Liebe Interessierten,
seit der Entscheidung für Karajan und gegen Celibidache, sind die Philharmoniker vom Tugendpfad der reinen künstlerischen Lehre abgekommen.
Damals "entschieden" sie sich für Karajan, weil er bereit war die politisch erzwungene USA-Reise kurzfristig zu übernehmen und Celibidache "unökonomisch" probte (wie sich Philharmoniker ausdrückten. Er probte ca. 5 Mal vor einem Programm).
Karajan wurde wegen seiner Kontakte zur Schallplatten(CD)-Industrie bevorzugt, seiner verkaufsfördernden medialen Inszenierungsgabe (besorgte sich selbst eine heroische Bildregie). Celibidache stand Aufnahmen ablehnend gegenüber.
Trotz der Entscheidung der Philharmoniker für eine sukzessive Kommerzialisierung ihres Tuns, blieb der Stand der künstlerischen Aussage hoch, wenn auch ihr "Sound" sich einseitig verbreiterte.
Nach Karajans Pultdikatur war der Wunsch nach Pluralisierung groß und es wurde mit Abbado ein Karajan-Antipode Chefdirigent. Er bereicherte die Philharmoniker mit differenzierteren Klangfarben und - wenn nötig - luzider, leichter Transparenz. Nur, das Einkommen der Musiker war nicht mehr karajanesk.
So mußte ein "Brecher" her, ein charming boy mit Breitwandlächeln und hohem optischen Wiedererkennungswert: Sir Simon Rattle, gesegnet mit der äußeren Verbindlichkeit eines Tony Blairs.
Nun sagte der eine Philharmoniker in der Presse, "Er schlägt die langsamen Tempi tot...", ein anderer, daß er sich bei Teilen Rattles Programmwahl vor dem Puplikum schäme.
Ich fühle mit diesen zwei Stimmen.
Britische neue Krawall-Klassik wird propagiert und dort fühlt sich der Chef auch daheim, vielleicht weil seine Schwächen dort am wenigsten auffallen.
Bei den großen Werken des deutschen Kulturkreises, bemerkt man die Orientierungslosigkeit der Philharmoniker eklatant.
Auch wenn Rattle sich am Pult verausgabt, grimassierend, mit ausladender Gestik durchweg - das Orchester ist kopflos (auf hohem technischen Niveau), weil das künstlerische Ziel ihres Chefs (wenn es so etwas gibt) im Dunkeln bleibt. Wie soll er dieses auch formulieren, wenn ihm - so scheint es - Elgar, Britten usw. über Brahms, Bruckner usw. geht?
:S
Beste Grüße
Martin
seit der Entscheidung für Karajan und gegen Celibidache, sind die Philharmoniker vom Tugendpfad der reinen künstlerischen Lehre abgekommen.
Damals "entschieden" sie sich für Karajan, weil er bereit war die politisch erzwungene USA-Reise kurzfristig zu übernehmen und Celibidache "unökonomisch" probte (wie sich Philharmoniker ausdrückten. Er probte ca. 5 Mal vor einem Programm).
Karajan wurde wegen seiner Kontakte zur Schallplatten(CD)-Industrie bevorzugt, seiner verkaufsfördernden medialen Inszenierungsgabe (besorgte sich selbst eine heroische Bildregie). Celibidache stand Aufnahmen ablehnend gegenüber.
Trotz der Entscheidung der Philharmoniker für eine sukzessive Kommerzialisierung ihres Tuns, blieb der Stand der künstlerischen Aussage hoch, wenn auch ihr "Sound" sich einseitig verbreiterte.
Nach Karajans Pultdikatur war der Wunsch nach Pluralisierung groß und es wurde mit Abbado ein Karajan-Antipode Chefdirigent. Er bereicherte die Philharmoniker mit differenzierteren Klangfarben und - wenn nötig - luzider, leichter Transparenz. Nur, das Einkommen der Musiker war nicht mehr karajanesk.
So mußte ein "Brecher" her, ein charming boy mit Breitwandlächeln und hohem optischen Wiedererkennungswert: Sir Simon Rattle, gesegnet mit der äußeren Verbindlichkeit eines Tony Blairs.
Nun sagte der eine Philharmoniker in der Presse, "Er schlägt die langsamen Tempi tot...", ein anderer, daß er sich bei Teilen Rattles Programmwahl vor dem Puplikum schäme.
Ich fühle mit diesen zwei Stimmen.
Britische neue Krawall-Klassik wird propagiert und dort fühlt sich der Chef auch daheim, vielleicht weil seine Schwächen dort am wenigsten auffallen.
Bei den großen Werken des deutschen Kulturkreises, bemerkt man die Orientierungslosigkeit der Philharmoniker eklatant.
Auch wenn Rattle sich am Pult verausgabt, grimassierend, mit ausladender Gestik durchweg - das Orchester ist kopflos (auf hohem technischen Niveau), weil das künstlerische Ziel ihres Chefs (wenn es so etwas gibt) im Dunkeln bleibt. Wie soll er dieses auch formulieren, wenn ihm - so scheint es - Elgar, Britten usw. über Brahms, Bruckner usw. geht?
:S
Beste Grüße
Martin
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