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Reson Aciore Nadelstellung

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    Reson Aciore Nadelstellung

    Hallo Analogspezialisten,

    habe an meinem Dreher ein (älteres) Reson Aciore System montiert. Das Ding hat lt. Datenblatt einen sog. "Gyger-S"-Nadelschliff, Auflagekraft 1,65mN.
    Nun, nach dem "ordungsgemäßen" Einbau des Systems mit waagrecht, d.h. parallel zur Platte geführten Tonarm scheint mit die Pfeilung der Nadel in Laufrichtung etwas extrem zu sein. Das schaut dann in etwa so aus:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20220116_194433.jpg
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Größe: 680 KB
ID: 649282

    So als ob das System wie mit einem Messer gegen die Platte stechen wollte.
    Nun, klanglich ist nichts auffälliges feststellbar. Das Ding klingt sehr fein, im Hochtonbereich sehr sauber. Reagiert aber relativ empfindlich auf nicht ganz saubere Platten.

    Daher meine Frage an die Spezialisten: Stimmt das oder ist hier was grundlegend falsch?

    LG Walter

    #2
    Ist zwar lange her, das ich Tonabnehmer montiert habe, aber mir kommt der Winkel der Nadelaufhängung auch etwas extrem vor, in der Erinnerung war das zumindest bei meinen Ortofon Systemen irgendwie flacher. Sicher das da nichts an der Gummihalterung des Nadelträgers verbogen ist? Gruß, Joachim

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      #3
      Bin zwar kein Spezialist. aber..
      Eine leichte "Rückenlage" des Diamanten ist erwünscht. Sie sollte beim Abtasten etwa dem 20 Grad-Winkel des Matrizen-Schneidstichels entsprechen. Im unbelasteten Zustand muss der Winkel also noch etwas extremer stehen. Durch den Auflagedruck wandert der Nadelträger in eine flachere Position, der Abtastwinkel wird also etwas geringer.

      Dein Bild scheint aber einen Winkel von nahezu 45 Grad beim Abtastvorgang zu zeigen.

      LG
      Bernd

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        #4
        Hallo Walter,
        der Nadelträger Deines Systems ist eindeutig verbogen (wohl einmal versehentlich zu stark nach unten gedrückt bein Reinigen).
        Eine leichte Schrägstellung der Nadel während des Abspielens ist bei vielen Systemen, die ich verwendet habe wohl normal (so 10-15Grad, vielleicht auch 20 Grad, wie Bernd schreibt, noch akzeptabel). An einem Gerät läuft z.Z. ein Goldring 2500, da steht die Nadel fast senkrecht.
        Mich wundert auch etwas die geringe Auflagekraft, die Du verwendest, bei den meisten aktuellen Systemen ist man mit ca. 20 mN richtig dabei, da verbessert sich in Deinem Fall evtl. auch der Abtastwinkel der Nadel.


        Obigen Text wollte ich so einstellen aber nach einem Blick auf die Homepage von reason und die techn. Daten zum System, bin ich ratlos wie Du.
        Der Nadelträger gehört offenbar tatsächlich so. Aber die Auflagekraft würde ich trotzdem erhöhen, die Hersteller neigen dazu 10% weniger anzugeben als für eine saubere Abtastung von 70µ nötig wäre.

        LG
        E.M.

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          #5
          Hallo Leute,
          Bin mit dem Auflagegewicht bis 25mN rauf gegangen. Der Nadelträger steht dann etwas „besser“ da, d.g weniger schräg. Klanglich ist das aber zu vergessen, da ab ca. 20mN das Rillenfauchen sehr stark zunimmt und somit nicht praktikabel ist. Der Hersteller gibt ja 16mN bis 16,5mN Auflagegewicht an.
          Muss mir mal den Nadelträger genauer unter der Lupe anschauen ob hier Verbiegungen festzustellen sind.
          sonst muss das Denon DL103R wieder dran.
          LG Walter

          Kommentar


            #6
            Hallo Walter.

            Da ist nichts verbogen und „Frau Werwolf sagt, des g'hört so“.



            Der recht steile Winkel ergibt sich aus dem Schliff des Gyger-S (abgekupfert), beim Original Van den Hul steht die sogar noch viel steiler bis zu 70 Grad.

            Das erhöhte Auflagegewicht (Zitat aus #5) über den Daumen gepeilt von 1/3 mehr entgegen der Herstellerangabe, damit machst du nur die Nadel kaputt wenn sie nicht schon dadurch geschrottet ist.

            Schau dir den Schliff mal genauer an, der Abtastbereich ist nur im Bereich 31/ 34 in der Zeichnung zu sehen, sie tastet quasi "en pointe".



            Die Empfehlung die Auflagekraft zu erhöhen um den Winkel zu verbessern ist doch mehr als fraglich und muss angekreidet werden

            Gruß
            Clara

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              #7
              Zu #6

              Da sieht man IMHO doch wieder einmal recht schön, wie „verrückt“ im Wortsinne man bei Vinyl vorgehen kann, ohne den Musikgenuss zu beeinträchtigen….
              Was soll denn nun der reale Vorteil einer solch extremen Schieflage des Stichels sein?

              Ich vermute, daß es hier mehr um ein „trotzdem sehr gut“ als um ein „wie zu erwarten sehr gut“ geht - vermutlich um ein werbewirksames Alleinstellungsmerkmal zu erzeugen, womit man dann echte „hardcore“ Analogies (aber auch manchen Snob) dazu verlocken kann (siehe VDH) recht viel Geld dafür locker zu machen.

              Genau so gutes Abtasten oder gar besseres gelingt ja in der Regel auch unter den weniger exotischen Abtastwinkeln um die 15 - 20 Grad.
              Und je nach Musik-Genre und Zustand der Schallplatte kann sogar manchmal ein „billiger“ Rundschliff angenehmer für die Ohren sein und den Geldbeutel dabei sogar schonen.

              LG
              Bernd



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                #8
                Liebe Clara, schön, dass Du wieder was gefunden hast, was Du mir um die Ohren hauen kannst - wenn's auch falsch ist.

                1. Ich habe nicht empfohlen die Auflagekraft um 1/3 zu erhöhen, sondern geschrieben, dass es bei vielen TA ratsam sei 10% dazuzugeben - das ist ein Erfahrungswert, wenn die Auflagekraft mittels Abtasttest einer Messschallplatte ermittelt wird für die Tiefenabtastfähigkeit von 70µ.
                2. Im zweiten Teil meines kleinen Beitrags schreibe ich ja wie Du, dass es nach Ansicht der Angaben auf der Reason Homepage "wohl so gehört" auch
                wenn ich's nicht recht verstehe.

                Bei den Systemen mit Gyger-Schliff (Benz ACE SL) die ich bisher verwendet habe, stand bei korrekter Justage die Nadel keineswegs so schräg.

                LG
                E.M.

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                  #9
                  Zu #6

                  Von welchem Winkel wird hier eigentlich gesprochen? VTA oder SRA?

                  Ich kann zwar leicht vereinfacht mir vorstellen, daß im Idealfall der Winkel der Nadel (SRA), wenn sie ein Strich wäre, fast senkrecht zur Plattenoberfläche, aber mit einer leichten Rückenlage sein sollte (Nadelspitze in Richtung Tonarmbasis). Aber da es ja im Realfall wohl auf die Berührungsfläche der Nadel mit der Platte ankommt, eigentlich auch der Winkel des Schliffes zu berücksichtigen ist. Daß dabei allerdings 70 Grad oder mehr bei rauskommen und das vorteilhaft sein soll, geht nur schwer runter.

                  LG
                  Bernd

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                    #10
                    E.M.

                    Zu 1; ich habe nicht behauptet du hättest geschrieben um 1/3 zu erhöhen
                    Zu 2; musst du auch nicht verstehen

                    Die Kritik bezieht sich auf deine Empfehlung entgegen der Herstellerangabe die Auflagekraft zu erhöhen um den Winkel zu verbessern dort wo es nichts zu verbessern gibt!
                    Wie kann man so etwas ernsthaft "empfehlen" aber der Herr Fachberater weiß es ja immer besser als der Hersteller, so war es doch richtig nicht wahr.

                    Dass es nicht funktionieren konnte hat Walter bereits geschildert, selbst die Zugabe (bei 20Nm aus deiner Erfahrung heraus sind das etwas mehr als 20% der Herstellerangabe von 16,5 wenn man den höheren Wert nimmt) hat Rillenrauschen verursacht und somit nicht mehr praktikabel ist beweist nur dass der Hersteller mit seiner Angabe richtig liegt.
                    Dass es mit 25Nm erst recht nichts werden kann darüber braucht man nicht mehr diskutieren.

                    Winkel verbessern.... dann kommt sowas bei heraus


                    Kommentar


                      #11
                      Na dann vielen Dank für die Aufklärung, liebe Clara, schliesslich lernt auch unsereins nie aus, auch bei Kommentaren, die wiederholt zumindest knapp daneben liegen.
                      Es reicht, wenn die Mitleser wissen, dass sie bei Dir in guten Händen sind aber der Herr Fachberater einmal mehr Unsinn erzählt, weil er nicht alles glaubt, was die Hersteller erzählen.

                      LG
                      E.M.

                      Wie kommst Du an das Foto von meinem selbstgetunten Privatwagen ??

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                        #12
                        Zitat von E.M. Beitrag anzeigen
                        LG
                        E.M.

                        Wie kommst Du an das Foto von meinem selbstgetunten Privatwagen ??
                        Hallo E.M.

                        Da kann ich Dich möglicherweise beruhigen. Das ist wahrscheinlich mein alter.
                        Meiner war aber nur ein gekonnt getunter Käfer.

                        Sieht aber doch richtig gut aus, oder?

                        Mein Technics SL 1210GR täuscht auch fast einen SL1210G vor, oder einen SL 1200G, wenn man von der Farbe absieht.

                        LG
                        Bernd

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                          #13
                          Danke für die vielen und auch kontroversen Kommentare!
                          Der Nadelträger ist definitiv nicht verbogen, es scheint so, dass es vom Hersteller vorgesehen ist, dass die Nadel in dem spitzen Winkel entgegen der Laufrichtung geführt wird. Die Auflagekraft mit empfohlenen 1,6g bzw 16mN passt perfekt, die Nadel federt hier ca. 20% vom „möglichen Weg“ ein. Wie oben beschrieben macht eine höhere Auflagekraft keinen Sinn und erzeugt nur Störgeräusche wie Rillenfauchen und ähnliches Ungemach. Kaputt wird bei 20 oder 25mN nichts, war ja auch nur sehr kurze Zeit damit unterwegs (ein paar Minuten).
                          Mit dem Denon DL103R verglichen klingt das Reson insbesondere im Mittel-Hochtonbereich feiner bei höherer Auflösung und besserer räumlicher Definition. Im Bass sind die Unterschiede eher marginaler Natur. Auf Staub und Verschmutzungen der Platte reagiert das Reson aber sehr empfindlich. Mir scheint, dass die Nadel tiefer in die Rille eintaucht und somit eine saubere Platte erfordert. Wenn das passt, klingt das Teil aber richtig fein.

                          LG Walter

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Forum,

                            habe mal versucht, eine "Testaufnahme" zu machen.
                            Nun, das Setup schaut wie folgt aus:
                            Tonträger: LP Nazareth, "The Ballad Album", Seite B, Track 1 "Dream on"
                            Tonabnehmer: Reson Aciore
                            Phonopre: Integriert im Yamaha A-S 2100
                            Lautsprecher: Heissmann DXT-MON
                            Aufnahmegerät: Olympus LS-P4, platziert im Stereo-Dreieck auf Fotostativ am Hörplatz
                            Nun, die Aufnahme kann den tatsächlichen Klangeindruck nur unzureichend wiedergeben, aber immerhin.

                            Hier ist das File zum Download:
                            Datei von filehorst.de laden

                            Viel Spass beim Anhören

                            LG Walter

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                              #15
                              Hört sich einerseits so an, als ob der Tonabnehmer seine Arbeit gut macht, was Detail und Auflösung angeht.

                              Die Aufnahme an sich aber, und da weiss ich nicht, ob das auch vom TA kommt oder wo sonst her, klingt für mich, als wäre sie über Röhren aufgenommen/abgemischt (Gitarrenverstärker-Charakter), was man mögen muß.

                              Allerdings das alles auch noch unter der ganzen Einschränkung der Übertragung von Dir zu meinen Ohren. Habe auch nur über Apple - Bluetooth- AirPods gehört, so daß das zusätzlich den Wert/Unwert meiner Aussage relativiert.

                              Aber es ist schon mal ein erstes Feedback.
                              LG
                              Bernd

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