Zitat von Observer
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Ich konstruiere mal einen "Comedy Sketch" dazu:
(Sketch START)
Eine Gruppe Audiophiler trifft sich in einem Tagungshotel (mit umfunktioniertem Seminarraum als Hörraum)
auf Einladung eines fiktiven Herstellers, der besonderen Wert auf "Phasenrichtigkeit" und ebenso die "absolute
Phase" (Vermeidung der "Verpolung" s.o.) legt.
Es werden dazu Aufzeichungen von Impulsen verschiedener Trommeln wie u.a. der Kesselpauke wiederholt
über Lautsprecher wiedergegeben, sowohl isoliert als auch in einem musikalischen Kontext (Musikstück mit
weiteren Instrumenten).
Man achtet peinlichst darauf, dass die 'richtige' von der 'falschen' Polung unterschieden wird:
Richtig: Die Lautsprechermembran bewegt sich zuerst nach außen ...
(Impuls beginnt mit 'Überdruck' also positiver Schalldruckflanke)
Falsch: Die Lautsprechermembran bewegt sich zuerst nach innen ...
(Impuls beginnt mit 'Unterdruck' also negativer Schalldruckflanke)
Während jedes Hördurchgangs wird die Polung (die man mittels eines Polwendschalters vor den LS
für jeden Durchgang ändern kann) mittels eines Laser Interferometers (welches die Bewegung der
Tieftonmembran abtastet) zusätzlich überwacht und automatisch protokolliert ...
Nach 3 tägigem (unverblindetem ) 'Klausurhören' (über ein 'langes' Wochenende hinweg in besagtem
Tagungshotel) sind sich alle Teilnehmer einig:
Die 'richtige' Polung
- ist klar hörbar (... wer das nicht hört, muss 'taub' sein)
- klingt deutlich authentischer und detailierter
- vermittelt bei Paukenschlägen in einem Musikbeispiel eine wesentlich glaubhaftere
Räumlichkeit und 'Durchhörbarkeit' der gesamten musikalischen Szenerie, d.h.
selbst die Streicher klingen plastischer, transparenter, ... etc.
Nachdem die 'Untersuchung' u.a. auch auf Messen in Form von Flyern verteilt wurde, stellt sich heraus,
dass der Praktikant, der u.a. die Aufnahmen der Kesselpauken für die damaligen 'grundlegenden'
Testvorführungen im Tagungshotel vorbereitet hatte, seine Aufgabe (nur leicht ...) missverstanden hatte:
Er bereitete alle Testsamples so vor, dass die erste Flanke aufnahmseitig bereits positiv war.
Dies war jedoch bei einigen Aufnahmen der Kesselpauke ursprünglich nicht der Fall:
Er musste also diese Samples dazu zuerst 'invertieren' ('umpolen'). Und weil alles (wie so oft) unter
'Zeitdruck' geschah, kam er auch vor dem besagten Testwochenende nicht dazu, mit jemandem über
seine 'seltsame' Beobachtung zu sprechen ...
Unser fiktiver High End Hersteller mit den 'impulsgenauen' Lautsprechern beschließt (als Konsequenz
aus der "leicht verunglückten" Story mit dem Praktikanten und der Hörsession damals im Tagungshotel ...),
seine LS fortan 'verpolt' auszuliefern und dies auch "nicht an die große Glocke zu hängen":
Sogar wenn ältere Modelle zur Wartung/Überholung hereinkommen, wird bei diesen ebenso die "absolute
Phase" korrigiert im Rahmen eines 'Upgrade' Pakets.
Gelegentlich fällt es mal einer Consumerzeitschrift mit 'Laborteil' in den Tests auf, dass bei diesem Hersteller
offenbar etwas 'anders' ist: Das ist dann jedesmal eine schöne Gelegenheit für ein 'Entwicklergespräch' bei
dem erklärt wird, dass die "allgemein verbreitete Phasenlage" (bei Musikaufnahmen, bei den Geräten der
Mitbewerber etc.) eigentlich "psychoakustisch falsch" sei und man selbst eine 'gehörrichtige' Phasenlage bei
den hauseigenen Produkten bevorzuge .... (und wieder konnte man eine Spalte mit 'Inhalt' in Form eines
'Entwicklergespräches' füllen).
(Sketch ENDE)
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