Ein idealer Lautsprecher würde den Schall punktförmig abgeben, denn nur dann ist gewährleistet, dass alle Frequenzen gleichzeitig beim Hörplatz ankommen. Das ist aber eine Forderung, die bei passiven Mehrwegsystemen und analog aktiven mit planer Schallwand nicht erfüllbar ist. Bei großen Boxen, bei denen die Abstände der Chassis weit auseinander liegen, sind die dadurch entstehenden Phasenfehler besonders groß. Kleine Lautsprecher sind da im Vorteil.
Dazu kommt, dass die Schallentstehungspunkte je nach Bautiefe der Chassis ebenfalls unterschiedlich sind. Beispielsweise ist dieser bei tiefbauenden Hörnern wesentlich "weiter hinten“ als bei Kalottenhochtönern oder Konus-Chassis oder gar welchen mit Flachmembran.
Um Phasenfehler zumindest im Übergangsbereich zweier benachbarter Chassis zu minimieren, greifen die Hersteller (falls sinnvoll) von passiven oder analog aktiven Lautsprechern zu einem einfachen Trick, indem sie eines der beiden Chassis umpolen. Genau stimmt so etwas nie (wäre Zufall) aber besser ungenau als ganz falsch.
Der Ordnung halber muss dazu noch erwähnt werden, dass es „absolute“ und „relative“ Phasengleichheit gibt. Absolut dürfte klar sein, bei relativ ist es so, dass zwar die gemeinsame Phase stimmt, dass aber der Schallentstehungspunkt um zumindest eine ganze Wellenlänge verschoben ist (ist bei Hörnern oft so).
Würde man die einzelnen Chassis physisch so anordnen (gestufte oder gebogene konvexe Schallwand), dass die Abstände zum Kopf der hörenden Person hin immer gleich sind, wäre dieses Problem gelöst. Übrig blieben dann aber immer noch die unterschiedlichen Schallzentren (meist Hochtonwiedergabe oben auf Kopfhöhe, mittlere Frequenzen weiter unten und tiefe Frequenzen ganz unten).
Das ist aber noch immer nicht alles, denn kaum wer hört mit nur einem Lautsprecher Musik. Bei der Stereowiedergabe gibt es zwei Lautsprecher und bei Surround noch um einige mehr. Befindet sich die hörende Person nicht exakt zwischen den Lautsprechern im sogenannten „Sweetspot“, wird jedes Chassis als einzelne Schallquelle wirksam und es gibt dementsprechend viele unterschiedliche Laufzeiten.
Bei Sub/Sat-Systemen kommt zumindest noch ein Subwoofer dazu, der nicht selten wieder ganz wo anders steht.
Von „richtiger“ Wiedergabe kann dann schon alleine aus diesem Grund nicht mehr die Rede sein, sondern viel mehr von einem "Schallzentren- und Laufzeit-Pallawatsch".
Um nicht schon wieder etwas Negatives zu schreiben: die Auswirkungen in der Praxis sind lange nicht so dramatisch wie sich das liest.
Man kann es sich jetzt aussuchen: entweder, weil das menschliche Gehör so schlecht ist, dass diese Fehler nicht auffallen. Oder weil es so gut ist, dass es diese Fehler irgendwie "überhört". Ich weiß es nicht
Messtechnisch ist alles das jedenfalls ganz eindeutig (wieder mal).
Gibt es dafür eine "Gegenmittel"? Ja, sogar ein sehr gutes.
Bei vollaktiven Lautsprechern mit digitalen Frequenzweichen (DSP) kann man diese Probleme auf ganz einfache Art lösen, denn hier ist es möglich, die Laufzeiten jedes einzelnen Chassis mittels Delay so anzupassen, dass deren Schall gleichzeitig beim Hörplatz ankommt, auch bei planer Schallwand. Beispielsweise würde bei einem Lautsprecher mit tief bauenden Horn dessen Schallzentrum als "Zeit-Nullpunkt" verwendet werden. Die anderen Chassis, deren Schallentstehungspunkt weiter vorne liegt (und/oder deren Laufzeit zur hörenden Person kürzer ist) würden dann das dazu passende Delay erhalten.
Die Alternativen:
- Ein Chassis für alles, mit allen sich dabei ergebenden „anderen Problemen“ (vor allem hoher Klirr schon bei geringen Lautstärken, geringe Bandbreite und kaum Tiefbassfähigkeit).
- In sich verschachtelte Chassis, meist Koaxe, seltener Triaxe (leider aus bestimmten Gründen auch nicht ganz perfekt) und so gut wie einmalig der vierwegige und vollaktive „One Point“ Lautsprecher von Cabasse „La Sphére“. Der Preis ist dementsprechend.....
- D' Appolito Chassisanordnung. Eine relativ einfache und gute Methode zur punktförmigen Schallabstrahlung, allerdings nur dann, wenn alles auf einen Hörplatz/Punkt hin optimiert wird. Schon wenn die sonst sitzende Person nur aufsteht, stimmen die Laufzeiten nicht mehr.
- Schallzeilen, bei denen die unterschiedlichen Laufzeiten der Chassis zur hörenden Person hin sogar zum Vorteil werden, weil sich dadurch zylinderförmige Schallabstrahlung ergibt. Decken und Bodenreflexionen werden dadurch weitgehend vermieden (Erfahrung habe ich damit nicht).
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Anmerkung: wie immer und wie auch sämtliche Artikel in meiner HP, ist alles was ich zur Audiowiedergabe schreibe "aus meinem Kopf" heraus und entspricht meinen praktischen Erfahrungen. Nicht ein Satz davon ist "ergoogelt" (wenn es eimal anders ist, dann schreibe ich es dazu).
Sollte Jemand andere Erfahrungen gemacht haben, dann bitte her damit.
Dazu kommt, dass die Schallentstehungspunkte je nach Bautiefe der Chassis ebenfalls unterschiedlich sind. Beispielsweise ist dieser bei tiefbauenden Hörnern wesentlich "weiter hinten“ als bei Kalottenhochtönern oder Konus-Chassis oder gar welchen mit Flachmembran.
Um Phasenfehler zumindest im Übergangsbereich zweier benachbarter Chassis zu minimieren, greifen die Hersteller (falls sinnvoll) von passiven oder analog aktiven Lautsprechern zu einem einfachen Trick, indem sie eines der beiden Chassis umpolen. Genau stimmt so etwas nie (wäre Zufall) aber besser ungenau als ganz falsch.
Der Ordnung halber muss dazu noch erwähnt werden, dass es „absolute“ und „relative“ Phasengleichheit gibt. Absolut dürfte klar sein, bei relativ ist es so, dass zwar die gemeinsame Phase stimmt, dass aber der Schallentstehungspunkt um zumindest eine ganze Wellenlänge verschoben ist (ist bei Hörnern oft so).
Würde man die einzelnen Chassis physisch so anordnen (gestufte oder gebogene konvexe Schallwand), dass die Abstände zum Kopf der hörenden Person hin immer gleich sind, wäre dieses Problem gelöst. Übrig blieben dann aber immer noch die unterschiedlichen Schallzentren (meist Hochtonwiedergabe oben auf Kopfhöhe, mittlere Frequenzen weiter unten und tiefe Frequenzen ganz unten).
Das ist aber noch immer nicht alles, denn kaum wer hört mit nur einem Lautsprecher Musik. Bei der Stereowiedergabe gibt es zwei Lautsprecher und bei Surround noch um einige mehr. Befindet sich die hörende Person nicht exakt zwischen den Lautsprechern im sogenannten „Sweetspot“, wird jedes Chassis als einzelne Schallquelle wirksam und es gibt dementsprechend viele unterschiedliche Laufzeiten.
Bei Sub/Sat-Systemen kommt zumindest noch ein Subwoofer dazu, der nicht selten wieder ganz wo anders steht.
Von „richtiger“ Wiedergabe kann dann schon alleine aus diesem Grund nicht mehr die Rede sein, sondern viel mehr von einem "Schallzentren- und Laufzeit-Pallawatsch".
Um nicht schon wieder etwas Negatives zu schreiben: die Auswirkungen in der Praxis sind lange nicht so dramatisch wie sich das liest.
Man kann es sich jetzt aussuchen: entweder, weil das menschliche Gehör so schlecht ist, dass diese Fehler nicht auffallen. Oder weil es so gut ist, dass es diese Fehler irgendwie "überhört". Ich weiß es nicht
Messtechnisch ist alles das jedenfalls ganz eindeutig (wieder mal).
Gibt es dafür eine "Gegenmittel"? Ja, sogar ein sehr gutes.
Bei vollaktiven Lautsprechern mit digitalen Frequenzweichen (DSP) kann man diese Probleme auf ganz einfache Art lösen, denn hier ist es möglich, die Laufzeiten jedes einzelnen Chassis mittels Delay so anzupassen, dass deren Schall gleichzeitig beim Hörplatz ankommt, auch bei planer Schallwand. Beispielsweise würde bei einem Lautsprecher mit tief bauenden Horn dessen Schallzentrum als "Zeit-Nullpunkt" verwendet werden. Die anderen Chassis, deren Schallentstehungspunkt weiter vorne liegt (und/oder deren Laufzeit zur hörenden Person kürzer ist) würden dann das dazu passende Delay erhalten.
Die Alternativen:
- Ein Chassis für alles, mit allen sich dabei ergebenden „anderen Problemen“ (vor allem hoher Klirr schon bei geringen Lautstärken, geringe Bandbreite und kaum Tiefbassfähigkeit).
- In sich verschachtelte Chassis, meist Koaxe, seltener Triaxe (leider aus bestimmten Gründen auch nicht ganz perfekt) und so gut wie einmalig der vierwegige und vollaktive „One Point“ Lautsprecher von Cabasse „La Sphére“. Der Preis ist dementsprechend.....
- D' Appolito Chassisanordnung. Eine relativ einfache und gute Methode zur punktförmigen Schallabstrahlung, allerdings nur dann, wenn alles auf einen Hörplatz/Punkt hin optimiert wird. Schon wenn die sonst sitzende Person nur aufsteht, stimmen die Laufzeiten nicht mehr.
- Schallzeilen, bei denen die unterschiedlichen Laufzeiten der Chassis zur hörenden Person hin sogar zum Vorteil werden, weil sich dadurch zylinderförmige Schallabstrahlung ergibt. Decken und Bodenreflexionen werden dadurch weitgehend vermieden (Erfahrung habe ich damit nicht).
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Anmerkung: wie immer und wie auch sämtliche Artikel in meiner HP, ist alles was ich zur Audiowiedergabe schreibe "aus meinem Kopf" heraus und entspricht meinen praktischen Erfahrungen. Nicht ein Satz davon ist "ergoogelt" (wenn es eimal anders ist, dann schreibe ich es dazu).
Sollte Jemand andere Erfahrungen gemacht haben, dann bitte her damit.
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