In den 70ern (an früher kann ich mich nicht erinnern da zu jung) gab es einige Lautsprecher mit Bass-Passivmembranen. 10-20 Jahre später kaum noch, oder mir fielen keine auf. Jetzt scheinen die Passivmembranen wieder "in Mode" zu kommen. Was sind eigentlich die wirklichen Vor-und Nachteile von Passivmembranen gegenüber geschlossener Box oder Bassreflex? Weniger Verzerrungen da keine Strömungsgeräusche, bei kleinerem Gehäuse als bei Geschlossenen?
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Frage zur "Renaissance" der Passivmembranen
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Einer der bekanntesten Subwoofer mit Passivmembranen ist der Beolab 2. Nur so groß wie ein Motorradhelm, aber mächtig Rumms. Natürlich mit modernem Schaltverstärker (bleibt cool). Diesen SW gibt es schon weit über zehn Jahre. Grundsätzlich kann man mit Passivmembranen Gehäuse wasserdicht (staubdicht) bekommen. Teufel hat z.B. den ROCKSTER GO, den kannste laufend ins Becken schmeißen, der spielt weiter (Akkubetrieb). Die Berechnung für den richtigen Basseffekt ist kompliziert, heuer natürlich kein Problem mehr. Vorteil: man kann sehr kompakt bauen und bekommt doch ordentlich Bass.best regards
Mark von der Waterkant
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Gast
Da ich einen Lautsprecher mit Passivmembran betreibe folgendes:
Eine Passivmembran ist im Prinzip nichts anderes als eine Bassreflexkonstruktion, nur mit dem Unterschied, dass sich in der Übertragungsfunktion des aktiven Treibers an der Resonanzfrequenz eine Nullstelle bildet und der Frequenzgang damit unterhalb dieser Frequenz schneller abfällt. Zusätzlich können „abenteuerliche“ Abstimmungen mit Tieftönern gemacht werden, deren TSP eine BR-Abstimmung unmöglich oder nicht praktikabel machen.
Vorteile:
Die BM ist in der Resonanzfrequenz anpassbar (mit Zusatzgewichten)
Erzeugt keinen Mitteltonmüll (Typ. bei BR-Systemen im Bereich von 800Hz bis 1,2kHz)
Kleine Gehäuse mit tiefem Bass möglich
sehr gute und trockene Basswiedergabe erreichbar
ausgeglichener Bassfrquenzgang.
pegelfester, da keine Luftturbulenzen auftreten und keine Strömungsgeräusche.
Nachteile:
teurer als ein BR-Rohr
Letzteres ist wohl der Hauptgrund, dass es kaum solche Konstruktionen gibt.Zuletzt geändert von Gast; 16.06.2021, 20:03.
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Lautsprecher mit Bass-Passivmembran gibt es aktuell z.B. von dem finnischen Hersteller Amphion (Modelle Argon 3 S / Argon 3 LS / Argon 7 LS). Da ich sowohl die Vorgänger in Bassreflex-Technik, als auch die aktuellen Modelle mit Passivmembran sehr gut kenne - gehörte zu meinem Programm als HV - würde ich drei Unterschiede hervorheben (übrigens waren die LS ansonsten völlig baugleich): 1. Die Basswiedergabe war straffer und genauer aber auch etwas schlanker. 2. Die LS konnten näher einer Rückwand aufgestellt werden. 3. Vermutlich durch den schlankeren Bass ist die Stimmwiedergabe für meinen Geschmack angenehmer.
Einen besonderen LS mit Passivmembran hatte ich Mitte der 1990'er mit der Sonus Faber Extrema (ein 100 kg/Stück - inkl. Stativ - Kompakt-LS). Da war als Passivtreiber ein komplettes Chassis eingebaut und an, von aussen schaltbare, Widerstände angeschlossen. Dadurch konnte man das Mitschwingen zwischen starr und unbedämpft in ca. 5 Positionen verändern. Ausserdem war vor die Membran aussen in deffiniertem Abstand eine Stahlplatte geschraubt, dadurch wurde keine Energie auf die Rückwand abgegeben, was die Aufstellung der LS vereinfachte.
LG
E.M.
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vom prinzip her ist das eine art br lautsprecher, nur, dass halt statt der bewegten luftmasse eine membran dient, abstimmen kann man das system mit zusatzgewichten. die impetanzkurve schaut sehr ähnlich aus. abgestimmt wird ähnlich wie bei br auf ca 0,7 der fc, bzw in dem bereich beginnt man fein abzustimmen. lässt man die schwingspule kann man den kurzschluss mit widerständen abstimmen.ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
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Einer der bekanntesten Beispiele für die Nutzung vollständiger Basschassis als Passivmembranen mit Kurzschlussbrückenmöglichkeit ist die Teufel Ultima 800. Gibt es schon viele Jahre nicht mehr, war konstruktionsmäßig mit das aufwendigste, was zu "normalen" Preisen verfügbar war. Vier Passivmembranen waren schon sehr ungewöhnlich.
Gute Nachrichten für preisbewusste Highender: Teufel bringt mit der Ultima 800 einen hochklassigen Standlautsprecher zum Kampfpreis von 3000 Euro das Paar.
best regards
Mark von der Waterkant
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ich glaube ja, dass diese stahlplatte eher die luftlast, die das passivchassis sehen sollte, ehöht wurde. weil wo es heraustut, wars wieder kugelförmig, vermute ich mal. das ist ähnlich, wie wenn man passivmembrane in einem sockel gegen den boden auf einen luftpolster werken lässt (downfire). ich kann mich da natürlich auch irren.
solche systeme sind dann sicherer in ihrer phasenbeziehung und summierung abstimmbar, zumindest in der theorie.
da diese luftlast die fb tiefer macht, wird die auch leiser. das ist dann natürlich schon ein anpassungseffekt an den raum, wenn auch nur gering.ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
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Verrückte Tricks, um die Basswiedergabe zu verbessern. Heutzutage stellt sich die Sinnfrage. Passivmembran oder gar Passivchassis (mit KS Brücke) und dicke Spulen kosten Geld. Für das Geld könnte man auch aktiv ansteuern (und ggfls. das Chassis einfach ein wenig größer machen). Aber nett ist es allemal. Passivmembranen kommen bevorzugt auch dann zum Einsatz, wenn ein BR-Rohr einfach zu lang werden würde, a) um ins Gehäuse zu passen und b) somit zuviel Strömungsverluste erzeugen würde. Außerdem können mit Passivmembran keine Kleintiere mehr im Gehäuse nisten
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das BR rohr neigt auch zu blasgeräuschen, in wie weit die höheren resonanzen eines rohres eine rolle spielen, sei zur diskussion gestellt. messbar sind sie. in wie weit das anklopfen von gehäuseresonanzen an die passivmembrane eine rolle spielen, entzieht sich meiner kenntnis. ich vermute aber, dass sie weniger rolle spielen, als die höheren rohrresonanzen, man möge mich verbessern, wenn ich mich irre.Zuletzt geändert von longueval; 17.06.2021, 09:05.ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
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Den Sinn von Passivmembranen habe ich nie nachvollziehen können. Die Werbeargumente dafür kenne ich und wer weiß, vielleicht geht es wieder einmal nur darum etwas leichter/besser verkaufen zu können, weil es ja interessant wirkt und außergewöhnlich ist. So ein "Papp-Dingsbums" kostet ja fast nichts, aber den Verkaufspreis solcher Lautsprecher kann man damit sicher gut hochtreiben (ich weiß, wieder einmal eine böse Unterstellung).Gruß
David
WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!
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Zitat von David Beitrag anzeigenDen Sinn von Passivmembranen habe ich nie nachvollziehen können.
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#12
Ein BR-Rohr kostet 1,2 - 1.5 Euro (wenn der Händler 100% Spanne aufrechnet), dafür bekommt man kein Passivchassis (das mehr ist als ein "Papp-Dingsbums"), also wäre ein moderater Preisaufschlag für den LS gerechtfertigt.
David, Dein Hass auf die UE-Hersteller nimmt manchmal schon seltsame Züge an.
LG
E.M.
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