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Macht Wissen stets glücklicher ?
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Selbst in der Mathematik ist die Annahme der Axiome ein Art erforderlicher erster Glaubensakt. Das Weitere folgt dann formal-logisch.
LG
Bernd
Wie etwa, dass nicht alles, was innerhalb eines axiomatischen Systems wahr ist, innerhalb dessen auch beweisbar sei:
„Wir müssen wissen, und wir werden wissen.“ Lange galt die geheime Hoffnung, dass die Mathematik nicht nur kohärent, sondern auch „vollständig“ ist. Alles, was wahr ist, wäre auch beweisbar. Kurt Gödels Unvollständigkeitssatz erschütterte in den 1930er Jahren die Fundamente der mathematischen Überzeugungen.
Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit
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oder wie mein arzt immer sagt
die medizin ist am anfang wissenschaft und ab der mitte handwerk
bei audio wirds bei mir erst handwerk und wenn ich nicht mehr weiter weiß wissenschaft
vereinfacht
wissenschaft ist, wenn sich der fachmann wundertALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
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Gast
Wissen ist weder immer besser als Nichtwissen noch macht es automatisch glücklicher. Beispiel: Die Beizehung. Wenn der Lebenspartner immer wissen will, wo der Andere war, wenn er mal später kommt usw., wen er getroffen hat, dann zerstört das die Vertrauensbasis und damit die Beziehung. Eifersucht will immer alles wissen.
Anderes Beispiel damit zusammenhängend. Der "Wissensberg" heute ist so unüberschaubar groß, dass Niemand immer über alles alles wissen kann. Deshalb ist es so wie in der Beizehung: Vieles im Leben beruht auf Vertrauen in andere Instanzen als das Wissen, wie z.B. Erfahrung, Beurteilungsvermögen usw. Leider ist heute das Phänomen des "Erklärungswahns" verbreitet. Alles, wo die Ursachen nicht gewusst sind, ist verdächtig. Das ist aber nicht gerade lebensförderlich. Was gut ist und lebensförderlich erfahren wir auch ohne die Ursachen erkennen und können es unterscheiden von dem, was nicht lebensfördelrich ist. Beim Hören ist es ähnlich. Ich muss nicht wissen, warum mich die eine Hifi-Komponente glücklicher macht als die andere, wenn sie für mich eindeutig besser klingt. Da reicht mir das Glück. Es gibt die berühmte Intuition, die sollte man nicht abschaffen. Dann wird man hilflos und orientierungslos im Leben.
Nicht zuletzt - und da sind wir wieder beim Erklärungswahn: Es gibt nicht nur Wissen, sondern auch Scheinwissen und Halbwissen. Das ist letztlich viel schlimmer als Nichtwissen. Weil es die Illusion eines Wissens vorgaukelt und damit das Vertrauen in die Erfahrungen zerstört und eine Beruhigungspille ist, alles abzulehnen, was man nicht versteht. Von Sergei Prokofieff gibt es den sarkastischen Satz über den "Formalismus"-Vorwurf im Stalinismus, mit dem man nicht systemkonforme Künstler verfolgte: "Formalsimus nennt man bei uns ungefahr das, was man nicht gleich versteht." So ähnlich ist es mit dem "Voodoo"-Vorwurf im Hifi-Bereich. Für "Voodoo" gibt es nämlich keine präzise Definition. Da kann man in Analogie zu Prokofieff nur formulieren: "Voodoo nennt man ungefähr all das, was man nicht gleich und leicht erklären kann."
Schöne Grüße
Holger
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Wissen ist Macht, den Spruch kennt wohl jeder. Ob das allerdings in jedem Fall glücklich macht sei dahin gestellt. In manchen Situationen kann durchaus der glücklicher dran sein der bestimmte Wahrheiten eben nicht kennt, kann in dem einen oder anderen Fall also auch ein Schutz sein. Mein Kunstlehrer von anno dunnemal sagte immer:" ich weiß das ich weiß, das ich nichts weiß.." - Er glaubte eben nicht alles zu wissen, was ihn sehr sympathisch machte. Als ununmstößlich geltende Wahrheiten hat er auch gerne mal hinterfragt und uns gelehrt nicht gleich alles zu glauben, sondern kritische Fragen zu stellen, Denkverbote gab es für ihn nicht.
Gruß,
joachimEin Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.
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Zitat von E.M. Beitrag anzeigenJemand der alles weiss kann unmöglich glücklich sein - eher würde er sich die Kugel geben, bei all dem Elend um uns herum.
LG
E.M.
Außerdem, in DE, erst ein Jahr im Verein, Sachkunde, Prüfung, erweitertes Führungszeugnis, Bedürfnisnachweis
(lebensmüde ist kein Bedürfnis, im Sinne des WaffG)...
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Gast
Zitat von respice finem Beitrag anzeigen
Ja. Aber - da wird`s auch schon "mal": Was ist Realität? Messbares, natürlich, aber das ist die objektive Realität. Es gibt "zerforschte" Bereiche, wo man Dinge wie den "untoten" Kabelklang nur als Quatsch abtun kann. Nur, wer glaubt, ihn zu hören, für den ist es seine subjektive Realität. Oder, Sehen im Grenzbereich zwischen grün und blau - kolorimetrisch kann etwas blau sein "wie nur irgendwas" und der "Proband" sieht trotzdem grün.
Man muß freilich die "wirklich wirkliche Wirklichkeit" von der "Perzeptionswirklichkeit" unterscheiden wollen, sonst ist keine sinnvolle Diskussion möglich in manchen Bereichen, und alles driftet in Richtung
Es gibt "Objektivisten" und "Subjektivisten", das wird sich IMHO nie ändern (lassen). Das kann, muß nicht, zu Konflikten führen, tut es aber, wenn Subjektivisten ihre Perzeption als objektiv darstellen wollen. Oder umgekehrt, "ich weiß besser, was Du hörst" - dem ist nicht so. Selbst einer, der "Stimmen hört", hört sie wirklich, nur eben nicht objektiv wirklich. Es wird seine rationale Erklärung haben - nur die werden wir vielleicht nie erfahren.
Ich meine, solange das Subjektive nicht Andere gefährdet oder sonst Dritten Probleme bereitet, sollte man es (ggf. distanziert) tolerieren. Toleranz bedeutet jedoch nicht, jeden Ranz toll finden zu müssen Also, wenn ich bspw. in ein Flugzeug einsteigen soll, bevorzuge ich schon, wenn es nach rein objektiven Kriterien gebaut ist und nicht nach "Bauchgefühl" oder gar "Glauben" (s. meine Signatur).
Mit Wissen hat das wenig bis nichts zu tun, denn Nichtwissen seine Psyche gesund zu erhalten ist etwas anderes als seinem Hobby Esoterik zu frönen und sich arrogant mit diesem "Geheim- und eingeweihtem Wissen" über andere zu erheben.
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