Aus einem anderen Thread ausgelagert......
Bei einem analogen Plattenspieler sind Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer gleich wichtig. Project verbaut keine schlechten Tonarme und außerdem sind Tonarm und Laufwerk meist miteinander in Verbindung, zumindest was die Endabschaltung betrifft, es ist also nicht ganz einfach, den vorhandenen Tonarm gegen einen anderer Bauart zu tauschen, ohne dabei zumindest diese Funktion zu verlieren.
Bei (hauptsächlich älteren) Plattenspielern mit Automatik ist diese Verbindung noch inniger. Nur bei teuren Plattenspielern, die keinerlei automatische Funktion beinhalten, ist ein Tonarmtausch relativ leicht möglich.
Überbewerten sollte man den Tonarm aber nicht, er muss nur bestimmte Kriterien erfüllen, wie, das ist egal.
Ich habe das was jetzt kommt, in diesem Forum schon irgendwo geschildert (will nicht endlos danach suchen), deshalb versuche ich es nochmals zu beschreiben, weil es (wieder Mal) die "Wahrheit" aufzeigt:
In meiner "wilden Testzeit" mit meinen Kumpels ging es einmal um das Thema Tonarme und ob es da hörbare Unterschiede gibt. So ein verblindeter Vergleich (alles Andere macht ja keinen Sinn) ist kompliziert und mit viel Aufwand verbunden. Mich hat das aber auch interessiert und ich hatte die Möglichkeit dazu, so einen Test zu verwirklichen.
Klar war wie immer, dass bei einem Test alles gleich bleiben muss, nur das worum es geht soll/darf geändert werden. Gleich bleiben mussten somit Laufwerk, Tonabnehmer, die Schallplatte und der Phonopre. Alles das gab es damals für diesen Test doppelt, nur die Tonarme waren unterschiedliche. Umgeschaltet wurde an den Hochpegeleingängen der nachfolgenden recht hochwertigen Anlage. Das war bei einem derer, die bei diesem Test mitgemacht haben (wenn ich mich richtig erinnere, Vor-/End von Krell an Dynaudio Consequence). Ich habe damals "aus dem Vollen" geschöpft, denn ich habe zu dieser Zeit selbst im HiFi-Service gearbeitet und ich kannte sehr viele Händler, die mir alles geborgt haben was ich für meine Tests gebraucht habe.
Für das erste Testwochenende haben wir mehrere serienmäßige Tonarme ausprobiert, von billig bis teuer. Damals war die Auswahl am Markt noch groß, fast jeder Händler hatte welche im Angebot. Im Service wo ich gearbeitet habe, hatte ich zwei gleiche Laufwerke, bei denen man den Tonarm leicht austauschen konnte. Trotzdem war das Ganze eine aufwändige Spielerei, aber darin hatte ich viel Routine, es hat kaum mehr als eine Stunde gedauert, bis wir wieder vergleichen konnten. Vorher habe ich schon alles dafür so weit wie möglich hergerichtet, die Tonarmbasis und der zu testende Tonarm waren schon miteinander verbunden. Ich musste jeweils nur die Tonarmbasis auf das Laufwerk montieren, den Tonabnehmer tauschen, den Überhang einstellen und die dünnen Kabel anlöten. Zum Schluss noch Auflagedruck einstellen und schon konnten wir weiter vergleichen.
Langer Rede kurzer Sinn: Niemand von uns war in der Lage, einen klanglichen Unterschied festzustellen. Also wieder sehr viel Gerede, von dem in der Praxis nichts übrig bleibt. Aber das kannten wir ja schon, verblüfft hat uns das nicht.
Danach hatte ich den Mut, etwas anzukündigen, von dem ich gar nicht wusste ob es mir gelingen wird, aber es "schwirrte" schon längere Zeit in meinem Kopf herum und das war die Gelegenheit, es in die Tat umzusetzen.
Mir war klar, wie ein Tonarm funktioniert und was er "können" muss. Viel ist das ja nicht und wenn man die ganze "Eigenresonanzgeschichte" (die meiner Meinung nach stark überschätzt wird) einmal weglässt, ist das dazu verwendete Material auch egal.
Alles was jetzt folgt ist aus meiner Erinnerung heraus und schon „ewig“ her. Kann sein, dass das eine oder andere Detail minimal anders war, aber das ändert nichts am Eigentlichen.
Sensible HiFi-Enthusiasten sollen besser nicht weiterlesen oder zumindest dabei sitzen:
Als "Tonarmrohr" habe ich einen viereckigen Balsaholzstab genommen, vermutlich 8x8mm im Querschnitt und noch um ein ordentliches Stück länger als später notwendig, weil ich ja noch nicht wusste wie sich alles am Schluss ausbalancieren lässt. Das "Einpunktlager" bestand einerseits aus einer Nähnadel, die auf der Tonarmbasis mittels passendem Loch montiert war und andererseits aus einem Metallplättchen, das ich mit einem Zentriersenker angebohrt und auf das Balsaholzstäbchen mit Uhu Plus angeklebt habe. Damit das Ganze senkrecht schwebt und nicht „von der Nadel fällt“, war nach unten hin ein Gegengewicht notwendig. Dazu habe ich einen dünnen Stahldraht genommen, den ich knapp hinter dem Nadellager in das Balsaholzstäbchen gesteckt habe. An das untere Ende kam später eine größere Schraubenmutter (M10 oder M12?), aber noch wusste ich nicht, wie schwer sie sein muss. Alles war noch irgendwie offen, aber die Basis hat schon gepasst. Den Tonabnehmer habe ich auf ein dünnes Pertinaxplättchen montiert und mit doppelseitigem Klebeband in der richtigen Position (9 Zoll Abstand zum Lager und mit passendem Überhang) auf das Balsaholzstäbchen geklebt. Als Gegengewicht habe ich eine große Münze genommen, die ich mit einem breiten Gummiring verschiebbar hinter dem Lager auf das Balsaholzstäbchen gesteckt habe. Die beiden dünnen und sehr flexiblen NF-Kabel habe ich mit Tixoband befestigt, am anderen Ende gab es zwei Cinchbuchsen.
Zum Schluss ging es "nur" noch darum, dieses verrückte Gebilde auszubalancieren. Das war viel Spielerei, denn es war ja ein Zusammenspiel mehrerer "Kräfte" (Längen, Gewichte) an die ich mich erst einmal herantasten musste. Ich weiß es nicht mehr genau, aber vermutlich habe ich das beim ersten Mal gar nicht geschafft. Da aber alles davon so primitiv war, war jedes Teil wieder schnell hergestellt und ausgetauscht.
Sicher weiß ich, dass das dann am Ende für mich klanglich tadellos war. Als Vergleich hatte ich damals meinen recht aufwändigen Micro-Seiki Plattenspieler, mit sündteurem vergoldeten (limited Edition) 12 Zoll SME-Tonarm und einem Ortofon MC 20 super, aber dazu musste ich umstecken, Platte tauschen, versuchen die gleiche Lautstärke zu finden.....so macht das keinen Sinn.
Beim nächsten Test mit den Kollegen gab es zuerst einmal großes Gelächter. Alle waren davon überzeugt, dass das nie so klingen wird wie ein "richtiger Tonarm". Aber es war so. Soviel Kopfschütteln wie damals gab es zuvor noch nie.
Das war mein damaliger SME-Tonarm (der aus Balsaholz war etwas weniger attraktiv):
Bei einem analogen Plattenspieler sind Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer gleich wichtig. Project verbaut keine schlechten Tonarme und außerdem sind Tonarm und Laufwerk meist miteinander in Verbindung, zumindest was die Endabschaltung betrifft, es ist also nicht ganz einfach, den vorhandenen Tonarm gegen einen anderer Bauart zu tauschen, ohne dabei zumindest diese Funktion zu verlieren.
Bei (hauptsächlich älteren) Plattenspielern mit Automatik ist diese Verbindung noch inniger. Nur bei teuren Plattenspielern, die keinerlei automatische Funktion beinhalten, ist ein Tonarmtausch relativ leicht möglich.
Überbewerten sollte man den Tonarm aber nicht, er muss nur bestimmte Kriterien erfüllen, wie, das ist egal.
Ich habe das was jetzt kommt, in diesem Forum schon irgendwo geschildert (will nicht endlos danach suchen), deshalb versuche ich es nochmals zu beschreiben, weil es (wieder Mal) die "Wahrheit" aufzeigt:
In meiner "wilden Testzeit" mit meinen Kumpels ging es einmal um das Thema Tonarme und ob es da hörbare Unterschiede gibt. So ein verblindeter Vergleich (alles Andere macht ja keinen Sinn) ist kompliziert und mit viel Aufwand verbunden. Mich hat das aber auch interessiert und ich hatte die Möglichkeit dazu, so einen Test zu verwirklichen.
Klar war wie immer, dass bei einem Test alles gleich bleiben muss, nur das worum es geht soll/darf geändert werden. Gleich bleiben mussten somit Laufwerk, Tonabnehmer, die Schallplatte und der Phonopre. Alles das gab es damals für diesen Test doppelt, nur die Tonarme waren unterschiedliche. Umgeschaltet wurde an den Hochpegeleingängen der nachfolgenden recht hochwertigen Anlage. Das war bei einem derer, die bei diesem Test mitgemacht haben (wenn ich mich richtig erinnere, Vor-/End von Krell an Dynaudio Consequence). Ich habe damals "aus dem Vollen" geschöpft, denn ich habe zu dieser Zeit selbst im HiFi-Service gearbeitet und ich kannte sehr viele Händler, die mir alles geborgt haben was ich für meine Tests gebraucht habe.
Für das erste Testwochenende haben wir mehrere serienmäßige Tonarme ausprobiert, von billig bis teuer. Damals war die Auswahl am Markt noch groß, fast jeder Händler hatte welche im Angebot. Im Service wo ich gearbeitet habe, hatte ich zwei gleiche Laufwerke, bei denen man den Tonarm leicht austauschen konnte. Trotzdem war das Ganze eine aufwändige Spielerei, aber darin hatte ich viel Routine, es hat kaum mehr als eine Stunde gedauert, bis wir wieder vergleichen konnten. Vorher habe ich schon alles dafür so weit wie möglich hergerichtet, die Tonarmbasis und der zu testende Tonarm waren schon miteinander verbunden. Ich musste jeweils nur die Tonarmbasis auf das Laufwerk montieren, den Tonabnehmer tauschen, den Überhang einstellen und die dünnen Kabel anlöten. Zum Schluss noch Auflagedruck einstellen und schon konnten wir weiter vergleichen.
Langer Rede kurzer Sinn: Niemand von uns war in der Lage, einen klanglichen Unterschied festzustellen. Also wieder sehr viel Gerede, von dem in der Praxis nichts übrig bleibt. Aber das kannten wir ja schon, verblüfft hat uns das nicht.
Danach hatte ich den Mut, etwas anzukündigen, von dem ich gar nicht wusste ob es mir gelingen wird, aber es "schwirrte" schon längere Zeit in meinem Kopf herum und das war die Gelegenheit, es in die Tat umzusetzen.
Mir war klar, wie ein Tonarm funktioniert und was er "können" muss. Viel ist das ja nicht und wenn man die ganze "Eigenresonanzgeschichte" (die meiner Meinung nach stark überschätzt wird) einmal weglässt, ist das dazu verwendete Material auch egal.
Alles was jetzt folgt ist aus meiner Erinnerung heraus und schon „ewig“ her. Kann sein, dass das eine oder andere Detail minimal anders war, aber das ändert nichts am Eigentlichen.
Sensible HiFi-Enthusiasten sollen besser nicht weiterlesen oder zumindest dabei sitzen:
Als "Tonarmrohr" habe ich einen viereckigen Balsaholzstab genommen, vermutlich 8x8mm im Querschnitt und noch um ein ordentliches Stück länger als später notwendig, weil ich ja noch nicht wusste wie sich alles am Schluss ausbalancieren lässt. Das "Einpunktlager" bestand einerseits aus einer Nähnadel, die auf der Tonarmbasis mittels passendem Loch montiert war und andererseits aus einem Metallplättchen, das ich mit einem Zentriersenker angebohrt und auf das Balsaholzstäbchen mit Uhu Plus angeklebt habe. Damit das Ganze senkrecht schwebt und nicht „von der Nadel fällt“, war nach unten hin ein Gegengewicht notwendig. Dazu habe ich einen dünnen Stahldraht genommen, den ich knapp hinter dem Nadellager in das Balsaholzstäbchen gesteckt habe. An das untere Ende kam später eine größere Schraubenmutter (M10 oder M12?), aber noch wusste ich nicht, wie schwer sie sein muss. Alles war noch irgendwie offen, aber die Basis hat schon gepasst. Den Tonabnehmer habe ich auf ein dünnes Pertinaxplättchen montiert und mit doppelseitigem Klebeband in der richtigen Position (9 Zoll Abstand zum Lager und mit passendem Überhang) auf das Balsaholzstäbchen geklebt. Als Gegengewicht habe ich eine große Münze genommen, die ich mit einem breiten Gummiring verschiebbar hinter dem Lager auf das Balsaholzstäbchen gesteckt habe. Die beiden dünnen und sehr flexiblen NF-Kabel habe ich mit Tixoband befestigt, am anderen Ende gab es zwei Cinchbuchsen.
Zum Schluss ging es "nur" noch darum, dieses verrückte Gebilde auszubalancieren. Das war viel Spielerei, denn es war ja ein Zusammenspiel mehrerer "Kräfte" (Längen, Gewichte) an die ich mich erst einmal herantasten musste. Ich weiß es nicht mehr genau, aber vermutlich habe ich das beim ersten Mal gar nicht geschafft. Da aber alles davon so primitiv war, war jedes Teil wieder schnell hergestellt und ausgetauscht.
Sicher weiß ich, dass das dann am Ende für mich klanglich tadellos war. Als Vergleich hatte ich damals meinen recht aufwändigen Micro-Seiki Plattenspieler, mit sündteurem vergoldeten (limited Edition) 12 Zoll SME-Tonarm und einem Ortofon MC 20 super, aber dazu musste ich umstecken, Platte tauschen, versuchen die gleiche Lautstärke zu finden.....so macht das keinen Sinn.
Beim nächsten Test mit den Kollegen gab es zuerst einmal großes Gelächter. Alle waren davon überzeugt, dass das nie so klingen wird wie ein "richtiger Tonarm". Aber es war so. Soviel Kopfschütteln wie damals gab es zuvor noch nie.
Das war mein damaliger SME-Tonarm (der aus Balsaholz war etwas weniger attraktiv):
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