AW: Ist die Anstiegszeit eines Verstärkers klangrelevant?
David, Du wiederholst Dich! Und ich wiederhole mich auch:
Als in Wissenschaftstheorie gebildeter Mensch habe ich Dir tausend Mal zu erklären versucht, dass die Vorstellung, in der Physik gäbe es nur eine eindeutige Erkenntnisse, ein Mythos ist. Nein, schon die Analyse einfacher Messdaten ist nicht eindeutig, sondern eine hoch komplexe Interpretationsfrage. Das kann man alles nachlesen bei den absoluten Klassikern der Wissenschaftstheorie, die an Hochschulen gelehrt werden. Technik ist noch weniger eindeutig. Denn Technik ist keine reine Physik, sondern angewandte Physik. Wissen anwenden ist noch mehr eine komplexe uneindeutige Interpretationsfrage.
Und ich habe es auch schon öfters wiederholt: Man kann jede Meinung vertreten, nur glaubwürdig und überzeugend ist man nur, wenn man gute Argumente hat und andere Meinungen Ernst nimmt. Überzeugend ist nicht der, der versucht, die Gegenmeinung totzuschlagen, sondern der die besseren Argumente hat. Und ich z.B. kann mir sehr gut eine Meinung bilden auch ohne technisches Fachwissen, wenn es um den Argumentationsstil und die Überzeugungskraft geht.
Beispiel ist gerade dieses Thema: Testzeitschriften veröffentlichen nicht nur Hörtests, sondern auch Messungen. Die haben ein Labor, wo Diplomingenieure sitzen, die was von der Sache verstehen. Und sie haben Kontakt zu Herstellern und Entwicklern, die auch Fachleute sind. Keine Zeitschrift kann sich leisten, einfach "Blödsinn" zu schreiben. Denn Geräte werden bewertet, eingestuft. Und das hat Einfluss auf den Verkaufserfolg. Ökonomie und Recht hängen zusammen. Wenn da nämlich wirklich unsinnige Behauptungen gemacht würden und Geräte deswegen schlecht bewertet, wäre das verkaufsschädigend und ein Klagegrund. Wenn also in einer bestimmten Zeit die "Schnelligkeit" ein Messkriterium für die Qualität eines Verstärkers war, darf man davon ausgehen, dass hier ein Konsens bestand zwischen den Testlabors und den Herstellern/Entwicklern. Allein aus diesem Grund überzeugt mich hier kein "Argument" von Euch, das alles als Blödsinn hinzustellen. Das ist für mich nicht glaubwürdig und Eure Privatmeinung. (Mit "Euch" meine ich die Gruppe der Realo-Fundamentalisten, wie ich sie jetzt mal liebenswürdig taufe! ) Die dürft Ihr haben, nur finde ich sie nicht besonders seriös. Sinnvoll wäre, ganz anders zu fragen: Wie kommt es zu diesem Kriterium in einer bstimmten Zeit? Welche technologischen Entwicklungen stehen im Hintergrund? Warum wird dieses Kiterium erst wichtig und später ist es nicht mehr wichtig? Woran liegt das? Selbstverstämdlich kann man fragen: Hat man das damals vielleicht überbewertet? Welche Gründe gab es dafür? Dann reden wir noch über keine einzige Hörerfahrung. Das kommt dann noch dazu. Was in irgendwelchen Testzeitschriften steht würde Niemanden jucken, wenn es keine Erfahrungen gäbe, die das bestätigen. Das Problem in diesem Forum ist, dass sich hier jeder wie der unfehlbare Papst in Sachen technischem Sachverstand aufspielt und so tut, als sei seine Meinung alternativlos und jede andere Meinung unsinnig. Dann enden natürlich alle solchen Diskussionen wie das Hornberger Schießen.
Mich würde z.B. interessieren: Warum hat mir der Horn-Aktivlautsprecher mit Stromfilter so viel besser geklungen als ohne - und zuhause mit einem herkömmlichen Lautsprecher hatte ich genau den entgegengesetzen Höreindruck - also einmal keinen Ausbremseffekt und dann einen Ausbremseffekt? Hätte ich damals die Zero 1 gekauft, dann wahrscheinlich mit Stromfilter. Zuhause ausprobiert habe ich ihn zurückgebracht. Also mein Höreindruck war schon nicht eindeutig. Dafür gibt es unter Garantie eine technische Erklärung. Die bekommt man aber von Euch nicht - d.h. Ihr seid nicht in der Lage, solche komplexen Erfahrungen zu interpretieren. Ihr erklärt statt dessen generalisierend und ohne Rücksicht auf den Einzelfall Stromfilter für wirkungslos und die Erfahrung für dubios. Sie wird schlicht wegerklärt, gekillt, so dass von ihr nichts mehr übrig bleibt. Deswegen braucht man Euch zu diesem Thema auch nicht zufragen und vertraut besser einzig und allein auf seine Ohren. Denn Ihr als Erklärer interessiert Euch doch für Erfahrungen nicht mehr, sondern sucht nur noch nach der Bestätigung Eures Vorurteils. Aber ich nehme es mit Humor! Jedem Tierchen sein Pläsierchen, wie der Rheinländer sagt!
Schöne Grüße
Holger
Zitat von David
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Als in Wissenschaftstheorie gebildeter Mensch habe ich Dir tausend Mal zu erklären versucht, dass die Vorstellung, in der Physik gäbe es nur eine eindeutige Erkenntnisse, ein Mythos ist. Nein, schon die Analyse einfacher Messdaten ist nicht eindeutig, sondern eine hoch komplexe Interpretationsfrage. Das kann man alles nachlesen bei den absoluten Klassikern der Wissenschaftstheorie, die an Hochschulen gelehrt werden. Technik ist noch weniger eindeutig. Denn Technik ist keine reine Physik, sondern angewandte Physik. Wissen anwenden ist noch mehr eine komplexe uneindeutige Interpretationsfrage.
Und ich habe es auch schon öfters wiederholt: Man kann jede Meinung vertreten, nur glaubwürdig und überzeugend ist man nur, wenn man gute Argumente hat und andere Meinungen Ernst nimmt. Überzeugend ist nicht der, der versucht, die Gegenmeinung totzuschlagen, sondern der die besseren Argumente hat. Und ich z.B. kann mir sehr gut eine Meinung bilden auch ohne technisches Fachwissen, wenn es um den Argumentationsstil und die Überzeugungskraft geht.
Beispiel ist gerade dieses Thema: Testzeitschriften veröffentlichen nicht nur Hörtests, sondern auch Messungen. Die haben ein Labor, wo Diplomingenieure sitzen, die was von der Sache verstehen. Und sie haben Kontakt zu Herstellern und Entwicklern, die auch Fachleute sind. Keine Zeitschrift kann sich leisten, einfach "Blödsinn" zu schreiben. Denn Geräte werden bewertet, eingestuft. Und das hat Einfluss auf den Verkaufserfolg. Ökonomie und Recht hängen zusammen. Wenn da nämlich wirklich unsinnige Behauptungen gemacht würden und Geräte deswegen schlecht bewertet, wäre das verkaufsschädigend und ein Klagegrund. Wenn also in einer bestimmten Zeit die "Schnelligkeit" ein Messkriterium für die Qualität eines Verstärkers war, darf man davon ausgehen, dass hier ein Konsens bestand zwischen den Testlabors und den Herstellern/Entwicklern. Allein aus diesem Grund überzeugt mich hier kein "Argument" von Euch, das alles als Blödsinn hinzustellen. Das ist für mich nicht glaubwürdig und Eure Privatmeinung. (Mit "Euch" meine ich die Gruppe der Realo-Fundamentalisten, wie ich sie jetzt mal liebenswürdig taufe! ) Die dürft Ihr haben, nur finde ich sie nicht besonders seriös. Sinnvoll wäre, ganz anders zu fragen: Wie kommt es zu diesem Kriterium in einer bstimmten Zeit? Welche technologischen Entwicklungen stehen im Hintergrund? Warum wird dieses Kiterium erst wichtig und später ist es nicht mehr wichtig? Woran liegt das? Selbstverstämdlich kann man fragen: Hat man das damals vielleicht überbewertet? Welche Gründe gab es dafür? Dann reden wir noch über keine einzige Hörerfahrung. Das kommt dann noch dazu. Was in irgendwelchen Testzeitschriften steht würde Niemanden jucken, wenn es keine Erfahrungen gäbe, die das bestätigen. Das Problem in diesem Forum ist, dass sich hier jeder wie der unfehlbare Papst in Sachen technischem Sachverstand aufspielt und so tut, als sei seine Meinung alternativlos und jede andere Meinung unsinnig. Dann enden natürlich alle solchen Diskussionen wie das Hornberger Schießen.
Mich würde z.B. interessieren: Warum hat mir der Horn-Aktivlautsprecher mit Stromfilter so viel besser geklungen als ohne - und zuhause mit einem herkömmlichen Lautsprecher hatte ich genau den entgegengesetzen Höreindruck - also einmal keinen Ausbremseffekt und dann einen Ausbremseffekt? Hätte ich damals die Zero 1 gekauft, dann wahrscheinlich mit Stromfilter. Zuhause ausprobiert habe ich ihn zurückgebracht. Also mein Höreindruck war schon nicht eindeutig. Dafür gibt es unter Garantie eine technische Erklärung. Die bekommt man aber von Euch nicht - d.h. Ihr seid nicht in der Lage, solche komplexen Erfahrungen zu interpretieren. Ihr erklärt statt dessen generalisierend und ohne Rücksicht auf den Einzelfall Stromfilter für wirkungslos und die Erfahrung für dubios. Sie wird schlicht wegerklärt, gekillt, so dass von ihr nichts mehr übrig bleibt. Deswegen braucht man Euch zu diesem Thema auch nicht zufragen und vertraut besser einzig und allein auf seine Ohren. Denn Ihr als Erklärer interessiert Euch doch für Erfahrungen nicht mehr, sondern sucht nur noch nach der Bestätigung Eures Vorurteils. Aber ich nehme es mit Humor! Jedem Tierchen sein Pläsierchen, wie der Rheinländer sagt!
Schöne Grüße
Holger
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