Und ja, auf'n flachen oder auch bergigen Land sieht es noch viel Katastrophaler aus. Selbst im hamburger Speckgürtel.
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Zitat von Observer Beitrag anzeigenNun ja, die eigentliche E-Mobilität sind ja U-Bahn, S-Bahn, Fernverkehrsbahnen, oder?
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O.k., der allgemeine Tenor ist: BEV Akkus sind allgemein sicher. Mittlerweile. Will ich gern glauben. Ich hatte ja geschrieben, dass ich mich dafür interessiere aber eben mit Vorbehalten. Eins habt ihr ausgeräumt, danke.
ÖPNV oder Öffi, wie wir hier in Berlin sagen, kommt für meine Frau und Töchter überhaupt nicht in Frage. Um es ganz ehrlich zu schreiben: in Berlin mit der U oder S-Bahn ist ekelhaft. Widerliche, zugedrogte Gestalten, Bettler, Penner und hin und wieder Gewalttäter erwarten dich. Für die Sicherheit gibt's nur Kameras aber kein Sicherheitspersonal, dass hab ich in NY und der Schweiz ganz anders erlebt. Die, die so vehement das Öffifahren preisen, insbesondere ein bestimmtes politisches Klientel, sind selbst noch nie damit gefahren. Insofern: wir würden gerne Öffi fahren aber bitte sicher, sauber und ab und zu gerne mal pünktlich. Da wird aber nix passieren, im Gegenteil, denen geht das Personal für Busse und Bahnen in Berlin aus, immer mehr Linien werden deshalb ausgedünnt, die Anbindung wird von Jahr zu Jahr schlechter. Da fällt die Entscheidung fürs Auto wirklich nicht schwer, oder?
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Zitat von Gerry Beitrag anzeigenDa fällt die Entscheidung fürs Auto wirklich nicht schwer, oder?
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Auto ist für viele Menschen ein Stück Freiheit, ähnlich wie Bargeld. Beides ist in Teilen zutreffend, in Teilen illusorisch.
Meine "Denke" zu der gesamten Misere: gut ist, was funktioniert, und das ist nicht für jeden dasselbe.
Beispiel die Gegend, in der ich gerade (wieder, als Remigrant) wohne: In Posen, ist der ÖPNV zwar schlechter, als noch vor wenigen Jahren (finanzielle Probleme wg. unfähiger Stadtverwaltung), aber immer noch besser, als mit dem Auto in der Stadt herumfahren zu müssen. Bis auf wenige Ausnahmen, bin ich schneller, günstiger und stressfreier am Ziel mit der Straßenbahn, oder Rad. Ursachen: Posen war schon immer ein Verkehrs Purgatorium und ist nun zur Hölle mutiert, wegen nicht enden wollenden Sanierungen. Dann hat Posen mehr registrierte PKW als Einwohner. Also, Auto weg, alles gut? Denkste... Schon in den 20 km Speckgürtel kommt man ohne Auto schlecht bis tlw. gar nicht, außer man hat "alle Zeit der Welt". Ausnahme Orte mit Bahnanbindung. Da der Speckgürtel jünger und reicher ist, als die Stadt, besteht auch wenig Interesse, den ÖPNV auszubauen. Viele "Schreibtischtäter" arbeiten außerdem, dank guter Internet Anbindung, von zuhause aus und sind "gottfroh", nicht oft in die Stadt zu müssen.
Ceterum censeo: Für komplexe Probleme gibt es selten simple Lösungen.
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Zitat von Paradiser Beitrag anzeigen...Ja, man hat dann wohl keine Wahl. In Berlin ÖPNV ist tatsächlich "speziell". In New York aber auch nicht ohne, je nachdem, wo man fährt (Süd-Manhatten ist gut, je weiter nördlicher man kommt wird es drollig)...
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Gast
Hamburg habe ich nicht so speziell mit dem ÖPNV erlebt, ich habe dort drei Jahre gelebt, allerdings überwiegend von Nienstethen zum Millerntorplatz (Arbeitsplatz) oder in die Innenstadt gefahren ich habe es nicht als Abschreckend erlebt.
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Kommt auf die Tageszeit an. Und auf die Gegend wo du zu- oder aussteigst. Die Tochter meiner Freundin studiert an der HH-Uni. Sie fährt nur ÖPNV, weil keine Lust auf den Straßenirrsinn hier. Und kommt oft zu spät oder gar nicht zu Vorlesungen. Liegt allerdings an den Zubringern aus dem Speckgürtel, egal aus welcher Richtung (Nord, Süd, West, Ost).
Und für berliner Fans:
Immer wieder kommt es zu Fällen von gefährlicher Körperverletzung und Diebstahl in der Berliner U-Bahn. Die Linie U8 zählt mittlerweile zu den gefährlichsten...
Viel Spaß.best regards
Mark von der Waterkant
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Berlin halt ...
Ich empfinde den ÖPNV in London (U-Bahn, Bus, Bahn, Schiff) als sehr angenehm. Hat auch was mit der Mentalität der Leute zu tun. In Berlin nehme ich lieber den Bus, U-Bahn ist mir ohne Bodyguard unangenehm und den kann ich mir nicht leisten. In München ist es auch noch gut. Wer schon mal in Stockholm die U-Bahn benutzt hat, das ist ein Erlebnis.
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Ach ja, dieses Forum ist ja eigentlich österreichisch: auch dieses Jahr war ich wieder zu Besuch in Wien und im Salzkammergut. Jede, ausnahmslos jede Fahrt, ob nach SChönbrunn, zum Prater, ins Umland. Nach Hallstadt oder zu den verschiedenen Seen, immer hat alles geklappt. DAS hätte ich die letzten Jahre gern in Deutschland gehabt . Ihr wisst nicht wie gut ihr es habt.best regards
Mark von der Waterkant
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Gast
Paradiser Observer
Einen kleinen Ausschnitt aus meinen täglichen Erlebnissen.
Schuld an dem Desaster der Bahn ist die verkorkste Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte. Eine besondere Katastrophe war Herr Mehdorn als Bahnchef, der mit aller Gewalt die DB an die Börse bringen wollte, was dann bekanntlich ein Rohrkrepierer wurde. Dafür dann hat er alles abgebaut - Güterbahnhöfe stillgelegt, Strecken zugemacht, Personal abgebaut. Deswegen brauchen sie dann, wenn eine Weiche irgendwo klemmt, drei Stunden, um das zu reparieren.
Ich gehe mal rückwärts in der Zeit:
Bahnstreik - Schienenersatzverkehr. Die Bahn-App ist eine Zumutung. Im Fahrplan im Internet und auf der Störungsseite der Bahn steht nirgendwo etwas, dass es einen Schienenersatzverkehr für meine S-Bahn überhaupt gibt. Es steht nur rot: Zug fällt aus! Also denke ich, ich muss mit dem im Restfahrplan verfügbaren RE fahren mit zweimal umsteigen mit dem Bus. Vor dem Bahnhof sehe ich zu meiner Überraschung den Bus mit Aufschrift "Schienenersatzverkehr" dann stehen. Sie haben einfach "vergessen", das in den Computer einzugeben - und das tagelang. Die Busfahrer des SEV kennen zudem die Strecken nicht, die sie abfahren müssen. Also nehmen sie ihr privates Handy und benutzen ein NAVI. Einmal wundere ich mich, warum der Bus über Land auf einem Feldweg mit Löchern fährt. Das NAVI meinte, das sei der kürzeste Weg. Im Bus sitzt auch noch ein Bahnmitarbeiter. Als der Bus über den holprigen landwirtschaftlichen Fahrweg fährt, sagt er zum Fahrer: Er hätte anders abbiegen müssen, jetzt habe er 15 Minuten zusätzliche Fahrzeit. Hätte er ihm das nicht früher und rechtzeitig sagen können?
Und dann die beiden Sturmtage. Bevor ich am Feierabend aus dem Büro gehe, schaue ich mir auf der Bahnseite an, ob der Zug überhaupt fährt. Er fährt angeblich. Ich gehe also zum Bus und fahre wie üblich mit diesem zum Bahnhof. Die S-Bahn kommt - was für die Bahn schon erwähnenswert weil absolut nicht selbstverständlich ist - fast pünktlich. Glücklich steige ich ein. Doch dann sagt der Fahrer: Baumstamm auf den Gleisen, Zeitpunkt der Weiterfahrt unbestimmt. Nach 10 Minuten kommt dann durch die Lautsprecher: Alle aussteigen. Zug endet hier. Ich fahre also mit dem Bus zurück und setze mich ins Büro, weil ich zum Glück einen Schlüssel habe - koche mir einen Tee. 2 Stunden (!) später soll die S-Bahn nach Bahn-Computer fahren mit 15 Minuten Verspätung. Ich fahre wieder zum Bahnhof. Was dann passiert, ist mir nicht nur diesmal passiert, es ereignet sich immer wieder: Typisch Bahn: Die zeigen dort als Information die Verspätung des Zuges an, so dass man als Bahnfahrer brav draußen im Regen und in der Kälte steht. (Der Bahnhof hat keine Bahnhofshalle, man muss also draußen stehen!) Wenn dann der Zug endlich kommen soll, kommt plötzlich die Meldung: Zug fällt aus! Eigentlich hätten sie ja gleich das melden können, dass der Zug ausfällt, dann wäre ich im Büro geblieben. Ich fahre also wieder ins Büro. Die alternative Strecke ist nämlich auch wegen Beschädigung der Oberleitung gesperrt. Und es ist immer dieselbe Stelle, wo dort bei jedem Sturm die Bäume auf die Gleise fallen. Warum kommt nur Niemand auf die Idee, da vielleicht einnmal die gefährlich nahe an den Gleisen stehenden Bäume abzuholzen? Die Information der Bahn meldet diesmal, dass der Zug eine Stunde später ausfällt. Also habe ich wieder 2 Stunden gewartet, Dann ist die S-Bahn tatsächlich gefahen mit 30 Minuten Verspätung. Ergebnis: Um 16 Uhr hatte ich Feierabend - um 22 Uhr war ich zuhause. Am nächsten Tag habe ich für dieselbe Strecke, wo die S Bahn normaler Weise nur 20 Minuten braucht, dann statt 6 Stunden immerhin "nur" 3 Stunden gebraucht.
Die Bahn hat in Essen ein hypermodernes Stellwerk gebaut mit modernster Computertechnik. Im Jahr darauf ist es aber dreimal aussgefallen - was bitter ist, denn dann geht gar nichts mehr auf den Gleisen. Man hängt irgendwo fest, und Schienenersatzverkehr können sie natürlich so schnell und unvorbereitet nicht organisieren. Der Grund: Ein Kabelbrand! Wie üblich haben sie für die Verkabelung eine Ausschreibung gemacht und den billigsten Billiganbieter genommen mit der entsprechenden Qualität. Die millionenteure Technik fällt dann einfach aus wegen irgendeinem Pfusch bei der Verkabelung...
Bei einer anderen Gelegenheit - es war noch, als ich in Münster wohnte - fällt ein Zug aus. Der nächste kommt mit so großer Verspätung, dass sie ihn dann zur Freude des Bahnfahrers auch an irgendeinem kleinen Bahnhof enden lassen, so dass man dann wiederum auf den nächsten Zug warten muss. Begründung: Bei großen Verspätungen kriegen sie den Zugwechsel aus technischen Gründen nicht hin, also lassen sie den Zug dann nicht zur Endhaltestelle weiter fahren. Ich war am besagten Tag so sauer - eine Verspätung von mehr als einer Stunde - dass ich mir dachte, jetzt mal das in Anspruch zu nehmen, wofür die Bahn Werbung macht, dass man bei großen Verspätungen von über einer Stunde den halben Fahrpreis erstattet bekommt. Ich gehe also zum Bahnschalter in Münster. Die Bahnmitarbeiter wohlgemerkt füllen die Formalure aus mit allen nötigen Angaben, also auch Zugnummer usw. Das senden sie an die Zentrale. Ich muss 3 Wochen auf Antwort warten. Dann bekomme ich einen lustigen Brief wo steht: Es würden einige Angaben fehlen zur Bearbeitung! Ich nehme den Brief also mit zum Bahnhof Münster und sage denen: Ihr habt das doch selber ausgefüllt, was fehlt denn da noch? Die Antwort: Das könne ich nur telefonisch mit der Bahnzentrale klären. Also rufe ich an und gebe die Daten nochmals durch. Wieder warte ich drei Wochen auf einen Brief der Bahn. Der kommt schließlich und man ist fassungslos: Darin steht, dass mir, hätte ich sporadisch ein Ticket am Automaten gekauft, eine Erstattung von 1,25 Euro zustehen würde. Da ich aber ABO-Kunde sei, bekäme ich gar nichts, denn ich müsste in diesem Falle drei (!) solcher Verspätungen im Monat nachweisen!!! Offenbar denken die in der Bahnzentrale noch obrigkeitsstaatlich wie im deutschen Kaiserreich. Es ist eine Gnade, dass man mit der ehrenwerten deutschen Bahn überhaupt fahren darf. Jedenfalls weiß der Kunde nach so einer Verarschung - und das ist wohl auch beabsichtigt - dass er nie mehr einen solchen Erstattungsantrag stellt!
Das waren nun längst nicht alle verrückten Geschichten, nur eine kleine Kostprobe aus dem Bahnalltag!
Schöne Grüße
HolgerZuletzt geändert von Gast; 16.01.2024, 12:19.
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