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FIR Filter und Schalldruckverlaufkorrektur am Hörplatz mit acourate

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    FIR Filter und Schalldruckverlaufkorrektur am Hörplatz mit acourate

    Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
    Wenn Acourate so funktioniert wie ich annehme, stellt es - abgesehen vom Tieftonbereich - die ganze Vollaktivität infrage.

    Interessant wäre dann eine teilaktive Konstruktion, also ein kräftiger Verstärker für den Tieftonbereich und ein weiterer, (eventuell) kleinerer für den passiven Rest.

    Was übrig bleibt, ist das ewige Problem eines DSP-Einbaumoduls. Die von mir verwendeten Xilica sind viel zu teuer für diesen Zweck, da vierwegig.

    Leider gibt es die Mini-DSPs auch nicht in Mono zweiweg, denn sonst wäre so etwas ideal (falls es nicht zu sehr rauscht).

    http://www.minidsp.com/
    Ich nehme dieses Statment aus einen andren Thread und die von mir gemachten Erfahrungen von einem Workshop mit acourate am 23. Juli in München, um das Thema acourate in diesen Forum auch etwas zu diskutieren.

    Dazu möchte ich zusammenfassend die Erfahrungen die ich mit meinen Lautsprecherprototypen Sonus Natura Extremi gemacht habe hier reinstellen.

    Doch bevor ich das tue möchte ich nochmals kurz aufzeigen, wie sich die Sonus Natura Extremi in einer kombinierten Frei- Nahfeldmessung zeigt, denn daraus kann man später deutlich sehen in welchen Dilema ein Lautsprecherentwickler steckt und letztendlich auch der HiFi-Enthusiast.



    Abgesehen von den leichten Einbruch bei ca. 4 kHz, der wie die Workshopteilnehmer wissen zugunsten einer gleichmäßigen Abstrahlcharakteristik gemacht worden ist, zeigt sich der Frequenzgang sehr ausgeglichen.

    Einmal in den Hörraum gestellt sieht das ganze ganz anders aus, wie die nächste Messung am gewählten Hörplatz zeigt, die Uli mit seinen ausgeklügelten Glättungsalgorithmen durchgeführt hat.

    Grundsätzlich gilt für alle Messungen: Die grüne Kurve ist die rechte Box im Raum, die Rote die linke Box im Raum.



    Deutlich ist aus den Messungen zu sehen, dass nichts mehr von dem Frequenzgang im Freifeld oder reflektionsarmen Raum übrig bleibt.

    Der Raum: Der Feind des Hörers und Lautsprecherentwicklers ...

    Aus den Messungen ist auch zu sehen, weshalb die Höhenwiedergabe der Passivversion der Sonus Natura Extremi kritisiert worden ist. Sie leidet unter anderen prinzipbedingt durch das Hochtonhorn und dessen engere Abstrahlcharakteristik, da sich das Mikrofon nicht auf der Hörachse befand.

    Dies sind die dazugehörigen Sprungantworten beider Lautsprecher im Raum.



    Die gemessen Sprungantworten stimmen mit meinen Entwicklungen überein ( wäre schlimm wenn dem nicht so wäre ) und zeigen, dass der Hochtöner verpolt zum Tief- Mitteltonanteil ist. Dies war notwendig um eine meiner primären Ziele zu erreichen: minimalphasige Lautsprechersysteme.

    Nach dieser Messung machte sich Uli daran, vorher festgelegte Korrektursignale am Hörplatz, durch Acourate berechnen zu lassen. Dabei wurde die phychoakustische Präferenz der meisten Menschen berücksichtigt, die einen leicht abfallenden Schallpegel ( in der Regel -3 dB ) zu den hohen Frequenzen bevorzugen.

    Nachdem Acourate die Signale für den rechten und linken Kanal kompensiert hat, wurde am Hörplatz folgender Frequenzgang gemessen.



    Sehr gut zu erkennen ist, dass die Raumeinflüsse bis in den Bassbereich gut linearisiert worden sind. Das Wichtige dabei ist, dass diese Korrektur nicht nur ein Pegelausgleich ist, wie es übliche Equalizer machen würden, sondern gleichzeitig erfolgt eine Phasenkorrektur, was aufgrund der FIR Filter möglich ist. Das System wird dabei minimalphasig ( ideal phasenkonstant ) ausgelegt. Dies ist nicht mit meinen Anspruch zu verwechseln meine Lautsprecher minimalphasig auszulegen. In einen Analogsystem ist dies nur über ein definiertes Frequenzspecktrum möglich, denn ein analoges System besitzt eine starre Abhängigkeit von Pegel und Phase. Wenn überhaupt, und darauf hin arbeite ich mit meinen Lautsprechern, ist dies nur in einen begrenzten Frequenzspektrum möglich. Ich versuche es in den Bereich von ca. 200 - 4 kHz zu schaffen, den wichtigsten Bereich für das menschliche Ohr. Bei FIR Filtern gibt es diese Abhängigkeit nicht; Pegel und Phase können getrennt voneinander gehandhabt werden.

    Dies ist unter anderen in der Sprungantwort zu erkennen, die je geringer die Phasenverschiebungen sind, dem Ideal immer näher kommt. Und so kommt es, dass nach der Korrektur mit Acourate die Sprungantwort der Sonus Natura Extremi am eingemessenen Hörplatz wie folgt ausschaut:



    Gut zu sehen ist, dass die Pegel- und Phasenkorrektur die Sonus Natura Extremi, in diesen und auch in jeden anderen Raum, zu einen tatsächlichen zeitrichtigen Lautsprecher machen.

    Genau diese Korrekturen führen bei den Hörproben dazu, dass man es unter anderen mit einer Fülle mehr an Bassdetails zu tun hat, oder dass die räumliche Abbildung an Präzision gewonnen hat, oder dass die Ortung von einzelnen Instrumenten in Orchesterbesetzungen besser wird, und letztendlich auch die Wiedergabe dynamischer klingt.

    Eine weitere Möglichkeit die Acourate bietet ist, aktive FIR Filter für Mehrwegelautsprecher zu berechnen. Da meine Lautsprecher noch Prototypen sind, hat man dieses Feature von Acourate auch nutzen können, da wir über drei Stereoendstufen verfügten und ein direkter Anschluß an die einzelnen Chassis war somit möglich.

    Für mich war das eine neue Erfahrung, denn um analog minimalphasig zu arbeiten, müssen üblicherweise Filter sehr geringer Ordnung ( typisch 6dB ) benutzt werden. Durch die Möglichkeit der FIR Filter, die phasenkonstant arbieten, kann man steilere Filter benutzen. So entschied sich Uli, mit dem von mir gemachten Erfahrungen, sehr steile Filter von ca. 200dB / Oktave ein zu setzen. Abgesehen davon, dass das analog praktisch nicht möglich ist, für mich gefühlsmäßig der reine Horror, wenn man sich die Phasenschweinereinen vorstellt die bereits mit Filtern ab 12dB / Oktave herrschen können ...

    Die Trennfrequenzen wurden auf 100Hz und 1.200Hz festgelegt und wie schon beschrieben wurden die einzelnen Chassis erstmal im Nahfeld gemessen um Raumeinflüße so gering wie möglich zu halten, um sie anschliessend in Pegel und Phase zu korrigieren. Mit den Informationen wurden dann die Filter mitberechnet und die einzelnen Wege wurden wie das folgende Diagramm zeigt ermittelt. Dabei sind die Korrekturen des Tief- Mittel- und Hochtöners bereits mitberücksichtigt. Der Tiefton wurde nicht korrigiert, da Uli dies üblicherweise am Hörplatz vornimmt.



    Man beachte die Skalierung. So z.B. ist 100 Hz der Pegel -3dB abgefallen, aber bereits bei 200 Hz liegt die Dämpfung bei - 130dB ...

    Nachdem alle Pfade definiert waren wurde eine erste Messung am Hörplatz durchgeführt, die wie folgt auschaute.



    Im Prinzip ein ähnliches Bild wie das was die passive Version der Sonus Natura Extremi geliefert hat. Auffallend ist, dass der Hochton ab ca. 5kHz gleichmässiger verläuft, worauf ich später noch eingehen werde.

    Die dazugehörige Sprungantwort sah wie folgt aus:



    Ein Blick auf die Sprungantwort offenbart aber, dass noch mehr zu machen ist, denn der Hochtöner, Tiefmitteltöner und Tieftöner reagieren zeitlich versetzt zueinander. Doch auch Delays sind für Acourate kein Problem und Uli machte sich auf die Analyse der einzelnen Pfade. Akribisch wurde der Beginn des Sprungs vom Hoch- Mittel- und Tieftöners ermittelt und die einzelnen Wege wurden dementsprechend zeitlich auf einen gemeinsamen Bezugspunkt gesetzt.

    Nachdem die zeitlichen Anpassungen ( Delays ) programmiert waren, wurde der Frequenzgang nochmals ermittelt und wie schon beschrieben durch Korrekturberechnungen auf die bereits beschriebene phychoakustische Präferenz eingestellt. Diese Maßnahmen ergaben folgende Messung am Hörplatz:



    Das sieht schon mal viel besser aus und auch die Sprungantwort zeigt, dass alle Chassis zeitrichtig reagieren.



    Alles in Allen kann man erkennen, dass Acourate den Feind des Lautsprechers, den Raum, gut ausblenden kann und am Hörplatz Optimierungen zulässt.

    Fazit:

    Wie andere und ich bereits beschrieben haben, ergeben sich mit Acourate am Sweetspot, aber auch teilweise außerhalb davon, Vorteile wobei man ganz klar sagen muss, es geht um eine Optimierung der Raumeinflüsse am Hörplatz. Technische Fehler die bei der Entwicklung von einen Lautsprecher gemacht worden sind, wie z.B. stehende Wellen im Gehäuse, Gehäuseresonanzen, ungünstig gelegte Übernahmefrequenzen, Klirr und vieles mehr kann man nachträglich nicht aus bügeln. Ein technisch solider Lautsprecher und eine passende Raumakustik sind weiterhin unumgänglich.

    Außerdem verleiht Acourate am Hörplatz der Wiedergabe eine ausgeprägtere räumliche Abbildung, besser Ortung und je nach Geschmack einen ausgewogeneren Klang. Dabei ist aber wichtig, dass die Korrekturen dezent ausfallen. Schnell kann es dazu kommen, dass der Klang z.B. technisch wirkt ( Aussage eines Teilnehmers ) oder bei der aktivierten Version im Hochton etwas vordergründig ( auch ein Kommentar von einen Teilnehmer ), was ich z.B. bei meinen ersten Aktivierungsversionen per DSP Weiche der Sonus Natura Extremi auch so empfunden habe. Man sieht also, ein gutes Gespür bei der Entwicklung und Einmessung eines Lautsprechers ist immer noch notwendig.

    Trotzdem, Acourate ist sozusagen das i-Tüpfelchen mit dem man es schafft noch das allerletzte aus seinen Lautsprecher - Hörraum zu holen.
    Gewerblicher Teilnehmer

    Happy listening, Cay-Uwe.

    www.sonus-natura.com

    #2
    Cay-Uwe,
    sehr schön, dass du das hier eingestellt hast und auch die Erklärungen sind super!
    :F

    Ich muss mich endlich damit beschäftigen!!!

    Die Frage was es klanglich dann noch - wenn als Basis ein auf üblichem Weg optimiertes System verwendet wird - bringt, interessiert mich sehr. Dazu ist vorurteilsloses Vergleichen (am besten wie immer verblindet) ganz wichtig.

    Ich frage mich auch, ob es wirklich gut ist, Lautsprecher und Raum sozusagen zu "vergewaltigen" und ob dabei nicht irgendwas klanglich passiert, das auch dementsprechend vergewaltigt klingt (da haben wir also schon das erste Vorurteil-;)), denn die Korrekturen sind ja teilweise nicht gerade als klein zu bezeichnen.

    Mal sehen......

    Richard, demnächst wirst du dir Zeit nehmen müssen.
    Gruß
    David


    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
    Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
    Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

    Kommentar


      #3
      David,

      die Korrekturen fallen recht mild aus, maximal 6dB. Dabei wird wie von mir beschrieben, eine geglätte Version des Frequenzgangs am Hörplatz ermittelt. Dann wird eine Zielkurve definiert. Diese werden so gelegt, dass sie unterhalb des gemessenen Frequenzgangs liegt. Sprich acourate reduziert den Pegel von Peaks. In unseren Fall lag im Schnitt die Reduzierung bei ca. 6dB.

      Das die Boxen nicht vergewaltigt werden, zeigt die korrigierte Messung der linken Box im Bassbereich. Während die rechte Box bis ca. 30Hz linearisiert werden konnte, wurde bei der Linken darauf verzichtet, denn sonst hätte man den Pegel tatsächlich sehr anheben müssen.

      Ich habe bereits zweimal so ein Workshop besucht und mir ist folgendes hörtechnisch aufgefallen:

      1. Besser räumliche Abbildung
      2. Bessere Ortung
      2. Differenziertere Basswiedergabe
      Gewerblicher Teilnehmer

      Happy listening, Cay-Uwe.

      www.sonus-natura.com

      Kommentar


        #4
        Hallo

        Acourate + Brutefir ist ja nicht nur ein RoomEQ Tool sondern eine FIR Weiche und ein Messsystem.
        Es ist schon möglich mit Acourate seine Boxen zu vergewaltigen aber das ist jedem selber überlassen :E:



        lg
        steos

        Kommentar


          #5
          Ich wundere mich, dass die 6dB ausreichen - noch dazu, wo ja nur die "Berge" abgetragen werden, denn ursprünglich sind diese ja zum Teil größer.

          Zwischen der ersten Korrektur (also im Zusammenhang mit deiner passiven Weiche) und der zweiten (aktiv mit Acourate) sehe ich so gut wie keinen Unterschied.

          Das spricht aber für die sehr gute Funktion von Acourate.
          Gruß
          David


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          Kommentar


            #6
            David,

            die 6dB ist ein Durchschnitt. Wenn die Peaks höher sind, werden diese natürlich komplette korrigiert. Nur wenn es um die Anhebung geht, sollte man insbesondere im Bassbereich darauf schauen, dass es nicht zu viel wird. 6dB sind da realistisch ohne dass Schaden auftreten können.

            Wie gesagt, man sollte sich damit etwas beschäftigen :N
            Gewerblicher Teilnehmer

            Happy listening, Cay-Uwe.

            www.sonus-natura.com

            Kommentar


              #7
              Hallo

              ob mit 0,12 oder 120dB korrigiert wird ist doch jedem selber überlassen.

              lg
              steos

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                #8
                Hallo!

                Danke für den Bericht!

                Nur das verstehe ich nicht:
                Zitat von Cay-Uwe Beitrag anzeigen
                ....
                Die gemessen Sprungantworten stimmen mit meinen Entwicklungen überein ( wäre schlimm wenn dem nicht so wäre ) und zeigen, dass der Hochtöner verpolt zum Tief- Mitteltonanteil ist. Dies war notwendig um eine meiner primären Ziele zu erreichen: minimalphasige Lautsprechersysteme.
                ....
                Von 1000 (Kauf-)LSP sind 999 minimalphasig.
                D.h. um Minimalphasigkeit zu erreichen braucht man im Normalfall gar nichts "extra" zu tun.

                mfg

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                  Von 1000 (Kauf-)LSP sind 999 minimalphasig.
                  D.h. um Minimalphasigkeit zu erreichen braucht man im Normalfall gar nichts "extra" zu tun.
                  Es war noch zu früh am Morgen, deswegen hast du das jetzt wohl verdreht.

                  Richtig heißt es : 999 von 1000 (Mehrwege)-Kauf-LS sind *nicht* minimalphasig (sondern Allpässe)... obwohl die Einzelwege *immer* minimalphasig sind.... aber halt die Summe nur unter ganz besonderen (und eher kläglichen) Umständen. Nur Breitbänder sind minimalphasig out-of-the-box.

                  ----------:----------

                  Zum Titel noch : Raumkorrektur ist physikalisch unmöglich und daher ein Misnomer den wir hier nicht erst weiter kolportieren möchten.... Hörplatzkorrektur wäre der gerechtere Name den man in seriösen Diskussionen mE auschließlich verwenden sollte.

                  Grüße, Klaus

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                    Hallo!

                    Danke für den Bericht!

                    Nur das verstehe ich nicht:

                    Von 1000 (Kauf-)LSP sind 999 minimalphasig.
                    D.h. um Minimalphasigkeit zu erreichen braucht man im Normalfall gar nichts "extra" zu tun.

                    mfg
                    Da ich mit CUT & PASTE gearbeite habe, fehlen natürlich in diesen Fall Informationen. Mit minimalphasig verstehe ich, dass ich versuche die Phasenänderungen im Bereich von ca. 200 Hz - 4 kHz bei meinen Entwicklungen so gering wie möglich zu halten. Typischerweise nicht mehr als 90 Grad.

                    Mathematisch gesehen sind viele Übertragungssysteme minimalphasig.

                    Unter Wikipedia kurz zusammengefasst: http://de.wikipedia.org/wiki/Minimalphasensystem

                    wobei mir aus der Beschreibung folgende Eigenschaft wichtig ist:

                    Sie besitzen des Weiteren die Eigenschaft, für einen gegebenen Amplitudenverlauf die kleinstmögliche Phasenzunahme zu besitzen.

                    Quelle: s.o. Wikipedia
                    Als Beispiel dafür habe ich hier Messungen eine meiner Entwicklungen, den Sonus Natura Monitor, die das Phasenverhalten darstellen.



                    Die stärkere Phasendrehung der unteren Abstimmung rührt nur daher, dass sie mit 12dB Weichen realisiert worden sind, die obere Abstimmung ist mit 6 dB Weichen. Deutlich zu erkennen ist, dass die 6 dB Version eine wesentlich geringere ( großzügig gesagt: Keine ) Phasenänderung zwischen 200 - 5000 Hz besitzt. Die 12 dB Variante allerdings mindesten die Phase um 180 Grad im gleichen Frequenzspektrum geändert hat.

                    Ich weiß, Du schaust sehr kritisch auf meine Behauptungen und ich hoffe es gut erklärt zu haben :S
                    Gewerblicher Teilnehmer

                    Happy listening, Cay-Uwe.

                    www.sonus-natura.com

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von KSTR Beitrag anzeigen
                      Zum Titel noch : Raumkorrektur ist physikalisch unmöglich und daher ein Misnomer den wir hier nicht erst weiter kolportieren möchten.... Hörplatzkorrektur wäre der gerechtere Name den man in seriösen Diskussionen mE auschließlich verwenden sollte.
                      Morchen Zusammen,

                      danke Klaus, ganz wichtiger Hinweis, und meine Rede seit der Steinzeit.....

                      Mit Raumkorrektur werden absolut falsche Erwartungen suggeriert.

                      ALLE Raum-Moden, Reflektionen etc. bleiben natürlich weiterhin existent,
                      auch incl. der Nachhallzeiten.

                      Verändert wird nur derer Pegel.

                      Schönen Tach noch

                      Frank

                      Kommentar


                        #12
                        Klaus&Frank - stimmt natürlich, ich werde (nehme an, dass Cay-Uwe nichts dagegen hat) den Titel gleich ändern.

                        Wobei "Hörplatzkorrektur" ja auch nicht stimmt.

                        Ich versuch's mal "richtig".
                        Gruß
                        David


                        WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                        Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                        Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                        Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                        Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                        Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                        Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo,

                          ich konnte hörbar keine Verbesserungen wahrnehmen, aber ich denke das liegt am voreingestellten Setup, solange man keine groben "Fehler" beim Abstimmen macht wird sich kaum (hörbar) was ändern, und wie auch Cay-Uwe schon sagte, kann das Programm Fehler, die vom Setup her gegeben sind(chassis, Gehäuse usw.) nicht ausbügeln.

                          Gruß, Felix

                          Kommentar


                            #14
                            @KSTR
                            danke für die Korrektur!


                            Man stelle sich z.B. eine alte (ist übrigens schon unter historisch aufgelistet) O500C vor die per internem FIR Filter eingemessen ist.
                            Was soll denn da sofern man gleiche Ziele verfolgt noch besser werden, was man mit zusätzlichen Filtern anstellen könnte?

                            Je schlechter die Ausgangslage, desto mehr kann so eine Korrektur bewirken.

                            Man muss dazu sagen, dass selbst (oder gerade??) sogenannte High-End Anlagen oft genau die sind die z.B. dem Linear-Gedanken ziemlich widersprechen, was LSP selbst un RA angeht.
                            Lässt man da z.B. Acourate mit einer Zielkurve mit 1-2dB/Oktave abfallend drüberlaufen wird es sich i.d.R. ziemlich anders anhören, weil da allein schon der FG einen großen Teil ausmacht.

                            Macht man das bei einem schon auf den HP eingemssenen LSP in einem sehr trockenen Raum wo gar der Direktschall lauter ist, und man eine ähnliche Zielkurve definiert, dann bleibt einfach nur mehr wenig stark hörbares übrig.
                            Wenn man dann noch schaut dass die Gruppenlaufzeit von Haus aus gering bleibt (tiefe Abstimmung, flacher Abfall, flachere Filter keine zu niedrigen Trennungen,...) dann bleibt auch in der Zeit-Schiene nicht die Welt übrig.

                            Im Endeffekt aber auch "egal".
                            Denn eine Brute-FIR Weiche (siehe @steos) inkl. drum und dran ist für 1500 Euro zu machen. Und in dem Bereich liegen auch Hardware IIR Weichen von einigen Herstellern, sofern man nicht Billigst-Behringer/Alto/.... will.

                            mfg

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                              @KSTR
                              danke für die Korrektur!


                              Man stelle sich z.B. eine alte (ist übrigens schon unter historisch aufgelistet) O500C vor die per internem FIR Filter eingemessen ist.
                              Was soll denn da sofern man gleiche Ziele verfolgt noch besser werden, was man mit zusätzlichen Filtern anstellen könnte?

                              Je schlechter die Ausgangslage, desto mehr kann so eine Korrektur bewirken.

                              Man muss dazu sagen, dass selbst (oder gerade??) sogenannte High-End Anlagen oft genau die sind die z.B. dem Linear-Gedanken ziemlich widersprechen, was LSP selbst un RA angeht.
                              Lässt man da z.B. Acourate mit einer Zielkurve mit 1-2dB/Oktave abfallend drüberlaufen wird es sich i.d.R. ziemlich anders anhören, weil da allein schon der FG einen großen Teil ausmacht.

                              Macht man das bei einem schon auf den HP eingemessenen LSP in einem sehr trockenen Raum wo gar der Direktschall lauter ist, und man eine ähnliche Zielkurve definiert, dann bleibt einfach nur mehr wenig stark hörbares übrig.
                              Wenn man dann noch schaut dass die Gruppenlaufzeit von Haus aus gering bleibt (tiefe Abstimmung, flacher Abfall, flachere Filter keine zu niedrigen Trennungen,...) dann bleibt auch in der Zeit-Schiene nicht die Welt übrig.

                              Im Endeffekt aber auch "egal".
                              Denn eine Brute-FIR Weiche (siehe @steos) inkl. drum und dran ist für 1500 Euro zu machen. Und in dem Bereich liegen auch Hardware IIR Weichen von einigen Herstellern, sofern man nicht Billigst-Behringer/Alto/.... will.

                              mfg
                              Richard,

                              das ist schon richtig und ich erwähnte das übrigens schon. Wenn von Hause aus der LSP auf gutmütiges Phasenverhalten getrimmt ist, kann das die halbe Miete bedeuten. Wenn dazu noch der Raumakustik Beachtung geschenkt worden ist, dann ist man fast durch.

                              Die subjektive Hörpräferenz sollte auch nicht ausser acht gelassen werden, wobei ich hier die Erfahrung gemacht habe, dass man immer eine Zeit der Angewöhnung braucht bis man das Neue annimmt.

                              So ging es mir selber. Ich hatte ja schon darüber berichtet, wie sich ein Schrank bei mir im Raum eher ungewollt als passender Bassresonator herausstellte. Vor einiger Zeit machte ich weitere Messungen im Raum und es kam heraus, dass das Bassverhalten messtechnisch am Besten ist, wenn nur eine bestimmte Tür vom Schrank offen ist. Hörtechnisch empfand ich es erst mal nicht so prickelnd, da gerade am Hörplatz eine Raummode bei ca. 50 Hz weniger angeregt wurde, mit dem Ergebnis, dass ich das Gefühl hatte, dass der Kickbass gelitten hat.

                              Erst nach langen Hörsessions und genauer Beurteilung wurde mir allmählich klar, dass auch hörtechnisch das Ergebnis "besser" war, denn in den meisten Fällen wurden Bassdifferenzierungen über die unterschiedlichen CD Musikstücke immer offensichtlicher.
                              Gewerblicher Teilnehmer

                              Happy listening, Cay-Uwe.

                              www.sonus-natura.com

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