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    #31
    Und nach ca. 45 Jahren brummt es. Das ist dann halt eine Alterserscheinung.
    Ja, OK. Nach so langer Zeit kann sowas schon mal vorkommen.

    Gruß

    RD

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      #32
      Zitat von Audiokarl Beitrag anzeigen
      Naja, ich hab hier z.B. 6 MacbookPro. Vielleicht bin ich hier etwas sensibler als mancheiner. Metallgehäuse Mac´s kribbeln jedenfalls alle und das kann beim Laptop etwas nerven.

      Die Gehäuse sind übrigens so ausgelegt, darüber nicht unerheblich Wärme abzuleiten. Schützhüllen für Ipads, Phones und falsche Ablageflächen der Laptops können hier schon schaden, sofern man mit dem Gerät regelmäßig in Vollauslastung arbeitet.

      Die alten Amarra Audioplayer für den Mac waren z.B. sehr ressourcen fordernd.
      Und bei dir Zuhause ist elektrisch alles in Ordnung? Ich habe derzeit sechs Apple Mac Book Pros im Haus, jetzt hier bei der Arbeit steht ein weiteres neben mir. Ich habe letztes Jahr sechs weitere verschenkt bzw. verkauft, auch ein Mac Book Air und ein iMac 27". Weiter stehen vier moderne Mac minis bei mir rum, einer immer im Gebrauch > alles Geräte mit Metallgehäuse. Und weder meßtechnisch noch gefühlt war da je eines auffällig. Mein Immerdabei-Notebook ist ein HP Spectre x360 komplett mit Metallgehäuse, ein zweites liegt Zuhause. Auch hier keinerlei Auffälligkeiten. Eher bekomme ich an meinen Arbeits-Notebooks einen gewischt, wenn ich das Kunststoffgehäuse mit dem trockenen Staubtuch abwische (statische Aufladung).

      Die maximale Ladespannungen der Notebooks liegt immer so bei 20V, die Netzteile sind vollständig aus Kunststoff, auch die Apple. Woher sollte da eine problematische Spannung kommen?
      best regards

      Mark von der Waterkant

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        #33
        Zitat von Observer Beitrag anzeigen

        Oh ja, das interessiert hier sicher viele mehr oder weniger stille Mitleser.

        Also gut, überredet - vorneweg das Ergebnis, was das Ausphasen bringen kann: Die Raumordnung und die Ortbarkeit der Töne/Instrumente kann präziser/klarer und strukturierter werden. Dieser Punkt ist ein kleiner Teil auf dem Weg zum erhöhten Hörgenuss, vorausgesetzt (wie schon erwähnt) man legt auf die räumliche Wiedergabe überhaupt einen gesteigerten Wert und die Hörsituation gibt das auch her. Wem das egal ist kann auf die ganze Ausphaserei verzichten ohne was zu verpassen. Auf der anderen Seite ist es eine der wenigen "Tuningmassnahmen" die kein Geld kosten, nur ein wenig Arbeitsaufwand.

        So, wie geht das - jedes einzelne Gerät wird einzeln ohne Verbindung zu anderen Geräten gemessen, d.h. man stellt die Oberflächenspannung in (AC) Volt am Gehäuse bzw. an einem Massepunkt fest - am leichtesten nimmt man den äusseren Ring einer Cinchbuchse, die hat jedes Gerät. Da misst der Pluskontakt des Voltmeters. Der Minuskontakt wird (am besten per Krokodilklemme) mit dem Schutzleiter der Steckdose verbunden. Das zu messende Gerät wird eingeschaltet und das Voltmeter zeigt irgendeinen Wert in Volt an - die Höhe des Wertes ist ohne Belang und kann bis über 150 V betragen oder auch nur sehr niedrig sein z.B. 2-5 V. Dann wird der Netzstecker gedreht und erneut gemessen (darauf achten, dass das Gerät wieder eingeschaltet ist) - jetzt zeigt das Voltmeter einen anderen Wert an, entweder mehr als vorher oder weniger - wieder ist die Höhe ohne Belang, genauso wie die Grösse des Unterschiedes, der kann erheblich oder sehr gering ausfallen. Auf jeden Fall ist der niedrigere Wert, der richtige, d.h. der Stecker ist so anzuschliessen, dass der niedrigere Wert Normalzustand ist, dazu kennzeichnet man den Stecker entsprechend auf der Kontaktseite, die auf Netzphase liegt. Bei am Gerät steckbaren Netzkabeln kennzeichnet man die entsprechende Seite ebenfalls (ist die richtige Steckerposition eingesteckt, ziehr man das Netzkabel am Gerät ab und prüft mit einem Phasenprüfer, welcher Kontakt an Phase liegt und kennzeichnet den entsprechenden Kontakt am Gerät (kleine runde Aufkleber sind hierfür üblich).
        Jetzt noch eine etwas heikle Sache - bei Kabeln mit Schukosteckern darf während des Messvorganges der Schutzkontakt nicht aktiv sein. Entweder wird er abgeklebt oder (falls man häufig ausphasen will) man bastelt einen entsprechenden Steckeradapter ohne Schutzkontakt.
        Niemals darf ein Gerät mit abgeklebten oder per erwähntem Adapter angeschlossenes Gerät betrieben werden - das kann lebensgefährlich sein!

        Jetzt zum verblindeten Hörtest:
        Die ausgephaste Anlage ist betriebsbereit und erhält nun Zuwachs durch ein beliebiges Gerät, das mit Absicht falsch an der Steckerleiste hängt.
        Dieses Gerät muss zum Test nicht eingeschaltet werden und es wird mit nur einer Cinchleitung mit dem Anlagenverstärker verbunden (an einen beliebigen freien Eingang oder REC OUT) und ausserdem sollte die Rückseite des Gerätes leicht zugänglich sein. Es wird nun eine Programmquelle gestartet - da die Wirkung beim Plattenspieler stärker ausfällt, wäre das die ideale Quelle, es geht aber auch ein CD-Spieler oder eine andere hochwertige Quelle.
        Der Hörende stellt die gewünschte Abhörlautstärke (die kann während des Tests beliebig verändert werden, muss aber pro Durchgang gleich sein) ein und konzentriert sich auf die räumliche Abbildung und die Ortbarkeit der Musiker. Ein Helfer/in hat nun die Aufgabe das einzelne Cinchkabel auf Aufforderung vom falsch angeschlossenen Gastgerät abzuziehen oder aufzustecken und zwar so, dass die hörende Person nicht weiss was Sache ist, also, ob Stecker an oder Stecker weg - am besten mit dem Rücken zur Testperson und das Gastgerät mit dem Körper verdecken. Das wird so oft wiederholt, bis die Testperson sich sicher ist, dass sie einen oder keinen Unterschied hört. Fertig.
        Was passiert da eigentlich - das falsch gepolte Gerät macht die ganze Ausphaserei der Anlage durch Potentialausgleich über das einzelne Cinchkabel zunichte. Zieht man das Kabel ab, ist die Anlage automatisch wieder in Phase.

        Nun hat man das also selber ausprobiert und kann entsprechend der gemachten Erfahrung für sich individuell entscheiden, ob man zukünftig weiter alle Geräte ausphast oder es bleiben lässt und muss nicht anderen Leuten glauben.

        LG
        E.M.

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          #34
          Also gut, überredet - vorneweg das Ergebnis, was das Ausphasen bringen kann: Die Raumordnung und die Ortbarkeit der Töne/Instrumente kann präziser/klarer und strukturierter werden.
          Na da wäre ich mal auf die Erklärung der technischen Hintergründe gespannt...

          Ja, man kann einiges messen wie Du es beschrieben hast und Potentialunterschiede feststellen (bei einigen Geräten). Nur, wie soll das die räumliche Darstellung der Musik beeinflussen. Dass es zu hörbaren Störgeräuschen kommen kann würde mir noch einleuchten. Dass das aber die tonale Balance bzw. die Räumlichkeit beeinflusst halte ich für weit hergeholt. Wäre das so, dann könnte man ja Unterschiede bei den Tonsignalen messen können.

          Gruß

          RD
          Zuletzt geändert von ruedi01; 06.02.2024, 21:59.

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            #35
            Ich denke eine plausible physikalische Erklärung werden wir nicht bekommen. Was wir bekamen: probiert es selbst aus. Vorteil gegenüber anderen (mystischen) Klangverbesserungsmaßnahmen: es kostet uns kein Geld. Nur Zeit, die viele Rentner/Pensionäre sicher haben.

            Habe ich das schon gemacht? Nun ja, der Ingenieur ist ja gern zu experimenten bereit. Und einer meiner Mitgesellschafter damals war solchen "Geheimtips" sehr aufgeschlossen gegenüber. Also haben wir diesbezügich Experimente gemacht. Weder ich, noch meine Kollegen, noch die Lehrlinge konnten klangliche Differenzen erkennen. Aber sicher war unser Equipment einfach zu popelig (billig).

            Vergleichbare Experimente haben wir zur Unterhaltung unseren Auszubildenden auch mit verschiedenen Kabeln gemacht (Kabelklangdiskussion). Über das Ergebnis, auch z.T. in meinen Wohnräumen, werde ich (vielleicht) an geeigneter Stelle unterrichten. Jedenfalls haben mir die Statements dazu von den Lehrlingen gut gefallen, so lehrnt man seine "Pappenheimer" gleich besser kennen.
            best regards

            Mark von der Waterkant

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              #36
              Ich denke eine plausible physikalische Erklärung werden wir nicht bekommen.
              Ich halten den Ansatz, dass da was sein könnte durchaus für plausibel, denn man kann ja den Potentialunterschied messen. Da ist also tatsächlich eine variable physikalische Größe vorhanden. Nur die Behauptung dass sich das so und so hörbar bemerkbar macht halte ich für sehr ambitioniert. Denn getestet oder gemessen worden um das Phänomen zu bestätigen wurde ja nicht. Denn wenn es tatsächlich zu hörbaren Varianzen kommt, dann kann man das mit einem Testtonsignal auch messtechnisch klar nachweisen, wenn man was hören kann, dann schlagen die Messgeräte schon fast in den roten Bereich aus. Mir liegen aber keine Berichte über Tests und Messungen vor, da gibt es eben nur Behauptungen und Meinungen. Oder habe ich etwas übersehen?

              Gruß

              RD

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                #37
                Zitat von E.M. Beitrag anzeigen

                Jetzt zum verblindeten Hörtest:
                Die ausgephaste Anlage ist betriebsbereit und erhält nun Zuwachs durch ein beliebiges Gerät, das mit Absicht falsch an der Steckerleiste hängt.
                Dieses Gerät muss zum Test nicht eingeschaltet werden und es wird mit nur einer Cinchleitung mit dem Anlagenverstärker verbunden (an einen beliebigen freien Eingang oder REC OUT) und ausserdem sollte die Rückseite des Gerätes leicht zugänglich sein. Es wird nun eine Programmquelle gestartet - da die Wirkung beim Plattenspieler stärker ausfällt, wäre das die ideale Quelle, es geht aber auch ein CD-Spieler oder eine andere hochwertige Quelle.
                Der Hörende stellt die gewünschte Abhörlautstärke (die kann während des Tests beliebig verändert werden, muss aber pro Durchgang gleich sein) ein und konzentriert sich auf die räumliche Abbildung und die Ortbarkeit der Musiker. Ein Helfer/in hat nun die Aufgabe das einzelne Cinchkabel auf Aufforderung vom falsch angeschlossenen Gastgerät abzuziehen oder aufzustecken und zwar so, dass die hörende Person nicht weiss was Sache ist, also, ob Stecker an oder Stecker weg - am besten mit dem Rücken zur Testperson und das Gastgerät mit dem Körper verdecken. Das wird so oft wiederholt, bis die Testperson sich sicher ist, dass sie einen oder keinen Unterschied hört. Fertig.
                Was passiert da eigentlich - das falsch gepolte Gerät macht die ganze Ausphaserei der Anlage durch Potentialausgleich über das einzelne Cinchkabel zunichte. Zieht man das Kabel ab, ist die Anlage automatisch wieder in Phase.

                Nun hat man das also selber ausprobiert und kann entsprechend der gemachten Erfahrung für sich individuell entscheiden, ob man zukünftig weiter alle Geräte ausphast oder es bleiben lässt und muss nicht anderen Leuten glauben.

                LG
                E.M.
                Das freut mich zu lesen und ein gutes Beispiel wie man ohne großen Aufwand einen verblindeten Hörtest für eigene Zwecke durchführen kann! Ein Mal für sich geklärt, weiß man für die Zukunft, ob man sich die Arbeit machen soll oder ob man sie sich ganz sparen kann.
                Zuletzt geändert von Krzys; 07.02.2024, 09:51.

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                  #38
                  Teilzitat aus Beitrag 34 von Ruedi:
                  Dass das aber die tonale Balance bzw. die Räumlichkeit beeinflusst halte ich für weit hergeholt. Wäre das so, dann könnte man ja Unterschiede bei den Tonsignalen messen können.

                  Dass sich die tonale Balance nicht verändert habe ich ja vorangestellt. Um eine Räumlichkeitsveränderung wahrzunehmen, sollte doch nach meiner laienhaften Vorstellung zunächst erst einmal auf dem Tonträger/Tonsignal eine Rauminformation enthalten sein, dies ist weder bei einem Tongenerator noch bei entsprechenden Test-LP/CD der Fall. Man müsste also das Tonsignal erst in einem Raum wiedergeben und dann inkl. des Raumschallanteiles aufnehmen oder das Tonsignal künstlich mit Rauminformation versehen. Dann könnte ich mir gut vorstellen, dass auch ein einzelnes Tonsignal für den Test ausreichen würde. Natürlich müsste dann auch ein Unterschied zwischen dem Original-Tonsignal und den Varianten mit angereicherten Raumanteilen messbar sein.
                  Wie dieser gemessene Unterschied aussieht, könnte Ruedi hier einmal (für Laien verständlich) erläutern.

                  LG
                  E.M.

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                    #39
                    Nach meinem laienhaften Verständnis ergeben sich Rauminformationen vor allem durch Laufzeitunterschiede und Halleffekte zwischen rechtem und linkem Kanal. Dazu sollte es doch wohl Testsamples geben. Falls es Probleme mit der Kanaltrennung geben sollte (durch die falsche Phase), muss das messbar sein.

                    Wie auch immer, verblindete Tests könnten hier für Klarheit sorgen. So lange aber keine validen Testergebnisse vorliegen ist alles wieder mal nur eine Behauptung für die jeder Beleg fehlt.

                    Gruß

                    RD

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                      #40
                      Zu Beitrag 39 von Ruedi:

                      Die Anleitung für einen verblindeten Test habe ich gegeben, jetzt kannst Du ihn durchführen und zu einem persönlichen Ergebnis kommen - das Du dann veröffentlichen kannst (falls Du eindeutig keinen Unterschied wahrnimmst) oder Du schweigst stille (falls Du einen Unterschied erkennst ).


                      Übrigens - muss man eine Wahrnehmung beweisen?
                      Nein!
                      Die Wahrnehmung gilt zunächst doch nur für den Wahrnehmenden. Möglich, dass Andere das Gleiche auch wahrnehmen aber auch möglich, dass nicht.
                      Für den Wahrnehmenden macht es keinen Unterschied an seiner Wahrnehmung.

                      Wahrnehmende, wie z.B. Holger und natürlich auch ich, erzählen von ihren individuellen Wahrnehmungen/Erfahrungen und behaupten keinesfalls, dass es für alle Gültigkeit haben muss. Für uns hat es Gültigkeit.

                      LG
                      E.M.

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                        #41
                        Zitat von Palisanderwolf Beitrag anzeigen


                        Hallo Georg,

                        So wie Du das beschreibst, har das mit der Phase allein nichts zu tun.

                        Vorausgesetzt, Dein Prüfgerät ist in Ordnung, würde ich (an Deiner Stelle als "Laie") so vorgehen:

                        Ein Gerät, das derartige Erscheinungen zeigt, würde ich sofort aussortieren bevor Schlimmeres passieren kann. Erst recht, wenn ich nicht sofort einwandfrei klären könnte woran das liegt, und selbst, wenn es ansonsten die eigentlich geforderte Funktion erbringt.
                        Als "Laie" würde ich mich dann an einen Fachbetrieb wenden, ob das Gerät repariert werden muß/kann. Ich würde ich mich nicht damit zufrieden geben, wenn das Gerät ohne erfolgreiche Reparatur auch so schon für "alltagstauglich" erklärt würde, und es gegebenenfalls ( i.e. falls Du auf die gewünschte Funktion nicht verzichten kannst/willst) durch ein anderes eines anderen Fabrikates ersetzen, das diese Erscheinung nicht zeigt.
                        LG
                        Bernd
                        Hallo Bernd,

                        vielen Dank für die Antwort.
                        Das war es, was ich wissen wollte.

                        LG
                        Georg

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                          #42
                          Zitat von E.M. Beitrag anzeigen
                          Zu Beitrag 39 von Ruedi:

                          Übrigens - muss man eine Wahrnehmung beweisen?
                          Nein!
                          Die Wahrnehmung gilt zunächst doch nur für den Wahrnehmenden. Möglich, dass Andere das Gleiche auch wahrnehmen aber auch möglich, dass nicht.
                          Für den Wahrnehmenden macht es keinen Unterschied an seiner Wahrnehmung.

                          Wahrnehmende, wie z.B. Holger und natürlich auch ich, erzählen von ihren individuellen Wahrnehmungen/Erfahrungen und behaupten keinesfalls, dass es für alle Gültigkeit haben muss. Für uns hat es Gültigkeit.

                          LG
                          E.M.
                          Meine Erfahrung ist, dass die eigene Wahrnehmung eines physikalisch unveränderten Reizes durchaus variieren kann. Das passiert bereits bei sehr einfachen Reizeigenschaften, wie zB Größe oder Farbe. Das messe ich seit Jahren so in meinen Experimenten und man kann das einfach z.B. anhand der Ebbinghaus Illusion, und vieler anderer, selbst anschaulich feststellen. Kleine Verschiebung der Aufmerksamkeit, Änderung des Kontextes in dem der Reiz präsentiert wird usw.. führen zuverlässig zu einer veränderten Wahrnehmung.

                          Bei komplexeren Reizen, dazu würde ich Musik zählen, variiert die Wahrnehmung noch leichter. Ich denke, dass das viele kennen. Man hört das gleiche Musik-Stück (mit der gleichen Anlage). Man nimmt es aber nicht immer identisch wahr: manchmal bemerke ich diesen Aspekt des Stücks mehr, mal einen anderen. Mal bin ich emotional berührt, mal gar nicht. usw...

                          Für mich bedeutet es, dass ,wenn ich feststellen möchte, ob eine Änderung am Input (z.B. Ausphasen, Kabelwechsel) für mich zuverlässig/reproduzierbar zu einer Veränderung in der Wahrnehmung führt, die über die ohnehin ständig auftretenden kleineren und größeren Veränderungen meiner Wahrnehmung hinausgehen/sich davon absetzen, dann bietet es sich an, den Vergleich gut zu kontrollieren. Eine gute Kontrolle ist ein verblindeter Test und ausreichend viele Wiederholungen. Oder man nimmt ein Messgerät, das eben solchen kognitiven/biologischen Variationen nicht unterliegt (es misst reproduzierbar/reliabel (fast) das gleiche, wenn der physikalische Reiz unverändert bleibt.

                          Nachtrag: Die beschriebenen Variationen/Verzerrungen der Wahrnehmung beim physikalisch unverändertem Reiz/Input, sind nichts böses oder Zeichen einer "schlechten" Wahrnehmung, dessen man sich schämen muss oder etwas das man willentlich abstellen kann. Sie haben sich über viele viele Jahren so entwickelt haben, weil sie unsere Wahrnehmung in vielen Situationen effizienter! machen.​

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                            #43
                            Nachdem Georg mit Beitrag 41 bestätigt hat, dass seine Ausgangsfrage durch Bernd zufriedenstellend beantwortet wurde, macht es ja wohl nichts, noch ein wenig OT zu plaudern.

                            Zu Krzys - Beitrag 42:
                            Was mich persönlich betrifft, sind Wahrnehmungen zu Themen wie hier besprochen oder wg. mir auch "Kabelklang" etc. nur von kurzem, rein beruflichem Interesse. Themen, die in der Presse (heute eher Foren) diskutiert werden und dann evtl. seitens der Kundschaft an mich herangetragen werden, möchte ich nicht einfach nur abtun indem ich irgendwen oder was zitiere/nachplapperle. Es wird bzw. richtigerweise wurde alles ausprobiert und so entstand mein eigenes Urteil aufgrund eigener Erfahrung. Die kann ich weitergeben, immer mit der Einschränkung, dass es meine Erfahrung in meinem jeweiligen Umfeld ist. Diese Erfahrungen muss ich mir nicht immer wieder auf's Neue erarbeiten, einmal gemacht, reicht - Thema abgehakt. Auf Wunsch des Besuchers, kann ich natürlich kleinere Experimente auch vorführen.

                            Etwas anderes sind Emotionen, die betreffen den privaten E.M. und im Zusammenhang mit Musik kann ich da keine Schwankungen bei mir entdecken.
                            Beethovens Sinfonie Nr. 6 (Pastorale) oder sein 5. Klavierkonzert, der zweite Satz von Dvoraks Cellokonzert, eine bestimmte Arie aus Bellinis Norma oder bestimmte Stücke von Georg Deuter und zwei Stücke von der CD Wrecking Ball von Emmylou Harris und einige mehr, berühren mich immer, wenn ich sie höre aufs Tiefste. Zugegeben suche ich mir diese Musiken bewusst aus, d.h. ich bin vorkonditioniert, wobei die Wirkung auch schon beim ersten Hören voll einsetzte.

                            Wahrnehmungen auf meinen (fast) täglichen Wanderungen unterliegen allerdings Schwankungen, das liegt aber vermutlich nicht so sehr an der Person, sondern an den jedesmal veränderten Sinnesbeanspruchungen, schliesslich ist kein Tag wie der andere.

                            Hat das jetzt noch was mit HiFi zu tun?
                            Ja klar - eine Wanderung hier in der Landschaft ist High Fidelity in Reinkultur - geht es noch besser? Sicher, kommt auf den Betrachter an.
                            Kann man's messen - ist mir vollkommen gleichgültig.

                            LG
                            E.M.

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                              #44
                              Zitat von E.M. Beitrag anzeigen
                              Zu Beitrag 39 von Ruedi:

                              Die Anleitung für einen verblindeten Test habe ich gegeben, jetzt kannst Du ihn durchführen und zu einem persönlichen Ergebnis kommen - das Du dann veröffentlichen kannst (falls Du eindeutig keinen Unterschied wahrnimmst) oder Du schweigst stille (falls Du einen Unterschied erkennst ).


                              Übrigens - muss man eine Wahrnehmung beweisen?
                              Nein!
                              Die Wahrnehmung gilt zunächst doch nur für den Wahrnehmenden. Möglich, dass Andere das Gleiche auch wahrnehmen aber auch möglich, dass nicht.
                              Für den Wahrnehmenden macht es keinen Unterschied an seiner Wahrnehmung.

                              Wahrnehmende, wie z.B. Holger und natürlich auch ich, erzählen von ihren individuellen Wahrnehmungen/Erfahrungen und behaupten keinesfalls, dass es für alle Gültigkeit haben muss. Für uns hat es Gültigkeit.

                              LG
                              E.M.
                              Das bestreitet auch niemand. Allerdings sollte man immer davon ausgehen das die eigene Wahrnehmung trügt, die Überzeugung falsch ist, vor allem dann wenn sie gültigen Wissenschaftlichen Erkenntnissen zuwider läuft. Es angebracht ist der eigenen Wahrnehmung nur solange Gültigkeit zuzuschreiben, so sie nicht mit als allgemeingültigen physikalischen Gesetzmäßigkeiten kollidiert, vor allem dann wenn man die Paradigmen nicht durchschaut.

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                                #45
                                Zitat von E.M. Beitrag anzeigen
                                Hat das jetzt noch was mit HiFi zu tun?
                                Ja klar - eine Wanderung hier in der Landschaft ist High Fidelity in Reinkultur - geht es noch besser? Sicher, kommt auf den Betrachter an.
                                Kann man's messen - ist mir vollkommen gleichgültig.
                                Ich gehe auch sehr gerne wandern:-) und mache es wahrscheinlich wie du: Ich würde nicht auf die Idee kommen, da was zu „messen“.

                                Zitat von E.M. Beitrag anzeigen
                                Wahrnehmungen auf meinen (fast) täglichen Wanderungen unterliegen allerdings Schwankungen, das liegt aber vermutlich nicht so sehr an der Person, sondern an den jedesmal veränderten Sinnesbeanspruchungen, schliesslich ist kein Tag wie der andere.​


                                Solche Schwankungen der Sinnes-Wahrnehmung habe ich auch im Sinne gehabt. Diese fallen recht groß aus und daher nehmen wir sie auch bewusst wahr. Diese sind nicht das „Problem“. Es ging mir um Schwankungen, die nicht so drastisch ausfallen, uns somit nicht immer bewusst werden, aber trotzdem da sind. Sie verzerren die Wahrnehmung, ohne dass der Reiz physikalisch anders ist.

                                Bezogen auf Hifi: ich mag dieses Hobby aber es kostet mich auch Geld. Ich möchte nicht ohne Not unnötig Geld ausgeben. Es gibt Veränderungen, die so groß sind, dass man sie sofort zuverlässig feststellen kann. Da braucht man keinen Blindtest. Mein Küchenradio klingt anders als die Anlage mit den großen Standboxen. Dazu gehört auch das An/Aus der Raumkorrektur meines Antimodes. Es gibt aber andere Verbesserungsmaßnahmen, die dann nicht mehr so „drastisch“ und jedem sofort auffallen. Grundsätzlich ist ja aber jede Verbesserung willkommen. Frage ist dann: Wann ist die Verbesserung nicht groß (z.B. verbesserte Ortbarkeit von Instrumenten) aber willkommen und wann komme ich in einen Bereich, wo sich mir die Frage stellt, ob ich sie wirklich zuverlässig feststellen werde? Da ich weiß, dass meine Wahrnehmung schwankt, hilft mir in diesem Fall nur eine Messung, die diese Verbesserung zuverlässig erfassen kann. Ein Messgerät oder ein Blindtest sind hier mein Freund. Natürlich kann ich auch von vornherein entscheiden, dass alles was nicht wirklich drastisch auffällt, uninteressant ist.

                                Zitat von E.M. Beitrag anzeigen
                                Etwas anderes sind Emotionen, die betreffen den privaten E.M. und im Zusammenhang mit Musik kann ich da keine Schwankungen bei mir entdecken.
                                Beethovens Sinfonie Nr. 6 (Pastorale) oder sein 5. Klavierkonzert, der zweite Satz von Dvoraks Cellokonzert, eine bestimmte Arie aus Bellinis Norma oder bestimmte Stücke von Georg Deuter und zwei Stücke von der CD Wrecking Ball von Emmylou Harris und einige mehr, berühren mich immer, wenn ich sie höre aufs Tiefste. Zugegeben suche ich mir diese Musiken bewusst aus, d.h. ich bin vorkonditioniert, wobei die Wirkung auch schon beim ersten Hören voll einsetzte.​
                                ​​

                                Bezüglich der Emotionen kenne ich es auch so. Aber ich beobachte auch manchmal was anderes: es passiert mir manchmal, dass ich mit etwas anfange, was ich hören möchte, und dann schnell feststelle, dass es doch nicht die richtige Wahl für jetzt ist.

                                Bezüglich Schwankungen, die nicht die Emotionen betreffen:
                                Musik ist so ein komplexer Input, dass es rein kognitiv unmöglich ist, alle ihrer Aspekte gleichzeitig und gleichwertig zu beachten und zu verarbeiten. Ich selbst kann, und das sagt mir auch die Forschung, zu einem Zeitpunkt! mich z.B. nur auf einen Aspekt der Musik konzentrieren (Aufmerksamkeit darauf ausrichten). Alles andere zu diesem Zeitpunkt kommt zwar im Gehirn an (das kann man messen), wird aber meist nicht bewußt verarbeitet. D.h. dasselbe Musikstück werde ich immer etwas anders hören, da es unmöglich ist, exakt die gleichen Wechsel der Aufmerksamkeit zu exakt den gleichen Zeitpunkten zu wiederholen. Und es gibt noch anderen Faktoren, die neben der Aufmerksamkeit auch schwanken und so die Wahrnehmung (mehr oder weniger bewußt zugänglich) verändern. Das widerspricht der subjektiv intuitiven Einschätzung, dass ich (fast) alles in einer visuellen Szene oder in einem Musikstück gleichwertig beachten kann, wenn ich es nur will. Das ist nicht der Fall. Das wissen wir schon seit Jahrzehnten der kognitiven Forschung: Zu einem Zeitpunkt nur ein Aspekt. Für mein dafürhalten ist es also unmöglich dasselbe Musikstück exakt gleich zu hören, d.h. es gibt immer Schwankungen.

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