Lese ich die Positionspapiere der Ärztevertretungen ist das Kernanliegen, die Forderung an die Politik, alle Beteiligten des Gesundheitssystem soweit zu reglementieren, zu "dirigieren" das der niedergelssene Arzt frei agieren und sämtliche Kontrolle, Überprüfung seines Tuns nach eigenem Ermessen zustimmen oder ablehnen kann. Oder verstehe ich das falsch?
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Zitat von Nutzsignal Beitrag anzeigen...das der niedergelssene Arzt frei agieren und sämtliche Kontrolle, Überprüfung seines Tuns nach eigenem Ermessen zustimmen oder ablehnen kann...
Zermürbungstaktik, bis der letzte "freiwillig" spurt, oder aufgibt. Rede mal mit so einem Hausarzt, wenn Du einen kennst, privat. Wenn Du ihn nicht kennst, umsonst, dann hörst Du die "Ausgangsmeinung", nur von gut Bekannten / Verwandten manchmal die "Feldmeinung". Ja so weit ist es längst.
Du verstehst den Unterschied zwischen Propaganda und Wirklichkeit, jedenfalls traue ich Dir das zu. Prior Art: DDR, auf dem Papier war dort alles so toll, daß es kaum noch auszuhalten war... Den Rest kannst Du Dir selber denken. Kleiner Tipp: Wäre es so, wie propagiert, würde niemand nach Polen oder Brasilien (sic) auswandern, oder einfach "hinwerfen". Nach dem Burnout kommt der Fuckoff.
Alle Entscheider und alle Player wollen ihr status quo, die Politiker ihre sine cura behalten, was soll da real rauskommen?
Die Hausärzte wollen natürlich auch ihren status quo behalten, haben nur a priori verloren, als schwächste in dieser "Nahrungskette". Einige haben es begriffen und "mit den Beinen abgestimmt", Andere haben das noch vor (der rettende Ruhestand), der Nachwuchs sucht sein Glück woanders. Der Rest wird nach und nach "verhausschweint" in großen Zentren mit prekären Verträgen. Die günstigen data entry clerks in weiß, die nebenbei "was mit Gesundheit" machen. Gut, in den "operativen" Fachrichtungen dauert das noch lange, aber das sind nicht so viele Kollegen.Zuletzt geändert von respice finem; 09.08.2024, 10:30.
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Ich kenne tatsächlich Ärzte, durch sportliche gemeinsme Interessen und dadurch auch geseliges Beisamensein, inwieweit sie es begriffen haben sie mir gegenüber offen sind, oder dumm sind beurteile ich nicht. Sie sehen aber überwiegend die Problematik nicht so schwarz wie Du.
"Alle Entscheider und alle Player wollen ihr status quo, die Politiker ihre sine cura behalten, was soll da real rauskommen?"
Ohne Propaganda lautet der Satz "Alle Entscheider und alle Player wollen ihr status quo, ihre sine cura behalten, was soll da real rauskommen?"
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Wer, außer Politiker, bekommt eine sine cura?
OK, ja, richtig, meine "Denke" war unvollständig, denn es gibt auch abgehalfterte oder "aufgeflogene" Politiker, die in Institutionen aller Art "umgebettet" werden, von Post und Bahn bis zur UN. Teilweise auch im industriellen Bereich (er hat seinen Posten, ich meinen Fuß in der richtigen Tür).
So oder so, zählt der "Enderfolg", und der ist, wie er ist (und wird noch viel interessanter).
Keine Ordnung, kein System, nicht mal das Leben, ist ewig.
Zuletzt geändert von respice finem; 09.08.2024, 11:00.
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Ich habe es mit meinen nur rudimentären längst vergessenen Lateinkenntnissen mit "ohne Sorge" im weiteren "ohne Gegenleistung" übersetzt. In dem Sinn das alle nur ihren Vorteil wollen ohne etwas abzugeben. Und ich sehe das eben auf allen Seiten, auch auf Seiten der Ärzte. Den Aberglaube Arzte verkörperten das Allmächtige wären unfehlbar habe ich abgelegt, auch Arzte sind politisch und damit Politiker, unterliegenden gleichen Irrungen ihrer Weltsicht.
Wer braucht schon tote Sprachen.Zuletzt geändert von Nutzsignal; 09.08.2024, 11:44.
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Ohne Sorge ist direkt übersetzt richtig. Die "Institution" sine cura ist ein leistungsarmer bis leistungsloser Versorgungsposten.
In meinem Lateiner bias dachte ich, es wäre allgemein bekannt, sorry.
Spätere / andere Form davon: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfr%C3%BCnde
Auch Ärzte kriegen solche "Segnungen" manchmal, wenngleich selten als Nichtpolitiker. Meist in Anerkennung ihrer Nützlichkeit für die entsprechend Mächtigen. Insofern richtig.
Den Glauben, Ärzte wären irgendwie "was Besseres", hatte ich nie, hat IIRC auch niemand Vernünftiges je ernsthaft behauptet.
Das sind so Legenden, die kursieren "wie Falschgeld", und ja, es gibt welche, die sich für "elitär" halten, wo gibt's die nicht...
Doof sind sie normalerweise nicht, "schräg" öfters, davor schützt keine Bildung dieser Welt.
Die einzige mir bekannte "Besserstellung" von Ärzten (sowie bspw. Notaren u. dgl.) steht (stand?) in der Berufsordnung - sie seien "Personen des öffentlichen Vertrauens". Bedeutet, was sie sagen, wird grundsätzlich geglaubt. Wer's glaubt.
Zitat von Nutzsignal Beitrag anzeigen...Wer braucht schon tote Sprachen.
Frei nach Einstein, wenn wir alles Gelernte vergessen haben, bleibt uns noch unsere Bildung.
Das mit den Irrungen der Weltsicht, ist wie mit vielem Anderen: Die irrenden sind immer die Anderen, sozusagen.
Bis man feststellt, daß diese Weltsicht nicht zur Realität passt. Entweder man sieht es dann ein und ändert seine Weltsicht, oder man beginnt, sich eine alternative Realität zusammenzuspinnen. Dabei hilft "betreutes Denken" ganz ungemein /S.
Ich meine, wir sind alle, jeder auf seine Art, oft "neben der Spur" der Realität, ob wir wollen oder nicht. Jeder hat seinen bias, die Medien tun ihren dazu. Selber denken, und erst eine brauchbare Faktenbasis dafür zu haben, ist Arbeit. Dabei halte ich gerade meine Berufsgruppe, speziell die hausärztlich Tätigen, für leicht privilegiert, weil sie Kontakte "von ganz links bis ganz rechts" und "von ganz oben bis ganz unten" haben. Wenn es sie interessiert, können sie viel Ungefiltertes erfahren von der Lebenswirklichkeit und dem Weltbild ihrer Patienten.
Will sagen - wenn die weglaufen, sollte man versuchen, mitzuhaltenZuletzt geändert von respice finem; 09.08.2024, 13:28.
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