Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Hifi Voodoo in den deutschsprachigen Fachzeitschriften

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Zitat von Sommerwind Beitrag anzeigen
    ...Ich frage mich oft, was die in Deutschland doch recht einflussreichen Verbraucherzentralen sagen würden, wenn Sie einmal forciert mit dem Geschwurbel von AUDIO, STEREO & Co. konfrontiert werden würden. Oder andere Instanzen im Bereich Presse, Werbung, Wettbewerbsrecht usw...
    Solche "Instanzen" wären dann in der Pflicht, das Gegenteil zu beweisen, viel Erfolg...

    Beispiel: 5000 € Lautsprecherkabel, Hersteller-Prosa: "Man kann die Instrumente klarer voneinander abgrenzen und auch die Bühne ist größer in der Breite sowie in der Tiefe"... Meßtest, null Unterschied zum 10 € Kabel. Man kann argumentieren, kann nicht sein, nicht meßbar. Das gilt aber nur in der Welt des Rationalen. Hören können manche viel, manchmal sogar "Stimmen aus dem Jenseits" und so... So lange nicht gemeingefährlich / volksverhetzend = Meinungsfreiheit. Dummes Zeug daherzureden ist nicht verboten.

    Ich sehe da drei Wege:
    • Werbeprosa "uncool" machen, ähnlich wie Rauchen. Schwierig, weil sie den Umsatz ankurbelt, ohne daß jemand davon stirbt.
    • "Aufklärungsarbeit an der Basis" wie ASR es macht. Aufwendig und auf die Dauer teuer, auch lückenhaft weil man nicht alles testen kann, was am Markt erscheint, aber effektiv. Es zeigt den Leuten, wo und wie man über den Tisch gezogen wird, und wo nicht. Influencing im positiven Sinne also. Nebeneffekt: Möglicherweise schädigt das manche "Nobelmarke", weil sich viele Laien dann (mit Recht) denken "Verstärker X für 300€ ist nicht schlechter als Y für 3000€, warum mehr bezahlen"? Aber was kann der Meßtest dafür, das ist halt so...
    • Verpflichtung der Hersteller, per Gesetz, umfassende und verbindliche technische Daten zu veröffentlichen (und, nach Produktionsende, die Serviceanleitungen). Wird nicht passieren, da der Gesetzgeber dazu keinerlei Motivation hat (umsatzmindernd und weniger Steuereinnahmen). Also eher nur theoretisch möglich, außer vielleicht über die "Umweltschiene".
    Es wird, wie immer, so sein, daß viele trotzdem lieber "irgendwas" glauben, aber was soll's, sein Geld zum Fenster rauswerfen ist auch nicht verboten.
    Zuletzt geändert von respice finem; 29.10.2021, 06:21.
    Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
    Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.

    Kommentar


      #17
      Zitat von Sommerwind Beitrag anzeigen

      die Korrelation zwischen Anzeigen-Intensität und absurder Lobhudelei ja eindeutig linear.
      absolut jede Zeitschrift hat 50% Werbeanteil...

      wenn der nicht wäre, wäre der Ladenpreis 100% höher,

      in der momentan schwierigen Marktlage für Zeitungen & Zeitschriften

      käme ein Verbot der Werbung einem Todstoß für sämtliche Printmedien gleich,

      wollen wir das..?!



      abgesehen davon, dass die Entwicklung durch die Digitalsierung ohnehin in diese Richtung läuft...

      Kommentar


        #18
        Printmedien siechen sowieso dahin, heute wird der BS papierlos verbreitet. In der Sache ändert das nichts.
        Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
        Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.

        Kommentar


          #19
          Zitat von respice finem Beitrag anzeigen

          BS papierlos verbreitet.

          Kommentar


            #20
            Zitat von debonoo Beitrag anzeigen

            BS - Bullshit
            Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
            Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.

            Kommentar


              #21


              BS am Morgen vertreibt alle Sorgen...

              Kommentar


                #22
                Im Grunde genommen löst sich das Problem eh zunehmend von selbst. Die Auflagen der genannten Zeitschriften sinken, die Reichweite ebenfalls. In immer weniger Zeitungsständen der üblichen Zeitschriftenverbreiter (Discounter, Lebensmittelhandel, Tankstellen....) liegen diese Printmedien aus. Man muss schon in die großen Zeitschriftengeschäfte oder zum Bahnhof laufen, um noch eine AUDIO, Stereoplay oder Stereo zu finden. Die beiden Blätter aus dem Springeruniversum, "Audio, Video, Foto Bild" und "Computer Bild", die erstaunlicherweise (wer BILD gut kennt ist überrascht) recht emotionslos relativ neutral "informieren", wird man hingegen fast überall in Zeitschriftenständen finden. Der Käufer/Leser stimmt hier eindrucksvoll mit dem Kaufverhalten ab.
                Es bleiben also nur einge wenige HIFI-Freunde, die "unschuldig" an das Gute im Menschen glauben, und die HIFI-Spezialzeitschriften glauben als Kaufberater nutzen zu können, könnten ggf. als "Betrogene" betrachtet werden. Aber eigentlich haben sie sich nur selbst betrogen als sie von falschen Vorraussetzungen ausgingen.
                Wer heute etwas neues im HIFI-Bereich plant, sieht mittlerweile zuerst im Internet nach. Vlogger und Blogger bestimmen heuer, was ein Hype wird und was nicht.
                Und Reichweite versprechen sich die großen Hersteller/Vertreibe eh mehr von FAZ, BILD, Spiegel, Stern ect. Alle auch Online.
                best regards

                Mark von der Waterkant

                Kommentar


                  #23
                  Ich kann auf der einen Seite das Unbehagen gegenüber den Schwurbelblättern verstehen. Auf der anderen Seite muss man einfach auch konstatieren, dass keiner gezwungen ist, sich diese Blätter zu kaufen, oder den Kaufempfehlungen Folge zu leisten. Und mal ehrlich: die absolute Mehrheit der Käufer sind hinterher mit dem Kauf völlig zufrieden und freuen sich, einen Testsieger zu haben. Wer sich ein Stromkabel für 6000€ leisten möchte und kann, sollte das tun. Er würde das Geld höchstwahrscheinlich keiner karitativen Organisation spenden, wären den Schwurbelzeitschriften das Schwurbeln verboten und er sich nur ein Baumarktkabel kaufen würde. Also sorgen sie auch für Umsatz in der Wirtschaft und damit für Steuereinnahmen.

                  Kurzum: man sollte gelassener sein.

                  Kommentar


                    #24
                    Wer Pressefreiheit ohne Zensur will, der muss auch die SupperIllu, die Bild, die ganze Yellopress und die Sankt Pauli Nachrichten ertragen, genauso wie die Hifi-Schwurbelmagazine. So lange da nichts objektiv nachprüfbar falsches drin steht oder sonst wie gegen Gesetze verstoßen wird, kann man kaum dagegen vorgehen, außer diese Blätter einfach im Regal liegen zu lassen.

                    Gruß

                    RD

                    Kommentar


                      #25
                      ich möchte zart darauf hinweisen, dass es in englischsprachlichen zeitschriften gar nix anderscht ist.
                      ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                      Kommentar


                        #26
                        Sommerwind

                        Zitat von Sommerwind Beitrag anzeigen
                        Signal Projects Phoenix Isolator Trenntrafo (6.200 Euro): "(...) für 6.200 Euro die ideale Ergänzung für hervorragende Anlagen an mittelmäßiger Stromversorgung." Fidelity 58/21, S. 36.

                        Mit Ausnahme der letzten Passage lasse ich das zunächst unkommentiert. Da ich u.a. für Unternehmen der Energieversorgung tätig bin und deren technologisches Niveau kenne, ist für Deutschland zu konstatieren, dass es hier keine "mittelmäßige Stromversorgung" gibt.



                        Viele Grüße
                        Für das Geld baue ich hier im Haus eine komplette Notstromversorgung mit USV, Diesel Generator und Batterie auf.

                        Gruß Frank



                        Kommentar


                          #27
                          Und mal ehrlich: die absolute Mehrheit der Käufer sind hinterher mit dem Kauf völlig zufrieden und freuen sich, einen Testsieger zu haben.
                          Das ist das "große Glück" dabei, denn so richtig schlechte Geräte gibt es ohnehin kaum am Markt. Dazu kommt, dass geschätzt 90% aller "HiFi-Käufer" einerseits sehr anspruchslos- und andererseits technische Laien sind. Was für gute und ausgewogene Musikwiedergabe wirklich wichtig ist, davon haben sie keine Ahnung......somit reicht das was ihre Anlage letztlich "rausdudelt", für sie aus.

                          Wenn doch nicht, dann besteht die große Gefahr, dass sie in Richtung HiFi-Voodoo abdriften, entweder durch Werbung in den einschlägigen Medien, oder wenn sie in spezielle "HiFi-Fachgeschäfte" gehen. Noch nie (!!!) habe ich je gehört (und ich hatte im Laufe von ca. 20 Jahren im HiFi-Verkauf viel von gefrusteten Endverbrauchern erfahren), dass ein Händler dann brauchbare Ratschläge gegeben hat (Thema Raumakustik&Co.), immer nur wurde "klangverbesserndes Zubehör" empfohlen. Das tragische dabei ist, dass so gut wie alle HiFi-Verkäufer es selbst auch nicht besser wissen und die meisten von ihnen ebenfalls an diesen Unsinn glauben.
                          Das Übliche HiFi-Dilemma halt.....
                          Gruß
                          David


                          WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                          Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                          Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                          Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                          Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                          Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                          Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

                          Kommentar


                            #28
                            man könnte es aber auch unterhaltlich sehen:
                            artikel verlinken und bullshitbingo spielen.
                            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                            Kommentar


                              #29
                              es gibt mit der digitaltechnik eine erweiterung der unsinnigkeiten und das sind die zahlenmythen, was früher die wattzahl, ist heute die samplingrate, oder das jittergedöhns, das alles kommt bei mir gleich nach dem wlankabel.
                              weiters
                              mein erstaunen war groß, als neulich bei meinem neuen cd dreher ein superduper netzkabel als werbegeschenk dabei war. jetzt drehen sie wirklich am rad. das kommt gleich nach dem richtungsgebundenen kabel. andererseits, ist doch nett für die elektronen, wenn sie sich nicht fragen müssen wohin!
                              ich habe den verdacht, das stammt aus dem physikunterricht wo den kinderleins zur leichteren verständnis die elektrischen verhältnisse mit wasseranalogien und schläuchen erklärt wird. das bleibt dann ein leben lang haften und dann haben wir den salat. wenn sie wenigstens das mit dem wasser verstehen würden (dicker schlauch mehr druck?).
                              man sollte mehr weinen
                              Zuletzt geändert von longueval; 29.10.2021, 09:33.
                              ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

                              Kommentar


                                #30
                                Guten Morgen zusammen und vielen Dank für die interessanten Beiträge.

                                In der Tat ist es ja so, dass sich immer mehr Medien in die Online-Welt - und damit i.d.R. auch - in die Bedeutungslosigkeit verabschieden. Nahezu zeitgleich sind mit "Hifi Stars" und "Hifi & Records" vor kurzem zwei Magazine vom Print-Markt verschwunden. Das ist durchaus bedauerlich, denn in beiden Fällen gab es ja noch redaktionelle Beiträge, die sich nicht nur den Gerätschaften widmeten.

                                Bezeichnend ist es weiterhin, dass man offenkundig den Magazinen aus dem BILD-Imperium eine gewisse journalistische Neutralität bescheinigen muss. Das habe ich selbst schon festgestellt und mehrfach gehört.

                                Sei es drum: Ich werde mir bei Gelegenheit mal wieder den Spaß machen und die Redaktionen mit ihrem eigenen Geschwurbel konfrontieren. Die sind dann immer ganz aufgescheucht; die Rhetorik verrät wenig Souveränität. Ich berichte dann!

                                Viele Grüße

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X
                                👍