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Tobias Pickler "keys to the city - works for piano"

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    Tobias Pickler "keys to the city - works for piano"

    Irgenwie bin ich im Moment auf dem "Neue Musik" - Tripp !


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    Der Neurologe Oliver Sacks schildert in seinem Buch "Der einarmige Pianist - Über Musik und und das Gehirn" unter anderem das Schicksal des amerikanischen Komponisten Tobias Pickler (*1954), der seit frühester Jugend unter dem Tourette-Syndrom leidet. Es handelt sich dabei um eine schwerwiegende Erkrankung des Nervensystems, dass sich in einer komplexen Vielzahl von Tics, wie unmotivierter Bewegungen und Zuckungen bis hin zu vokalen Äußerungen manifestiert. Interessant ist, dass bei Picker die Symptome völlig verschwinden, wenn er am Klavier sitzt und spielt. Er gibt - alleine und mit der Ausführenden auf der CD Ursula Oppens - häufig Konzerte. Die schilderung Sacks fand ich äußerst spannend und so habe ich mir die CD "keys to the city - works for piano" (erschienen 2008 bei Wergo) besorgt.

    Picker selbst schreibt in dem ausführlichen Booklet u.a. dass seine Musik sich zwischen Tonalität und Atonalität bewegt und so ist es auch. Oft stehen die verschiedenen Stimmen scheinbar völlig zusammenhanglos nebeneinander um dann in einem unvermuteten Moment zu einer Harmonie zusammengeführt zu werden. Die Stücke selbst sind sehr unterschiedlich. Teilweise vollkommen durchstrukturiert, teilweise - wie etwa das Stück "old and lost rivers" - sehr stimmungsvoll. Stürmisch-bewegte Passagen wechseln sich mit sehr ruhigen, fast melodischen Teilen ab. Besonders gut gefallen haben mir die "four etudes for ursula", die mich teilweise an Bach´sche Fugen erinnert haben. Absolute Highlights sind meines Erachtens auch die längeren Stücke "...when soft voices die..." und das Titelstück - eine Klaviertranskription - "keys to the city". In letzterem spielt Picker selbst mit der Pianistin Ursula Oppens. Sehr komplexe Strukturen, die sich bei einmaligem Hören mitnichten erschließen.

    Wer sich für "Neue Musik" interssiert, dem sei diese CD an´s Herz gelegt.

    Viele Grüße,

    Bernd
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