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LS Chassis seriell

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    LS Chassis seriell

    Guten Morgen @ All.

    Hätte da mal eine Frage so rein informativ weil aktuell privates Diskussionsthema.

    Wenn man 2 identische Subwoofer seriell betreibt und je Chassis sagen wir mal Le bei 1mH liegt wirkt das als 6bB Filter auf das zweite Chassis?

    LG
    Clara

    Ps: Nein ich will das nicht nachmachen, irgendwas das ich nicht weiß sagt mir doch dass sich die Chassis gegenseitig beeinflussen, wie genau keine Ahnung. Habe dazu nicht wirklich was finden können nur soviel dass es im Car HiFi scheinbar oftmals so gemacht wird.

    #2
    auf beide, wird bei subs aber egal sein. mitteltöner oder hochtöner würd ich nicht seriell schalten.

    bei pa lautsprechern oder instrumentenlautsprechern kommt es manchmal vor, dass häfen seriell UND parallel geschaltet werden. zb gitarren box mit 4 häfen. die haben aber in der regel ohnehin einen ansteigenden pegelfrequenzverlauf, ergo wurscht.
    Zuletzt geändert von longueval; 10.05.2023, 10:11.
    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

    Kommentar


      #3
      Zitat von Clara Beitrag anzeigen
      Guten Morgen @ All.

      Hätte da mal eine Frage so rein informativ weil aktuell privates Diskussionsthema.

      Wenn man 2 identische Subwoofer seriell betreibt und je Chassis sagen wir mal Le bei 1mH liegt wirkt das als 6bB Filter auf das zweite Chassis?
      Clara


      Ganz klare (clare) Antwort: Keine "zusätzliche" Filterwirkung durch Reihenschaltung gleicher (!) Chassis.

      Angenommen ein Einzelchassis steigt von 400Hz bis 4000Hz von 4Ohm auf 10Ohm in der Impedanz,
      dann steigt die "Reihenschaltung" eben von 8Ohm auf 20Ohm.

      Das Spannungsteilerverhältnis der Reihenschaltung bleibt über der Frequenz konstant:

      Selbst wenn man nur zwei gleiche Induktivitäten in Reihe schalten würde, bekommt man eben einen
      "induktiven Spannungsteiler". Sind beide Induktivitäten gleich, fällt an jeweils einer der beiden Induktivitäten
      stets die halbe Eingangsspannung ab und das ist ebenso unabhängig von der Frequenz.

      Das zeigt ganz klar: Keine "zusätzliche" Filterwirkung.


      Exkurs:
      Die meisten Lautsprecherchassis sind weit oberhalb der Eigenresonanz nur ungenügend (mit Abweichungen)
      als "R-L"-Glied zu modellieren, d.h. der Impedanzverlauf ist meist "anders" als es bei einem reinen R-L Glied
      zu erwarten wäre (*).

      Je nachdem, welchen Frequenzbereich man modellieren will, und wie genau es werden soll, muss man
      die Schwingspuleninduktivität "verlustbehaftet" modellieren, das geht oft bereits mit 1-2 zusätzlichen
      Elementen im Ersatzschaltbild ganz gut (Edit: weiter in's Detail gehe ich hier mal nicht).

      Das muss dich aber nicht stören: Die Aussage, dass das Spannungsteilerverhältnis frequenzunabhängig ist,
      gilt auch für die Reihenschaltung gleichartiger R-L Glieder oder einer etwas aufwändigeren Ersatzschaltung,
      solange beide "Reihenkomponenten" in sich gleich aufgebaut sind.


      Noch ein Exkurs:
      Das frequenzunabhängige Spannungsteilerverhältnis innerhalb einer Reihenschaltung von Chassis (s.o.)
      ist "ganz streng" natürlich nur gegeben, wenn die beiden (oder mehr ?) Chassis "wirklich gleich" sind.

      Baue ich die beiden Subwoofer (Chassis) z.B. in unterschiedlich große Gehäuse oder (getrennte) unterschied-
      lich große Gehäusekammern ein, so daß sich deren Einbauresonanzen gegeneinander verschieben, dann ist
      die Symmetrie nicht mehr gegeben.

      Auch für den Fall, dass viele Einzelchassis - etwa für ein (Open Baffle ?) "Line-Array" - zusammengeschaltet werden
      sollen, wird es interessant, falls die Chassis hohe Toleranzen untereinander (Resonanzfrequenz, Gleichstromwiderstand,
      durch Membranresonanzen bedingte Schwankungen im Impedanzverlauf oberhalb der Grundresonanz) aufweisen
      sollten ...

      Z.B. ich hätte eine 4er Gruppe, die ich in einer "Reihenparallel" Schaltung verdrahten möchte und zwei Chassis
      hätten eine Eigenresonanz von ca. 70Hz und die beiden anderen hätten eine von ca. 60Hz (so schlimm sollte es
      nie kommen ...).

      Dann wäre es m.E. ratsam die "Abweichler" jeweils in einer Parallelgruppe (70Hz zusamen mit 60Hz)
      ("kompensierend") zusammenzufassen, damit das was man "in Reihe" schalten will, wieder "so gleich wie möglich" ist.

      ________________________

      (*) Herstellerangaben zur Schwingspuleninduktivität können dabei sowohl zu groß als auch (viel) zu klein
      ausfallen: Sie "erklären" den realen Impedanzanstieg oft nur für einen Teil des Frequenzbereiches (wenn
      überhaupt ...).

      Das ist aber ein prinzipielles Problem: Z.B. Chassis mit kufperüberzogenem Polkern haben einen
      recht flachen Impedanzanstieg. Eine daraus resultierende "klein angegebene" Schwingspuleninduktivität
      erklärt dann jedoch nicht, warum bereits im Mittelton überhaupt ein nennenswerter Impedanzanstieg
      vorhanden ist ...

      (s.o.)
      Zuletzt geändert von dipol-audio; 10.05.2023, 14:33.
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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        #4
        Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen


        Das Spannungsteilerverhältnis der Reihenschaltung bleibt über der Frequenz konstant:
        Stimmt. Beide Chassis bekommen nur noch die Hälfte der Spannung, die vorher anlag (bei jeder Frequenz) und die Hälfte des Stroms. Die Leistung pro Chassis wird also geviertelt. Am Frequenzgang ändert das aber nichts.

        Kommentar


          #5
          Zitat von Paradiser Beitrag anzeigen

          Stimmt. Beide Chassis bekommen nur noch die Hälfte der Spannung, die vorher anlag (bei jeder Frequenz) und die Hälfte des Stroms. Die Leistung pro Chassis wird also geviertelt. Am Frequenzgang ändert das aber nichts.
          Richtig.

          Bei gleicher Eingangsspannung (an der Reihenschaltung wie zuvor am Einzelchassis)

          halbe Spannung an jedem Chassis und halber Strom ...

          daher nur noch halbe Antriebskraft für jede Membran F = B x L x I

          - nur noch halbe Beschleunigung für jede Membran

          - nur noch halbe Membrangeschwindigkeit für jede Membran

          - nur noch halbe "Volumengeschwindigkeit" für jede Membran

          - nur noch halber Hub für jede Membran

          - nur noch halbes Verschiebevolumen für jede Membran


          aber: nun 2 Membranen und Verdopplung der Membranfläche.

          Damit ist das (Geamt) Verschiebevolumen (bei gleicher Eingangsspannung) wieder so groß wie zuvor beim Einzelchassis.

          Sind die Chassis nah montiert (Abstand klein gegen Wellenlänge) kommt wieder der gleiche Schalldruckpegel heraus
          (bei halber Leistungsaufnahme).

          Und das maximale Verschiebevolumen (und damit der maximal erreichbare Schalldruck) haben sich verdoppelt (wandlerseitig).



          (Angenommen der Verstärker stellt keine Grenze dar, etwa bezüglich max. Ausgangsspannung ...)
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 10.05.2023, 15:23.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

          Kommentar


            #6
            Sind die Chassis nah montiert (Abstand klein gegen Wellenlänge) kommt wieder der gleiche Schalldruckpegel heraus
            (bei halber Leistungsaufnahme).

            Size matters!

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