis es passt.
                ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                Kommentar


                  #68
                  Zitat von longueval Beitrag anzeigen
                  ...
                  ich bin in keinem fall ein freund davon wenn, dann bidde dreiweg, oder mht horn, das weiter runter geht. siehe m2, da ist die übernahme eine oktave tiefer.
                  ...

                  Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                  ...
                  In diesem Bsp. (s.u.) liegt die Übernahme merklich niedriger (nicht ganz eine halbe
                  Oktave), dafür ist der Tieftöner aber noch merklich größer:
                  ...

                  Wenn das Verhältnis der Übernahmefrequenzen Strauss "SE-MF-4" / JBL "M2" mit
                  ca. 1200Hz / 800Hz lt. jeweiliger Katalogangaben so passt, dann hätte ich oben
                  besser schreiben sollen: "gut eine halbe Oktave" (eine ganze wird es m.E. nicht).

                  Die Membrandurchmesser (ohne Sicke) sollten sich analog etwa wie 26cm / 35cm
                  verhalten (falls ich mich anhand der frontalen Fotos nicht vermessen habe, wenn man
                  Membrandurchmesser und Gehäusebreite für beide Modelle aufeinander bezieht).

                  D.h. der "nominelle Kr" (Kolbenstrahler Idealisierung) wäre bei der M2 "einen Tick"
                  geringer an der Übernahme, aber es sind m.E. "keine Welten".
                  Zuletzt geändert von dipol-audio; 07.09.2024, 23:20.
                  Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                  Kommentar


                    #69
                    Ist zwar nicht "Vintage" aber stelle ich dennoch mal hier (Punktschallquelle, ungewöhnlich ? ?) zur Diskussion:
                    Studiomonitor, DSP, Netzwerkanschluss, 20 Hz - 35 kHz (±1,5 dB), 126 dB SPL (1 m), 3 Tieftöner(381 mm / 15 Zoll), 4 Mitteltontreiber(127 mm / 5 Zoll), Koaxial-Mitteltontreiber(127mm), Koaxial-Kompressions Hochtontreiber (25mm), Leistung: 5926 Watt Anschlüsse: 1x XLR In analog, 1x XLR In digital, 1x XLR Out digital, 2x RJ45 Maße: 1.450 x 1.388 x 1.000 mm (HxBxT Gewicht: 150 kg, weiß


                    LG
                    Bernd

                    Kommentar


                      #70
                      Sicherlich sehr guter LS - aber eine 8-Punkt-Schallquelle

                      Kommentar


                        #71
                        Zitat von Palisanderwolf Beitrag anzeigen
                        Ist zwar nicht "Vintage" aber stelle ich dennoch mal hier (Punktschallquelle, ungewöhnlich ? ?) zur Diskussion:
                        Studiomonitor, DSP, Netzwerkanschluss, 20 Hz - 35 kHz (±1,5 dB), 126 dB SPL (1 m), 3 Tieftöner(381 mm / 15 Zoll), 4 Mitteltontreiber(127 mm / 5 Zoll), Koaxial-Mitteltontreiber(127mm), Koaxial-Kompressions Hochtontreiber (25mm), Leistung: 5926 Watt Anschlüsse: 1x XLR In analog, 1x XLR In digital, 1x XLR Out digital, 2x RJ45 Maße: 1.450 x 1.388 x 1.000 mm (HxBxT Gewicht: 150 kg, weiß


                        LG
                        Bernd
                        Wenn dieser Hersteller etwas Außergewöhnliches herstellt, kann man davon ausgehen, dass es Sinn macht und dass die technischen Daten die angegeben werden, auch stimmen.

                        150Kilo pro LS, das ist allerdings "kein Schmutz nicht" (wie man im Ösiland sagt).
                        Gruß
                        David


                        WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                        Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                        Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                        Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                        Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                        Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                        Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

                        Kommentar


                          #72
                          Zitat von Palisanderwolf Beitrag anzeigen
                          Ist zwar nicht "Vintage" aber stelle ich dennoch mal hier (Punktschallquelle, ungewöhnlich ? ?) zur Diskussion:
                          Studiomonitor, DSP, Netzwerkanschluss, 20 Hz - 35 kHz (±1,5 dB), 126 dB SPL (1 m), 3 Tieftöner(381 mm / 15 Zoll), 4 Mitteltontreiber(127 mm / 5 Zoll), Koaxial-Mitteltontreiber(127mm), Koaxial-Kompressions Hochtontreiber (25mm), Leistung: 5926 Watt Anschlüsse: 1x XLR In analog, 1x XLR In digital, 1x XLR Out digital, 2x RJ45 Maße: 1.450 x 1.388 x 1.000 mm (HxBxT Gewicht: 150 kg, weiß


                          LG
                          Bernd

                          @Bernd

                          "Zur Diskussion stellen" könnte hier m.E. das Abfassen einer "Doktorarbeit" bedeuten, wenn man
                          gleich zu Beginn die Unterschiede zu den Studiomonitoren diskutieren möchte, die zuvor erwähnt
                          wurden ... (Edit: Es sind einige, insbesondere was den Tiefton sowie Anzahl und Integration der
                          einzelnen Wege betrifft.)

                          Das kann hier sicher nicht vollumfänglich geleistet werden.

                          Aber man könnte sicherlich mit den Gemeinsamkeiten anfangen und vielleicht auch beim Begriff
                          der Punktschallquelle.

                          Eine Punktschallquelle im akustisch/technischen Sinn, wäre eine Schallquelle, die im betrachteten
                          Übertragungsbereich (abgestrahlten Wellenlängenbereich) klein gegen die Wellenlänge ist und somit
                          frei von Richtwirkung.

                          >> Bei keiner der bisher "angeschauten" Studiomonitore mit Waveguides/Hörnern für den
                          Mittel-/Hochton ist das der Fall.

                          Vielmehr ist das Ziel erkennbar, den Energiefrequenzgang und damit die "Inroom Response" zum
                          obersten Hochton hin merklich "fallen" zu lassen, um in den Bereich der in

                          Post #46
                          Es dürfte inzwischen 8-9 Jahre her sein, dass ich diese Bilder aus dem Netz gesammelt habe. Tesla "ARS 631": Dual "CL161": Finnland (vemutlich ein veröffentlichtes Selbstbau Projekt): Rectilinear:


                          und

                          Post #47
                          Es dürfte inzwischen 8-9 Jahre her sein, dass ich diese Bilder aus dem Netz gesammelt habe. Tesla "ARS 631": Dual "CL161": Finnland (vemutlich ein veröffentlichtes Selbstbau Projekt): Rectilinear:


                          erwähnten bevorzugten Verläufe einer "Raumkurve" zu gelangen (durch Annäherung).

                          (Edit: Der Direktschall soll dabei weiterhin einen "flachen" Verlauf aufweisen, das sollte man
                          "im Hinterkopf" behalten, d.h. der Direktschall "auf Achse" soll nicht zum Hochton hin abfallen.)

                          Dazu ist ein zum obersten Hochton hin kontinuierlich steigendes Bündelungsmaß erforderlich.

                          Einige Hersteller geben in ihrem Werbematerial dabei das Zielverhalten für ihre LS als Punkt-
                          schallquelle
                          an, andere tun das nicht (bei jeweils vergleichbaren Konstruktionen mit vergleichbarem
                          Verhalten).

                          M.E. ist dies jedoch für die Betrachtung des jeweils erreichten realen Verhaltens der verwendeten
                          Mittel-/Hochtonsysteme nicht relevant:

                          Es ginge hier vielmehr um die Frage, inwieweit die Inhalte physikalisch/technisch definierter und
                          verwendeter Begriffe im Rahmen populärwissenschaftlicher Veröffentlichungen oder auch in Werbe-
                          material in ihrer Bedeutung erweitert oder "abgewandelt" werden (sollen, dürfen), um für den Leser
                          eine "Anschaulichkeit" oder "Griffigkeit" herzustellen.

                          Das ist aber m.E. eine eher sprachwissenschaftliche Fragestellung und keine akustische, weshalb
                          sie mich auch hier nicht so sehr interessiert. (Edit: Überhaupt nicht interessiert, um ehrlich zu sein.)


                          Das Verhalten der o.g. (Monitor-) Mittel-/Hochtonsysteme ist eher so zu beschreiben, dass im
                          jeweiligen Übertragungsbereich die Abstrahlung weitgehend kohärenter Wellenfronten angestrebt
                          wird, jedoch - wie oben bereits geschrieben - unter kontinuierlicher (kontrollierter) Zunahme der
                          Bündelung zu hohen Frequenzen hin.

                          Die Frequenzgänge "unter Winkeln" im Direktschall (z.B. 0, 15, 30, 45, 60, ... Grad) bleiben dabei
                          untereinander "ähnlich" (bei nur kleinen Winkeländerungen) weisen jedoch bei zunehmend
                          größeren Winkeln außerhalb der Bezugsachse einen Abfall zum oberen Hochton hin auf.

                          Das ist hier das angestrebte Verhalten, welches je nach Ausführung "mehr oder weniger" gut
                          erkennbar angenähert wird (*).

                          Ein relevantes "Szenario" hierzu:
                          (Edit: insbesondere für die offensichtlich angestrebte Teileigenschaft "Kohärenz" auch unter
                          größeren Abhörwinkeln eines einzelnen LS.)

                          Für Tonleute, die mit so einem Monitor arbeiten - angenommen, das o.g. Verhalten würde sehr gut
                          angenähert - hat dies den Vorteil, dass z.B. eine Phantomschallquelle die "ganz rechts" über den
                          rechten LS übertragen wird, auch dann ihre Klangfarbe und "Präsenz" nicht wesentlich ändert, wenn
                          der Tonmensch beim Abmischen die Stereomitte ggf. auch mal deutlich verlassen muss, weil er ein
                          breites Mischpult bedient und sich damit der Einfallswinkel des Schalls auf seinen Hörplatz zeitweise
                          merklich ändert.

                          Phantomschallquellen die "mittig" erscheinen, können jedoch auch bei diesem Szenario hinsichtlich
                          räumlicher Abbildung, "Klangfarbentreue", "Präsenz" etc. auch mit einem derart ausgelegten LS nicht
                          "voll erhalten" bleiben: Das ist durch die Grenzen der stereofonen Übertragung bedingt, die außerhalb
                          der "Stereomitte" u.a. durch erhebliche Interferenz zwischen beiden beteiligten Lautsprechern gekenn-
                          zeichnet ist, die Abstände (Stereo Basisbreite) aufweisen, die z.T. in der Größenordnung der relevanten
                          Wellenlängen liegen oder sogar (im Mittel-/Hochton) deutlich darüber.

                          D.h. eine stereofone LS Anordnung ist noch viel weniger als eine Punktschallquelle zu sehen, als es
                          der "reale" einzelne LS ist, insbesondere wenn man Phantomschallquellen betrachtet, die sich nahe
                          der Stereomitte befinden und zu denen beide LS gemeinsam beitragen müssen, um die Phantom-
                          schallquelle subjektiv für einen Hörer nahe der Stereomitte entstehen zu lassen.


                          ________________________

                          (*) Diese Teileigenschaft, welche vielen Monitorherstellern im Mittel-/Hochton erkennbar wichtig
                          erscheint, könnte man in etwa als Phasenkohärenz auch unter größeren Abhörwinkeln bezeichnen.
                          Zuletzt geändert von dipol-audio; 09.09.2024, 13:49.
                          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                            #73
                            Kurzer Exkurs: Intensitäts Stereofonie im Hochton

                            In ihrem Artikel

                            "A New Approach to the Assessment of Stereophonic System Performance"

                            Bennet, Barker, Edeko

                            Journal Audio Eng. Soc.Vol. 33, No 5 May 1985

                            Zu deutsch etwa: "Ein neuer Ansatz zur Bewertung der Funktion von Stereo Systemen"


                            gehen die Autoren u.a. der Frage nach, wo bei Intensitätsstereofonie die obere Grenzfrequenz liegt
                            für eine Übertragung von Richtungsinformation bezüglich eines (virtuellen) Schalleinfalls von vorn
                            (entsprechend einer "mittigen" Phantomschallquelle).

                            Dabei wird die Intensitätsstereofonie (2 Kanäle) wie ein "einfachst mögliches" Verfahren zur Wellen-
                            feldsynthese betrachtet.

                            Das folgende Bild daraus beschreibt die Verhältnisse anschaulich:

                            Klicke auf die Grafik fÃÃÃÃÃÃÃÃÃür eine vergrÃÃÃÃÃÃÃÃÃöÃerte Ansicht  Name: Benett_et_al_ImageMigration.jpg Ansichten: 0 GrÃÃÃÃÃÃÃÃÃöÃe: 787 KB ID: 700010


                            Wer sich für die genauen Herleitungen und Versuche dazu interessiert, kann den Artikel auch noch im
                            Netz finden, allerdings finde ich derzeit keine frei zugängliche Version mehr.

                            Die Kernaussagen daraus fasse ich für mich persönlich etwa wie folgt zusammen:

                            >> Zur Illusion einer mittigen Phantomschalllquelle trägt hauptsächlich der Tief- und Mitteltonbereich bei

                            >> Oberhalb ca. 2 Khz werden die "Spuren" bei Intensitätsstereofonie mehrdeutig

                            >> Der Hochton kann im Frequenzbereich darüber lediglich dazu beitragen - etwa durch "Unauffällligkeit"
                            und Fehlen von Artefakten der Wiedergabe - dass die hauptsächlich aus den tieferen und mittleren
                            Frequenzen aufgebaute Illusion einer mittigen Phantomschallquelle nicht "zerstört" wird.


                            Anmerkung: In der Untersuchung geht es erstmal nur um den Direktschall.


                            Das ist - auch für mich persönlich - eine "bittere Pille" gewesen, die zu schlucken sehr schwer erscheint.

                            Subjektiv scheint der Hochton wahnsinnig wichtig zu sein, wenn es um "räumliche Abbildung", "Bühne"
                            etc. geht.

                            Wir scheinen jedem "Sirren", "Schnalzen", "Zwitschern" und "Klicken" eine "präzise" Richtung zuzuordnen,
                            die irgendwas mit der Hochtonübertragung eines Stereosystems zu tun haben muss.

                            Jedoch schreiben wir der stereofonen Übertragung dabei m.E. Eigenschaften zu, die sie schlicht nicht
                            haben kann, insbesondere für Phantomschallquellen, die aus der Mitte oder nahe der Mitte erscheinen.

                            Wir projizieren m.E. gern - diese "Pille" habe ich diesbezüglich geschluckt - eine Menge unserer subjektiven
                            Eindrücke auf die realen Funktionen und Grenzen eines stereofonen Systems, welches mit Lautsprechern
                            arbeitet.

                            Das räumliche Hören in der realen Welt ist jedoch etwas völlig anderes als das Hören über/mit Lautsprecher-
                            stereofonie.
                            Zuletzt geändert von dipol-audio; 10.09.2024, 00:12.
                            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                              #74
                              Meine vollste Zustimmung. Würden das aber so manche HIFI-Fans verinnerlichen, würde ihre Welt zusammenbrechen. Kann nicht sein, darf nicht sein......

                              Ich würde ja mal zugerne Statements von bis ins Erwachsenenleben taube Menschen hören, die plötzlich dank Cochlea Implantate hören können, was sie denn nun der Stereo-HIFI-Anlage entlocken können. Das was wir als Hörende tatsächlich hören, ist immer subjektiv, Produkt unserer Erfahrungen und Erwartungen. Da kann mir Holger erzählen watt er will. Ich traue meinen Ohren nur von 12 bis Mittag. Und meinen Augen auch immer seltener, ich glaub, ich hab 'n Problem
                              best regards

                              Mark von der Waterkant

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                                #75
                                Würden das aber so manche HIFI-Fans verinnerlichen, würde ihre Welt zusammenbrechen. Kann nicht sein, darf nicht sein......
                                Mit dem, was sich die HiFi-Fans alles einbilden und woran sie glauben, was aber leicht widerlegbar ist, könnte man ein ganzes Buch füllen.

                                HiFi halt, wie immer.
                                Gruß
                                David


                                WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                                Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                                Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                                Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                                Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                                Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                                Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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