IQ, du hast ein Faible für Messer, aber passt das wirklich hier her? Was haben Messer mit Uhren gemeinsam?
Ghoert fuer mich zsammen, schneiden, kochen, Garzeiten beachten....da hift mir die Drehluenette......ohne die Taucheruhr koch i ned...a Stoppuhr taet no gehen...aber auch ned so recht...
Des andre war weil da die schoenen Beile vom longueval ploetzlich aufgetaucht, die i ja scho seit langem aus dem Manufaktum Katalog kenne und bewundere...und da kommt ma halt ins plaudern....
Aber Du hast ja recht, i bin meistens wenn ned immer off topic und des stoert.....i werd jetzt a wenig den Sommer geniessen und die Pappen halten....no bad feelings whatsoever....und wie der Arnold sagt "I will be back"....
Deshalb gibt es Quarz- und Funkuhren, weil Mechanik immer äußeren Einflüssen ausgesetzt ist, die sich auf die Ganggenauigkeit auswirken. Bei einer stationären Uhr im klimatisierten Raum alles deterministisch erfassbar und beherrschbar. Bei einer Taschenuhr schon schwieriger. Bei einer Armbanduhr hingegen..... Ich habe heuer meine uralte Junghans Mega von 1985 reaktiviert. Genauer als mit Funkempfangschronometern geht es nicht. Aber ist eine hohe Ganggenauigkeit überhaupt relevant?
das macht ja eine mechanische uhr so faszinierend, dass jahrhunderte mit allerlei tricks versucht wurde, sie genauer zu machen, seit henlein die transportable uhr erfand. (nürnberger ei)
vorher wurde die uhr von gewichten, zb im turm angetrieben, daher sagt man ja noch immer "aufziehen", weil man eben ein gewicht hinaufzog, das die uhr antrieb. dieser antrieb wurde durch ein schwingsystem "zerhackt", was den antrieb der zeiger freigibt in einem untersetzungsverhältnis. wenn man die uhr transportiert, wird dieses schwingen gestört, durch erdbeschleunigung und masseträgheit. das ist die ursache, warum eine rein mechanische uhr ungenauer ist, als der taktgeber einer quarzuhr.
es gibt einige erfindungen, um dieses problem zu minimieren. das begann mit kardanischer lagerung und schwimmender lagerung bei schiffsuhren, wo ja die genaue uhrzeit eine rolle spielt bei der standortbestimmung (besteck) also sonnenwinkel über dem horizont, uhrzeit und datum. je genauer die uhr, je genauer die winkelmessung, desto ...
je kleiner die uhr, desto größer werden die probleme. so gabs dann solche erfindungen, wie ein sich drehendes hemmungssystem, tourbillon, das nur sehr seltene und sehr teure uhren haben.
weiteres problem ist der magnetismus, der sowohl antriebsfeder als auch die feder der unruh stört. bei der unruh, dem zerhacker kleben die feinen federbänder zusammen magnetisch, dadurch wird die schwingungsauslenkung verkürzt, und die uhr beginnt zu schnell zu gehen.
manche, wie zb meine omega haben daher silizium spiralen, die nicht magnetisieren.
ein weiteres problem ist der drehverschleiß in den lagern, daher werden lagerbuchsen aus kleinen rubinen gemacht, meist künstlichen, weil die reiner sind. zusätzlich werden stoßsicherungen eingebaut, winzige, damit die achse immer wieder in die buchse zurückfindet. in der buchse ist ein winziger tropfen spezialöl, der dort auch bleiben sollte, ganz wenig öl ist auch auf den ankersteinen, die auf dem anker sitzen und möglichst reibungsarm in das ankerrad eingreifen, das ist der punkt, wo der federantrieb zerhackt wird. es gibt verschiedene zerhacksysteme, das häufigste ist die schweizer unruh, eine weiterentwicklung ist das coaxialsystem meiner omega (patent eines englischen uhrmachers)
all das bedeutet natürlich verschleiß, daher muss die uhr von zeit zu zeit zum service, da wird alles überprüft und gereinigt und neu geölt und das gehäuse neu abgedichtet.
hat der preis was mit der genauigkeit zu tun? oft. uhrwerke werden selektiert, sowas kostet. uhrwerke werden reguliert, sowas kostet uhrwerke werden in schützende gehäuse eingebaut, sowas kostet usw. https://de.wikipedia.org/wiki/Hemmung_(Uhr)
ein weiterer kostenfaktor ist natürlich, welche komplikationen eine uhr kann ... aber was das ist, kann jeder selbst gurgeln.
je genauer ein werk ist von haus aus, desto genauer kann man es regulieren, der fragliche wert ist, wie stur die uhr geht unter verschiedenen bedingungen.
wenn eine uhr unter verschiedenen lagen, verschiedenen temperaturen, verschiedenen aufzugszuständen usw verschieden geht, dann wird regulieren immer mehr sinnlos.
jeder kann sich ausmalen, dass solche vorgaben ins geld gehen können, abgesehen von material und funktionen.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
dabei gehts um die ersten erfolgreichen Schiffschronometer vom genialen Tischler John Harrison, der seiner Zeit weit voraus war. Die ausgeschriebene Belohnung für das größte Problem der damaligen Zeit, die Bestimmung des exakten Längengrades, königliche 30000 Kronen wurden ihm dennoch als Preis verwehrt....
ganz so wars nicht, das preisgeld war nach genauigkeit gestaffelt, letztlich erhielt er 10 000 pfund.
was damals schon eine riesen summe war. ein mittleres schiff kostete damals 500 pfund (fregatte) allerdings musste er darum mit dem parlament streiten und er bekam es spät.
Zuletzt geändert von longueval; 18.06.2021, 20:20.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
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