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Sehr nette Zuschrift eines Tonstudiotechnikers

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    Sehr nette Zuschrift eines Tonstudiotechnikers


    Ich bekomme laufend Zuschriften und Dankesschreiben zu meiner HP. Vorgestern kam eine aus "kundiger Hand". Ich habe mir die Erlaubnis dazu geholt, den Text hier zu thematisieren.

    Guten Tag Herr Messinger


    Ich habe vor ein paar Tagen zufällig Ihre Web-Seite entdeckt, nachdem ich – angeregt durch die Diskussion in YT über „zeitrichtige Lautsprecher“ - in Google nach diesem Stichwort suchte.

    Dabei habe ich mir viele Ihrer Artikel und auch Ihre Beiträge in dem von Ihnen betreuten Hifi-Forum durchgelesen und kann nur sagen: „Bravo“ ! endlich mal jemand der die Wahrheit über den ganzen Hifi-Nonsens offen legt!

    Ihren Ausführungen kann ich zu 100% zustimmen!


    Es ist die erste seriöse Seite über Hifi-Technik die ich entdeckt habe!
    Alles andere was mir so im Internet an Hifi-Seiten aufgefallen ist, ist nur Werbepsychologie. Ich stehe voll und ganz auf dem Boden der Physik und lehne jegliche Esoterik, Voodoo und sonstigen pseudowissenschaftlichen Blödsinn ab. Denn nirgendwo wird soviel technischer Unsinn verbreitet wie in der HiFi- und erst recht in der High-End-Szene. Als Ingenieur der Nachrichtentechnik geht mir da der Hut hoch… !

    Ich selbst komme aus der professionellen Studiotechnik (Entwicklung und Projektierung von Rundfunkstudioanlagen [Firma Lawo, Rastatt]) und war danach als wiss. Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Mittelhessen (früher hieß diese „Fachhochschule Gießen-Friedberg“ – habe dort auch studiert bei einem Prof. der bei Barkhausen und Küfmüller studiert hat.) tätig im Tonstudio der Medieninformatik und im Hochfrequenzlabor und mußte außerdem noch die Vorlesung „Audiotechnik“ übernehmen weil plötzlich der zuständige Professor verstarb.

    Heute bin ich im Ruhestand. Aber trotzdem bin ich noch als freiberuflicher Toningenieur tätig (Klassik, Kirchenmusik). Ich benutze für meine ganzen Arbeiten ausschließlich Profi-Equipment und habe mir auch vieles selbst gebaut mit Baugruppen aus der Studiotechnik und manches auch selbst entwickelt.
    Bei allen Audioverbindungen meiner Geräte arbeite ich mit symmetrisch erdfreier Technik, also Ein- und Ausgänge mit Übertrager, die ich mir ggf. auch kundenspezifisch anfertigen lasse und alle als Ringkernübertrager mit Mu-Kapselung. Und: Ich arbeite durchgehend mit vollständiger Vermaschung – also Flächenerde wo auf beiden Seiten des Kabels der Schirm aufliegt. Damit haben wir bei Lawo die besten Erfahrungen gemacht.

    Es ist einfach unglaublich mit welchen fragwürdigen Produkten man im „HiFi“ und „High-End“-Bereich die Leute ködert – und nach Strich und Faden abzockt! Das ganze Thema „Kabel“ will einfach nicht verstummen – gerade dieses Thema ist ein geschickter Trick der Werbepsychologen die ihre Ware absetzen wollen und dabei auf die (technische) Dummheit der Kundschaft setzen. Was mich dabei fürchterlich nervt ist, wenn dann Begriffe aus der HF-Technik, die die Leute nie verstanden haben, für Werbezwecke mißbraucht werden wie z.B. der Wellenwiderstand um die angeblichen Resultate zu erklären. Der Hochfrequenzfachmann lacht über diese ganze Kabeldiskussion nur noch… Und diese ganzen Hifi-Zeitschriften sind nichts anderes als das Sprachrohr einer Branche, die nur auf eines zielt: Den Umsatz mit allerlei fragwürdigen Produkten zu steigern und dabei geschickt die physikalisch-technische Unkenntnis des Kunden auszunutzen. Es scheint, als sei die ganze Hifi-Branche nur noch auf Lug und Trug aus um ihre Gewinne zu maximieren.


    Soweit ich weiß, ist diese ganze Kabeldiskussion ursprünglich entstanden durch einen April-Scherz einer Hifi-Zeitschrift Anfang der 1980-er Jahre wo man die Leser veräppeln wollte, daß auch Kabel einen Einfluß auf den Klang haben. Und viele Dummköpfe von Hifi-Freaks sind prompt darauf herein gefallen!
    Was man bei den ganzen Hifi-Freaks immer wieder feststellen muß: Mangelhafte Grundlagenkenntnisse der Physik, der Nachrichtentechnik, der Psychoakustik und der Hörphysiologie und (Selbst-)Überschätzung ihrer Hörfähigkeiten. Und was das ganze fragwürdige Zubehör betrifft: Man will einfach nicht wahr haben, daß man für teures Geld irgendetwas gekauft hat das keinen Nutzen hat.
    An unserer Hochschule wurde während meines Studiums vom ASTA mal der Satz geprägt: „Je weniger einer weiß desto mehr glaubt er jeden Scheiß“. Und die alten Römer wußten schon: Das Volk glaubt jede Lüge, sie muß nur raffiniert genug sein! Dies trifft auf die Hifi-Szene voll und ganz zu. Es gibt ein Märchen das in keiner Audiobibliothek fehlen sollte: Das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Auch dies charakterisiert die Hifi-Szene treffend.

    Leider sind auch Musiker – und erst recht Berufsmusiker (!) – leicht beeinflußbar und nicht frei von Erwartungshaltung. Ich hatte mal einen Bekannten – ein Kirchenmusiker mit B-Examen – der es beruflich zu nichts gebracht hat weil er „mit dem Kopf durch die Wand“ wollte, aber mit seiner Highenderei vor seinen ehemaligen Landsleuten aus der „DDR“ nur herumgeprotzt hat. Er hatte sich sogar eine NAGRA IV-S gekauft und zwei Neumann-Mikrofone, nach dem Motto: „guckt mal, was ich mir hier im Westen leisten kann“.

    Aber er hat nicht eine einzige kommerzielle Produktion damit gemacht, nicht eine einzige Rundfunkaufnahme gibt es von ihm. Er experimentierte mit allerlei Hifi-Voodoo herum den er in den neuesten Ausgaben der einschlägigen Hifi-Glanzblätter las und danach mich immer sogleich anrief und mir dann seine neuesten „Klangverbesserungen“ mitteilte und glaubte mich von seinen „Feststellungen“ überzeugen zu können… Völlig kritiklos und unreflektiert glaubte er alles was da schwarz auf weiß stand. Aber auch ihm fehlten jegliche wissenschaftliche Grundlagen. Er wollte mir glauben machen, ein Lautsprecherkabel müsse 8 Ohm Wellenwiderstand haben – welch ein Blödsinn!

    Als Nachrichtentechniker lache ich nur laut über so etwas…Gerade die Leitungstheorie haben die Hifideliker nie verstanden. Ich mache mir manchmal den Spaß und frage ob sie statt Kabel für ihre Lautsprecher nicht Hohlleiter aus der Radartechnik verwenden und bezüglich der Stromversorgung sich nicht eine 400 kV-Leitung direkt vom EVU zu ihrer High-End-Anlage legen lassen wollen… Und den Röhrenfans habe ich mal in einem Forum vorgeschlagen sie mögen sich doch eine Röhre vom Typ YK 1151 kaufen für ihre Endstufen…

    YK 1151 ist ein Vierkammer-Klystron von VALVO für UHF-Fernsehsender mit 20 kW Leistung. Ich kann mich da manchmal des Spottes nicht erwehren.

    Was mich ebenfalls nervt, ist diese ewige „Klangunterschiede-Diskussion“.
    Ich sage immer: „Der Musikfreund hört Musik – der Hifi-Freak hört Unterschiede“.
    Auch hier mache ich mir in Foren oder auch in den Kommentaren bei YT oft den Spaß und frage die Leute ob sie denn auch den Unterschied hören zwischen einem Steinway-Flügel und einem Bösendorfer-Flügel, oder den Unterschied zwischen einer Silbermann-Orgel und einer Arp-Schnitger-Orgel… oder gar den Unterschied hören ob eine Orgel „gleichschwebend temperiert“ gestimmt ist, oder „mitteltönig“ nach z.B. Kirnberger II. Oder im einfachsten Fall ob sie den Unterschied hören zwischen „Dur“ und „Moll“. Da kommt dann nichts mehr! Oder wenn überhaupt , die Frage: „was isn das?“. Und ich frage auch manchmal ob sie denn auch gelegentlich mal Musik hören oder nur „Unterschiede“…
    Mein Eindruck ist, daß die Musik nur noch eine Alibi-Funktion hat und es nur noch um die Anlage geht.
    Ein Tonmeister des Staatstheaters Kassel sagte mal: „Hifi ist Religion und Religion ist Glaubenssache!“ Er hat recht !



    Eine ernsthafte Frage beschäftigt mich allerdings – vielleicht können Sie dazu etwas sagen:
    Bei einem VDT-Fachseminar über Lautsprecher sagte mir mal ein Entwickler der Fa. „KS Digital“, daß man es hören könne, ob ein Lautsprecher bei einem Schallsignal zuerst eine Druck- oder Sog-Phase erzeugt. Er meinte, daß man dies bei einem Trompetenstoß hören könne.
    Wenn z.B. eine Bass-Drum angeschlagen wird schwingt die Membrane erst nach außen – erzeugt also eine Druck-Phase und ein Lautsprecher sollte dann ebenfalls eine Druck-Phase erzeugen. Polt man den Lautsprecher dann um, sodaß zuerst eine Sog-Phase entsteht, so soll man dies hören können (wie sich das anhört sei erst mal dahin gestellt). Wenngleich auch unsere Ohren keine Rezeptoren haben um die absolute Phase erkennen zu können, möchte ich das Argument dieses Kollegen weder abstreiten noch bejahen. Ob man es bei einem Trompetenstoß hört weiß ich nicht, bei einer Baß-Drum könnte ich es mir aber schon eher vorstellen.
    Was meinen Sie dazu?



    Mit freundlichem Gruß

    xxxxxxxxxx
    Bezüglich der Frage im letzten Absatz habe ich auf meinen Artikel in meiner HP "Verkabelung allgemein" hingewisesen. Darin steht unter Anderem:
    In manchen Geräten wird schaltungsbedingt die Signalphase um 180 Grad gedreht. Die Hersteller solcher Geräte korrigieren das durch auskreuzen der signalführenden Pole (Stift 2 und 3 bei XLR). Solange Geräte des gleichen Herstellers oder welche mit gleicher Kontaktbelegung zusammengeschaltet werden, stimmt die Phase am Ende der Gerätekette. Im anderen Fall spielt die gesamte Anlage phasenverkehrt. Das fällt zwar nicht wirklich auf, aber alleine die Vorstellung, dass bei jedem Anschlag der großen Schlagzeugtrommel (die mit einer Fußmaschine betrieben wird, auch Kickbass genannt) die erste und weitaus größte Auslenkung sich nicht in Richtung der Zuhörer, sondern sich von ihnen weg bewegt, ist Grund genug, diesem Thema Aufmerksamkeit zu schenken. Eine einfache Möglichkeit wäre auch, die Lautsprecherlabel „umgekehrt“ anzuschließen.

    Gruß
    David


    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
    Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
    Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

    #2
    Oh Mann, der schreibt mir aus der Seele. Ich bin ja auch Dilpl.Ing. der Nachrichtentechnik. Und dieses Studium habe ich mir "gegönnt" (oha, habe ich dadurch Geld verloren....aber wenns Spaß macht), um genau weiter in meinem Hobby UE-Elektronik zu kommen. Und mit wissenschaftlichen Background wird einem erst so richtig klar, was da abging in der HIFI-Branche. Und wenn man dann auch noch mittendrin ist im Geschäft (während des Studiums nutzte ich freie Zeit, um weiter beruflich am Ball zu bleiben, auch finanziell wichtig). Und da ging hier im Norden so richtig die Post ab mit dem Voodoozauber...... .

    Warum hört/liest man das nicht auch von anderen Profis in der Deutlichkeit? Weil sie oft auch irgendwie am Geschäft mit HIFI oder passendes Periferieequipment partizipieren? Nur so eine Vermutung. Und nein, da steckt keine Verschwörung hinter, ist einfach nur dem typischen menschlichen Handeln zu verdanken.

    Bezüglich Membranauslenkung beim ersten Impuls: die Relevanz der Phase hängt auch von der Konstruktion und dem Standort des Lautsprechers ab. Tiefbass wird von vielen Bassreflexlautsprecherboxen gerade vom Bassreflexrohr abgegeben. Wie aber verhält sich die Luft in diesem, wenn die Bassmembran gerade nach Außen stößt?
    Ich testete mal mit der Overtüre 1812 von Tschaikowsky, der Extremdonnerschlag, wer kennt ihn noch? Und das an einem bassstarkem Lautsprecher. Mal mit 0°-Phase, mal mit 180°-Phase. Ich erkenne keinen Unterschied. Mag mit den Gegebenheiten der großen Halle zu tun haben, muss ich also auch mal Zuhause ausprobieren. Wäre vielleicht auch für's Kopfhörerhören interessant....
    best regards

    Mark von der Waterkant

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      #3
      ich bin ja kein techniker, laie, aber der mann schreibt mir aus der seele. es lebe die praktische vernunft..
      und
      die phasenlage im tiefbass hab ich noch nie gehört, mit ein grund, warum die meinung vorherrscht, dass die änderung der gruppemlaufzeit unter 100hz bei lautsprechern gehörmäßig keine rolle spielt, außer bei der summierung verschiedener quellen. das betrifft zwar den pegel aber man kann den impuls vergessen.
      weiters
      bei br ist oberhalb der resonanzfrequenz der luft im rohr keine kopplung, die luft wird also nicht gepumpt, sondern zur schwingung angeregt. dies geschrieben, falls ich die frage überhaupt richtig verstanden habe.
      Zuletzt geändert von longueval; 15.03.2024, 08:21.
      ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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        #4
        Bassreflexrohr oder Transmissionline oder Passivmembran, was auch immer, wie verhalten die sich im ersten Moment? Synchron, asynchron oder phasengedreht zur Membran? Oder gar nicht? Wie will man da akustisch differenzieren können?
        best regards

        Mark von der Waterkant

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          #5
          Zu den Römern und der Lüge: Die Römer waren schlauer, wenn sie nur an die raffinierten Lügen glaubten.

          Das mit der Phase kann ich technisch nicht beurteilen, als Medizyniker - aber gerade aus dessen Sicht: Wenn man einen unblinden Vergleich macht, und es davor den Probanden sagt, jetzt kommt so und jetzt so, hören das fast alle. Im Blindvergleich, vielleicht einer, wenn überhaupt. Wie mit den ACE-Hemmern (Blutdruckmittel), die manchmal Husten verursachen als Nebenwirkung: sage ich es bei der Erstverordnung nicht, kommt jeder Zehnte mit Husten zurück. Sage ich es vor der Erstverordnung, kriegen die Meisten den Husten schon beim Auspacken
          Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
          Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.

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            #6


            Ich habe gerade mal einen Prüfling, eine Standbox mit großen Bassreflexöffnungen nach hinten bezüglich Phasenverhalten getestet. Und zwar eher unkonventionell mit kleiner 1,5V-Zelle (AA). Halte ich die Batterie an das Eingangsterminal so ran, dass die beiden Bassmembranen nach vorne springen, wird ein Blatt Papier, dass ich an die Öffnungen klebte, nach Innen gesogen. Nach dem Trennen der Batterie fallen die Membranen zurück, das Blatt Papier wird aber nach Außen gedrückt. Watt will uns das sagen?
            best regards

            Mark von der Waterkant

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              #7
              Daß nicht nur wir nicht ganz dicht sind, sondern auch manche Box
              Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
              Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.

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                #8
                dass das unterhalb der resonanzfrequenz des br rohrs ist, schrub ich ja.
                bei der abstimmfrequenz is es 90° sonst 180 daher "sehen" ja auch bassmembrane in der br box einen gegendruck, sprich luftpolster.

                a popo nebenwirkungen
                Zusammensetzung Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Sahnepulver, Magermilchpulver, Molkenpulver, Milchzucker, Butterreinfett, Weizenmehl, Emulgator Sojalecithin, Aroma Vanillin, Polyphenol, Theobromin, Koffein, Anadamid, Phenylethylamin.
                ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                  #9
                  Bei einer BR-Box kann es (nach Überlegung) zu einer gegenteiligen Reaktion kommen. Ich verwende aber fast seit jeher nur CB-Boxen und da ist die Reaktion wie zu erwarten.
                  Gruß
                  David


                  WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                  Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                  Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                  Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                  Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                  Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                  Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                    #10
                    Zu BR (Bassreflex Box, Bassreflex Lautsprecher) :

                    Wenn wir z.B. die Sprungantwort nehmen, unterscheidet sich BR kaum von CB (*), d.h. die
                    Richtung des Ausschlags (Schalldruck über Zeit) ist die gleiche.

                    Je nachdem, welche konkreten Abstimmungen BR vs. CB man vergleicht, neigt das BR System
                    etwas mehr zum Überschwingen und Nachschwingen (was im Vergleich zu den Einschwing-
                    vorgängen eines Raums völlig 'untergeht' ...)

                    Bei "gut gemachten" Abstimmungen dürfte es Laien schwerfallen, ein BR System anhand der
                    Sprungantwort überhaupt zu erkennen ... (Edit: d.h. mit oder ohne Raumanteil).

                    Wenn man unter "Gegenphase" versteht, dass der Treiber z.B. "Luft herausdrückt" während
                    der BR Port gerade "Luft einsaugt", dann mus man beachten, dass dies Verhalten sich erst
                    deutlich unterhalb der Abstimmfrequenz Fb entwickelt (wie longueval oben bereits anmerkte).

                    Dieser "Übergang zur Gegenphase" (seitens des Ports) deutlich unterhalb Fb führt jedoch gerade
                    dazu, dass eine BR Box (asymptotisch) einen 24db/Oktave Hochpass darstellt (bei CB sind es
                    nur 12dB/Oktave):

                    Einfach gesagt - und das wurde hier bisher m.E. vernachlässigt - kann "Volumengeschwindigkeit" (**)
                    seitens des BR Ports, welche in Gegenphase zur "Volumengeschwindigkeit" des Treibers ist
                    (Edit: jeweils "Außenseiten" von Port und Treiber betrachtet), nicht mehr zur Schallabstrahlung
                    beitragen: Die gegenphasigen Anteile der Volumengeschwindigkeit beider "Quellen" löschen sich
                    aus.

                    Bei sehr tiefen Frequenzen (Infraschall ...) sind Treiber und Port tatsächlich exakt in Gegenphase
                    und verschieben jeweils das gleiche Volumen pro Zeit (jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen):
                    Dann "kommt nix mehr raus" (an Schallabstrahlung), weil das Verschiebevolumen in Summe Null ist.

                    _______________

                    (*) CB: "closed box" , geschlossene Box, geschlossener Lautsprecher

                    (**) Das verschobene Volumen pro Zeit ist die "Volumengeschwindigkeit":
                    Diese Größe geht maßgeblich in den Schalldruck ein.
                    Zuletzt geändert von dipol-audio; 15.03.2024, 11:09.
                    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                    Kommentar


                      #11
                      Zur eingangs erwähnten Suche nach ''zeitrichtigen Lautsprechern'':

                      Ich wurde schon mehrfach danach gefragt, was es mit der Gruppenlaufzeit (Group Delay) bei Lautsprechern auf sich hat.In diesem Video erkläre ich den Hintergr...


                      LG, dB
                      don't
                      panic

                      Kommentar


                        #12
                        Wieder mal ausgezeichnet erklärt, Oliver. Genau so kann ich es messtechnisch verifizieren. Bleibt noch die Frage: kann ich es theoretisch in einem beliebigen Raum heraushören, ob bei einem Tiefbassimpuls die Membran zuerst aus- oder einlenkt? Und vorweg meine Antwort: ich kann es nicht.
                        best regards

                        Mark von der Waterkant

                        Kommentar


                          #13
                          ich auch nicht

                          und
                          bass schon gar nicht
                          obertöne und mittelton vielleicht, theoretisch ...
                          hab ich mich je darum gekümmert? nein, keine hand frei ...
                          Zuletzt geändert von longueval; 15.03.2024, 13:10.
                          ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                            #14
                            Zitat von Observer Beitrag anzeigen
                            Bleibt noch die Frage: kann ich es theoretisch in einem beliebigen Raum heraushören, ob bei einem Tiefbassimpuls die Membran zuerst aus- oder einlenkt? Und vorweg meine Antwort: ich kann es nicht.
                            Ich sicher auch nicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt wer.

                            Gruß
                            David


                            WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
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                            Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                            Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                            Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                            Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
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                              #15
                              Wenn ich Lehrlinge oder technisch Unwissende bezüglich Lautsprecher verbüffen wollte, machte ich immer gern eine CLIO-Impedanzmessung an einem BR-Lautsprecher. Also eine bekanntermaßen elektrische Messung. Ich behauptete, dass ich ganz einfach, ohne die Messanordnung oder den Prüfling zu berühren, die Impedanz deutlich sichtbar beeinflussen konnte. Ich steckte dazu einfach bei der wiederholten Messung meine Hand vor das Bassreflexrohr.

                              Ist natürlich erklärbar, wenn man die Zusammenhänge Mechanik/Elektrik ansatzweise nachvollziehen kann.
                              best regards

                              Mark von der Waterkant

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