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    #76
    Sind Raumreflexionen grundsätzlich und immer &quotift" für die Stereo-Wiedergabe ?

    Zitat von HiFiAktiv

    Fest steht - und das ist jederzeit beweisbar! - dass räumliches Hören auch bei extremer Schallabsorbtion bestens funktioniert.
    Bei einem "trinauralen" System mit genau passendem Hörplatz, mag das zutreffen: Hier können zumindest stabile (auch genau mittige ) Phantomquellen für hohe Frequenzen und "dauertonartige" Signale (mit weichen Hüllkurven) hergestellt werden.

    Bei Stereo Lautsprechern lässt sich hingegen "jederzeit beweisen" und ist auch bewiesen, daß Stereofonie oberhalb 2Khz eigentlich gar nicht mehr funktioniert:

    Ich empfehle jedem, der sich als "Purist" ("keine Reflexionen im Hörraum") empfindet, u.a. diesen Artikel zu lesen und sich allgemein mit der Physik und der Wahrnehmungspsychologie des räumlichen Hörens zu befassen.



    Vgl. Fig.5, S. 318

    Ich habe bis in die "frühen 40er" meines Lebens auch zu dieser Art "Puristen" gehört und war sehr von diesem Standpunkt überzeugt, bis ich ihn zumindest modifiziert habe. Diese vorgenannte Art von m.E. falsch motiviertem Purismus leugnet die erheblichen Einschränkungen der Stereofonie oberhalb ca. 1.6Khz. Diese rühren aus Artefakten der Wiedergabeanordnung und dem Wechsel der gehörmäßigen Lokalisationsstrategie oberhalb ca. 1.6Khz her: Stereo und menschliches Gehör sind bei hohen Frequenzen - zumindest für Signale mit weichen Hüllkurven - inkompatibel. Dieser Befund scheint u.a. auch aus den Arbeiten von Blauert zur Lokalisation bei zwei Lautsprechern deutlich durch: Spätestens im Kilohertzbereich ist die Lokalisation von Phantomschallquellen bei klassischer stereofoner LS-Anordnung schon fast als chaotisch zu bezeichnen.

    Das fällt nur deshalb nicht auf, weil wir beim stereofonen Hören genug Lokalisationshinweise aus dem oberen Bass und dem gesamtem Mittelton ziehen können, wenn Aufnahme und Wiedergabebedingungen hier stimmen: Meistens tun sie das aufgrund von defizitärer LS/Raum Interaktion leider hier schon nicht.

    Es ist aber nicht notwendig, sich zu streiten: Bis in den Mittelton hinein - und nur bis hierhin funktioniert Stereofonie zumindest auch für "dauertonartige" Signale mit weichen Hüllkurven - befürworte ich ein relativ hohes Bündelungsmaß. Die meisten Lautsprechersysteme stellen dies nicht bereit und/oder können können das Bündelungsmaß nicht konstant halten.

    Auch für den Hochton bevorzuge ich eine bisher "unübliche" Richtcharakteristik: Es geht mir keinesfalls
    um "einfach nur breit", aber das würde jetzt hier ausufern.

    Deshalb lohnt es sich für mich in den meisten Fällen nicht, über den Hochton überhaupt zu reden: Richtwirkung im Hochton ist jedenfalls billig zu haben, wenn man sie will: Sie kostet so gut wie nichts in der Herstellung, deshalb kann man es so schön zum Thema machen.

    Systeme mit konstanten Bündelungsmaßen >4 dB im Bass und Mittelton sind hingegen eine Herausforderung, ganz besonders für den Heimbereich:

    - in technischer Hinsicht
    - in wirtschaftlicher Hinsicht (Herstellungskosten)
    - im Hinblick auf den Platzbedarf


    Wenn wir eine Art von Wellenfeldsynthese hätten, würde ich auch gerne auf Hörraum-Reflexionen im Hochton verzichten, das könnt ihr mir glauben. In der Praxis verfügen aber die meisten Hörer über einen "normalen Wohnraum" (@Jacky: Genau so ist es!), daher stellt sich die Frage nach "reflexionsarmen" Bedingungen gar nicht und etwas Besseres als Stereofonie hat auch kaum jemand zur Verfügung. Ein Verzicht auf (die hilfreichen, dafür gibt es Voraussetzungen ...) Reflexionen im Hochton durch Hochtonsysteme mit äußerst geringem Raumanteil, betont hier eher die Probleme, zumal die meisten Hochtonsysteme - auch und gerade solche mit "hoher Richtchtwirkung" - eben keinen ausgewogenen Energiefrequenzgang aufweisen und daher spektral stark verfärbte Reflexionen an den Seitenwänden hervorrufen (auch da wo "CD" draufsteht, ist meist nicht wirklich "Constant Directivity" drin ...) .

    Im Falle der Stereofonie werden (hinreichend "dressierte") Hörraum-Reflexionen als "Reparaturkit" benötigt, um die Defizite der Stereofonie auszugleichen. Es geht eben nicht darum, eine "Räumlichkeit" zu schaffen, welche nicht der Aufnahme entspräche oder gar darum "den Hörraum selbst erfahrbar zu machen." Hier besteht zwischen den beiden scheinbar unversöhnlichen Lagern ein Missverständnis.


    @David:

    Das ist jetzt nicht bös' gemeint, aber die meisten Liebhaber von akustischer Musik und Konzerthallen wirst Du nicht davon überzeugen können, daß sie daheim mit richtenden Hochtonsystemen in einem reflexionsarmen Raum stereofon hören sollen: Die schütteln da nur den Kopf ...

    Sicher kann man "lernen" auch unter solchen Bedingungen eine räumliche Abbildung als "realistisch" oder "natürlich" zu empfinden. Das geht aber nur, wenn der letzte Konzertbesuch schon etwas zurückliegt oder man ganz radikal den "Hörmodus" wechselt. Genau das tun ja auch Tonschaffende:

    Für die Arbeit werden oft "reflexonsärmere" Bedingungen bevorzugt, für das "Genusshören" werden mehr (seitliche) Reflexionen (im Hochton) gewünscht.

    Diese Zusammenhänge bezüglich Hörpräferenzen, Richtwirkung von LS und Grenzen der Stereofonie sind m.E. zu gut und an zu vielen Stellen beschrieben, um sich darüber zu streiten.

    Wer hauptsächlich "elektroakustische Musik" hört, evt. selbst gelegentlich auf der Bühne oder in Proberäumen steht, zuhause diese Musik in O-Lautstärke hört, der entwickelt hier u.U. andere Präferenzen.

    Ich kann aber in meinem Hörraum zwei Systeme vorführen, die besonders im Hochton ziemlich konträr sind: "Richtkanone" vs. "quasi Omni", ansonsten sind beide Systeme im Bass bis Mittelton vergleichbar, sie bringen es auch beide auf einen einigermaßen ausgewogenen Energiefrequenzgang.

    Sowohl erfahrene Hörer als auch "naive" bevorzugen das Vorhandensein von Reflexionen im Hochton und attestieren dem betreffenden System sogar höhere "Klarheit" und auch "Neutralität".

    Es gibt bestimmte elektroakustische und elektronische Musik, bei der ich auch "die Richtkanone" reizvoll finde. Aber im Sinne einer "realitätsnahen" oder "natürlichen" Wiedergabe besonders von Kammermusik und Orchesteraufnahmen hält sie nicht stand: Weder für mich, noch für die meisten anderen Hörer, die mal zu Besuch sind.
    Zuletzt geändert von dipol-audio; 27.04.2014, 13:22.
    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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      #77
      @longueval

      Ja bevor man sich die Höhen zu sehr wegdämpft ist eine unbehandelte Fläche noch immer die gscheitere Lösung, eine neutrale Bedämpfung der Wände ist ohne speziellen Akustikpaneelen fast unmöglich.

      Gruß, Felix

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        #78
        Zur Frage:
        Wie soll man "Bass und Mittelton" aufteilen, wenn man ein höheres
        und konstantes Bündelungsmaß als mit herkömmlichen Systemen erzielen will ...


        Zitat von Schauki
        Wie würdest du aufteilen?

        Ich hätte ja folgende Idee:
        MT/HT Koax in Horn/WG. Den Treiber den ich da gerne hätte gibts (noch) nicht.
        Darüber und darunter dann jew. 2 Treiber 8-10" 100Hz-400Hz die dem Koax näheren als CB die weiter weg als Dipol - sollte eine Kardioide ergeben.
        Und das ganze dann noch mal mit 12-15" noch mal drüber/drunter für <100Hz sollte auch ein Kardioid werden.

        Ist schon aufgrund der Höhe wohl nicht oft integrierbar. Aber könnte man ja abspecken.
        Bzw. die <100Hz von nem SBA/DBA machen lassen oder die Kardioid-Anordnung hinter dem >100Hz Teil stellen.

        Hast du selbst schon mal die Kombi CB + Dipol versucht?
        Ist so in der Praxis überhaupt ein Kardioid machbar?

        Option Waveguide:

        Einen Koax in einen großen "Waveguide"/"ein großes Horn" mit Grenzfrequenz irgendwo im unteren Mittelton oder tiefer strahlen zu lassen, halte ich für eine fragwürdige Lösung.

        Die Anpassung des Treibers an den Hornhals geht meist irgendwo im Übernahmebereich zum Hochtöner daneben und es bildet sich ein ein Horror aus Interferenzen und Eigenmoden.

        Sicher kann man versuchen, diese Probleme nicht ausufern zu lassen und es gibt viele Systeme nach diesem Strickmuster (z.B. von "Tannoy" oder bestimmte Gehäuse für Bestückung mit Treibern aus der "Lowther & Clones" - Familie) ...

        Die einzig "senkrechte" Lösung in dieser Richtung ist m.E. ein Horn nach dem "Synergy" Prinzip von Tom Danley: Hier findet auch der Hochtontreiber eine vernünftige Anpassung an den gesamten Trichter vor und die Abstrahlcharakteristik des Horns kann über eine große Bandbreite konstant gehalten werden:

        Es ist ein "Ko-entrantes" Mehrwegesystem, mit einem gemeinsamen Tricher und einheitlicher Trichtergeometrie. Für tiefe untere Grenzfrequenzen wird der im wesentliche konische Trichter aber recht lang ... und natürlich hat er dann auch eine große Mündungsfläche ...








        Es gibt Leute mit genügend Platz, die so etwas daheim betreiben. Für "normale" Wohnräume, Wohnbedürnisse und Platzeinschränkungen ist das m.E. jedoch kein gangbarer Weg.


        Option Kardioid:

        Einen Kardioid tatsächlich aus einem Dipol und einer CB aufzubauen ist m.E. unwirtschaftlich und schwer abzustimmen: Wirkliche Tief-Mittelton LS mit Kardioid ("Nieren-") Charakteristik werden kaum je so aufgebaut.

        Verbreitet ist das Prinzip der "Resistance Box", welches erstmals in der Schrift

        Kalusche, "Eine Lautsprecheranordnung mit einseitiger Richtwirkung",
        Zeitschrift für angewandte Physik 1950, Bd. 2, Heft 10, S.111-114

        beschrieben wird. Auch ein PA-Hersteller aus USA litt zeitweilig unter der Einbildung, das Prinzip erfunden zu haben und wollte es in jüngerer Zeit patentieren lassen: Die Firma ME-Geithain hat nach meinem Kenntnisstand erfolgreich Widerspruch eingelegt.

        Ich arbeite selbst an alternativen kompakten Varianten von Kardioiden und würde jedem, der nicht über extensive Erfahrung verfügt, raten solche Systeme wie im PA-Bereich ( bis jetzt ;-) ... ) üblich aus zwei aktiv angesteuerten Schallquellen aufzubauen, wobei die "rückseitige" mit

        - Delay
        - Pegelanpassung und
        - Tiefpassfilterung

        betrieben wird. Die entsprechenden Anpassungen führt man mit einem heute bezahlbaren aktiven Filtersystem durch. Dazu kann man z.B. zwei CB-Systeme "Rücken an Rücken" kombinieren.

        Das Ergebnis wird voluminöser und ineffizienter als es sein muss, aber andere Lösungen - selbst der Aufbau einer wirklich rundum zufriedenstellenden "Resistance Box" - kosten echte Lebenszeit: Wer die nicht investieren möchte, der geht am besten den vorgenannten Weg.

        Das grundsätzliche Problem bei Dipolen und Kardioiden: Sie sind äußerst schwer für Bandbreiten über mehr als ca. 2.5 Oktaven zu realisieren innerhalb derer man das Bündelungsmaß konstant halten will: Macht man die Pfadlänge kurz, dann benötigt man im Bass sehr viel Verschiebevolumen, macht man sie zu lang, dann kommt man zu schnell in den Bereich, wo die Pfadlänge 1/3 der Wellenlänge überschreitet und die Richtcharakteristik sich völlig "deformiert"

        Man wird mehrere Wege benötigen, je nachdem welches Konzept und welcher Frequenzbereich einem vorschwebt ...
        Zuletzt geändert von dipol-audio; 27.04.2014, 14:26.
        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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          #79
          Stereo Lautsprechersystem mit alternativer Richtcharakteristik

          @Schauki:

          Meine aktuellen Ideen zur Aufteilung

          Tiefer und mittlerer Bass:

          Ein Subwoofer-System mit Übernahmefrequenz um 80Hz ermöglicht m.E. erst den den Aufbau von "wohnraumfreundlichen Satelliten", mit hohem und konstantem Bündelungsmaß.

          Denn der Satellit muss eigenen konstruktiven Anforderungen s.o. genügen, er sollte daher von der Aufgabe der ausgewogenen Tieftonanregung im tiefen und mittleren Bass befreit werden: Hier gelten andere raumakustische Spielregeln.

          Als Subwoofer können z.B. ein- oder mehrere Dipol-Subwoofer eingesetzt werden. Mono- als auch Stereo-Betrieb wären möglich, je nach räumlichen Verhältnissen und/oder Budget.

          Selbstverständlich wäre auch ein "echtes" DBA oder bei entsprechender Tieftonabsorption im Raum (Rückwand) auch ein SBA denkbar ...

          Mittlerer Bass bis oberer Bass und/oder Mittelton:

          Ein - entsprechend den jeweiligen Pegelanforderungen - möglichst kompaktes Kardioid-Satelliten-System (Bündelungsmaß um 4.7dB), mit hinreichendem Verschiebevolumen, um einen kontinuierlichen und verzerrungsarmen Übergang zum Subwoofer-System zu gewährleisten.

          Übernahmefrequenzen von z.B. 300-600Hz sind denkbar.


          Oberer Mittelton und Hochton:

          Ein spezielles Array System setzt die Kardioid Charakteristik zunächst fort und formt die Richtcharakeristik von 800 ... ca. 2Khz kontinuierlich um:

          Es entsteht im Hochton (über geeignete Bandbreite gemittelt) eine Art Hauptkeule, welche aber im Polardiagramm ähnlich aussieht, als sei sie mit einem im Pegel reduzierten "Halbraumstrahler" überlagert.

          Die übliche Einengung der Abstrahlung mit steigender Frequenz - wie z.B. bei Hochtonkalotten - entfällt, dafür ist bereits im Übernahmebereich ein Bündelungsmaß ähnlich einem Kardioid vorhanden.

          Reflexionszonen "ipsilateraler" Seitenwände (größere Winkel außer Achse) werden im Hochton nicht mit dem sonst üblichen "abfallenden" hochtonarmen Spektrum beaufschlagt, sondern mit einem ausgewogenen Spektrum bis in den obersten Hochton, welches allerdings insgesamt im Pegel deutlich reduziert ist.

          Reflexionszonen "kontralateraler" Seitenwände (kleinere Winkel außer Achse, bei entsprechender Ausrichtung auf den Hörplatz) bekommen in Relation recht hohe Pegel, weil sie näher an der Hauptkeule liegen. Auf diese Weise wird über die Entfernung am Hörplatz die Pegelrelation "ipsilateraler" zu "kontralateralen" Reflexionen ausgewogen gehalten.

          Richtende Systeme betonen sonst die "kontralateralen" Reflexionen einseitig, während breit abstrahlende Systeme sonst sie "ipsilateralen" Reflexionen einseitig betonen, weshalb letztere auf größere Wandabstände angewiesen sind, damit die Lokalisation nicht zu sehr beeinträchtigt wird:
          Diese Wandabstände sind aber in der Praxis oft gar nicht einzuhalten.

          Zusätzlich sorgt das Array für eine zum Direktschall phasendekorrelierte Abstrahlung zu den Seiten. Die Interferenzmuster des Stereosystems werden dadurch abgemildert, daß am Hörplatz sowohl

          - Direktschall beider LS (interferenzbehaftet mit Auslöschungszonen)
          - ipsilaterale Reflexionen (dekorreliert, wirkt interferenzmindernd) und
          - kontralaterale Reflexionen (dekorreliert, wirkt interferenzmindernd)

          am Hörplatz eintreffen. Dies vermindert ebenso den Qualitätsverlust außerhalb der exakten Stereomitte.
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 27.04.2014, 16:34.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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            #80
            Das Thema "Richtcharakteristik für Stereowiedergabe" besonders im Hinblick auf den Hochtonbereich, setze ich hier fort:



            Weil es in diesem Thread hier ursprünglich um Tieftonwiedergabe ging ...
            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

            Kommentar


              #81
              Für die Arbeit werden oft "reflexonsärmere" Bedingungen bevorzugt, für das "Genusshören" werden mehr (seitliche) Reflexionen (im Hochton) gewünscht.

              Diese Zusammenhänge bezüglich Hörpräferenzen, Richtwirkung von LS und Grenzen der Stereofonie sind m.E. zu gut und an zu vielen Stellen beschrieben, um sich darüber zu streiten.

              Wer hauptsächlich "elektroakustische Musik" hört, evt. selbst gelegentlich auf der Bühne oder in Proberäumen steht, zuhause diese Musik in O-Lautstärke hört, der entwickelt hier u.U. andere Präferenzen.

              Ich kann aber in meinem Hörraum zwei Systeme vorführen, die besonders im Hochton ziemlich konträr sind: "Richtkanone" vs. "quasi Omni", ansonsten sind beide Systeme im Bass bis Mittelton vergleichbar, sie bringen es auch beide auf einen einigermaßen ausgewogenen Energiefrequenzgang.

              Sowohl erfahrene Hörer als auch "naive" bevorzugen das Vorhandensein von Reflexionen im Hochton und attestieren dem betreffenden System sogar höhere "Klarheit" und auch "Neutralität".

              Es gibt bestimmte elektroakustische und elektronische Musik, bei der ich auch "die Richtkanone" reizvoll finde. Aber im Sinne einer "realitätsnahen" oder "natürlichen" Wiedergabe besonders von Kammermusik und Orchesteraufnahmen hält sie nicht stand: Weder für mich, noch für die meisten anderen Hörer, die mal zu Besuch sind.
              __________________
              Hallo Oliver,

              ich kann damit nicht viel anfangen, denn über welche Reflexionen willst du diskutieren, wenn im Freien Stereo gehört wird, oder gar über Kopfhörer.

              Stereo ist ein linker und rechter Kanal, ob das im Freien, im Raum oder über Kopfhörer gehört wird, ist vollkommen egal.

              Reflexionen im Raum haben daher überhaupt nichts mit der Stereowiedergabe zu tun, dass es dann Leute gibt, die eine Wissenschaft daraus machen, oder eine Vorliebe für eine Hörsituation entwickeln, oder gar behaupten es sei dann besser als die "normale" Stereowiedergabe selbst, das ist für mich absolut absurd.

              Daher: Stereo ist eine 2Kanalige Wiedergabe, die dann über einen Datenträger ausgegeben wird, für eine optimale Übertragung wird ein Lautsprecher mit linearem Übertragungsverhalten auf gehörter Achse ohne Nebeneinflüsse von Außen verlangt.

              Wie man das jetzt anstellt ist mir eigentlich egal, der ganze Quatsch mit Reflexionen ist ja nur ein Thema weil es im Raum nicht ohne geht, stellt man den Lautsprecher ins Freie, ist es vorbei mit dem Quatsch, und man kann nur noch über Pegel diskutieren..., oder ist es dann kein echtes Stereo mehr .

              Gruß, Felix

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                #82
                Hallo Felix,

                "absurd" ist es m.E. doch vielmehr, die stereofone Wiedergabe mit

                - "Wiedergabe im Freien" oder
                - "Wiedergabe über Kopfhörer"

                in Verbindung zu bringen.

                Die gesamte Diskussion über "bevorzugte" Richtcharakteristiken von Lautsprechern, basiert auf der Lautsprecher/Raum Interaktion: Wenn Du u.a. die von mir oben verlinkte Literatur oder auch die Untersuchungen von Toole für "Quatsch" hältst, dann musst Du es nur sagen.

                Uns fehlt dann nur eine gemeinsame Basis, über die wir uns hier unterhalten könnten. Das ist nicht persönlich gemeint (!). Die Lautsprecher/Raum Interaktion ist bei der Stereofonie ebenso "integraler Bestandteil" des Produktionsprozesses und der Wiedergabe wie z.B. die Abmessungen des Stereo-Dreiecks und Grundlagen der Intensitäts und/oder Laufzeitstereofonie.

                Dinge verschwinden nicht von der Welt, nur weil man sie leugnet oder sich nicht mit dem einschägigen Schrifttum befasst hat.

                Dadurch, dass Du die Relevanz der LS/Raum Interaktion leugnest, umgehst Du es ebenso, Dich mit der von mir geäusserten Nachteilen von Linienschallquellen in Wohnräumen zu bechäftigen.

                Bisher hats Du dazu nichts gesagt außer, daß Du Deine Räume stark "behandelst", also für hohe Absorption sorgst.

                Wenn man freilich in reflexionsarmen Räumen hört, dann wird die Wahl der Richtcharakteristik und des Wandlertyps - auch und gerade im Mittel-Hochton Bereich - immer weniger relevant.

                Das Thema löst sich dann quasi auf: Linienschallquellen braucht man im reflexionsarmen Raum übrigens noch weniger ...
                Zuletzt geändert von dipol-audio; 30.04.2014, 11:54.
                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                  #83
                  Hallo Felix,

                  absurd ist es eher Stereofone Widergabe mit

                  - "Wiedergabe im Freien" oder
                  - "Wiedergabe über Kopfhörer"

                  in Verbindung zu bringen.
                  seitdem es Stereo gibt, war es immer ein linker und rechter Kanal, mehr wird's auch in 100Jahren nicht, außer man steigt auf mehrere Kanäle um.

                  Gruß, Felix

                  Kommentar


                    #84
                    Uns fehlt dann nur eine gemeinsame Basis, über die wir uns unterhalten können. Das ist nicht persönlich gemeint. Die Lautsprecher Raum Interaktion ist bei der Stereofonie ebenso "integraler Bestandeteil" der Wiedergabe wie die Abmessungen des Stereo-Dreiecks.
                    Das ist unter dem Punkt Vorlieben für Hörsituationen einzugliedern, ändert aber nichts an der Ausgabe einer 2Kanaligen Wiedergabe.

                    Gruß, Felix

                    Kommentar


                      #85
                      Das Thema löst sich dann quasi auf: Linienschallquellen braucht man im reflexionsarmen Raum übrigens noch weniger ...
                      Dadurch erspare ich mir vieles an Dämpfungsmaßnahmen in der vertikalen, macht also schon Sinn.

                      Gruß, Felix

                      Kommentar


                        #86
                        Im Wicki steht (ohne näherer Angaben): Der Raum soll eine hohe Dämpfung besitzen (geringer Hall, geringe Reflexionen der Wände).

                        Ich wiederhole meine Erfahrung: umso lauter abgehört wird, desto störender sind Reflexionen.

                        In den meisten Fällen wird, wenn gesagt wird "es ist zu laut", genau genommen "es gibt zu viele Reflexionen" gemeint.
                        Im üblichen Sprachgebrauch heisst es auch oft "der Klang überschlägt sich", was gar nicht so falsch ist.

                        Leute die bei mir hören, drehen sehr bald immer lauter, gleichzeitig mit der Aussage "klingt super!".

                        Wie so oft ist es Geschmacksache was besser gefällt. Für mich kann es nicht "trocken" genug sein, für Andere wirkt Musik hören ohne Reflexionen unnatürlich.
                        Gruß
                        David


                        WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                        Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                        Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                        Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                        Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                        Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                        Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

                        Kommentar


                          #87
                          Wie so oft ist es Geschmacksache was besser gefällt. Für mich kann es nicht "trocken" genug sein, für Andere wirkt Musik hören ohne Reflexionen unnatürlich.
                          Im Freien beschwert sich komischerweise auch keiner, da ist es dann wieder natürlich genug.

                          Gruß, Felix

                          Kommentar


                            #88
                            Zitat von Ellesound Beitrag anzeigen
                            Im Freien beschwert sich komischerweise auch keiner, da ist es dann wieder natürlich genug.

                            Gruß, Felix
                            Stimmt, aber Open Air und vollgedämpfer Raum sind Ausnahmesituationen.
                            Fast keiner der normalsterblichen User hier - außer den Studiomasters - haben ein Vollkleid im Wohnzimmer umgehängt.
                            Daher bleibt Stereo natürlich 2 kanalig aber mit weiteren "störenden" Interferenzen, Reflexionen, usw... ist im Raum zu rechnen und addieren sich zum 2 kanaligen Ton hinzu: das was dann als Mix rauskommt ist natürlich keine ideale Stereophonie im Sinne der Aufnahme - aber einige Unzulänglichenkeiten der Klang-Summation könnte man in eine bestimmte Richtung zwecks "Verbesserung" der Akustik, falls Dämpfungsmaßnahmen nicht möglich, trimmen.
                            Ob es ein Linienstrahler oder zusätzlicher Hochtöner sei mal dahin gestellt.

                            Grüsse
                            Jacky

                            Kommentar


                              #89
                              ...
                              Ein Paper zu einem von vielen Aspekten einer "Lautsprecher ohne Raum" Situation:

                              "Wahrnehmbarkeit klanglicher Unterschiede von Hochtonlautsprechern unterschiedlicher
                              Wirkprinzipien", Andreas Rotter, TU-Berlin 2010




                              Die o.g. Arbeit kann von mir ganz grob so zusammengefasst werden:

                              "Unter Abwesenheit von Raumeinflüssen und bei ausgewogenem (kompensierten) Frequenzgang gibt es keine wahrnehmbaren Unterschiede zw. Hochtönern unterschiedlicher Bauart."

                              Viele Fragen (u.a. "welche Hochtöner Bauart hat welche spezifischen Vorteile ?" ) würden sich im Lautsprecherbau jetzt erübrigen, weil wir sie nicht mehr stellen müssten ... :

                              Der Hörraum "stört" also einfach nur ?

                              Deshalb müssen wir ihn auch in der Konstruktion von Heimlautsprechern nicht berücksichtigen ?


                              Zitat von HiFiAktiv
                              Im Wicki steht (ohne näherer Angaben): Der Raum soll eine hohe Dämpfung besitzen (geringer Hall, geringe Reflexionen der Wände).

                              Ich wiederhole meine Erfahrung: umso lauter abgehört wird, desto störender sind Reflexionen.

                              In den meisten Fällen wird, wenn gesagt wird "es ist zu laut", genau genommen "es gibt zu viele Reflexionen" gemeint.
                              Im üblichen Sprachgebrauch heisst es auch oft "der Klang überschlägt sich", was gar nicht so falsch ist.

                              Und deshalb sollen für Heimlautsprecher (und Studiomonitore) in etwa auch die gleichen Konstruktionskriterien wie für eine Open Air PA gelten (... evt. bei reduzierter Leistungsanforderung) ?

                              Ich denke, da ist die technische Entwicklung derzeit (und war auch die Diskussion hier) schon etwas weiter ....



                              Die Wiki Zeile

                              "Der Raum soll eine hohe Dämpfung besitzen (geringer Hall, geringe Reflexionen der Wände)." aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Stereofonie

                              kann wohl kaum das verfügbare Schrifttum zum Thema ersetzen.

                              Die Zeile heißt trotzdem nicht etwa: "Bevorzugt sollte ein schalltoter Raum angenähert werden, beste Wiedergabequalität bietet die Stereofonie im Freien."
                              Zuletzt geändert von dipol-audio; 30.04.2014, 15:23.
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                              Kommentar


                                #90
                                Hallo!
                                Zitat von Ellesound Beitrag anzeigen
                                seitdem es Stereo gibt, war es immer ein linker und rechter Kanal, mehr wird's auch in 100Jahren nicht, außer man steigt auf mehrere Kanäle um.
                                Und auch dann ists Stereo, denn siehe Wiki:
                                Mit Stereofonie (altgriechisch στερεός stereos ‚hart‘, ‚starr‘; φωνή fōnē ‚Laut‘, ‚Ton‘) werden Techniken bezeichnet, die mit Hilfe von zwei oder mehr Schallquellen einen räumlichen Schalleindruck beim natürlichen Hören erzeugen.
                                :W

                                Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                                ...
                                Option Waveguide:

                                Einen Koax in einen großen "Waveguide"/"ein großes Horn" mit Grenzfrequenz irgendwo im unteren Mittelton oder tiefer strahlen zu lassen, halte ich für eine fragwürdige Lösung.
                                Was ist "groß"?
                                Genelec 8260? Die machts zumindest MT/HT doch hervorragend gut.

                                Die einzig "senkrechte" Lösung in dieser Richtung ist m.E. ein Horn nach dem "Synergy" Prinzip von Tom Danley: Hier findet auch der Hochtontreiber eine vernünftige Anpassung an den gesamten Trichter vor und die Abstrahlcharakteristik des Horns kann über eine große Bandbreite konstant gehalten werden:

                                Es gibt Leute mit genügend Platz, die so etwas daheim betreiben. Für "normale" Wohnräume, Wohnbedürnisse und Platzeinschränkungen ist das m.E. jedoch kein gangbarer Weg.
                                Ich bin ernsthaft am überlegen sowas für (m)einen zukünftigen Heimkinokeller zu machen.
                                Wobei die Preise für die originale jetzt auch nicht soooo heftig sind, dass ich hier wohl gar nicht ins Basteln anfange würde.

                                Option Kardioid:

                                Einen Kardioid tatsächlich aus einem Dipol und einer CB aufzubauen ist m.E. unwirtschaftlich und schwer abzustimmen: Wirkliche Tief-Mittelton LS mit Kardioid ("Nieren-") Charakteristik werden kaum je so aufgebaut.
                                Bei mir ists nie über dei Idee hinausgekommen. Durchaus auch ein 6,5" Array wo im Schachbrettmuster CB und Open angeordnet sind.
                                Der Bedarf war auch noch nicht da, also reines Gedankenexperiment.

                                Ich arbeite selbst an alternativen kompakten Varianten von Kardioiden und würde jedem, der nicht über extensive Erfahrung verfügt, raten solche Systeme wie im PA-Bereich ( bis jetzt ;-) ... ) üblich aus zwei aktiv angesteuerten Schallquellen aufzubauen, wobei die "rückseitige" mit

                                - Delay
                                - Pegelanpassung und
                                - Tiefpassfilterung

                                betrieben wird. Die entsprechenden Anpassungen führt man mit einem heute bezahlbaren aktiven Filtersystem durch. Dazu kann man z.B. zwei CB-Systeme "Rücken an Rücken" kombinieren.
                                Mittlerweile gibts für nahezu alle Anwendungen 0815 Lösungen die gut funktionieren.
                                Ich bin auf der Suche nach Lösungen die "tricky" sind und funktionieren.
                                0815 habe ich schon...

                                Man wird mehrere Wege benötigen, je nachdem welches Konzept und welcher Frequenzbereich einem vorschwebt ...
                                Davon bin ich ausgegangen.
                                Eine Lösung für <100Hz sehe ich davon unabhängig mit DBA, SBA, Multisub, aktive Absorber,...

                                Und somit liegen unsere "Anforderungen" nicht weit auseinander.
                                Hast du vor dein "Traumsystem" mal zu verwirklichen, oder läuft es sogar schon?

                                mfg

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