Aus gegebenem Anlass hier ein paar Gedanken über Vergleiche im HiFi-Bereich.
Bevor ich vergleiche, mache ich mir Gedanken darüber, was das Ziel des Vergleichs sein soll. Da gibt es durchaus verschiedene Ziele:
1. Ich will wissen, was für einen Mehrwert (für mich persönlich) hat A im Vergleich zu B - hierzu vergleiche ich die Merkmale, die mir wichtig sind. Da es nur um mich geht, ist die Auswahl der Kriterien und die Art, wie ich vergleiche für Aussenstehende ohne Belang und dementsprechend nicht zu kritisieren.
2. Ich will mit dem Vergleich einen Klangunterschied zwischen A und B herausfinden. Dazu muss ich strukturiert vorgehen und Regeln einhalten, sonst kann ich einer Täuschung unterliegen. Zu den Grundvoraussetzungen eines Klangvergleichs gehört, dass ich die Möglichkeit habe, mich auf den Klang von A und B zu konzentrieren und nicht durch das Drumherum abgelenkt werde. Also ist der Vergleich nur sinnvoll, wenn mir die Hörumgebung (Raumakustik, Aufstellung, Hörplatz, Gerätschaft) bestens vertraut ist, denn bei einem Vergleich in fremder Hörumgebung sind viel zu viel fremde Höreindrücke beteiligt, dass kein tatsächlicher Vergleich zwischen A und B stattfinden kann.
3. Ich will mit dem Vergleich ein von mir vertretene These/Meinung beweisen. Dazu muss ich natürlich einen öffentlichen Vergleich durchführen. Und das Ergebnis des Vergleichs ist vorgegeben (Beweis, dass ich Recht habe), also muss ich ein wenig nachhelfen, ohne dass es auffällt natürlich. Das erreiche ich, indem ich den Vergleich möglichst aufwändig und kompliziert gestalte (das macht auch noch den Eindruck von Kompetenz) und vor allem muss er streng wissenschaftlich und fair sein (dem Probanten reicht es, wenn ich diese Punkte oft genug wiederhole und betone). Steigern kann ich natürlich das angestrebte Ergebnis (z.B. da gibt es keinen Unterschied, weil es keinen Unterschied geben kann wg. Naturgesetzen und so) indem ich den Hörtestern noch ein wenig Vorinformation mitgebe, die vom eigentlichen (möglichen) Unterschied ablenkt.
4. Ich mache einen Vergleich, um jemanden einen Gefallen zu tun. Auch hier ist das Erbenis vorgegeben (ein bestimmtes Produkt soll Sieger sein) und auch hier sollte der Vergleich nicht allzu offensichtlich gefaket sein. Viele Gegner von Fachzeitschriften würde deren Arbeit sicher in diese Kategorie einordnen.
Ein solches Ergebnis erreiche ich, indem ich dem zukünftigen Sieger von vornherein schwächere aber durchaus anerkannte Vergleichkandidaten zur Seite stelle. Zwei Beispiele aus älterer und jüngerer Vergangenheit. Ein 5'er BMW und ein Mercedes E treten gegeneinander an aber keiner darf verlieren - da wurde dann eben ein Ford Granada mit in die Runde genommen - Ziel erreicht.
Drei Verstärkerkonzepte sollen besprochen werden und bewertet werden - es ist offensichtlich ein bestimmtes Erbebnis gewünscht, denn die Verstärker mit den unterschiedlichen Konstruktionsmerkmalen sind auch aus sehr unterschiedlichen Preisklassen (2000,- / 3.500,- / 6.000,- Euro) - wie der Vergleich ausging kann sich jeder denken.
Es gibt sicher noch mehr Herangehensweisen an persönliche oder allgemeingültige Vergleiche, mir reichen für meine versteckte Botschaft diese vier.
Übrigens, wir haben hier in D eine grosse (vermutlich die grösste) Tageszeitung, die durch grosse Buchstaben und fetten Druck auffällt und die Erfahrung* mit dieser Zeitung besagt, dass man umso skeptischer sein muss, umso grösser und fetter die Buchstaben sind. *Da bin ich auf's Hörensagen angewiesen.
LG
E.M.
Bevor ich vergleiche, mache ich mir Gedanken darüber, was das Ziel des Vergleichs sein soll. Da gibt es durchaus verschiedene Ziele:
1. Ich will wissen, was für einen Mehrwert (für mich persönlich) hat A im Vergleich zu B - hierzu vergleiche ich die Merkmale, die mir wichtig sind. Da es nur um mich geht, ist die Auswahl der Kriterien und die Art, wie ich vergleiche für Aussenstehende ohne Belang und dementsprechend nicht zu kritisieren.
2. Ich will mit dem Vergleich einen Klangunterschied zwischen A und B herausfinden. Dazu muss ich strukturiert vorgehen und Regeln einhalten, sonst kann ich einer Täuschung unterliegen. Zu den Grundvoraussetzungen eines Klangvergleichs gehört, dass ich die Möglichkeit habe, mich auf den Klang von A und B zu konzentrieren und nicht durch das Drumherum abgelenkt werde. Also ist der Vergleich nur sinnvoll, wenn mir die Hörumgebung (Raumakustik, Aufstellung, Hörplatz, Gerätschaft) bestens vertraut ist, denn bei einem Vergleich in fremder Hörumgebung sind viel zu viel fremde Höreindrücke beteiligt, dass kein tatsächlicher Vergleich zwischen A und B stattfinden kann.
3. Ich will mit dem Vergleich ein von mir vertretene These/Meinung beweisen. Dazu muss ich natürlich einen öffentlichen Vergleich durchführen. Und das Ergebnis des Vergleichs ist vorgegeben (Beweis, dass ich Recht habe), also muss ich ein wenig nachhelfen, ohne dass es auffällt natürlich. Das erreiche ich, indem ich den Vergleich möglichst aufwändig und kompliziert gestalte (das macht auch noch den Eindruck von Kompetenz) und vor allem muss er streng wissenschaftlich und fair sein (dem Probanten reicht es, wenn ich diese Punkte oft genug wiederhole und betone). Steigern kann ich natürlich das angestrebte Ergebnis (z.B. da gibt es keinen Unterschied, weil es keinen Unterschied geben kann wg. Naturgesetzen und so) indem ich den Hörtestern noch ein wenig Vorinformation mitgebe, die vom eigentlichen (möglichen) Unterschied ablenkt.
4. Ich mache einen Vergleich, um jemanden einen Gefallen zu tun. Auch hier ist das Erbenis vorgegeben (ein bestimmtes Produkt soll Sieger sein) und auch hier sollte der Vergleich nicht allzu offensichtlich gefaket sein. Viele Gegner von Fachzeitschriften würde deren Arbeit sicher in diese Kategorie einordnen.
Ein solches Ergebnis erreiche ich, indem ich dem zukünftigen Sieger von vornherein schwächere aber durchaus anerkannte Vergleichkandidaten zur Seite stelle. Zwei Beispiele aus älterer und jüngerer Vergangenheit. Ein 5'er BMW und ein Mercedes E treten gegeneinander an aber keiner darf verlieren - da wurde dann eben ein Ford Granada mit in die Runde genommen - Ziel erreicht.
Drei Verstärkerkonzepte sollen besprochen werden und bewertet werden - es ist offensichtlich ein bestimmtes Erbebnis gewünscht, denn die Verstärker mit den unterschiedlichen Konstruktionsmerkmalen sind auch aus sehr unterschiedlichen Preisklassen (2000,- / 3.500,- / 6.000,- Euro) - wie der Vergleich ausging kann sich jeder denken.
Es gibt sicher noch mehr Herangehensweisen an persönliche oder allgemeingültige Vergleiche, mir reichen für meine versteckte Botschaft diese vier.
Übrigens, wir haben hier in D eine grosse (vermutlich die grösste) Tageszeitung, die durch grosse Buchstaben und fetten Druck auffällt und die Erfahrung* mit dieser Zeitung besagt, dass man umso skeptischer sein muss, umso grösser und fetter die Buchstaben sind. *Da bin ich auf's Hörensagen angewiesen.
LG
E.M.
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