Wenn es stimmt, dass E-Autos (hier gebrauchte gemeint, 2-3 Jahre alt mit bis zu 30.000 km) sich auf Halde die Reifen plattstehen, sollte man doch meinen, dass 1. die Preise günstig bis sehr günstig seien und dass 2. die Händler sich um kaufwillige Interessenten bemühen.
Nun ja - wir gingen (ich schrub es schon einmal) seit März 2022 bei mind. 10 Händlern (grössere und kleinere) auf die Suche - keine passenden Lagerwagen da und keinerlei Interesse für uns auf die Suche zu gehen oder einmal nachzufassen mit einem Alternativangebot. Ein einziger kleiner Händler besuchte uns (darum bitten wir aus einleuchtendem Grund bei jedem Händler) mit einem beim Kollegen ausgeliehenen Vorführwagen - das Auto war voll auf unserer Linie, nur der Händler hat sich nicht mehr gemeldet (Besuch war vor über einem Jahr).
Suche im internet nach einem entsprechendem Skoda Enjaq - da gibt es einige, die passen würden aber zu Preisen, die sich nicht weit vom Neupreis bewegen bzw. im Verhältnis eher höher, als gleichwertige Verbrenner liegen. 50% vom Neupreis kosten z.B. 3-jährige mit 95 - 135 TKM - wer kauft sowas?

Das Jammern über schleppenden Absatz bzw. die Überflutung des Marktes mit billiger Chinaware spiegelt sich in den Halbjahreszulassungszahlen des KBA im Übrigen nicht wieder.

Was mich, als älteren Autokaufinteressenten, auch massiv stört, ist, dass man bei der Suche nach speziellen Informationen auf Hersteller-Homepages ziemlich verschaukelt wird. Es werden einem Infos über Connectivität und Spielereien um die Ohren gehauen aber versucht doch einmal herauszufinden, welche genauen Abmessungen der Laderaum eines Autos hat (die Literzahl interessiert mich dabei nicht, denn ich habe nicht vor, den Laderaum mit Flüssigkeiten zu fluten) oder die Sitzhöhe über der Fahrbahn (von-bis), bei entsprechender Kopffreheit (von-bis).

Was die Autohersteller offenbar auch vergessen haben - das Massengeschäft macht man nicht mit 5-Meter-Schlitten im sechsstelligen Preisbereich, sondern mit Normalverdienern die familientaugliche Wagen suchen, die man leicht in normalgrosse Parklücken einparken kann und die zwischen 25 - 35 TE kosten.

Ich hör jetzt auf, weil mit jedem neuen Argument fallen mir noch zwei weitere ein - Fazit bleibt: Die Autoindustrie ist an der Situation, die ihr derzeit wohl nicht gefällt, einzig und allein selbst schuld - irgendwas auf die Politik abzuschieben ist scheinheilig, wenn man die verantwortlichen Politiker mit massiver Lobbyarbeit mehr oder weniger alle in der Tasche hat.

LG
E.M.

PS: Ich habe keinen der weiter oben verlinkten Presseartikel gelesen, weiss deshalb nicht, ob ich am Thema vorbei geschrieben habe.

rischtisch