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Ungewöhnliche Anordnungen für den Mittel-/Hochton in Vintage Lautsprechern

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    #16
    Natürlich wurden schon vor vielen Jahrzehnten Akustikmessungen gemacht. Allerdings halt nicht computergestützt, sondern mit damals gängigen Methoden. Ich habe noch gelernt mit Logarithmentafeln und Rechenschieber zu rechnen. Damit kam man auch auf Ergebnisse. Andernfalls wären wir Menschen längst ausgestorben, weil unter uns die Straßen und Brücken, und über uns die Gebäude eingestürzt wären. Wer es nicht glaubt, dass man mit vergleichbar simplen Methoden zu erstaunlichen Ergebnissen kommt, soll sich mal die Messgeräte der Römer ansehen, mit denen sie Aquädukte, Viadukte und mehrstöckige Häuser errichten konnten.

    Einer der bekannten Ersteller für Lastenforderungen bei Lautsprechern war z.B. die BBC. Die bekanntesten Monitorlautsprecher für stationäre und mobile Anwendungen sehen dabei recht unspektakulär aus. Ich hatte selbst lange ein Paar von Spendor. Die teils merkwürdigen Anordnungen der Chassis an der Front (aber auch ab und an an den Seiten und hinten) sind tatsächlich manchmal auf Grund eines Alleinstellungsmerkmales initiiert wurden. Aber auch manchmal durch spezielle Messungen mit Blick über den Tellerrand. Z.B. wäre da unbedingt Amar G.Bose zu nennen, der mit Psychoakustik und ungewöhnlichen Lautsprechern furore machte. Und sein Beweggrund war auch, dass er von den damals vorliegenden Lautsprechern bezüglich Wiedergabe in seiner Wohnung enttäuscht war. Ich hatte übrigens damals für den Verleih mehrere Bose 901 II und passende Boseverstärker, die für Events recht gut performen konnten. Es waren auch recht früh Bose-Surroundsysteme, die mit Raumeinmessung daher kamen. Amar Bose war ein Schüler von Norbert Wiener und kannte sich somit auch mit Kybernetik und Regeltechnik aus.

    Anders als David bin ich eher ein Typ, der Nachhaltigkeit auch lebt. Denn vieles was aktuell als Erneuerung verkauft wird ist letztendlich nichts anderes als Kostenreduzierung. Als Beispiel mal aus der Automotivbranche schau man sich den Golf 5 an (Grundlage des Octavia II, des Golf 6, des Golf Plus, des new beetle II....) im Vergleich zum Golf 7 und 8. Oder das Apple Mac Book Pro der A1398-Serie (2012-2015) im Vergleich zu den neueren ab A1706. Ich gehe nicht auf Details ein. Nur so viel, ich hatte (und habe sie z.T. noch) sie alle und bin von den Neuerungen sehr enttäuscht. Trotzdem würde ich z.B. nie mehr einen Vinyldreher oder ein Schuhbandrekorder (wie meine damaligen Revox A77 und B77) nutzen wollen. Die Technik ist mir einfach zu historisch.
    Aber gut erhaltenen Braunboxen, oder welche von Canton, MB und Co würde ich modernen B&W, Klipsch und Co vorziehen. Ich sehe den Vorteil moderner Lautsprecher im Einbau von angepassten Verstärkern mit gern auch analoger Frequenzgangregelung, besser aber mit DSP-Kontrolle. Hat sich bei passiven Lautsprechern denn all die Jahre etwas so weltbewegendes geändert, dass man die alten Lautsprecher unbedingt entsorgen sollte?
    best regards

    Mark von der Waterkant

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      #17
      Ich habe mit den von mir in Post #9 vorgestellten Anordnungen hier mal ein grobes Experiment
      - d.h. ohne Anspruch auf Exaktheit - durchgeführt, indem neben dem Direktschall 8 Punkte in
      der Umgebung des LS - noch ohne Raumeinfluss - mit dem Mikrofon "abgefahren" wurden,
      die ganz grob in Winkelbereichen um 45 Grad liegen:

      Das wäre in der Umgebung von Winkelbereichen, in denen die Abstrahlung eines LS so auf
      Raumwände treffen kann, dass (Erst-) Reflexionen (durch Boden, Seitenwände, Zimmerdecke)
      auf einen angenommenen Haupt-Hörplatz entstehen.

      Anmerkung: Es geht hier nur um eine Anordnung für den Mittel-/Hochton, welche z.B. ab ca.
      600Hz arbeiten könnte.


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      Klicke auf die Grafik für eine vergröÃerte Ansicht  Name: 3-Elements-45.jpg Ansichten: 0 GröÃe: 2251 KB ID: 699747
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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        #18
        - d.h. ohne Anspruch auf Exaktheit -​
        Eine Absicht wirst Du aber dabei doch verfolgt haben?
        Was könntest Du aus den Messungen für Dich (und für "uns" Mitleser, die nicht Deine Erfahrung und Kenntnisse haben) z.B. aus dem Vergleich, sagen wir der "grauen" Kurven 3 und 5, die die "Sache" im Bereich 2000Hz im zweiten Beispiel quasi auf den Kopf stellen, heraus lesen?
        Ohne begleitende/führende Deutung, wenn und wie weit sie überhaupt in diesem Falle von Wert ist, sagen solche Messungen/Messdiagramme einem Laien eigentlich nur, daß Jemand sie gemacht hat..

        LG
        Bernd

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          #19
          Ja, Bernd, für Laien ist eine Interpretation faktisch unmöglich. Da ich selbst viel messen muss und dabei auch einen neuen Mitarbeiter damit vertraut machen muss, ist es mir aktuell sehr geläufig. Z.B. muss ich die vielen schmalbandigen Einbrüche im Frequenzgang erklären. Ich schalte das Gemessene dann vom Frequenzbereich in den Zeitbereich und zeige dabei die Reflexionspunkte. Besonders der Boden wirkt sich immer im Bassbereich aus, trotz großer Halle. Also es ensteht ein tiefer Einbruch irgendwo zwischen 80 und 120Hz, je nach Höhe des Messobjekts und Mikrofons.
          Nur was sagen uns jetzt die Messungen von Oliver? Er misst rund um die beiden Lautsprecheranordnungen (den Einzelhochtöner und die Hochtönergruppe) und bekommt recht unterschiedliche Ergebnisse. Ist erwartbar, weil....... mehrere Chassis, die im gleichen Frequenzbereich arbeiten, stärkere Interferenzen schon an der Schallwand verursachen. Und dann natürlich noch mal stärker bei den Reflexionen an den Raumbegrenzungen. Im vorliegenden Fall führen diese Interferenzen zwar zu einem Verlust in den höheren Höhen, aber zu einem lineareren Frequenzgang in den unteren Höhen (Präsenzbereich). Interessant wäre nun auch mal der Phasengang.......
          best regards

          Mark von der Waterkant

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            #20
            Zitat von Observer Beitrag anzeigen
            ...
            Ist erwartbar, weil....... mehrere Chassis, die im gleichen Frequenzbereich arbeiten, stärkere Interferenzen schon an der Schallwand verursachen.
            ...
            Es gäbe mehrere Ansätze, wie man die hier gezeigten Phänomene "didaktisch" aufbereiten könnte ...

            Aber ich versuche es erstmal "ganzheitlich statistisch" und beginne mit einem einzelnen Aspekt,
            nämlich dem glatteren Frequenzgang auf Achse (gezeigte 3er Gruppe vs. einzelner Hochtöner).

            (Jeweils "Kurve 1" in beiden Diagrammen in grüner Farbe.)

            Stichworte wären hier "Kantenbeugung" und "Dekorrelation".

            Bei kohärenten (und gleichartigen) Schallquellen, die sich in kleinem Abstand befinden, erhält man
            beim Übergang von einer zu zwei Schallqellen einen Schalldruckzuwachs von 6db.

            Sind die Schallquellen "dekorreliert" (nicht phasengleich) ergibt sich im Mittel nur ein Zuwachs von
            3db.

            Macht man das mit 3 Schallquellen - wie im Beispiel - ergeben sich ca.

            9,5 db (korrelliert) vs.
            4,8 db (unkorreliert)

            "Auf Achse" (also senkrecht zur Schallwand und mit hinreichendem Abstand) kann man also mit
            ca. 9,5 db Zuwachs rechnen.

            Aus Sicht der "Sekundärschallquellen" - die entlang der Abschnitte der ("umlaufenden") Schallwand-
            kante durch Beugung angeregt werden - sieht das hier jedoch anders aus:

            Von einem Abschnitt der Schallwandkante aus gesehen - und wie dieser als Sekundärschallquelle
            angeregt wird - ist es hier maßgeblich, wie der Schall sich parallel zur Schallwand ausbreitet und am
            betrachteten Abschnitt der Schallwandkante jeweils addiert.

            In dieser Richtung (parallel zur Schallwand) sind die Schallquellen hier jedoch "dekorreliert":

            Zwischen jeder der 3 Schallquellen des Arrays - schaut man von vorne darauf - besteht ein
            unterschiedlicher "Verschiebevektor" (Versatz in x und y Richtung), der eine vollständige Addition
            in den Ausbreitungsrichtungen parallel zur Schallwand unmöglich macht und im Mittel den
            "dekorrellierten Fall" annähert.

            Im Endeffekt wird hier der Einfluss der Sekundärschallquellen (Kantenbeugung) in Bezug auf den
            Direktschall (genau auf Achse und in hinreichender Entfernung) um diesen Faktor ca. 9,5db - 4,8db
            (sagen wir rund 5db) in Relation "zurückgedrängt" oder "abgesenkt".

            Die Anordnung strahlt "auf Achse" also korrelliert, jedoch "zur Seite" dekorreliert.

            Damit erklärt sich der erheblich glattere Frequenzgang auf Achse durch einen (in Relation) objektiv
            verminderten Einfluss von Kantenbeugung.

            Das wär's erstmal im Groben als Erläuterung für den Frequenzgang auf Achse und die
            dort erkennbaren Unterschiede.

            In der simplen Simulation hier wird die Anordnung auf Achse (durch 3 fache Anzahl Schallquellen)
            jedoch nicht lauter, weil hier schlicht neu normiert wird (d.h. die drei Elemente werden auf gleichen
            Schalldruck gesetzt wie das einzelne), daher sieht man lediglich, wie die "Schmutzeffekte" durch
            die Schallwandkante zurückgedrängt werden.


            Zitat von Observer Beitrag anzeigen
            .
            ...
            Im vorliegenden Fall führen diese Interferenzen zwar zu einem Verlust in den höheren Höhen, aber zu einem lineareren Frequenzgang in den unteren Höhen (Präsenzbereich)
            ...

            Ich bin für die letzte Simulation auf 1m Abstand herangegangen:

            Hier wirken sich die Abstände der Einzelschallwandler am "oberen Ende" des Frequenzbereiches
            bereits so aus, dass im Bereich oberhalb ca. 10Khz keine vollständige Addition "auf Achse" mehr
            zustande kommt. D.h. auch der Direktschall auf Achse geht hier bereits etwas "in die Knie".

            Verdoppelt man den Abstand auf ca. 2m (wie in Post #9), dann ist dieser Effekt praktisch nicht mehr
            erkennbar ...

            Aber es ist vollkommen richtig:

            Diese Anordung neigt bereits unter relativ kleinen Winkeln zu einem Verlust an "Glanz" ganz am
            oberen Ende des Hörspektrums bezüglich des Direktschalls.

            Wie "relevant" das jedoch für die Praxis ist - etwa beim stereophonen Hören, wo der Hörer für
            eine adäquate Funktion ziemlich genau mittig zw. beiden Stereo-LS sitzen muss - können wir
            später vielleicht noch erörtern.

            Für's Erste würde ich mich hier mit dem Hinweis begnügen, dass ein ausgewogener Direktschall
            - auch "unter kleinen Winkeln" - im Bereich z.B. 1..6Khz sicher (deutlich) relevanter ist, als im
            Bereich oberhalb 10Khz.
            Zuletzt geändert von dipol-audio; 03.09.2024, 11:35.
            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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              #21
              Ähem, ja, das gilt für mich ganz bestimmt, dass das was über 10kHz passiert für mich irrelevant ist. Irgendwie will mir das nie Jemand glauben, der ebenfalls wie ich über 60 Jahre alt ist. Bis ich dann den Sinusgenerator bemühe und 12kHz mit 100dB aus dem Power-Speaker entlocke. Mächtig Krach, den kaum wer hört, der über 50 ist. Die jüngeren Mitarbeiter haben schon längst fluchtartig die Halle verlassen .

              Interessant wären für mich auch Messungen von Lautsprechern mit mehreren identischen Mitteltonchassis, die faktisch mit der gesteigerten Membranfläche sogar Basschassis ersetzen sollen.
              Für die unteren Frequenzen mit den langen Wellenlängen sicher funktionell. Nur was ist mit dem Hochton, z.B. bei der Bose 901? Gut, mir wäre das auch egal. Aber Jüngeren fehlt da sicher was.
              best regards

              Mark von der Waterkant

              Kommentar


                #22
                Observer ,Mark, und dipol-audio , Oliver,


                Na also, geht doch,
                den didaktischen Ansatz bzw. die didaktische Aufbereitung der Mess-"Ergebnisse" finde ich gut und auch, daß man darauf weiter quasi schrittweise aufbauen könnte und sich damit von der "Praxis" her der "Theorie" nähern könnte.
                Das bringt vielleicht doch noch manchen HiFi-isten zum fruchtbaren Mit- und Nachdenken.


                LG
                Bernd

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                  #23
                  Mehrere Hochtöner, noch dazu "kreuz und quer" verteilt, sind problematisch, denn umso höher es frequenzmäßig geht, desto kürzer werden die Schallwellen und umso mehr kommt es - je nach Hör- oder Messposition - zu Phasenproblemen in Form von Auslöschungen.

                  Anders nur bei senkrechter Anordnung wie bei "Schallzeilen", aber auch das ist ein Kompromiss mit Vor- und Nachteilen.

                  Man kann es drehen und wenden wie man will. das Beste ist eine punktförmige Schallabstrahlung, etwa ab 80Hz aufwärts. Deshalb ist auch bei "Hörplatz irgendwo im Raum" (meist der Standard!) Mono mit nur einem Lautsprecher besser als Stereo.

                  So meine Erfahrungen und somit auch meine Ansicht in dieser Sache.
                  Gruß
                  David


                  WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                  Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                  Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                  Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                  Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                  Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                  Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo David,
                    Deshalb ist auch bei "Hörplatz irgendwo im Raum" (meist der Standard!) Mono mit nur einem Lautsprecher besser als Stereo.​
                    mit ein wichtiger Grund, abgesehen von der Aufnahmequalität, warum ich damals (50er, 60er Jahre) bei Aufkommen von Stereo erst mal garnicht so recht „anbeissen“ wollte.
                    Nicht wenige Musiker bevorzugen auch heute noch gutes Mono. Aber wo findet man das noch.
                    LG
                    Bernd

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von David Beitrag anzeigen
                      Mehrere Hochtöner, noch dazu "kreuz und quer" verteilt, sind problematisch, denn umso höher es frequenzmäßig geht, desto kürzer werden die Schallwellen und umso mehr kommt es - je nach Hör- oder Messposition - zu Phasenproblemen in Form von Auslöschungen.
                      ...
                      David mir war es "glasklar", dass dies Argument (welches aus meiner Sicht kein wirkliches ist) irgendwann kommen würde:

                      Beim üblichen einzelnen "klein gegen die Wellenlänge" Hochtöner - noch dazu gern "mittig auf Schallwand" montiert - brauche ich
                      erst gar nicht zu "wirklich hohen" Frequenzen zu gehen, um die Abweichungen (s.o.) bereits "ab Übernahmefrequenz" in voller
                      Ausprägung zu haben.

                      Das wird m.E. sehr gern vergessen.

                      Eine faire Fragestellung - d.h. im Hinblick auf eine Vergleichbarkeit - wäre hier in etwa:

                      Wie groß müsste denn der betrachtete Winkelbereich beim Abhören werden, damit etwaige Abweichungen "ganz am oberen
                      Ende" (>10Khz) z.B. beim gezeigten 3er Array so groß werden, wie sie es bei einer "üblichen" Anordnung ohnehin schon bereits
                      ab Übernahmefrequenz sind (Edit: dies auch bereits "auf Achse") ? (*)


                      Und welche Frequenzbereiche sind "musikalisch" - etwa im Hinblick auf Klangfarbentreue und Ausgewogenheit - relevanter?

                      Wir sprechen bisher übrigens nur über den Direktschall: Richtig "lustig" wird es erst, wenn wir uns mal verschiedene Aspekte
                      der LS- / Raum Interaktion ansehen (dazu ggf. später einmal mehr).

                      Um es klarzustellen: Mir geht es hier um "praxisgerechte Heimlausprecher", nicht primär um LS zum "Nahabhören".

                      Aber: Wenn ein Abfall oberhalb 10Khz "unter Winkeln" so kritisch sein soll, kann man für die "oberste Oktave" auch wieder
                      auf eine "Einzelquelle" gehen - zur Not auch gern "für Opa umschaltbar" ... - und sehen, welcher "durchschnittliche Forist"
                      (Alter 50+) den Unterschied "blind" (und "sicher") erkennt ...

                      Der Unterschied:

                      Ich kenne mich mit derartigen Array Anordnungen "verschiedener Spielarten" messtechnisch und "durch Hörpraxis"
                      tatsächlich aus, dies auch unter unterschiedlicher Raumakustik.

                      Übliche "Konus und Kalotte" LS kenne ich - unter unterschiedlicher Raumakustik - natürlich ebenso:

                      Wenige Systeme mit wirklich gut gemachten Waveguides und Übernahmen nehme ich hier graduell aus von meiner Kritik ...

                      Man kann dem Bestehenden die inhärenten Fehler wirklich nur dann "verzeihen", wenn man nichts Anderes kennt oder
                      zu erheblichen "Klimmzügen" in der Raumbehandlung bereit ist, was selbst bei "engagierteren" Hörern i.d.R. nur
                      in sehr begrenztem Umfang gegeben ist und beim "Normalhörer" erst gar nicht: D.h. das Wohnzimmer "bleibt, wie es ist",
                      wofür ich durchaus Verständnis aufbringe.




                      Übrigens @David:

                      Du hast ofters schon sinngem. geschrieben, dass Du "keine Kalotten magst" (klanglich) ...

                      Denkst Du denn, dass dein AMT - den du im Hochton offenbar bevorzugst - eine "Punktschallquelle"
                      bezogen auf den obersten Hochton (Wellenlängenbereich wenige cm) sei?


                      _________________________

                      (*) Man wäre dann m.E. meist bereits außerhalb einer "echten" Stereohörzone, dabei übliche
                      Abhörentfernungen und "Stereodreiecke" angenommen ...

                      Wo ist dann für die u.a. in Foren zahlenmäßig überwiegenden "Einzelplatzhörer" die Relevanz
                      für Hochton >10Khz im Direktschall "unter nennenswerten Winkeln" ?

                      (Hier angenommen: Die LS werden auf den Hörplatz ausgerichtet.)

                      Um subjektiv ausgewogenes "Easy Listening" außerhalb der Stereohörzone kann es m.E.
                      hierbei nicht gehen, denn das ist auch mit einem wie oben vorgeschlagenen System problemlos
                      möglich ( m.E. sogar noch wesentlich besser).
                      Zuletzt geändert von dipol-audio; 03.09.2024, 14:21.
                      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                      Kommentar


                        #26
                        #23 ... es gibt keine ideale Punktschallquelle - eher das Gegenteil, weit weg von der Theorie. Warum die Punktschallquelle immer wieder als Ideal dargestellt wird ist mir ein Rätsel.

                        LG, dB
                        don't
                        panic

                        Kommentar


                          #27
                          Ein Mündungsknall kommt relativ nahe - der "Empfänger" hat allerdings nix davon

                          Kommentar


                            #28
                            Punktschallquelle, ein relevantes Stichwort. Mehrere Chassis für den gleiche Frequenzbereich sind dem ja eigentlich diametral. Ich konnte und kann Koaxsysteme prüfen. Lange hatten wir damals KEF als Marke mit bedient. Da gab und gibt es so einige Modelle, die als Punktschallquelle angesehen werden könnten. Wurde zumindest so beworben. Letztendlich scheitert das eh meist am Raum, in dem sie stehen. Ich höre und messe in letzter Zeit mehrfach die Teufel Stereo M2 und L2. Der Mittel-Hochtöner ist ein Doppelsystem, ein Koaxsystem. Und ja, damit lässt sich in Stereo manchmal eine Art Bühne erahnen. Die Phasenlagen unterschiedlicher Frequenzen sind korrekt. Aber absolut abhängig von der Aufnahme. Und da ist der Knackpunkt. Ich höre öfter Jazz, bsonders auch ältere Stereoaufnahmen. Da machte man sich ab und zu die Mühe, die Session korrekt abzubilden. Und das hört man im relativen Nahfeld mit Koaxsystemen heraus. Ab und an sind Aufnahmen auch extra so abgemischt wurden, dass Stereo ein Bühneneffekt entstehen kann. Nur wie oft kommt das vor? Echte "Bühne" hörte ich in mehr als 50 Jahren nur mit Kunstkopfstereophonie und Kopfhörern. Bei Gaming wird sowas auch simmuliert, in Counter Strike, Halflife und Co kann ich den Gegner von Hinten heraushören. Ist aber extra so produziert wurden.
                            Meine Adam audio mit AMT-Höchtönern bilden übrigens kaum sowas wie eine Bühne im Nahfeld. Auch sind Koaxsysteme bei Studiolautsprechern eher rar. Meine Meinung daher, Koaxsysteme sind auch nur wieder mehr dem Marketing geschuldet. Alleinstellungsmerkmal halt. Was Bühnendarstellung per Lautsprecher betrifft, da haben mich Systeme mit DSPs, die nach der Wellenfeldtheorie programmiert sind deutlich mehr beeindruckt. Das ist dann aber sowas von künstlich......
                            best regards

                            Mark von der Waterkant

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                              #29
                              Der Hauptfehler, den meiner Meinung nach auch Leute, die sich grundsätzlich gut bis sehr gut im LS-Audiobereich auskennen machen ist der, dass sie Lautsprecher noch immer viel zu sehr als "Musikinstrumente" sehen. Und solange das der Fall ist, haben sie kein Problem mit der Schallentstehung an mehreren Orten, vielleicht deshalb, weil das auf Bühnen auch so ist.

                              Lautsprecher haben aber mit Musikinstrumenten so gut wie gar nichts zu tun und das führt unweigerlich dazu, dass ein einziger Schallentstehungsort für die Musikwiedergabe ideal wäre.

                              (Stereo ist nur eine "Krücke", die es ermöglicht, an einem einzigen Punkt vor zwei Lautsprechern und mit speziell dafür hergestellten Aufnahmen eine "Bühnensimulation" zu ermöglichen. Schon knapp mehr als einen Dezimeter daneben und dieser Eindruck beginnt bereits zu zerfallen).

                              Aber! Wäre da nicht der unsägliche Raum!

                              Nur deshalb ist ein Sub-/Sat System "noch besser".

                              Wie gesagt, alles das sind nur meine Ansichten dazu. Ich lasse mich gerne "eines Besseren" belehren, aber das muss schon auch physikalisch "Hand und Fuß haben" Einfach wird das nicht.
                              Zuletzt geändert von David; 04.09.2024, 08:34.
                              Gruß
                              David


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                              Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
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                                #30
                                Manchmal ist es IMHO gut, daran zu denken, daß man nicht alles hört, was physikalisch einleuchtend und/oder meßbar ist.

                                Blödes Beispiel, ich höre im Nahbereich mit - für eine "Schreibtischanlage" - nicht gerade kleinen 3-Wege-Monitoren.
                                Höre ich die Lautsprecher einzeln, oder zerfällt gar die Bühne? Nein. Ich kann sogar ca eine Kopfbreite nach links/rechts, ohne daß gehörmäßig "viel passiert". Vielleicht bin ich langsam schwerhörig, vermute aber, daß es schlicht gehörmäßig weniger relevant ist, als angenommen. Oder kompensieren die konstruktiven "Tricks" der LS die Nachteile so gut?

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