Ich bin ja ständig und immer wieder auf Kleinanzeigen und ebay aktiv. Und war letztens mehrfach fast so angefixt, dass ich sehr preiswerte Tonbandmaschinen oder Plattenspieler aufgegriffen hätte. Konnte mich gerade noch "retten", habe schlichtweg keinen Platz dafür. Eine kleine UHER Report 4400 muss reichen als Blick zurück in meine Vergangenheit. Hab mich gerade dazu hinreißen lassen zwei Mac Pros von 2008 zu kaufen, die riesigen Alugräber mit damals extremer Ausstattung. Einer läuft jetzt mit vier Festplatten, Gamergrafikkarte und zwei "Superdrives" (DVD-Brenner), muss nur irgendwie ein neueres Betriebsystem (jetzt El Capitan) raufprügeln. Also, ich verstehe nur zu gut, dass man alte Schätzchen zu würdigen weiß. Ich war auch lange von meiner Revox B77 begeistert. Die musste damals, 1991, einem DAT-Recorder von Sony weichen. Mit samt 50 Bändern. Heute liegen nun die DAT-Cassetten in der Schublade und werden nicht mehr gebraucht.
Auch die ist erlaubt, und nicht nur im Hobby. Ohne sie würde sich mancher wohl "abschaffen", wir Menschen brauchen sie manchmal...
Nebenbei, Vintage und Retro sind zwei "Welten". Vintage ist "echt alt", Retro nur "nachempfunden".
Ein Sonderfall sind originalgetreue Nachbauten, also Replika.
...Es ist ein ganzheitliches Erlebnis, das über das Hören hinausgeht...
Klar, wenn man dazu eine Beziehung hat, ist das wie ein Essen in einem Nobelrestaurant, gegen eine "fast food Bude", kein Zweifel.
Wer nicht, wird das wiederum schnell "schräg" finden. Na und? Jedem Tierchen sein Plaisierchen. Erlaubt ist, was gefällt.
Ich bin heute noch den Erschaffern der Digitaltechnik dafür dankbar, daß ich nicht mit LP und Tonband "kämpfen" muß, aber das ist meine individuelle Einstellung, die kein Anderer teilen muß. Wahlfreiheit ist etwas Schönes.
Zuletzt geändert von respice finem; 22.07.2024, 13:25.
Nur als Info: ich mache mich über die Verwendung dieser "alten und riesigen Trümmer" nicht lustig und dass man damit auch tadellos Musik hören kann, das ist doch klar.
Viel eher schüttle ich den Kopf (genau genommen nur darüber), wenn mir wer erklären will, dass man nur mit hochwertigen Audiogeräten perfektem Hörgenuss erleben kann. Das ist für mich Selbstbelügung pur und dann komme ich gerne mit "kannst du das auch in verblindetem Zustand beweisen?", denn das konnte noch nie wer, außer die Unterschiede waren messtechnisch groß (Anmerkung: gilt nicht für Pegelunterschiede, denn da genügen schon ein paar Zehntel dB lauter/leiser für eine Fehlentscheidung).
Die CD ist ja nicht ganz weg vom Markt, und dass sie wieder ihre Fans zurückerobert ist mir völlig klar. Vorführungen laufen bei mir überwiegend über die CD (bei freier Wahl des Kunden), ab und zu über LP.
Seit vierzehn Tagen höre ich fast nur Musik über Tonband (ReVox B 77 MK II und ReVox A 700) - dagegen kann das moderne Zeugs nicht anstinken.
Es ist ein ganzheitliches Erlebnis, das über das Hören hinausgeht. Auch Cassetten höre ich sehr gern (Nakamichi CassetteDeck 1) und staune immer wieder was mit diesen alten Tapes an Hörerlebnis möglich ist. Geräte und Tonträger teilweise 40 - 50 Jahre alt und funktionieren noch (allerdings nach aufwändiger Revision).
Das Neue und Neueste interessiert mich (und sehr viele Gleichgesinnte) nicht, ist eh nur ein paar Monate wirklich neu und dann vergessen - die Oldies bleiben.
Ist wie Corvette C 3 gegen Tesla (frag' den Erwin).
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