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    HiFi Testberichte schreiben

    Hallo in die Runde,

    ich habe mich die Tage gefragt, wie wohl die Testberichte in den HiFi Magazinen zustande kommen, zum Beispiel die bei What-Hifi?

    Solche „Testberichte“ sind vom Text her stets nach dem selben Schema aufgebaut und die Art, wie der Klang von HiFi Komponenten dort beschrieben wird, driftet bei jedem zweiten Artikel ins esoterische ab. Beschäftigt man sich nicht weiter mit der Thematik HiFi, führt man die esoterischen Passagen auf den Charakter des Schreibers zurück, der seinen Gefühlen gelegentlich freien Lauf lässt. Insgesamt wird in den Artikeln jedoch eine konkrete Meinung über Produkte geäußert, beispielsweise klingt der Verstärker Cambridge CXA81 laut WhatHifi sehr gut. Im Gegensatz dazu wird der Verstärker Leema Acoustics Pulse IV abgestraft, er soll schlecht klingen.
    (https://www.whathifi.com/reviews/cambridge-audio-cxa81)
    (https://www.whathifi.com/reviews/lee...stics-pulse-iv)

    Betrachtet man das Thema unter dem Gesichtspunkt, dass es keine hörbaren Unterschiede zwischen Verstärkern, CD-Spielern und Kabeln gibt, wirkt die klangliche Beurteilung dieser Komponenten allerdings nicht mehr stellenweise esoterisch, sondern insgesamt völlig absurd.

    Natürlich kann und darf jeder Autor behaupten, klangliche Unterschiede wahrzunehmen. Nur ändert das nichts daran, dass diese Unterschiede nicht existieren. Darüberhinaus kommen die verschiedenen HiFi Magazine interessanterweise meistens zu einem ähnlichen Urteil über ein bestimmtes Produkt, der besagte Verstärker Cambridge CXA81 belegt zum Beispiel überall die Bestenlisten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Um auf den ursprüngliche Gedanken zurück zu kommen, wie sieht wohl der Arbeitsalltag der HiFi-Testberichte Autoren aus? Ein Heft zu veröffentlichen ist schließlich kein Hobby, sondern es stehen wirtschaftliche Interessen dahinter. Wirtschaftlich zu handeln bedeutet, nichts Unnötiges zu tun. Sich Komponenten anzuhören, die ohnehin gleich klingen ist vollkommen unnötig. Besser man geht sofort zum Schreiben des „Test“-berichts über

    Hautberuflich gekaufte Testberichte nach dem Baukastenprinzip zusammen zu tippern klingt für mich so ziemlich nach dem grausten Arbeitsalltag, den ich mir vorstellen kann. Wo soll man da denn Motivation schöpfen? Oder sieht dieser Beruf in der Realität doch anders aus?

    -Sebastian

    #2
    Zitat von Sebastian Bille Beitrag anzeigen

    ich habe mich die Tage gefragt, wie wohl die Testberichte in den HiFi Magazinen zustande kommen...

    Betrachtet man das Thema unter dem Gesichtspunkt, dass es keine hörbaren Unterschiede...

    Nur ändert das nichts daran, dass diese Unterschiede nicht existieren.

    gekaufte Testberichte...Baukastenprinzip zusammen zu tippern..

    Wo soll man da denn Motivation schöpfen?

    Oder sieht dieser Beruf...

    -Sebastian
    persönliche Ansichten mit Fragestellung...


    Zuletzt geändert von debonoo; 11.04.2021, 23:21.

    Kommentar


      #3
      Debonoo, ich verstehe leider nicht, was du mir damit sagen möchtest. Dass es hörbare Unterschiede gibt? Darum geht es hier doch nicht! Mein Gedankenspiel funktioniert selbstverständlich nur unter der Annahme, das es so ist.

      -Sebastian

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        #4
        Hallo Seb...

        lass Dich nicht irritieren...

        soweit habe ich noch nie gedacht...



        die Fragestellung ist durchaus interessant...

        vergleichende TXT - Analyse...

        ein klarer Fall für die KI...
        Zuletzt geändert von debonoo; 12.04.2021, 00:38.

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          #5
          Zitat von Sebastian Bille Beitrag anzeigen
          ...Hautberuflich gekaufte Testberichte nach dem Baukastenprinzip zusammen zu tippern klingt für mich so ziemlich nach dem grausten Arbeitsalltag, den ich mir vorstellen kann...
          Auch nicht schlimmer als für eine Zeitung Agentur-Meldungen zwischen die Werbung "copypasten" /scnr.
          Außer Online, da kommen die jetzt automatisch rein.

          Ernst beiseite, generell gilt "wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Nicht alle sind (oder waren? habe lange nicht mehr ausgiebig gecheckt) genauso schlimm, auch die "Glaubensgemeinschaft" ist deutlich geschrumpft IMHO. Der Kern des Modells: keiner kann sagen, was der Andere hört (= was sein Hirn wahrnimmt). Als generelle Beschreibung der Funktionalität usw. lese ich manchmal so was, um auf dem Laufenden zu bleiben, z.B. werden die zunehmend bedienungsrelevanten Apps hier schön detailliert beschrieben: https://www.areadvd.de/ Auffällig nur, da fällt HiFi-mäßig nie etwas durch und Vergleiche werden diplomatisch blumig-wenigsagend formuliert... Früher(tm) gab es in der Presse noch "Durchfaller", meist Konkurrenz der Werbekunden oder deutsche Geräte in englischer Presse und vice versa, manchmal auch wirkliche "Möhren".

          Will man seriöse und unabhängige Kaufberatung - schwierig. Entweder man befragt den rar gewordenen Händler seines Vertrauens, oder Meßtests (für den Voll-Laien allerdings wenig zugänglich) https://www.audiosciencereview.com/f...x.php?reviews/ Oder einen Studiomenschen fragen, der nix verkauft und einiges kennt, nur der WAF...

          Letzten Endes kommt es drauf an, was man will/braucht, manche geben sich mit wenig zufrieden, Andere wollen Design oder Retro etc. p.p.

          Und fast jeder überschätzt sein Gehör (eigene Erfahrung)
          Zuletzt geändert von respice finem; 12.04.2021, 00:35.
          Glauben ist gut, Wissen ist besser. Wer lieber glaubt, soll glauben, volenti non fit iniuria.

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            #6
            Hallo Sebastian, willkommen im Club der "Ungläubigen".
            Ich bin bezüglich dieses Themas direkt selbst betroffen, hat mit meinem speziellen Job zu tun. Ich muss dazu vorrausschicken, dass ich HIFI-Zeitschriften seit 45 Jahren mehr oder weniger regelmäßig lese und seit mindestens 20 Jahren auch im Internet recherchiere. Es gab damals HIFI-Zeitschriften, die vergleichsweise objektiv und kritisch berichteten, die HIFI-Stereophonie sei da besonders genannt. Die STEREO, heute der Inbegriff für esoterisches Geschwafel ("heute untersuchen wir USB-Kabel bezüglich ihrer Klangqualität..."), war noch in den achtzigern interessant und aussagekräftig. Auch die AUDIO und Stereoplay machten damals noch hinreichend Spaß, es wurden oft häufiger auch preiswerte Konsumerprodukte getestet und verglichen. Und die Rezensionen für Interpreten, Kontent und Events waren auch oft inspirierend, besonders Fono forum. Oft habe ich daraufhin auch die Platten (später CDs) zumindest angehört (im Plattenladen) oder gleich gekauft.
            Nur irgendwann wurden es immer mehr Zeitschriften und dann sanken die Auflagen. Und plötzlich las man immer öfter von Kabelklang und immer öfter wurden elektronische, ausgereifte Produkte miteinander verglichen und teils gravierende Unterschiede raus gehört: DACs, Verstärker, Kabel!, HIFI-Racks..... Ich versuchte das damals nach zu machen, machte mit einigen Leute Blindtests, setzte mich gelegentlich allein im Laden oder der Werkstatt vor oder nach Feierabend hin und machte lange Hörsitzungen mit teuren und billigen Equipment. Allein was ich feststellen konnte war, dass selbst geringe Verschiebungen der Lautsprecher, geringe Veränderungen der Abhörposition soviel mehr an Klangunterschiede ausmachten, dass die Wahl des CD-Players, des Wandlers (DAC) oder gar der Kabel keinerlei Differnzen erkennen liesen. Zwar hörte ich einen Unterschied nach dem Tausch der Lautsprecherkabel an der B&W 801, der Focal... ect. Nur habe ich dabei meine Abhörposition unwissentlich leicht verändert, da reicht manchmal schon eine andere Kopfhaltung. Sobald ich dies erkannte und berücksichtigte, war es vorbei mit den Klangdifferenzen der teuren Monstercabel zu schnödem NYFAZ 0.75mm.
            Ich war da noch "nur" Radio- und Fernsehtechniker. Die Begeisterung für's Musikhören war aber weiterhin groß und mein Anspruch dem genauer nach zu gehen, am besten mit wissenschaftlichen Hintergrund, veranlasste mich dazu ein Studium der Nachrichtentechnik (heuer Informationstechnik) zu beginnen. Es war nie meine Absicht Karriere zu machen oder mich wirtschaftlich zu verbessern, allein das Interesse an der Thematik hielt mich trotzt einiger Frustrationen bei der Sache. Einige für mich massive politische Umbrüche zu der Zeit verlagerten mein Interesse kurzfristig etwas, aber dann stieg ich noch tiefer ein.
            Die Umstände führten mich dann sehr viel später in eine Position, dass ich direkt mit der Problematik der HIFI-Tester, Blogger und Vlogger beruflich zu tun bekam. Und ja, Sebastian, deine Beobachtung der Szene bingt es auf den Punkt: es wird viel esoterisch und manchmal absurd geschwafelt. Es gibt aber offensichtlich ein Publikum dafür und es gibt die Vertreiber und das Marketing der Produktbereitsteller, die da häufig mitmachen. Da es dabei nicht so emotional und teils verlogen zugehen kann wie in der Automotiv-Branche oder bei Kosmetik, Lebensmittel, Genussmittel.... ("der Spirit von Freiheit und Abenteuer", "für perfektes Aussehen", "für eine neue Strahlkraft.."), werden andere "Bauchbereiche" angesprochen, bloß nie wirklich der Verstand. Es werden bewusst Ausgrenzung und Exklusivität gefördert, damit sich der "gepflegte" Musikgenießer von dumpfen Fußvolk abgrenzen kann. Kritikern wird z.T. der Zugang zur Szene verweigert. Versucht einfach mal, wenn es wieder geht, in einen speziellen Zuhörerbereich bei High-End-Messen kritische Fragen zu stellen .
            Es haben sich da Netzwerke gebildet aus Lobbyisten, Journalisten der angesprochenen Zeitschriften, Bloggern und speziellen Händlern. Es sind immer wieder die gleichen Namen, die da fallen, es scheint fast eine konspirative Klicke zu sein.
            Das ist mir im Grunde genommen mittlerweile alles egal, es gibt viele Parallelgesellschaften in unserer unmittelbaren Welt. Wir haben da ganz andere Gruppen, die viel mehr unserer kritischen Beobachtung bedürfen.
            Zurück zu den Testzeitschriften: ich beobachte zunehmend, wie die Szene bröckelt. Immer weniger Personen beteiligen sich aktiv oder passiv in diesem Bereich. Sterben wird er sobald nicht, aber wirtschaftlich wird er immer uninteressanter. Die "Goldgräber" wenden sich nach und nach immer mehr lukrativeren "Goldquellen" zu. Audio und Stereoplay sind schon länger unter dem "Dach" von Connect. Smartphones und Co. sind für die Masse der UE-Nutzer mittlerweile viel interessanter. Und die Szene ist fest in den Händen äußerst prakmatischer Massenproduzenten, die kleinen "Manufakturen" kein Chance mehr lassen.
            best regards

            Mark von der Waterkant

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              #7
              Moin,

              Seltsam finde ich ja auch, das viele der Jubelkritiken sehr sehr teure Geräte abfeiern. Da werden gerne Textbausteine mit vorher festgelegten hübsch klingenden Adjektiven kombiniert und alles mögliche herausgehört. Ich denke schon, das wirklich teure handgefertigte Boxen ihren Preis "wert" sind, leisten können sich diese Komponenten nur wenige, abgesehen von ein paar Freaks in Japan vielleicht, der sein Leben auf die Anschaffung der Boxen ausrichtet und sich dafür jahrelang keine neuen Klamotten kauft. Ich bin da mal über ein paar youtube-Videos gestolpert - kleine Wohnung wo man die Couch nach vorn schieben muss um den Kühlschrank zu öffnen, dafür aber riesige Boxen irgendwie im Raum platziert, die können ihr Potential gar nicht richtig ausspielen.

              Ich kann mir gut vorstellen, dass die Szene bröckelt, da gefühlt vielen Jungen ein Handy + Obstkopfhörer für Musikwiedergabe ausreichen. Die Vernunftgrenze für "guten Ton" ist aber oft niedriger als man denkt. Ich mag zB meinen doch recht günstigen Beyer DT770 pro, damit hab ich zuletzt wieder sehr feine Details rausgehört, zB grummelt Keith Jarret bei vielen Aufnahmen gut hörbar vor sich hin.
              Pure Vernunft darf niemals siegen! (c) Tocotronic

              https://www.discogs.com/user/ArchmanGV

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                #8

                Ja, das ist schon interessant, welche Dynamik da zu herrschen scheint.

                "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" und das keiner kann sagen, was der Andere hört ist sicherlich Teil der Erklärung.
                Dazu kommt, dass man es als Laie gewohnt ist, dass elektrische Geräte sich unterscheiden, z.B. von Laptops oder Handys. Und dort bekommt man ja wirklich mehr für mehr Geld. Ich finde es schon eine Besonderheit von HiFi, dass sich die Elektronik über alle Preissegmente hinweg im wesentlichen Merkmal, dem Klang, kaum unterscheidet. Sicherlich nicht das Erste, worauf man kommt. Ohne Weiteres überprüfen kann bzw. wird man diese Aussagen in der Regel zuhause auch nicht.

                Was mich am meisten stört an der Sache ist, dass das Vertrauen der Leserschaft schamlos ausgenutzt wird. Ich selbst wäre um Haaresbreite drauf reingefallen und hätte mein Geld zumindest suboptimal ausgegeben. Als mir dann nach und nach klar wurde, wie viel Quatsch man mir verzapft hat, kam ich mir getäuscht vor. Gegen die SEO von einem WhatHifi kommen ein Forum wie dieses oder audiosciencereview leider auch nicht an.

                David hatte hier (https://www.hififorum.at/node/628831...908#post628908) mal beschrieben, wie sich das Zusammenspiel von Hersteller und Händler bei B&W gestaltet. Passt natürlich dann ins Bild mit den Testberichten.

                Würde mich mal interessieren, wie viel sich das ein B&W, Cambridge Audio oder Rega kosten lassen, überall in den Bestenlisten platziert zu sein. Und ob die Hersteller die Adjektive, mit denen ihre einzelnen Produkte beschrieben werden, den Autoren wohl vorgeben?

                -Sebastian
                Zuletzt geändert von Sebastian Bille; 12.04.2021, 10:06.

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                  #9
                  Nur kurz (ich muss gleich weg): der Mensch an sich ist ein völlig ungeeignetes Wesen um guten von schlechtem Klang - schon gar nicht richtigen von unrichtigem - unterscheiden zu können. Aber das ist noch nicht alles! Musik an sich ist ein ebenso völlig ungeeignetes "Testsignal" (obwohl es ja darum geht), um damit klangliche Unterschiede zu "erhören", weil viel zu komplex und unstet.

                  Jeder der "sein Hirn benützt", muss zu dem Schluss kommen, dass man eventuell vorhandene Unterschiede nur messtechnisch erfassen kann. Alles Andere ist ein Witz und nicht anders als wenn ein Mensch genormte Größen (Länge, Gewicht, Geschwindigkeit, Winkel, Temperatur usw.) nur nach Gefühl exakt definieren will.

                  Ich war sehr beeindruckt von Hr. Funk, der wirklich hochwertige Audio-Module herstellt (mein Vorverstärker besteht aus dessen Modulen) und der einmal gefragt wurde ob er sich seine Module auch ab und zu mit Musik anhört. Seine Antwort war: wozu? Die messen sich doch perfekt.

                  Bei dieser Gelegenheit meine Ansicht (wiederholend ich weiß): auch ein tauber Audiotechniker könnte Audioprodukte herstellen, die sich am physikalischen Limit befinden, denn dazu muss man nicht hören können. Ein "Mehr" gibt es dann nicht, auch nicht aus klanglicher Sicht.
                  Gruß
                  David


                  WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                  Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                  Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                  Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                  Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                  Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                  Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                    #10
                    es ist komplizierter, aber auch einfacher

                    es gibt 2 hauptmotive für sowas.
                    das eine wurde schon erwähnt, das geld und das stinkt bekanntlich nicht
                    das zweite ist, jeder liebt es, wenn das selbstbewusstsein im expertenmodus badet.

                    ich habe in meiner jugend beruflich werbung gemacht, weniger bauchfleischreclame, sondern PR und reportage.
                    ich kenne daher die pappenheimer. jeder, der anspruchvolle werbung dichten will, muss sich selbst motivieren, sonst wird das reines arbeitsleid. bei textorientiertem inhalt schreibt man sich sozusagen in einen rausch, dann flutscht es aus dem handgelenk entlang einer empirisch überprüfbaren formel. der technische oder sonstige hintergrund bleibt zwar sichtbar, aber ist oft dem schreiber gar nicht bekannt in ausdifferenzierung, das würde ihm die lockerheit der schreibe nehmen. es wird also gelogen, bis sich die balken biegen. man stelle sich vor, was das arbeitsleid bedeutet, sich jahr und tag bedeutungsschwangeres aus der tastatur zu schwitzen, auf die zeile genau so viel, dass das medium voll wird und einen der layouter nicht mit dem typolineal auspeitscht.
                    der anzeigenkunde ist dein chefe, da knabbert keine maus am textilhalbzeug.
                    das missverhältnis darf aber nicht all zu offensichtlich werden, sonst ist dein image im arsch, das kann man vernünftigen anzeigekunden auch vermitteln.
                    so entsteht das, das kann man schon lesen, da kann man auch die fotos schön glänzen lassen. aber man ist ein opfer, wenn man den inhalt beim lesen über die form stellt.
                    expertenmodus aus.
                    Zuletzt geändert von longueval; 12.04.2021, 10:31.
                    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                      #11
                      B&W, Cambridge und Rega bieten aber zumindest auch im Einstiegssegment solide Geräte an. Gebaut wird ja das meiste inzwischen in Asien bzw. China, Cambridge hat hier zuletzt noch mit engineered in Great Britan bzw. dem "British sound" geworben, die Fertigung in China zumindest offen kommuniziert. Marketing ist immens wichtig.
                      Man kann vermuten, das ein Vorabzug der Berichte ausgetauscht wird, aber einen Blick hinter den Vorhang wird garantiert niemand gewähren, da er sicher in Grund und Boden geklagt werden würde. Die Zeitschriften generieren ihre Einnahmen wohl auch mit Werbeeinschaltungen, da wäre es doch kontrakproduktiv die Anzeigenkunden zu verprellen.

                      Es gibt einen Bereich, denn man technisch noch halbwegs argumentieren kann, aber sobald es in Richtung Kabelklang geht, hat eine "Kritik" eher was von einem Fantasyroman. Hier wird ein Gefühl verkauft, 98% die Musik nicht mit unseren tollen Kabeln hören sind Volldeppen und wissen gar nicht wie es klingen kann - wenn du aber auf die gute Seite der Macht wechselst, kannst du es auch hören.

                      Es gilt also kritisch zu bleiben und seinen eigenen Ohren zu vertrauen. Mir fehlt das Hintergrundwissen um zb die Messkurven von audioscience überhaupt beurteilen zu können oder gar selbst Messungen vorzunehmen die über das automatische Einmessen meines Yamaha hinausgehen. Ein eigenes Musikzimmer wäre schon ein kleiner Traum, aber realistisch betrachtet brauchts dafür einen Lottogewinn - mein kleines Stereodreieck im Wohnzimmer macht mir aber auch Freude und ich denke das ich Preis/Leistungsmässig sehr gute Resultate hinbekomme. Mir macht es jedenfalls Spaß hier Platz zu nehmen und runterzukommen beim hören. Wenn dann mal die Gesamtsituation ums Virus entspannter ist, wäre ich offen für einen Hörbesuch - akutell hab ich hier aber noch niemanden aus meiner Nähe getroffen - um mal eine "Expertenmeinung" zu haben.
                      Pure Vernunft darf niemals siegen! (c) Tocotronic

                      https://www.discogs.com/user/ArchmanGV

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                        #12
                        lass dir die freude an deiner installation ja nicht verderben. ein hörbesucher bemerkt das, was dir gefällt, womöglich gar nicht und stellt erscheinungen, die von seinem gewohnten abweichen, in frage. hifi ist was extrem persönliches. was anderes ist es in profiumgebung, da gehts aber von der begrifflichkeit auch nicht um "gefällt", sondern wie übersetzt es daten, wie nachvollziehbar sind einstellungen, da steht der werkzeugcharakter im vordergrund, also eher sowas wie messgenauigkeit.
                        ich empfehle trotzdem, sich möglichst an das profizeugs anzulehnen, der grund ist einfach, weil eher erkennbar wird, was sich der gestalter einer musikalischen idee gedacht hat, die installation tritt in den hintergrund, die musik in den vordergrund.
                        da stört nix, ist das größte kompliment, das man einer kette machen kann. gefallen tut dann die musik.
                        musik andererseits ist eine sprache, kennt man die vokabel nicht im sinne einer redundanz, dann gibts auch kein gefällt. musik ist die lustvolle abwandlung erkannter muster. bleiben wir also neugierig, damit sich unsere mustererkennung in weitem bogen spannt.
                        Zuletzt geändert von longueval; 12.04.2021, 11:06.
                        ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                          #13
                          Man muß ein Essen eines gut beleumundeten Koches doch auch nicht essen, um zu wissen, daß es gut schmeckt, oder?

                          Kommentar


                            #14
                            @longueval
                            Die Freude nimmt mir so schnell keiner, bei mir hat es sich so in Etappen entwickelt und ich hab meine Anlage Stück für Stück erweitert bzw. Komponenten ausgetauscht. Mit meinem heutigen Wissen, würde ich vielleicht ein paar Dinge anders zusammenstellen. Vorerst belasse ich aber mal alles so wie ichs hab, nachdem meine Hörsitutation eher klein ist, komme ich mit meinen aktuellen Boxen ganz gut zurecht. Für den Ankauf hab ich damals auch noch diverse Rezensionen gelesen und glauben müssen, ist zumindest ein renommierter Hersteller und ich hatte auch das Vorgängermodell, die stehen jetzt bei meinem Schwiegervater in spe. Auf "aktiv" umstellen will ich vorerst nicht und ob jetzt Studiomonitore "besser" klingen als die aktuellen 606er mit Sub kann ich auch nicht beurteilen. Vielleicht messe ich ja doch mal nach, aber im Sinne von "Wer viel misst, misst Mist" bin ich noch skeptisch bzw hab mich mit dem Thema nicht intensiv genug beschäftigt. Ich denke ich formuliere diese Frage mal im Thread zu meiner Anlage...
                            Pure Vernunft darf niemals siegen! (c) Tocotronic

                            https://www.discogs.com/user/ArchmanGV

                            Kommentar


                              #15
                              also ich habe die Zeitschriften immer gerne gelesen...

                              ich mag schön Geschichten, und schöne Geräte...

                              insofern, passt es mir...

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