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Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

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    #61
    AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

    Zitat von Stax
    ... bei der Gelegenheit habe ich eine Frage zur Gehäusegröße; die Daten eines Treibers sagen aus, er passe in Gehäuse von 29 bis 79 l.
    Was ist nun das optimale Gehäuse?
    ... diese Frage gehört eher in einen "Grundkurs Lautsprecherbau", passt m.E. hier nicht in den Thread.
    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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      #62
      AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

      Zitat von "HiFiaktiv
      Und nicht zu unterschätzen, die Luftgeräusche der Bassreflexöffnungen! Da "pfaucht's" oft raus wie aus einer alten Dampflock.


      Hallo David,

      sicher gibt es diese Ventilierungseräusche bei BR-Ports, besonders wenn

      - Ports vom Querschnitt her unterdimensioniert sind
      - die Ports innen und außen nicht hinreichend verrundet sind
      - es sich um hohe Pegel handelt
      - die Tests z.B. mit Sinus Sweeps durchgeführt werden ...

      ... denn dabei werden die Strömungsgeräusche sehr viel leichter wahrnehmbar, als sie es mit Musik wären, weil kaum Verdeckung stattfindet.

      Eine mögliche Optimierung der Form von BR-Ports unterscheidet sich hinsichtlich anderer Probleme zur Strömungsoptimierung u.a. deshalb, weil die Strömung die Richtung wechselt und zusätzlich ein breiter Geschwindigkeitsbereich abzudecken ist:

      Man kann BR-Ports daher nicht in gleicher Weise optimieren wie spezialisierte Ein- oder Auslässe z.B. im Ansaugtrakt bei einem Rennmotor.

      Genau deshalb sind Muster zur Aufrauhung der Mündung auch eher als "Ornamentik für's Kundenauge" zu sehen. Grundsätzlich gibt es bei Ports zwei Strategien, wenn Geräusche sehr gering bleiben sollen

      - Überdimensionierung
      - optimierte Formgebung

      oder eine Kombination. Auch der Klirr - ohnehin bei BR schon niedrig in Relation zu CB - lässt sich mit optimierten Ports noch deutlich verringern.

      Optimierte Portformen haben dabei einen eher einen "linsenförmigen" Verlauf des Querschnitts und sind dabei innen und außen weitgehend symmetrisch ausgeformt.

      Sie unterscheiden sich damit meist nochmals deutlich von dem, was als reine "Optimiert Optik" für's Käuferauge von verschiedenen Herstellern angeboten wird.


      Eines sollte man jedoch bitte nicht vergessen:

      Bei den Schalldrücken und effektiven Verschiebevolumina im Eigenresonanzbereich eines LS im Tiefbass, wo durchschnittlich gestaltete BR-Ports typischerweise anfangen mit einem reinen Sinus-Signal im Tiefton hörbar zart zu "fauchen", hätte dasselbe Chassis ohne BR Unterstützung schon lange vorher seine Membran dauerhaft ausgespuckt und den Schwingspulenträger geschrottet.

      Deshab sollte man hier m.E. realistisch bleiben.

      Die folgenden Messungen, die von mir selbst vor einigen Jahren durchgeführt wurden, zeigen Klirr (THD) und Geräuschanteil (auch isoliert!) für die gleiche Box mit demselben Tiefton-Chassis einmal als BR-Variante und einmal als CB-Variante im Vergleich.

      Dabei wurde der maximale Spannungspegel (0 dB) so eingestellt, daß die CB Variante ca. 100% Klirr produziert, denn es sollte schon etwas wehtun ...

      Es wurden dann weitere Messungen bei Spannungspegeln -3 dB und -6 dB durchgeführt. Gezeigt werden dazu als Diagramme

      - Schalldruckfrequenzgang
      - Klirr
      - Impulsantwort

      BR Variante hat grüne Kurven.
      CB Variante hat rote Kurven.







      Verbale Zusamenfassung der Messergebnisse für Eilige:

      - Die Klirrdämpfung der BR Variante ist in der untersten Oktave nahezu durchgängig um ca. 10 dB (!) (* s.u.) höher.

      - selbst der "reine Geräuschanteil" überwiegt bei CB deutlich zumindest im mittleren Bass (Bild 08)

      - die Spannungsempfindlichkeit der BR Variante ist in der untersten Oktave 3-5dB größer

      - das Einschwingverhalten ist hier zw. BR und CB kaum unterschiedlich, denn es handelt sich um eine tiefe BR-Abstimmung mit Hauptaugenmerk auf sanften Rolloff und gutes Impulsverhalten


      Aus einer 12dB Verringerung des Hubs für BR an der Abstimmfrequenz zu schließen:

      - der erforderliche Membranhub für das Chassis im BR-Gehäuse ist im Abstimmbereich für gleichen Schalldruck ca. 4-6 mal geringer, da auch die Spannungsempfindlichkeit steigt.

      - von der Grenzdynamik ersetzt die BR-Variante hier also mindestens 4 CB "Kolleginnen" bei vergleichbaren Verzerrungswerten und Nebengeräuschen



      Soviel zum Thema "fauchendes BR":

      Man muss sich zu einem "fauchenden" BR also immer den geschrotteten Zustand eines Chassis mit vergleichbarem Verschiebevolumen im CB vorstellen, damit es wieder passt: Dieses Chassis macht dann gar keine Geräusche mehr und wird es auch nie wieder tun. Bevor es kaputtging hat es aber viel mehr Geräusche und Klirr von sich gegeben als im BR und ist typischerweise bei weniger als 1/4 des max. Schalldrucks der BR-Variante dauerhaft zerstört worden.

      ______________

      (*) Der Klirrfaktor in Prozent sinkt damit bei der Bass-Reflex Variante in der untersten Oktave auf ca. 1/3 des Wertes der CB Variante. Eine weitere Optimierung der Port-Form kann hier sogar noch deutlich geringere Werte erbringen.

      Klirrfaktor Prozent % Dezibel dB Klirrdämpfung berechnen umrechnen Audio THD TDH+N Prozent Klirr Verzerrungen Signal Rechner Berechnung k2 k3 k4 k5 Dezibel - Eberhard Sengpiel sengpielaudio
      Zuletzt geändert von dipol-audio; 29.01.2015, 16:23.
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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        #63
        AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

        Da ja Wohnraum recht viel kostet...
        > 1 Chassis in CB ins gleiche Volumen wie 1 Chassis in BR.

        Geld darf/sollte vorerst mal nicht die Rolle spielen - das kommt später eh zwangsläufig.

        mfg

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          #64
          AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

          Stax schrieb:

          Und hat kann ein Volumenunterschied von 200 ml klangliche Auswirkungen haben?

          ================================================== ============
          ça depends. Wenn es eine Kompaktbox mit 1l ist, schon. :-)

          Wenn es nur um wenige Prozent des Volumens geht (und das ist beim Beispiel so), hat das in der Tat fast gar keine Auswirkungen. In den entsprechenden Gleichungen für CB geht die Wurzel des Volumens ein, so dass die Änderung der Eigenschaften mit angenähert der halben relativen Volumenänderung erfolgt.

          Ansonsten: auch die Parameter des Chassis haben zum Teil deutliche Exemplarschwankungen. Eine miminal anders ausgelegte Box hat keine dramatischen Auswirkungen, sonst müsste jede einzelne Box genauestens auf das Chassis-Exemplar ausgelegt werden.

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            #65
            AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

            @dipol-audio: Wenn die BR-Konstruktionen alle so schlecht wären, wie es manchmal dargestellt wird, wären die meisten Studiomonitore völlig unbrauchbar für ihren Zweck. Das trifft sich auch mit deinen vergleichenden Messungen.

            Wenn Gefahr bsteht, dass die Grenzen erreicht werden, sollte man entweder Limiter oder Hochpässe verwenden, zumindest bei PA Betrieb ist das mittlerweile auch in die Betriebsempfehlungen eingearbeitet. Und dann kommt eine gute/korrekte BR-Lösung sehr weit.

            Dafür fällt im (sehr) kleinen Raum der Druckkammer-Effekt halt weg.

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              #66
              AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

              Oliver, für einen fairen Vergleich müsste man ein leistungsfähiges Chassis nehmen, dazu einen passenden Verstärker und bei CB entzerren.

              Vorteil: man kann relativ kleine geschlossene Gehäuse verwenden und es gibt trotzdem eine tiefe untere Grenzfrequenz. Wird ja bei aktiven Subwoofern praktisch immer so gemacht.

              Bei BR kommt es relativ früh zum akustischen Kurzschluss, außer man baut sehr große Gehäuse und stimmt tief ab.

              Ein wirklich guter Subwoofer "hat kein Loch".:D

              Aber zugegeben, BR ist ein guter Weg bei passiven Boxen. Würde ich auch machen.
              Gruß
              David


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              Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
              Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
              Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
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              Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
              Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                #67
                AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                Ein wirklich guter Subwoofer "hat kein Loch". :D
                Dein Schmäh war auch schon besser ... ;)

                LG, dB
                don't
                panic

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                  #68
                  AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                  Zitat von HiFiaktiv
                  Bei BR kommt es relativ früh zum akustischen Kurzschluss, außer man baut sehr große Gehäuse und stimmt tief ab.

                  Man stimmt tief genug ab ... "sehr großes Gehäuse" braucht es nicht zwingend. Und entzerren kann ich die BR Version ebenso.



                  Zitat von HiFiaktiv
                  Ein wirklich guter Subwoofer "hat kein Loch".:D

                  Das magst Du so sehen, nur eine wirklich schlüssige Begründung sehe ich nicht:

                  Meine Daten sind einfach zu interpretieren und - gelinde gesagt - eindeutig und "erdrückend".

                  Es macht m.E. keinen Sinn, Chassis mit großen Membranflächen in kleinen Gehäusen mit überhitzten Schwingspulen an die Grenzen ihres Hubs (Xmax) zu treiben, nur um zu beweisen "daß es trotzdem geht".

                  BR hat eindeutig die überlegene mechanisch/akustische Impedanz bei einer gegebenen Membranfläche, das ist nirgendwo mehr aufzuholen.

                  Mit CB bekommst Du - zumindest in Kompaktform - keinen verzerrungsarmen Subwoofer mit vergleichbar geringer Kompression hin, der etwa genauso groß wie eine sorgfältig konstruierte BR-Variante wäre.

                  Eine Ausnahme gibt es:
                  Du lässt Dich auf eine "aktiv geregelte" Variante ein, erst dann kannst Du den max. Hub der meisten Chassis zu ca. 70% nutzen und gleichzeitig geringe Verzerrungen haben. Mit den entsprechenden Konsequenzen für die Haltbarkeit natürlich ...

                  Es wird immer so getan als sei der Hub - am besten noch bis Xmax - "einfach so da":
                  Wenn man ihn nutzt, dann hat das entsprechende Konsequenzen im Hinblick auf Verzerrungen.


                  Aber mal unter uns:

                  Wenn ich 4-6 fache Membranfläche und unterhängige Schwingspulen im Motor mitsamt einer gleichzeitig auf's mehrfache angestiegenen Verstärkerleistung brauche, nur um "gerade mal so" ein mit BR vergleichbares Ergebnis zu erreichen ...
                  Wie sieht es denn dann mit der Vernunft aus ?
                  Zuletzt geändert von dipol-audio; 29.01.2015, 16:01.
                  Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                  Kommentar


                    #69
                    AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                    Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                    ....
                    Mit CB bekommst Du - zumindest in Kompaktform - keinen verzerrungsarmen Subwoofer mit vergleichbar geringer Kompression hin, der etwa genauso groß wie eine sorgfältig konstruierte BR-Variante wäre.....
                    Immer Systeme ohne Vorentzerrung vorausgesetzt?

                    Wie viel Volumen steht zur Verfügung?
                    Damit wir mal zumindest simulieren können.

                    Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                    ....
                    Aber mal unter uns:

                    Wenn ich 4-6 fache Membranfläche und unterhängige Schwingspulen im Motor mitsamt einer gleichzeitig auf's mehrfache angestiegenen Verstärkerleistung brauche, nur um "gerade mal so" ein mit BR vergleichbares Ergebnis zu erreichen ...
                    Wie sieht es denn dann mit der Vernunft aus ?
                    "Vernüftig" ist im Raum sowieso eine Lösung mit >1 Sub Lautsprecher.
                    Insofern hat man meiner Meinung nach wenn mans "vernüftig" macht überhaupt kein Problem mehr mit dem erzielbaren Maximalpegel.

                    Z.B. brauchts um per SBA den LFE "halbwegs" tauglich abzudecken in einem ca.5m breiten und 2,5m hohen Raum min. 8 Tieftonquellen (gerne mehr).

                    Insofern bleibt bei einer "vernüftigen" Lösung der Vorteil von BR nahezu ungenutzt, aber man muss sich trotzdem um die Nachteile kümmern.

                    mfg

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                      #70
                      AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                      Zitat von Schauki
                      Immer Systeme ohne Vorentzerrung vorausgesetzt?

                      Wie viel Volumen steht zur Verfügung?
                      Damit wir mal zumindest simulieren können.



                      Hallo Richard,

                      sagen wir mal, ich gebe Dir z.B. 29 Liter geometrisches Innenvolumen.

                      Und ich hätte im Freifeld gern eine untere Grenzfrequenz (-3dB) von ca. 30Hz.

                      Bei 35 Hz würde ich gerne einen max. Schalldruck von 105 dB im Freifeld sehen,

                      der innerhalb Xmax zu erreichen ist.

                      Entzerrung wäre natürlich erlaubt.

                      Man kann jetzt viel herumrechnen, aber Deine Lösung wird mit CB minimal 5x so teuer wie BR, wenn vergleichbare Verzerrungswerte erreicht werden sollen.

                      ____
                      Zu Deinem SBA und LFE Anforderungen schreibe ich Dir später noch eine PM ...

                      Aber auch bei einem SBA Ansatz stellt sich m.E. die Frage: Darf der einzelne Woofer vielleicht auch etwas kleiner sein ?

                      Du kannst hier m.E. nicht durchgehend "Audiofreak Maßstäbe" - die hier sicher oft geteilt werden auch gelegentlich von mir - auf alle User anwenden, die z.B. Wohnräume zum Hören nutzen wollen.

                      Ansonsten ist Deine Argumentation schon nachvollziehbar: "Ich hab' eh ein SBA ..."

                      OK, damit repräsentiest Du aber nur einen sehr geringen Anteil an Hörern und deren Bereitschaft, den Raum umzugestalten.
                      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                      Kommentar


                        #71
                        AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                        Hallo Oliver,
                        ein bissi was muss ich einwenden....

                        Grundsätzlich ist das was du zur Effizenz von BR vs. VB schreibst schon richtig, aber:

                        1. den gewaltigen theoretischen Pegelvorteil von BR muss man etwas relativieren. Der kann nämlich meistens nicht realisiert werden, weil das Chassis auf der Tuningfrequenz elektrisch limitiert ist. Die Tuningfrequenz liegt ja zwischen den beiden BR-Impedanzhöckern, und genau da ist die Impedanz aber minimal. Kannst du mal simulieren: Wenn du den Chassishub auf der Tuningfrequenz ausnutzen wolltest, benötigst du abartige Leistungen, die das Chassis nie verkraften kann.

                        2. darf man nicht vergessen, dass auf der Tuningfrequenz der Port nahezu alleine den Schalldruck erzeugt (da der Treiber selbst auf der Frequenz so gut wie keinen Hub macht).
                        Selbst wenn der Treiber elektrisch noch könnte, bräuchte man riesige Portflächen und damit -längen, um das störungsfrei nutzen zu können, die nicht mehr praktikabel wären.

                        3. tief abgestimmte und entzerrte BRs haben dann leicht die Probleme 1+2 und noch ein weiteres Problem: Oberhalb der Abstimmfrequenz machen die Boxen dann gerne mehr Hub als eine vergleichbare CB.

                        4. In der Praxis reichen somit meist 2 CBs aus, um mit einer BR gleichzuziehen. Durch die Strahlungkoppelung (sofern im gleichen Gehäuse) haben sie ja +6dB Spannungswirkungsgrad oder +3 dB Kennschalldruck gegenüber einem einzelnen Treiber.

                        Dass dann die CB (wenn man das ausnutzen möchte) im Druckkammerbereich des Raumes dann Vorteile hat, ist ja auch bekannt.

                        Es kommt also, wie meist, auf die Anforderungen an, welche Variante sinnvoller ist.

                        Gruß
                        Peter Krips

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                          #72
                          AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                          Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                          ........
                          Man kann jetzt viel herumrechnen, aber Deine Lösung wird mit CB minimal 5x so teuer wie BR, wenn vergleichbare Verzerrungswerte erreicht werden sollen.
                          Definitiv. Preis sollte allerdings bei eine technischen Fragestellung keine Rolle spielen.
                          Vorteilig wäre allerdings weiterhin dass man bei CB jetzt schon mehrere Schallquellen (günstig) im Raum platzieren könnte.

                          Zu Deinem SBA und LFE Anforderungen schreibe ich Dir später noch eine PM ...
                          :N

                          Aber auch bei einem SBA Ansatz stellt sich m.E. die Frage: Darf der einzelne Woofer vielleicht auch etwas kleiner sein ?
                          Gerne, und wenn möglich den Roomgain nutzen!

                          Du kannst hier m.E. nicht durchgehend "Audiofreak Maßstäbe" - die hier sicher oft geteilt werden auch gelegentlich von mir - auf alle User anwenden, die z.B. Wohnräume zum Hören nutzen wollen.

                          Ansonsten ist Deine Argumentation schon nachvollziehbar: "Ich hab' eh ein SBA ..."

                          OK, damit repräsentiest Du aber nur einen sehr geringen Anteil an Hörern und deren Bereitschaft, den Raum umzugestalten.
                          Ich sag mal ein Blick auf den Markt oder auch selbst in einschlägige Foren zeigt, dass lieber einzelne "fette" Subs gekauft werden. 2x15" in BR o.ä.

                          Aber auch sehe ich dann oft dass mehrere kleinere sowohl optisch als auch akustisch durchaus passend in den Raum zu realisieren wären.
                          Selbst preislich ist das mit Fertig Produkten nicht "teurer".
                          Weil ja auch keiner "kleine" Subs will...


                          Habe ich schon mal gesagt dass ich nieeeee in der Hifi Branche arbeiten will?

                          Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
                          ... tief abgestimmte und entzerrte BRs haben dann leicht die Probleme 1+2 und noch ein weiteres Problem: Oberhalb der Abstimmfrequenz machen die Boxen dann gerne mehr Hub als eine vergleichbare CB....
                          Aber dann machen sie doch auch mehr Pegel :Y

                          mfg

                          Kommentar


                            #73
                            AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                            Hallo,
                            Nachtrag zu Post 71

                            Mal mit Hornresponse Simus (2 Pi) gemacht einmal Treiber in BR und 2 Treiber in CB
                            Dann den Maxpegel darstellen lassen unter Berücksichtigung elektrischer und mechanischer Belastbarkeit.
                            Hornresponse ist hier deswegen gut geeignet, weil das Prog die Spannung lokal variiert, um über der lokalen Impedanz die maximal mögliche elektrische Belastbarkeit auszurechnen.
                            Ist übrigens ein 450er Treiber, der Monacor SPH 450 TC
                            Dargestellt wird hier der Energieverlauf.

                            ZUnächst die BR:

                            Schwarz ist jeweils die elektrische Limitierung, rot die mechanische, Tuningfrequenz ist 35 Hz.

                            Nun die CB mit 2 Treibern oben schwarz/rot und darunter grau die BR mit einem Treiber.



                            Klar, für die CB braucht man hier die doppelte Verstärkerleistung..., sieht man im Kopf des Diagramms aber nicht, da dort die Werte pro Treiber angezeigt werden.

                            Gruß
                            Peter Krips

                            Kommentar


                              #74
                              AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                              Hallo Oliver,
                              ein bissi was muss ich einwenden....

                              Grundsätzlich ist das was du zur Effizenz von BR vs. VB schreibst schon richtig, aber:
                              ...



                              Hallo Peter,

                              alle Deine o.g. "einschränkenden Punkte" - die Grenzen natürlich auch für BR darstellen - werden von mir prinzipiell ausdrücklich anerkannt.

                              Aber die Messungen, die ich bereitgestellt habe, zeigen m.E. im konkreten Fall ein etwas anderes Bild.

                              Natürlich ist alles sehr von der konkreten Abstimmung, also dem betrachteten Einzelfall abhängig, das ist keine Frage.

                              Im von mir oben gemessenen Beispiel, sieht man sehr schnell, daß zwei CB hier nicht annähernd ausreichen würden, um es mit dem BR aufzunehmen.

                              Auch im 0dB Beispiel war das Chassis im BR noch weit von den thermischen Belastungsgrenzen entfernt. Meine Messungen decken also den vollen nutzbaren Bereich ab und gehen sogar darüber hinaus.

                              Bei 100% Klirr für CB und ca. 30% Klirr für BR, kann man wohl nicht behaupten, ich wäre nicht auch real an die sinnvoll nutzbaren Grenzen - und sogar weit genug darüber hinaus - gegangen, oder ? ;)

                              Denn die 0dB Messungen sind m.E. eigentlich nicht mehr "zum Anhören" gedacht, auch nicht für die BR Variante.

                              Die Messungen wurden dabei mehrfach kurz hintereinander wiederholt, um den Pegel feinzujustieren ... das Chassis lebt noch, leider habe ich mir die Spannung für 0dB damals nicht notiert, sie war aber noch harmlos, also "Dauerton geeignet" auch bei BR und Fb.

                              Auch weit oberhalb Fb (z.B. 80Hz) kann derselbe Schalldruck hier durch BR mit vermindertem Hub erreicht werden, sonst sind die geringeren Klirrwerte auch dort nicht zu erklären.

                              Man kann aus den Daten abschätzen, daß die reale "Hubreserve" von BR gegenüber CB bei 70Hz immer noch ca. 6dB erreicht, bei jeweils gleichem Schalldruck. Damit wird der Bereich oberhalb Fb hier nicht zur "Schwachstelle", denn bei ca. 35Hz benötigt das CB dann etwa 18dB mehr Hub als das BR bei 70Hz: Dort ist die Schwachstelle m.E. zu suchen.

                              Deine Einwände bezüglich Klirr und "Port Noise" sind de Facto auch relativiert, denn die Daten liegen doch auch für 0dB offen vor uns: Für -3dB Spannunspegel gibt es sogar eine reine "noise" Messung. Auch diese zeigt noch mehr als 10dB "Luft" bis BR soviel "Noise" produzieren würde wie CB.

                              Bei den "Noise" Kurven muss zusätzlich berücksichtigt werden, daß die BR Variante im Abstimmbereich (Fb) einen um 6dB höheren Schalldruck produziert: Man müsste die "Noise" Kurve für BR also um den Faktor der Spanungsempfindlichkeit BR zu CB (Bild 10 Kurve "Orange") absenken ...
                              Dann sieht man erst richtig, wer auch im reinen Noise Anteil "der Sünder" ist: Es ist das CB.

                              Das sieht leider alles sehr sehr bescheiden für die CB-Variante in Relation aus, man muss sich hier die Ist-Daten einfach mal genau ansehen. Je genauer man hinsieht, desto schlimmer wird es für CB. Es wird m.E. einfach zu selten auf Basis detailierter Messungen nachgesehen.

                              Es ist auch klar, daß ich u.a. solche Daten verwende, um BR-basierte Subwoofer noch weiter zu optimieren, und sowohl Klirr als auch "Noise" so gering wie möglich zu halten.

                              Im Forum "aktives Hören" habe ich diese Daten einer möglichen Verbesserung durch "aktive Regelung" eines CB gegenübergestellt, wie sie von einem anderen Entwickler angegeben wurde.

                              Dort ist oft eine Verbesserung der Klirrdämpfung um bis zu 12dB im Tiefton zu erreichen, aber die Dynamikgrenzen bezüglich Xmax ändern sich natürlich allein durch eine Regelung nicht: Letztlich wird der "lineare Hub" durch eine Regelung des Antriebs näher an Xmax - der den Charakter einer Zerstörungsgrenze hat, das muss ganz klar gesagt werden - herangeführt (man kann es auch "Hub ausquetschen" nennen ...).

                              Man gewinnt evt. ca. 6dB Dynamik, wenn man eine bestimmte Klirrgrenze vorgibt, weil man das geregelte Chassis "hubmäßig weiter ausquetschen" kann ... z.B. 70% von Xmax statt 30% von Xmax ...

                              Als ich den dortigen Verfechtern aktiver Regelung zeigte, was ein simpler vernünftiger BR so macht, und zwar hinsichtlich Minderung von Verzerrungen und "echter" Erweiterung des Headroom, haben die fast geheult ... denn BR ist für die meisten "aktiv geregelt" Jünger ganz und gar "pfui" ...

                              ____

                              Von mir aus lasse ich mich bei BR zu CB auf "manchmal auch nur 2-3 fach" runterhandeln, wenn es um die Anzahl der Chassis bzw. die benötigte Membranfläche geht, damit CB aufschließen könnte.

                              Nur trifft das nicht auf meine oben getestete Konstruktion zu, die letztlich auch nur ein "konventionell" optimiertes BR darstellt.

                              Und wenn es "hart auf hart" kommt, könnte ich sogar den scharfkantigen Port durch eine optimierte Variante ersetzen. Das wird beim aktuellen Modell auch passieren: Klirr und Noise sinken dann nochmals erheblich, vor allem im Grenzbereich. Es wird dann für CB "nochmals ernüchternder".


                              Hier nochmal der Post mit den Messungen (unten im Post):
                              http://www.hififorum.at/forum/showpo...4&postcount=62
                              Zuletzt geändert von dipol-audio; 29.01.2015, 19:22.
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                              Kommentar


                                #75
                                AW: Der Gesamtklirr bei der Wiedergabe wird total unterschätzt!

                                Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
                                Dein Schmäh war auch schon besser ... ;)

                                LG, dB
                                Find' ich auch.
                                Gruß
                                David


                                WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                                Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                                Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
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