Wenn man das "Opa-Alter" erreicht hat - was man spätestens dann merkt, wenn man mit dem Enkelsohn natürlich Fußball spielen muss und hinterher humpelt mit Blasen an den Füßen - blickt man zurück. Hinter dem Rücken des Alters hat sich eine Menge Zeit und Erlebnisvorrat angesammelt und entsprechend wird die Erinnerung zum Lebensbegleiter. Die Gesprächsthemen - immer häufiger geht es darum, "wie es früher einmal war". Der berühmte "Kometenschweif" der Erinnerung, auf einmal hat man ihn nicht mehr hinter sich, sondern vor sich, weil der Rückblick zur Lebensperspektive des Alters geworden ist. Ich bin nun nicht der, der nostalgisch die Vergangenheit verklärt. Meine Lebensmaxime ist mit Friedrich Nietzsche "Man soll nichts bereuen!" - weil man sonst nämlich in lauter Wehklagen über seine vielen Dummheiten, die man in seinem Leben begangen wird, vor lauter Selbstmitleid vergisst, dass es gilt, im Heute weiter zu leben. "Carpe diem" - "nutze den Tag". Doch Geschichten haben ihre Faszinationskraft - gerade auch die aus der eigenen Vergangenheit. Hier will ich in einigen Episoden erzählen, was meine prägenden Hifi-Erfahrungen waren.
Womit fängt meine Hifi-Geschichte an? Natürlich mit dem Elternhaus! Meine Eltern waren sehr musikalisch - meine Mutter ist leider schon lange verstorben, mein Vater wird demnächst 97 Jahre alt und ist voll fit! Mein Vater spielte verschiedene Blockflöten, Gitarre, die Zither (mein Opa hatte das Instrument 1945 aus den Trümmern eines bombadierten Hauses gezogen und restauriert) und Klavier. Er hatte in seiner ersten Zeit Düsseldorf mit meiner Mutter zusammen bei dem Pianisten Rittmeier - er war ein Spezialist für Neue Musik - auf dem Dachboden gewohnt und von ihm auch Klavierunterricht erhalten. Meine Mutter spielte ebenfalls Blockflöte, Gitarre und Mandoline - war im Mandolinenverein gewesen. Es wurde gerne zusammen musiziert, vor allem mit den Blockflöten. Und diese Generation hatte noch die gute alte Tradition des gemeinsamen Singens mit Freunden und Nachbarn, etwa zu Karneval (heute ist Altweiberfastnacht!). All das ist heutzutage nahezu ausgestorben. Sehr schade! Die Anlage und Schallplattensammlung spiegelte das auch wider. Natürlich gab es viel klassische Musik, aber auch Unterhaltungsmusik, Schlager und ein wenig Jazz. Die erste Anlage meiner Eltern, an die ich mich erinnere, war ein Receiver von Telefunken und ein Dual-Plattenspieler - die Boxen waren Regalboxen wie damals üblich, die über dem Sideboard, einem dänischen Teakholzmöbel, an der Wand befestigt waren. Für Hifi habe ich mich als Jugendlicher zunächst gar nicht interessiert, sondern nur für die Musik. Ich habe als Jugendlicher alle Musiksparten gehört, aber schon sehr schnell kristallisierte sich heraus, dass ich eigentlich nur Klassik mochte. Die Musik erschien mir einfach viel gehaltvoller - und da konnte die Unterhaltungsmusik nicht mithalten. Pop-Musik gab es nicht - meine Eltern mochten sie nicht und ich mag sie bis heute auch nicht. Sie wird von mir nahezu komplett ignoriert. Als ich dann selber Klavier zu spielen begann, wurde die Klaviermusik zum Schwerpunkt. Damals allerdings wurde in meinem Elternhaus sehr viel Barockmusik gespielt - merkwürdiger Weise spielt Barockmusik bei mir heute kaum noch eine Rolle.
Die Hifi-Anlage wurde benutzt zum Musikhören - Hifi als solches war für mich erst einmal wie schon gesagt völlig uninteressant. Aber damals gab es keine Computer. Als "Jungs" auf der Schule waren wir - wie Jungs es sind - natürlich alle in Technik verliebt und so wurde Hifi-Technik zum Objekt des Begehrens. Das erste mal, wo ich mich damals mit dem Thema Hifi intensiv beschäftigte, war, als es darum ging, für meine Eltern eine bessere Hifi-Anlage auszusuchen. Also wurden Kataloge gewälzt und Hifi-Zeitschriften gelesen. So seltsam es klingt: Naiv, wie man als "Hifi-Frischling" war, achtete man fast nur auf Messdaten, die man eifrig verglich, als ob die nun wirklich viel aussagen würden. Sicher hat man das damals fast schon grotesk überschätzt. Dabei stieß ich dann auf den deutschen Hersteller Braun. Da spielte wohl auch das wirklich tolle Design des legendären Designers Dieter Rams eine Rolle. Das waren einfach schöne Geräte! Gekauft wurde schließlich durch meine Beratung der Braun Receiver Regie 550 und der Plattenspieler PS 550 mit dem dazugehörigen Regallautsprecher von Braun. Noch heute muss ich sagen - wunderschön anzusehen sind diese Geräte.
Klanglich fand ich war das schon ein "Fortschritt" zu der Telefunken-Dual-Anlage vorher - weswegen ich das meinte, daran kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern. Eine eigene Anlage hatte ich nicht. In der Wohnung damals in Düsseldorf hatte ich auch kein eigenes Zimmer, um so etwas aufzustellen. Ich bekam allerdings einmal zu Weihnachten oder zum Geburtstag so ein kleines Kompaktgerät mit eingebautem Cassettendeck und internen Lautsprechern geschenkt. Das war klanglich nichts Besonders, aber damit habe ich viel gehört und auch vieles aufgenommen. Um die Musik kennenzulernen in diesen jungen Jahren, war das sicher sehr wichtig.
Soviel erst einmal für das erste "Albumblatt"
Schöne Grüße
Holger
Womit fängt meine Hifi-Geschichte an? Natürlich mit dem Elternhaus! Meine Eltern waren sehr musikalisch - meine Mutter ist leider schon lange verstorben, mein Vater wird demnächst 97 Jahre alt und ist voll fit! Mein Vater spielte verschiedene Blockflöten, Gitarre, die Zither (mein Opa hatte das Instrument 1945 aus den Trümmern eines bombadierten Hauses gezogen und restauriert) und Klavier. Er hatte in seiner ersten Zeit Düsseldorf mit meiner Mutter zusammen bei dem Pianisten Rittmeier - er war ein Spezialist für Neue Musik - auf dem Dachboden gewohnt und von ihm auch Klavierunterricht erhalten. Meine Mutter spielte ebenfalls Blockflöte, Gitarre und Mandoline - war im Mandolinenverein gewesen. Es wurde gerne zusammen musiziert, vor allem mit den Blockflöten. Und diese Generation hatte noch die gute alte Tradition des gemeinsamen Singens mit Freunden und Nachbarn, etwa zu Karneval (heute ist Altweiberfastnacht!). All das ist heutzutage nahezu ausgestorben. Sehr schade! Die Anlage und Schallplattensammlung spiegelte das auch wider. Natürlich gab es viel klassische Musik, aber auch Unterhaltungsmusik, Schlager und ein wenig Jazz. Die erste Anlage meiner Eltern, an die ich mich erinnere, war ein Receiver von Telefunken und ein Dual-Plattenspieler - die Boxen waren Regalboxen wie damals üblich, die über dem Sideboard, einem dänischen Teakholzmöbel, an der Wand befestigt waren. Für Hifi habe ich mich als Jugendlicher zunächst gar nicht interessiert, sondern nur für die Musik. Ich habe als Jugendlicher alle Musiksparten gehört, aber schon sehr schnell kristallisierte sich heraus, dass ich eigentlich nur Klassik mochte. Die Musik erschien mir einfach viel gehaltvoller - und da konnte die Unterhaltungsmusik nicht mithalten. Pop-Musik gab es nicht - meine Eltern mochten sie nicht und ich mag sie bis heute auch nicht. Sie wird von mir nahezu komplett ignoriert. Als ich dann selber Klavier zu spielen begann, wurde die Klaviermusik zum Schwerpunkt. Damals allerdings wurde in meinem Elternhaus sehr viel Barockmusik gespielt - merkwürdiger Weise spielt Barockmusik bei mir heute kaum noch eine Rolle.
Die Hifi-Anlage wurde benutzt zum Musikhören - Hifi als solches war für mich erst einmal wie schon gesagt völlig uninteressant. Aber damals gab es keine Computer. Als "Jungs" auf der Schule waren wir - wie Jungs es sind - natürlich alle in Technik verliebt und so wurde Hifi-Technik zum Objekt des Begehrens. Das erste mal, wo ich mich damals mit dem Thema Hifi intensiv beschäftigte, war, als es darum ging, für meine Eltern eine bessere Hifi-Anlage auszusuchen. Also wurden Kataloge gewälzt und Hifi-Zeitschriften gelesen. So seltsam es klingt: Naiv, wie man als "Hifi-Frischling" war, achtete man fast nur auf Messdaten, die man eifrig verglich, als ob die nun wirklich viel aussagen würden. Sicher hat man das damals fast schon grotesk überschätzt. Dabei stieß ich dann auf den deutschen Hersteller Braun. Da spielte wohl auch das wirklich tolle Design des legendären Designers Dieter Rams eine Rolle. Das waren einfach schöne Geräte! Gekauft wurde schließlich durch meine Beratung der Braun Receiver Regie 550 und der Plattenspieler PS 550 mit dem dazugehörigen Regallautsprecher von Braun. Noch heute muss ich sagen - wunderschön anzusehen sind diese Geräte.
Klanglich fand ich war das schon ein "Fortschritt" zu der Telefunken-Dual-Anlage vorher - weswegen ich das meinte, daran kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern. Eine eigene Anlage hatte ich nicht. In der Wohnung damals in Düsseldorf hatte ich auch kein eigenes Zimmer, um so etwas aufzustellen. Ich bekam allerdings einmal zu Weihnachten oder zum Geburtstag so ein kleines Kompaktgerät mit eingebautem Cassettendeck und internen Lautsprechern geschenkt. Das war klanglich nichts Besonders, aber damit habe ich viel gehört und auch vieles aufgenommen. Um die Musik kennenzulernen in diesen jungen Jahren, war das sicher sehr wichtig.
Soviel erst einmal für das erste "Albumblatt"
Schöne Grüße
Holger
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