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Meine Hörberichte - in chronologischer Reihenfolge

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    Meine Hörberichte - in chronologischer Reihenfolge

    Ich übertrage hier einige meiner Beiträge her, um danach fortzusetzen.

    05. 09 2007 bei Richard (@Schauki)

    Also, gestern Abend war es so weit. Bei strömendem Regen führ ich mit meiner Frau zu Richard.
    Sein Hörraum ist ja durch mehrere Fotos hier im Forum dokumentiert. Im recht kleinen Raum (15qm?) dominiert die Anlage - genauer gesagt, außer einem senkrecht gestellten Bett (!) und dem Sofa zum Sitzen ist da nichts drinnen, was nicht zur Anlage gehört. Es herrscht die pure Zweckmäßigkeit. Die Boxen sind roh und unbehandelt, sie stehen auf Bierkisten. Man sieht drei Frontboxen, je eine links und rechts (no na!) und über dem mittigen (Röhren-) Fernseher steht noch eine, die aber nur für's Heimkino da ist. Ebenso für's Heimkino gibt es rückwärts 4 kleine "Teufelchen" und an der Front noch einen mehr oder weniger unsichtbaren Subwoofer mit 4 Stk. 12 Zöller. Die (6?) Endstufen stehen auf gleicher Ebene, aber hinter einer Wand, die zu einem Dachboden führt.
    Als Abspielgerät dient ein Pioneer Multiplayer und eine Sony Playstation. Diese stehen mit weiteren 2 Komponenten von Behringer (waren das die Weichen?) in einem Rack hinter der Sitzbank. Das Bedienen der Player - und auch das Einstellen der Lautstärke - ist etwas umständlich, weil man sich dabei jedes Mal den Arm verrenkt. Aber es gibt Schlimmeres.....
    An der Decke hängt ein relativ preisgünstiger Projektor von Sanyo und zwar ein etwas älteres Modell.
    Wie ihr merkt, habe ich das alles nicht so genau untersucht, mir ging es darum, was ich audiomäßig höre und was ich videomäßig sehe. Wer Genaueres wissen möchte, muss Richard fragen, denn er hat sich das alles ausgedacht.
    Ich habe mir damals, anlässlich der HiFi-Messe in München, noch schnell vor dem Wegfahren zwei CD's gebrannt, mit ein paar Titel drauf, die ich in- und auswendig kenne. Es waren also auch die, die ich bei Reinhard (Hörzone) und bei der Messe auf der Tannoy Westminster gehört habe.
    Nun zu meiner Beurteilung: ich habe mir vorgenommen, Richard's Anlage nur mit meiner zu verglichen, denn es wäre unfair, hier irgendwelche passiven Tröten mit einzubeziehen. Aktiv ist anders, den Beweis hatte ich gestern wieder. Und noch eine Bestätigung meiner bisherigen Aussagen hatte ich gestern: große Lautsprecher (immerhin sind da 15 Zöller in Betrieb) können auch in kleinen Räumen tadellos spielen.
    Übrigens Raum - die Raumakustik bei Richard macht einen recht "trockenen" Eindruck, ist aber noch immer eher wohnraumgerecht. So wie bei mir, wo fremde Leute die meinen Hörraum betreten, gleich einmal fragen: "was ist denn da los?" und an ihren Ohren rütteln, ist es keineswegs.
    Noch ein letzter Hinweis: alles was ich kritisiere, ist als "Erbsenzählerei" zu sehen, denn eines gleich vorweg - die Anlage von Richard spielt auf einem Niveau, das sich meiner Meinung nach recht deutlich von den üblichen Anlagen aus dem HiFi-Bereich absetzt und das gilt sogar bis in recht hohe Preisregionen.
    Insgesamt würde ich den Klang von Richards Anlage als "angenehm" bzw. "samtig" bezeichnen. Auch bei höheren Lautstärken tut nichts in den Ohren weh. Nicht ganz so extrem wie bei mir werden schlechte Aufnahmen aufgedeckt. Das hat natürlich eindeutige Vorteile. Dafür werden aber die ganz guten qualitativ etwas gekappt. Zumindest hatte ich manches Mal das Gefühl. Die Anlage ist ein sehr gelungener Mix aus einer sehr feinen HiFi-Anlage und den "knallharten" Studiomonitoren, die absolut nichts beschönigen.
    Hier ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind:
    Der Bass ist sehr gut! Tief und druckvoll, es dröhnt im Normalfall nichts. Nur selten ist es mir bei bestimmten Frequenzen - die auch gerade zufällig mit hohem Pegel daherkamen - minimal dröhnig vorgekommen. Das ist aber bei mir nicht anders, das sind einfach die Raummoden. Ansonsten ist der Bass schön "federnd", sogar mehr als bei mir und das hat mir gut gefallen. Die Durchzeichnung ist bestens, man hört jeden Ton des Bassisten ganz genau.
    Einzige Einschränkung: bei ganz tiefen Frequenzen kommt manches Mal ein unnatürlicher "Schub" dazu, so wie ich ihn von großen aktiven Subwoofern kenne und kritisiere. Ich weiß nicht, ob Richard einen Hochpass dabei hat, aber wenn nicht, würde ich ihn einsetzen.
    Der Grundtonbereich ist kaum zu kritisieren, allerdings wäre hier etwas mehr Fülle und Knackigkeit nicht schlecht. Ich glaube aber, dass das mit dieser Bestückung nicht besser zu realisieren ist. Dazu müsste es zwischen dem 15 Zöller und der Mitteltonkalotte noch ein weiters Chassis geben, nämlich einen "ordentlichen" 10 Zöller mit leichter Membran und kräftigem Antrieb. Womit wir wieder bei den - meiner Meinung nach fast unumgänglichen - 4 Wegen angekommen sind, wenn es noch kompromissloser sein soll.
    Der Präsenzbereich ist es, der bei Richard den "samtigen" Klang macht. Es ist schön durchzeichnet, da fehlt eigentlich nichts. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass es eine leichte Präsenzanhebung gibt. Die hohen Mitten sind etwas dominant, aber keinesfalls scharf. Das ist es auch, was mich etwas an HiFi-Boxen erinnert. Ein reiner Monitor ist hier ausgewogener, dadurch aber auch steriler. Richard's Anlage soundet da etwas, aber sehr schön.
    Die Höhen sind mir weder positiv noch negativ aufgefallen, sie sind einfach da und sie sind in Ordnung.
    Die Ganze Anlage klingt sehr breitbandig. Nie hatte ich das Gefühl, dass es an den Enden des Hörbereichs Grenzen gibt.
    Jetzt noch ein paar Vergleiche zu meiner Anlage (wertfrei!):
    Bei Richard: die vertikale Staffelung ist in Ordnung. Die virtuelle Bühne ist nicht erhöht, es ist so, als ob sich die Musiker auf gleicher Ebene mit dem Hörplatzes befinden.
    Bei mir: die vertikale Staffelung ist praktisch gleich. Allerdings ist meine virtuelle Bühne höher.
    Bei Richard: die virtuelle Bühne ist nicht breiter als der Basisabstand der Boxen. Auch bei hohen Pegeln wächst die Bühne nie seitlich über die Boxen hinaus.
    Bei mir: die virtuelle Bühne reicht links und rechts etwas über die Boxen hinaus. Genau genommen sollte das gar nicht sein.
    Bei Richard: trötige Blasinstrumente bleiben im Bereich der Boxen. Eigentlich spielt sich der gesamte Klang immer "dort" - nämlich im Bereich der Boxen ab. Das wirkt teilweise sehr natürlich, allerdings löst sich der Klang nicht sehr von den Boxen. Die Blasinstrumente schmettern nicht sehr, dadurch wirken sie angenehm, aber in live ist das meist anders.
    Bei mir: durch die Hörner werden Blasinstrumente besonders natürlich wiedergegeben. Sie spielen einem so richtig "ins Hirn", mit allen Vor- und Nachteilen. Das heißt, es stimmt zwar (ich weiß, wie Blasinstrumente klingen wenn man davor steht), aber es kann recht unangenehm werden.
    Ich denke, dass beispielsweise Streichorchester bei Richard angenehmer klingen werden als bei mir. Leider hatte ich keine Aufnahmen mit, wo ich das vergleichen konnte.
    Bei der Stimmwiedergabe ist es ähnlich. Die virtuelle Mitte ist bei Richard genau so ausgeprägt wie bei mir. Aber auch hier kommt der Unterschied (Kompressions-) Horn und Kalotte zum Tragen. Beispielsweise klingt Nora Jones bei mir sehr präsent, dadurch kann ihre Stimme bei lauter Wiedergabe etwas zur Schärfe neigen. Bei Richard klingt sie wesentlich zurückhaltender, aber dafür auch nicht so präsent - sie singt quasi "weiter hinten", bzw. leiser.
    Alles in allem hat sich Richard eine Anlage zusammengebaut, die - obwohl er sie nach technischen Gesichtspunkten konstruiert und abgestimmt hat - uneingeschränkten Hörspaß vermittelt. Sie spielt zwar nicht so spektakulär wie meine, aber dafür auch angenehmer. Schlechtere Aufnahmen sind durchaus anhörbar, bei mir werden sie schnell unangenehm. Dafür gehen sehr gute Aufnahmen nicht so sehr "durch die Decke" wie bei mir, aber wie viele gibt es denn davon?
    Am Schluss habe ich mir noch Richard's Heimkino vorführen lassen. Gleich einmal als Erstes eine Blu-ray Aufnahme und mit der Sony-Playstation. Diese Qualität hat mich fast umgehauen! Nie und nimmer kann es so etwas mit üblichen DVD's geben. Letzteres kenne ich sehr gut. Ich habe selbst zwei Projektoren zu Hause und viele Musik-DVD's sowie einige Spielfilme. Die Qualität ist nicht schlechter als bei Richard, wenn er eine normale DVD spielt.
    Ich kenne auch die Vorführungen auf Messen. Auch welche mit 30.000 Euro Projektoren. Diese sind natürlich besser, aber da werden auch alle Register gezogen die es technisch gibt. Nie würde ich aber bereit sein, dafür so viel Geld auszugeben.
    Jetzt verstehe ich auch die Schwärmerei in den Fachzeitschriften. Ich habe sie bisher als übliches Werbegeschwätz betrachtet. Das stimmt nicht! Die Qualität von Blue-ray (und vermutlich auch die der HD-DVD) ist derartig gut, dass ich es immer noch nicht "packe". Das ist wie Schwarz/Weiss Fernsehen gegen Farbfernsehen. Einfach Tag- und Nacht. Und das mit einem relativ alten und billigen Projektor, der die tatsächliche Auflösung gar nicht ganz nützen kann! Die letzten 20 Jahre hat sich im Audiobereich nicht annähernd so viel getan wie jetzt hier im Videobereich.
    Inwieweit das auch mit Flat-Screen's zu sehen ist, weiß ich nicht. Aber mit dem Projektor habe ich eine Auflösung gesehen, die einfach irre war. Dazu noch unvergleichlich natürlichere Farben. Wie jämmerlich sind da die normalen DVD's dagegen!
    So, das war's. Mein Bericht ist wieder einmal viel länger geworden als geplant.

    Gruß
    David
    Gruß
    David


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    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
    Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
    Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

    #2
    06. 10. 2007 bei Felix (@ellesound, alte Anlage)

    Gestern war es also so weit. Ich hatte die Gelegenheit, die Anlage von Felix zu hören.
    Zuerst einmal - und es ist mir ganz wichtig das niederzuschreiben - ist Felix privat ein lieber Kerl, der gar nicht "obergescheit" wirkt. Ich bin überzeugt davon, dass Jeder von hier sich mit ihm von Aug' zu Aug' bestens verstehen würde.
    Schon deshalb fällt es mir nicht leicht, folgendes zu schreiben, denn alles in allem hat mir der Klang bei ihm überhaupt nicht gefallen.
    Aber - und auch das ist ganz wichtig - ich bin überzeugt davon, dass das nicht an seinen selbstgebauten Boxen, bzw. an den Elektronikkomponenten liegt, sondern an der Art und Weise wie er sie betreibt.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass die selbe Anlage in einem kleineren und akustisch guten Raum recht gute Ergebnisse liefern würde. Vor allem dann, wenn Basisbreite und Hörabstand stimmen.
    Oder umgekehrt: würde er in der jetzigen Situation statt seinen selbstgebauten Boxen gute serienmäßige in der Preisklasse bis zu € 5.000/Paar verwenden, würden sie auch nicht besser klingen.
    Schuld ist also sowohl die Aufstellung als auch das Umfeld.
    Die Situation ist nämlich so: ein relativ großer Kellerraum (ähnlich wie meiner) mit einer geplanten Leinwandbreite (momentan ist dort noch eine weiße Wand) von geschätzten 3,5 Metern (!). Um diese nicht zu verdecken, sind die Boxen links und recht davon mit locker 4 Meter Basisabstand zueinander (!) platziert. Der Abstand Sitzbank zur Boxenfront beträgt auch etwa 4 Meter (so hat glaube ich Richard bei ihm gehört).
    Weil Felix jetzt anscheinend auch erkannt hat, dass dieser Abstand viel zu groß ist, hat er für meinen Hörtermin gestern einen Sessel näher zu den Boxen hin platziert. Mit der Folge, dass der Basisabstand der Boxen in der Relation zum Hörplatz viel zu groß ist.
    Das ist einmal das Eine.
    Das Zweite ist, dass Felix sich zwar sehr bemüht hat, die Raumakustik zu optimieren (was ja auch zwingend notwendig ist), die gesetzten Maßnahmen aber für diese Boxen und mit dieser Aufstellung fatale Folgen hat. Deshalb auch meine Überzeugung, dass dort serienmäßige Boxen auch nicht besser klingen würden.
    Was also ist passiert? Der Raum ist für die Höhen und teilweise auch für die Mitten überbedämpft (ja, das sage ich, der es noch viel mehr gemacht hat), die Bassmoden aber "toben sich aus", dass es eine wahre Freude ist!
    Aber - nochmals und ganz wichtig - selbst in diesem Raum könnte die selbe Anlage um Klassen besser spielen, würde sie mitten im Raum platziert sein, mit etwa 2,5 Meter Basis- und Hörabstand.
    Denn - so wie es jetzt ist, wird ein großer Anteil Direktschall weggeschluckt, übrig bleiben recht diffuse Mitten, fast keine Höhen und ein paar dröhnende Bassfrequenzen. Bei höheren/hohen Pegeln fängt die Anlage zu verzerren an, sie ist nicht in der Lage, den Raum ausreichend mit Schallenergie zu füllen.
    Insgesamt klingt die Anlage, als würde sie hinter einem dicken Vorhang spielen. Von Luftigkeit und losgelöstem Klang kann keine Rede sein.
    Erstaunlich ist, dass die virtuelle Mitte gar nicht so schlecht dargestellt wird. Aber manche Instrumente bzw. Stimmen, die halblinks oder halbrechts sein sollten, sind ganz links oder ganz rechts. Es gibt zwar eine Mitte, aber keine Breitenstaffelung.
    Die vertikale Darstellung ist allerdings nicht schlecht gewesen.
    Zum Bass: zumindest eine ganz böse Mode muss es da geben, denn manches Mal war bei einer bestimmten Frequenz deutliches Dröhnen zu hören. Vielleicht so um die 60Hz. Darunter wird es aber vermutlich mit dem Schalldruck deutlich bergab gehen, denn wirklichen Tiefbass konnte ich nicht hören. Das könnte natürlich auch wieder mit den Bassmoden zusammenhängen. Eine Messung würde hier Licht ins Dunkel bringen.
    Felix wird jetzt enttäuscht sein und das tut mir leid. Er hat sich das nicht verdient, denn er hat sich wirklich bemüht und viel Arbeit in das Ganze investiert.
    Es ist aber noch alles möglich. Sogar in mehreren Varianten.
    Diese jetzt hier zu erläutern, würde zu weit führen (vielleicht im Zuge der kommenden Diskussion).
    Aber eines ist einmal absolut sicher: ohne Messungen geht da gar nichts.
    Direkt an Felix gerichtet: wenn du endlich von deinen einbetonierten Ansichten weg kommen würdest, könntest du sogar aus dem Vorhandenen noch etwas wesentlich besseres machen. Der Umbau wäre nicht einmal sehr kostenintensiv.
    Zwei kurze Hinweise: umstellen oder aktivieren. Am besten beides. Und vor allem: messen.

    Gruß
    David
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      #3
      26. 10 .2007 bei Wolfgang (@polly)

      Also, gestern waren meine Frau und ich bei Wolfgang und Petra.
      Es war wie immer fürchterlich:
      -> fürchterlich weit,
      -> fürchterlich schöne Wohngegend,
      -> fürchterlich saubere Wohnung,
      -> fürchterlich gute Torten, später noch fürchterlich gutes Essen,
      -> fürchterlich viel fürchterlich gute Musik,
      -> fürchterlich viele zusammengebundene Kabel (würde man die HiFi-Geräte auf Knopfdruck verschwinden lassen können, würden alle Kabel unverändert stehen bleiben :D),
      und......wer jetzt glaubt, auf Grund der vielen glatten Flächen im Hörraum fürchterlicher Klang, den muss ich jetzt fürchterlich enttäuschen!
      Das war schon in der fürchterlichen alten Wohnung so. Wie macht das dieser fürchterliche Kuchenbäcker? ;)
      Jetzt 'mal im Ernst meine (zu Recht gefürchtete) Klangbeschreibung:
      Das Positivste dieser Anlage ist vor allem der Hochtonbereich. Solche feinen Höhen, die in der Luft herumschwirren wie tausende Mücken (Reflexionen?), habe ich bisher noch von keiner B&W gehört. Das hatte fast schon Elektrostaten-Niveau!
      Aber auch der Mitteltonbereich ist tadellos. Knackige Snare-Kantenschläge kommen sauber, dynamisch, unverzerrt und glaubwürdig. Das alles auch noch bei schon recht ordentlichen Pegeln!
      Nicht ganz so Überzeugendes gibt es im Bassbereich zu vermelden. Keinesfalls würde ich diesen als schlecht bezeichnen, aber es fehlt - zumindest am Hörplatz recht deutlich an Tiefbass (da bin ich sicher von meiner privaten Anlage total "versaut" ;)) und es gibt ein paar Raummoden im höheren Bassbereich. Trotzdem - es wird nicht viele Anlagen geben - schon gar nicht mit passiven Lautsprechern - wo es im Bassbereich so pegelfest und druckvoll zugeht.
      Auch nicht ganz zufrieden war ich mit der virtuellen Mitte und mit der räumlichen Darstellung. Aber auch hier lege ich die Latte vielleicht etwas zu hoch an.
      Insgesamt macht das Musik hören bei Wolfgang viel Spass! Raumakustik hin- oder her (messen möchte ich da lieber nichts), aber es geht auch so wirklich gut.
      Dazu noch ist die Anlage von Wolfgang optisch prachtvoll und ich kann mir schon gut vorstellen wie toll es wird, wenn er (was er ja vor hat) mit einer großen 16:9 Leinwand und einem Projektor aufrüstet.
      Wolfgang hat sich diese Anlage wirklich "vom Mund" abgespart und derartig liebevoll aufgebaut (die Verkabelung ist einfach irre!) wie sonst kein mir bekannter HiFi Enthusiast. Keine Frage, dass es noch Verbesserungspotential in Richtung Raumakustik gäbe, aber zwingend notwendig ist sie in diesem Fall gar nicht, zumindest nicht unmittelbar.
      ------------------------------------------------------------
      Hallo Wolfgang und Petra! Es war schön bei euch, allerdings bin ich mir sicher, dass ich beim Heimfahren zwei Mal (!) in die Radarfalle geplumpst bin! Das wird teuer! :K
      Und danke noch für das mitgegebene 10.000 Kilokalorien Tortenpaket, welches meinen biologischen Schwimmgürtel sicher nicht verkleinern wird.
      -------------------------------------------------------------
      Leider nur ein schlechtes Bild, weil Wolfgang keine bessere Kamera hat.



      Gruß
      David
      Gruß
      David


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        #4
        19. 04. 2009 bei Felix (@ellesound, neuer Raum, neue Anlage)

        Erster Teil: Ankunft und Ansichten

        Völlig vorurteilsfrei fuhr ich heute um 8h45 nach Tulln zu Felix. Ausgerüstet mit ein paar CDs im Intimissimi-Sackerl, auf denen sich meine Referenzaufnahmen befinden.
        Ohne Navi wäre ich übrigens dort nie angekommen.

        Zuerst habe ich seine hübsche junge Frau begrüßt, dann den "Ableger" gesehen......ich kenne somit Vater+ Sohn+Enkelsohn.....irgendwie sehen sie alle gleich aus, nur halt nach Alter gestaffelt.:BAlso lauter schöne Menschen (ernst gemeint).

        Danach gingen wir gleich in den Keller. Felix hat mir noch seine diversen Umbauten gezeigt, unter Anderem ein Klo mit Häcksler und Hochpump-Pumpe.....naja ist nicht so wichtig.

        Und dann hat er mir den Seh- und Hörraum gezeigt.

        Sofort wird klar: was Felix hier geleistet hat (ich kenne diesen Raum noch im Urzustand vom letzten Mal), ist saaaaagenhaft!

        Abgesehen vom Ambiente mit den dunkelroten Wänden (so mancher Typ würde dabei sofort an eine Peepshow denken:D) fällt auch sofort der Boden auf, auf dem man irgendwie "weich" geht (Steppen kann man also vergessen). Kein Wunder, denn auch dieser ist akustisch absorbierend, so wie auch sämtliche anderen großen Flächen im Raum. Auf meine Frage bezüglich Aufbau schilderte mir Felix was von Betonboden, Plastikfolie, Styrophorkugeln, Flies, Gitter, Teppich....undwasweißichnochalles, jedenfalls ist das Gehen darauf etwas gewöhnungsbedürftig.
        Aber das Wichtigste ist ja die Raumakustik und da hatte ich sofort das Gefühl, dass die sehr gut - nämlich weitgehend "tot" - ist.

        So mag David das.:N

        An einem Ende vom Raum gibt es vollflächig (4,5 Meter breit!!!) eine Leinwand und von dieser sitzt man geschätzte 6 Meter weit weg. Die Hauptlautsprecher stehen ziemlich genau dazwischen, also einerseits ca. 3 Meter von der Leinwand entfernt und andererseits ca. 3 Meter vom Hörplatz weg. So hätte ich das auch gemacht, wegen dem Musik hören. Die Basisbreite der links/rechts Lautsprecher (das sind Felix Eigenbauten die ich schon kannte) ist groß, es werden etwa 4 Meter sein. Dazwischen liegen am Boden zwei mächtige Infinity Kappa LS mit den Hochtönern nach innen gerichtet als Center-Lautsprecher.

        Zwischen dem linken LS und dem linken Center - bzw. dem rechten LS und dem rechten Center stehen zwei A/V-Receiver, die (anscheinend) sämtliche Frontboxen befeuern.

        Und jetzt kommt's: ich würde es ja im Normalfall nicht erwähnen und mich stört es auch gar nicht, aber im Gedanken sehe ich daraufhin belustigt so manchen HiFi-Freak in die Tastatur beissen oder ähnliches, denn diese beiden Geräte kommen von unterschiedlichen Herstellern!
        Blindtests sei dank, es ist wurscht!
        Links und rechts vom Hörplatz gibt es an den Wänden mehrere kleine Lautsprecher (von Behringer), damit's "diffus" wird.

        Ach ja, bald hätte ich eine wichtige Sache vergessen! Hinter der Sitzbank (so ein Monster habe ich noch nie gesehen, müssen zwei 3er Bänke nebeneinander mit demontierten Mittellehnen sein) steht ein "megalanger und megageiler" Subwoofer, der eigentlich über die gesamte Breite der 6er Bank geht, mit 4 Stk. 15 Zoll Metallkolben+Gummischlauchsicken drinnen. Die "blasen" mit vielleicht 20cm Abstand zur- und auf die Rückbank. Damit der megalange und megageile Subwoofer auch dort stehen bleibt wo er ist, hat Felix einfach einen Haufen Zementsäcke draufgepackt und das ganze Gebilde mit "edlem Tuch" zugedeckt.

        Ganz hinten gibt es noch einen kleinen"Technikraum, in dem sich der Projektor, der PC (steinbeschwert, soll besser klingen) und der Bluray-Player befinden. Schlanke Burschen wie Felix und ich können da reingehen, korpulentere Menschen eher nicht.

        Es folgt Teil zwei.
        Gruß
        David


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          #5
          Zweiter Teil: die Musikwiedergabe.

          Gleich vorab: es klingt mächtig, riesengroß und mit einem Basshammer, der seinesgleichen sucht. Es ist das erste Mal, dass ich eine Anlage gehört habe, die meiner großen Kelleranlage im Bass um nichts nachsteht und das will was heissen!

          Dazu kommt, dass der Klang fast schon butterweich (im postiven Sinne) ist. Nichts nervt, man kann sehr laut aufdrehen und es tut nichts in den Ohren weh. Besonders Stimmen haben etwas samtiges an sich, sodass mich fast schon ein bisschen der Neid frisst.

          Soweit so gut und damit könnte ich den Hörbericht auch schon beenden, zumal mir Felix bereits ein paar Mal gesagt hat, dass er genau das wollte - dass er also sein Ziel erreicht hat.
          -----------------------------------------------------

          Aber so leicht bin ich nicht abzuspeisen, denn das war nur die eine Seite der Medaille! Wenn man so will, die "Butterseite".

          Jetzt kommt noch meine Kritik. Denn so mächtig das auch alles daherkommt - bzw. so weich und so angenehm es klingt....."audiophil" im Sinne der Hifi-Enthusiasten ist es nicht. Wie auch, es wird Stereo wiedergegeben und das mit vielen Lautsprechern gleichzeitig!

          Das heisst, es gibt eigentlich fast keine Räumlichkeit, in keiner Dimension!

          Man hört zwar keine einzelnen Lautsprecher, aber das Klangbild "klebt" vorne an der Leinwand - wenn auch in voller Breite und Höhe.
          Nie konnte ich exakt sagen, wer wo steht oder singt, es hätte überall sein können. Eine virtuelle Mitte gibt es nur selten, aber selbst dann ist sie nicht besonders ausgeprägt.

          Bei manchen Aufnahmen stört das nicht einmal so sehr, aber bei anderen dann doch, weil jeglicher Bezugspunkt fehlt. Dazu kommt, dass immer wieder einzelne Instrumente plötzlich von den linken und rechten kleinen Boxen deutlich hörbar wiedergegeben werden. Das passt dann irgendwie nicht zum Rest.

          Zweiter Punkt: die butterweiche Mitte ist ja wunderschön, aber dadurch fehlt es auch an Knackigkeit und Auflösung. Überhaupt muss ich sagen, dass ich mir viel mehr Mittel-/Hochtoninformation gewünscht hätte. Die alten Boxen bringen es einfach nicht, aber das zu verbessern ist keine große Sache.

          Dritter Punkt: der Bass ist wirklich irre beeindruckend, aber ich möchte ihn so nicht haben. Das ist so, als würde man mit dem Hintern auf der Bassbox des Bassisten sitzen und gleichzeitig mit den Füßen in der Fußtrommel des Schlagzeugers stehen. Keine Frage dass das Spassfaktor pur mit sich bringt, aber natürlich klingt das nicht. Bei Pop und elektronischer Musik geht das ja noch irgendwie, aber bei Jazz und unplugged-Sachen fragt man sich laufend: wo bin ich eigentlich? Auf der Bühne? Oder unten im Publikum oder gar auf der Galerie?
          Jedenfalls bekommt man ununterbrochen Fußtritte in den Hintern verpasst und das bei jeder Art von Musik.
          Anmerkung: ich bin froh das gehört zu haben, meine Subwoofer kommen keinesfalls in den Sitz, diese Idee ist somit gestorben!

          Im Prinzip ist das schon alles an Kritik - nein nicht ganz, bei sehr hohen Pegeln verzerrt was, da ist irgendwas schon am Limit, aber bitte glaubt ja nicht, dass es bei Felix schlecht klingt! Jeder der eine "normale" HiFi-Anlage hat kann von dieser riesigen und mächtigen Wiedergabe nur träumen! Das ist schon eine richtige "Männeranlage" mit satter Membranfläche und das hört man sofort (meine ständige Rede).

          Felix könnte ohne allzugroßen Aufwand viele meiner Kritikpunkte ausräumen. Allerdings hätte er dann so Manches was er bevorzugt nicht mehr, denn wie immer ist alles kompromissbehaftet.

          Kurz: Felix hat eine Anlage mit 100% Spassfaktor, aber die audiophilen Attribute gehen weitgehend ab.

          Dritter Teil folgt.
          Gruß
          David


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          Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
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          Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
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            #6
            Dritter Teil: der Kinowahnsinn!
            Bin ich froh, dass ich ganz am Schluss noch Felix gebeten habe, mir ein Stück von einem Film vorzuführen.

            Und da liebe Leute gibt es aber schon gar nichts zu kritisieren!!!

            Das ist wirklich der pure Wahnsinn!!!

            Auf der Monster-Leinwand gibt es ein Bild das sowas von natürlich und gestochen scharf ist, wie man es sich gar nicht vorstellen kann, wenn man es noch nie gesehen hat. Bluray sei dank! Dagegen ist die DVD-Wiedergabe (wie ich sie auch habe) zum in die Tonne treten!

            Dazu kommt bei Felix ein Sound, der einen echt vom Hocker haut. Er hat mir - nona! - irgend einen Brutalo-Schunken mit Bruce Willis vorgespielt und bei den Explosionen bzw. anderen Effekten habe ich geglaubt (copyright by Werner alias Kellerkind) ich muss Knochen kotzen!

            Dabei hätte ich mir soooo sehr einen Naturfilm (Das große Krabbeln?) gewünscht!

            Naja, vielleicht beim nächsten Mal bei Felix.

            Gruß
            David
            Gruß
            David


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            Kommentar


              #7
              Gestern war es also endlich soweit, ich durfte Renos Anlage hören.
              Mitgebracht habe ich meine externe Festplatte, die ich zur Datensicherung verwende und wo ich auch "meine Musik" zum Testen drauf habe. Reno spielt sowieso über den Laptop ab, also war das ganz praktisch. Sein "Ubuntu" hat auch sofort meine Festplatte akzeptiert. Lustig war, dass meine Abspieldatei *.m3u" die bei mir in festgelegter Reihenfolge auf meine ausgesuchten Titel zugreift, bei ihm auch funktioniert und ebenfalls nur auf die ausgesuchten Titel zugreift, aber das wie mit einem Zufallsgenerator, denn die Lieder kommen in völlig anderer Reihenfolge daher. Kann aber auch sein, dass das mit der Abspielsoftware zusammenhängt, denn ich verwende Foobar und Reno einen anderen Softwareplayer.
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              Zur Anlage: so groß habe ich mir die Alphahörner nicht vorgestellt, zumindest die Tieftoneinheiten nicht. Bei den draufstehenden Hörnern ist es eher umgekehrt, die habe ich größer eingeschätzt. Alles in allem sind das aber schon recht ordentliche Trümmer. Aber zwei (innenliegende, man sieht sie nicht) 18 Zöller sind ja nicht gerade klein und so betrachtet sind die Boxen sogar als sehr kompakt zu bezeichnen.

              Die Verstärkeranlage besteht aus einem Röhrenvorverstärker und zwei Röhrenmonoblöcken, in denen je eine (300B?) Triode im Single-Betrieb für ca. 7 Watt Maximalleistung sorgt.
              Bei nominell 103dB Kennschalldruckpegel der Lautsprecher ergibt das am Hörplatz (bei Reno geschätzt über 4 Meter) etwas über 90dB, was für viele Leute bereits eindeutig zu laut ist und in üblichen Wohnungen keinesfalls mehr ohne nachbarschaftlicher Probleme gespielt werden kann. Reno hat aber das Glück, dass ihm das zumindest vor 21h nicht übel genommen wird.

              Für mich war das - um mit meiner Kelleranlage vergleichen zu können - nicht ganz ausreichend. Somit musste ich umdenken, was mir aber leicht fällt. Völlig klar ist, dass die Lautsprecher noch wesentlich mehr Pegel könnten, vermutlich sogar für mich ausreichend, allerdings nicht in diesem Raum, der relativ unbehandelt wirkt (habe nicht genau geschaut). Trotzdem erstaunlich, dass mir bezüglich Reflexionen nichts eindeutig Negatives aufgefallen ist.

              Der Raum ist übrigens recht groß, die Lautsprecher stehen weit von der rückwärtigen Wand entfernt und die Sitzposition ist ebenfalls weit weg von der (anderen) Rückwand. Das alles ist vergleichbar mit der Situation in meinem Keller.
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              So, gleich ein mal vorweg und ganz wichtig:

              1.) jede derartige Klangbeschreibung ist eine Momentaufnahme unter gegebenen Umständen, in der die Anlage selbst nur ein Teil des Ganzen ist. Der Raum, die Aufstellung die Sitzposition und auch die abgespielte Musik sind mindestens genau so entscheidend - das heisst, ganz genau die gleiche Anlage kann (und wird) unter anderen Umständen komplett anders klingen.

              2,) jeder Hörtest kann (und wird) von anderen Personen ganz anders ausfallen, alles ist subjektiv und individuell. Es ist immer ein Fehler, sich danach zu richten. Somit ist dieser Test mein Test und eigentlich völlig belanglos.

              3.) Renos Anlage spielt für mich und aufgrund meinen Erfahrungen in der absoluten Topliga mit (ich hatte klanglich nie so etwas gutes in meinem Geschäft!) und alles was ich jetzt kritisiere, ist "meckern auf ganz hohem Niveau"! Bitte das im Zusammenhang mit meiner Beschreibung nie vergessen.
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              Klangbeschreibung mit den Röhrenmonoblöcken:

              -> Schon nach den ersten paar Takten ist klar, dass hier Hörner arbeiten. Und dazu noch welche, die recht tief runterspielen (ca. 500Hz). Das heisst, es klingt absolut bruchlos, knackig und dynamisch.

              -> mir war das alles entweder zu mittenbetont, oder umgekehrt zu wenig breitbandig. Der Bass war zwar erstaunlich trocken (hätte ich aufgrund der Röhren nie erwartet), aber richtiger Tiefbass war nicht da. Im Hochtonbereich ist mir am meisten abgegangen. Ich habe es sehr gerne, wenn es obenherum offen und strahlend klingt, das war aber nicht der Fall.

              -> die räumliche Abbildung war sehr gut, vor allem in der Tiefe, etwas weniger gut die Breitenstaffelung und noch weniger die Höhenstaffelung. Aber: das wurde schlagartig besser, als ich mich an die Vorderkante der Sitzbank gesetzt habe. Wie so oft ist mir der Hörabstand zu groß gewesen. Wäre es meine Anlage, würde ich noch näher gehen, nämlich knapp unter 3 Meter. Ich habe es in diesem Fall nicht probiert, aber das würde mir sicher um einiges besser gefallen.

              -> Die Höhenwiedergabe wurde bei kürzerem Hörabstand besser, aber so ganz glücklich war ich damit noch immer nicht. Wobei ich betonen möchte, dass die Anlage extrem samtig klingt und das trotz der hohen Dynamik. So etwas habe ich von Hörnern bisher noch nicht gehört.

              -> Der Sweetspot ist bei dieser Anlage recht groß, eine ca. 30cm links/rechts Kopfbewegung ändert nicht viel. Dafür ist aber auch die virtuelle Mitte nicht ganz so ausgeprägt. Beides geht auch nicht, entweder/oder. Dieser Effekt war übrigens immer gleich, auch bei kleinerem Hörabstand.

              -> Die Röhrenmonoblöcke haben (nona!) bei höheren Pegeln deutlich hörbar geklirrt. Auch bei derartig effizienten Boxen sind 7 Watt nicht viel und deshalb habe ich Reno dann gebeten, einmal auf die Transistorendstufen umzustecken.
              -----------------------------------------------

              Klangbeschreibung mit den Transistorendstufen (ebenfalls Monoblöcke, recht klein, angeblich ca. 50 Watt Leistung):

              -> jetzt gab es einen ganz anderen Klangcharakter und das ohne Einbildung (Reno bezeichnet ihn als schlecht). Ich würde diesen Klang bevorzugen, obwohl das schöne "samtige" damit schlagartig weg war.

              -> es gab endlich mehr Schalldruck und auch (bei gleichem Pegel wie vorher!) mehr Höhen. Aber auch das wurde uns nicht geschenkt, denn es kam eine gewisse Härte ins Spiel, die sicher nicht jedermanns Sache ist. Mich hat das nicht gestört, zumal auch die Knackigkeit noch mehr zugenommen hat. Snare-Kantenschläge kamen ähnlich wie bei mir, der Kickbass war druckvoller und die Breitbandigkeit hat insgesamt zugenommen. Überhaupt hat mich dann die Anlage stark an meine eigene erinnert, mit allen Vor- und Nachteilen, denn jetzt habe ich auch so manche Unzulänglichkeit der Aufnahmen deutlicher gehört. Die Anlage wurde mehr zur Klanglupe, nichts mehr wurde glattgebügelt.
              -----------------------------------------

              Fazit: Reno hat die Anlage so hingetrimmt, wie sie ihm (und vermutlich seinen Kunden) gefällt. Genau die gleiche Anlage könnte man durch andere Aufstellung und Sitzposition klanglich stark verändern. Wollte man sie in Richtung Analytik trimmen, müsste man kräftigere Transistorendstufen anschließen und den Hörabstand deutlich verkleinern. Alles ist möglich, diesen Boxen traue ich alles zu, man muss ihnen nur "sagen" was man von ihnen will.

              In jedem Fall Daumen hoch, Reno hat eine der besten Anlagen die ich je gehört habe.
              Gruß
              David


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