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Reparaturbonus 2022 Österreich

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    Reparaturbonus 2022 Österreich

    Moin Leute,

    was ist denn davon zu halten?

    Repariert statt ausrangiert. E-Geräte reparieren - 50 % der Kosten sparen - Umwelt schützen


    Auch wenn ich meine professionelle Werkstatt schon vor mehr als zehn Jahren schloss und meine Private praktisch vor genau zehn Jahren verpackte und einmottete, ich würde gerne wieder meiner Leidenschaft nachgehen.
    Diese Woche trug ich einige Geräte, Lötkolben und etwas Werkzeug zusammen, um eine fünfzig Jahre alte Bandmaschine, UHER Report Stereo 4400, zum Laufen zu bringen. Dazu musste ich über Thomann auch ein 13cm-Spulenband besorgen, da ich alle meine alten Bänder schon langer verkauft und entsorgt hatte. Aber es war erfolgreich. Es gibt sogar noch reichlich Ersatzteile für die Uher-Geräte.
    An einer CLIO-Unit, bei der die Firewire-Schnittstelle krepierte, scheiterte ich aber einstweilen, da Augen und Hände nicht mehr so mitspielen, wie vor zwanzig Jahren. 64-Pin SMD-ICs überfordern aber auch meinen alten ERSA-Feinlötkolben. Na, vielleicht beim nächsten Anlauf, das CLIO-Teil (Meßsystem für diverse elektronische Teile und für Lautsprechermessungen) kostet neu immerhin mehr als 1000 Euro.

    Nun aber zum Thema: ist diese Unterstützung bezüglich Nachhaltigkeit der österreichischen Republik geeignet, dem fast völligem Aussterben der Reparaturwerkstätten für Elektronik Einhalt zu gebieten? Könnte das wieder ein Anreiz sein, eine Werkstatt neu zu errichten? Die Nachfrage einiger Interessierter Kunden ist ja da. Allein, sie sind nicht bereit, die notwendigen Kosten zu tragen. Davon ab, hier in Deutschland, besonder in meinem hamburger Umfeld, will kein Finanzdienstleister, kein Kontokorrentgeber irgendwas mit sowas ähnlichem wie einem Reparaturbetrieb für Elektronik zu tun haben, geschweige denn, darin investieren. Zu sehr schmerzen noch die Insolvenzen der letzten zwanzig Jahre.

    Und so gilt aktuell weiterhin, wenn man mit Elektronikreparatur ein kleines Vermögen machen will, muss man mit einem großen anfangen.

    Tja, kommen wir irgendwann wieder weg von der Wegwirfmentalität? Ich habe da wenig Hoffnung. Wahrscheinlich müsste der Staat massiv eingreifen und die Entsorgung extrem überwachen, so dass Rohstoffe extrahiert und funktionierende Geräte, auch wenn sie hoffnungslos überaltert sind, weiterhin genutz werden müssen.

    In den umliegenden Gemeinden von Hamburg gibt es noch viele Städte, die einen Sperrmüllplan im Internet ausweisen. Viele Polen und weitere Osteuropäer arbeiten diese Pläne gezielt ab und greifen an den Sperrmülltagen das wertvollste zur Weiterverwertung ab. Die vielen weißen Kleintransporter sind schon berüchtigt, ab und an geht da auch mal ein Fahrrad vom Straßenrand mit in den Transporter. Aber immerhin, Nachfrage nach Weiterverwertbaren besteht .

    Nun, wie ist das Konzept Österreichs nun zu bewerten?
    best regards

    Mark von der Waterkant

    #2
    das hornberger schießen verhallte ähnlich, oder wie der kksoldat antwortete, als ihn der general leutselig nach der menage fragte und der des deutschen kaum mächtige antwortete wie lautähnlich befohlen
    "meld ghorsamst mein herr general, das essen is gut und reicht nicht" ...
    es ist also wie so oft in österreich, große worte, nix dahinter.
    Zuletzt geändert von longueval; 23.05.2022, 08:03.
    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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      #3
      der kleine Zyniker in mir sagt "erwartensenix"...
      Wenngleich, sollte die "Schwabsche Prophezeiung" bald Wirklichkeit werden ("du wirst nichts besitzen")...

      Including, but not limited to, Österreich.

      Es ist ja kein Zufall, warum "im Osten" die Weiterverwendung / Reparatur noch "lebt".
      Glauben ist gut, Wissen ist besser. Wer lieber glaubt, soll glauben, volenti non fit iniuria.

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        #4
        man rechne
        ich bin mir fast sicher, dass sich sowas nur in einem schattenwirtschaftssystem rechnet. kaum schlagen nebenkosten zu (versicherungen, sozialleistungen, steuern usw) wirds bonus hin oder her reizlos, weil offiziös. da zischt das tröpflein auf dem heißen ...
        die umwegrendite, weniger schrott, wirkt ja bestenfalls systemisch, klingelt also nicht in der tasche.
        wie heißts in der wirtschaftslehre, tatsache ist, was ein gschäft ist
        fruchten würde es im zusammenspiel mit hohen entsorgungspreisen, ABER dann hab ich das zeug im wald.
        wärs ein gschäft, wären entsorgungshöfe umzingelt.
        Zuletzt geändert von longueval; 23.05.2022, 08:38.
        ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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          #5
          ist politisch gewollt, eine symbolisch - psychologische Zeitenwende sozusagen, immerhin etwas

          solange aber praktisch neue, billige und gleichzeitig hochwertige Geräte aus China kommen,

          wird der Konsument, da nicht mitmachen, nicht zuletzt würde der Handel darunter leiden.

          der bessere Ansatz, ist der Refurbed - Ansatz, meiner Meinung nach,

          ein neues Secondhand Konzept für qualitätsbewusste Sparer.

          das mit der künstlichen Absoleszenz hatten wir schon.



          und jetzt etwas Grundlegendes (angelesen)

          Wirtschaftswachstum kommt aus 3erlei Umständen
          dem Bevölkerungswachstum - der Innovation - dem Export
          das Bevölkerungswachstum ist im INland entscheidend für das Wirtschaftswachstum
          das aber, gibt es nicht, und das 3. Auto bzw. der 2. Mixer reichen irgendwann einmal aus

          ergo, bloß eine Verknappung der Güter (Handelsbeschränkungen) wird einen Reparaturboom bringen.

          und nicht zuletzt eine "Notzeit"... also Geldverknappung usw...
          Zuletzt geändert von debonoo; 23.05.2022, 09:20.

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            #6
            Wachstum, Wachstuuum....
            Glauben ist gut, Wissen ist besser. Wer lieber glaubt, soll glauben, volenti non fit iniuria.

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              #7
              Zitat von respice finem Beitrag anzeigen
              Wachstum, Wachstuuum....
              VWL - Lehre des 20. Jahrhundert

              Kommentar


                #8
                Bis heute unübertroffen - aber auch scheinbar unreformierbar...
                Nein mir fällt auch nix ein, jedenfalls so lange die Population weiter "mitsteigt".
                Glauben ist gut, Wissen ist besser. Wer lieber glaubt, soll glauben, volenti non fit iniuria.

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                  #9
                  Zitat von respice finem Beitrag anzeigen

                  jedenfalls so lange die Population weiter "mitsteigt".
                  was aktuell nicht der Fall ist, bei der Geburtenrate unter 1,5

                  https://www.google.com/search?client...te+Deutschland

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von debonoo Beitrag anzeigen

                    was aktuell nicht der Fall ist, bei der Geburtenrate unter 1
                    aber wo? https://www.laenderdaten.de/bevoelke...urtenrate.aspx

                    Das ist ja das Paradox
                    e, in den entwickelten Regionen ist bald kein Wirtschaftswachstum mehr drin wegen zu wenig Nachwuchs, in der 3. Welt ist zu viel Nachwuchs, der keinen Mehrwert schaffen kann mangels a) Kaufkraft und b) Qualifikation, bzw. generell "Entfaltungsspielraum". Der Rest sind Entwicklungen, die ähm... hier nicht diskutiert werden sollen (würde auch nix bringen, da sind schon "Koryphäen" dran verzweifelt).
                    Glauben ist gut, Wissen ist besser. Wer lieber glaubt, soll glauben, volenti non fit iniuria.

                    Kommentar


                      #11
                      Um beim Thema zu bleiben. Wenn solche Maßnahmen auf lange Sicht dazu führen, dass wieder mehr repariert wird, wieso nicht????? Hersteller sollten halt auch mit ins Boot genommen werden und wir als KonsumentInnen auch. Stichwort Waschmaschine und wer billig kauft. Solange die billige soviel kostet wie eine Reparatur oder sogar weniger stellt sich die Frage bei vielen Menschen gar nicht. Bewusst Machung bei den Kindern in der Schule anfangen. In meiner Firma können schon alle Personen den Gutschein einlösen.

                      es gibt dazu spannende Vorträge (z.B. muss Elektronik in der Waschmaschine sein etc etc).

                      Auch bei HiFi ist ja die Packdichte schon viel kleiner geworden. Stichwort Modulbauweise. Bei SMD Fehlersuche betreiben zu wollen….

                      Nur als Anregung zum Nachdenken…

                      Gruß,

                      Armin

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                        #12
                        Na, da muss ich mal nachhaken. Die Absicht ist ja löblich. Nur die Umsetzung wird durch einige Faktoren deutlich erschwert.
                        Dazu kurz, wie es damals in meiner Jugend aussah: nach dem Abitur/Matura lernte ich zuerst, die kurze Episode als Waffeninstandsetzer mal vernachlässigt, einen Handwerksberuf > Radio- und Fernsehtechniker. Die Ausbildung muss finanziert werden, es müssen Ausbildungskräfte und Handwerksmeister vorhanden sein, dazu eine (Berufs-) Schule, eine berufsbegleitende Institution.
                        Und dann muss da ein Unternehmen sein, dass diese Handwerker beschäftigt. Als Meister können diese ein Unternehmen gründen, dafür bedarf es (meist) eines Gründungsdarlehen.
                        Parallel müssen die Produzenten der zu reparierenden Produkte die Möglichkeit schaffen, diese reparaturfähig zu machen. Allein schon das Verschrauben der Gehäuse wäre eine tolle Maßnahme, war mal völlig normal/üblich. Es gehören auch eine Dokumentation, ein Serviceplan/-Manual und unterstützende Lehrgänge dazu. Diese müssen natürlich irgendwie finanziert werden......

                        Und? Was existiert davon heuer noch? Die speziellen Handwerkskammerabteilungen wurden aufgelöst, die Reparaturabteilungen bei den Produzenten wurden aufgelöst, die Profitwerkstätten und kleinen Handwerksbetriebe sind pleite, der Außendienst praktisch unfinanzierbar (Raumkosten, Lohnkosten, Personalkosten, Bürokratie.....). Allein dass man heute kaum mehr mit dem Transporter (rollende Werkstatt) kostengünstig in die Innenstädte kommt ist ein derartiger Hemmschuh, dass sich das immer weniger Betriebe antun wollen. Ich weiß wovon ich spreche, leitete ich immerin fast zwanzig Jahre eine Werkstatt.
                        Und die Produzenten sind weniger denn je daran interessiert, Konsumerprodukte nachhaltig am Leben zu halten. Akkus sind meist eingeklebt, Gehäuse lassen sich nicht spurenfrei öffnen, Lager sind eingepresst/geklebt, mechanische Teile aus Kunststoff, Ersatzteile gibt es oft schon kurz nach Ablauf der Gewährleistungszeit nicht mehr.......
                        Als gegenteiliges Beispiel die UHER Report 4400, die ich letztes Wochenende wieder zum Laufen brachte: fünfzig Jahre alt, nur die Riemen defekt, es gibt sie noch billig zu ordern. Alle wichtigen mechanischen Teile aus Metall, Platinen klappbar, Bauteile gut sichtbar und austauschbar. Und was noch wichtiger ist, fast alle immer noch original und einwandfrei.
                        Gut, das Gerät ist heute praktisch sinnbefreit, jedes Handaufnahmeteil von Zoom und Tascam ist kleiner, billiger und leistungsfähiger. Aber Kult werden die nie.

                        tl;tr? Was will ich sagen? Der gute Wille ist erkennbar bei der Austriaexekutive, allein es fehlt die Infrastruktur, und die passenden Leute.
                        Und es wurde hier schon angedeutet, es gibt ja eine parallele Schattenwirtschaft, die viele (fiskalische) Probleme umgeht. Wie mir bei meiner Ausbildung zum Techniker vor vierzig Jahren schon mein Onkel aus den USA vorhersagte, Handwerksjobs werden zunehmend von Migranten ausgeführt. So wie damals schon der native US.-Bürger wenig begeistert von Jobs war, mit denen man sich die Hände einsaut, so ist's heuer kaum mehr möglich native Mitteleuropäer zu Handwersberufe zu begeistern. Meine letzten Lehrlinge waren zum größten Teil aus Kasachstan, Russland, Polen.... Und im "Schatten" arbeiten heute meist Romänen, Bulgaren, Türken, Albaner.....
                        best regards

                        Mark von der Waterkant

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                          #13
                          Es gibt einen Begriff "greenwashing" für medial attraktive, aber in Wirklichkeit "leere" Maßnahmen.

                          Man darf hoffen, daß es diesmal nicht ganz so schlimm wird, insbesondere wenn mehrere "Schienen" zusammenkommen. Man sieht die ersten Anzeichen eines Umdenkens im Laptop- und Smartphone- Bereich, immer mehr Hersteller verkleben weniger und bauen modularer. Das bringt wiederum auch nur dann etwas, wenn die Geräte nicht hinterher künstlich obsolet gemacht werden, z.B. durch "Mondpreise" für Austausch-Module, durch deren Nichtverfügbarkeit oder Maßnahmen wie "Tod durch Update-Verweigerung" (Android, Windows 11).

                          Was sich positiv auswirkt, ist paradoxerweise die reell existierende schleichende Verarmung, die langsam dazu führt, daß viele eher zu einem Gebraucht-Smartphone greifen, als neu zu kaufen, etc.p.p. Wer's üppig hat, lebt üppig, wer sparen muß, der spart. Das führt auch dazu, daß vor dem Kauf mehr überlegt wird - altes jiddisches Sprichwort: "ein Armer kann sich keinen billigen Mantel leisten".
                          Glauben ist gut, Wissen ist besser. Wer lieber glaubt, soll glauben, volenti non fit iniuria.

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                            #14
                            was unbedingt bleiben muss
                            ist die duale ausbildung, nirgends auf der welt gibt es so gut ausgebildete handwerker, wie bei uns in den deutschsprachigen ländern, eben durch diese tradition.
                            in japan gibt es auch gute handwerker, aber da ist es was beinahe religiöses, das meistersystem. schade, dass das immer mehr amerikanisiert wird.
                            was in österreich dazu kommt ist der techniker mittelbau durch die htl ausbildung.
                            ich ziehe vor jedem meinen hut, der ein ordentliches handwerk beherrscht. sowas ist im besten sinne professionell.
                            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                              #15
                              Manches ist durchaus leicht und kostengünstig zu reparieren.

                              Bei meinem Dell XPS 15 9560 hat die Ladebuchse die Flügel gestreckt.
                              Da der Stecker schon recht leichtgängig war, eine Frage der Zeit.

                              Die Buchse ist leicht auszutauschen, und als Ersatzteil recht billig.



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                              Hier kann das Internet leicht helfen.
                              Ist auch schon 5 Jahre alt.
                              Aber mit 32Gb Ram und 1TB M2 SSD und 4K Touch Display immer noch aktuell.

                              Dann heute mal von dem alten XPS mit Linux Mint.

                              Gruß Frank

                              Kommentar

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