Zitat von P.Krips
da melde ich Zweifel an und würde gerne wissen, wie Du das begründest.
Letztlich sagst Du damit, dass eine - auch angenäherte - Linienschallquelle nicht existiert. Es müsste in Deiner Vorstellung eine "maximale Länge" geben (welche ? wie definiert? ) für die eine Linienquelle "koppeln" kann.
Genau das ist aber nicht der Fall: Je länger die Linienquelle in Relation zur abgestrahlten Wellenlänge wird, desto "glatter" wird der Frequenzgang und desto mehr weichen Kammfiltereffekte zurück.
Die Linienquelle gehört ja zu den gut beschriebenen "Idealhaustieren" der Akustik, deshalb müssen wir ihre Beschreibung und ihre Eigenschaften ja hier auch nicht neu erfinden.
"Doof" sind m.E. immer Schallquellen, die in einer Dimension noch "klein" gegen die Wellenlänge sind und in einer anderen "vergleichbar" mit der Wellenlänge - aber eben noch nicht richtig groß im Vergleich - dann gibt es Kammfiltereffekte, wenn man sich nichts einfallen lässt.
Ist jedoch eine Linienquelle groß gegen die Wellenlänge, dann gibt es keinen Kammfiltereffekt und sie "koppelt" auch über die gesamte Länge:
Es gibt dann eben keine Begrenzung der "max. funktionalen Länge" einer Linienquelle. Die endliche und mit der abzustrahlenden Wellenlänge vergleichbare Länge (meist "Höhe") ist es hingegen, die Probleme schafft.
Sind hingegen alle Dimensionen noch klein gegen die Wellenlänge, dann ist auch noch alles harmlos.
Es ist wie mit den Gliedern einer Kette:
Jedes "koppelt" (hier auf Zug) scheinbar nur mit seinem Nachbarn ... und doch "koppelt" "das Erste" dadurch auch mit "dem Letzten". Ein bisschen philosophisch anmutend vielleicht, aber ich halte es für anschaulich und leicht nachvollziehbar.
Eine "längliche" rechteckige Kolben (!) Membran, sagen wir 10cm mal 100cm, hätte im Übrigen die gleichen Kammfiltereffekte im betreffenden Frequenzbereich, wie ein aus Kleinmembranen hinreichend dicht zusammengesetztes Array.
Die Kopplung der "nachbarschaftlichen Teilflächen" ist nicht das Problem, sondern die Dimensionen der Gesamtstruktur und ihre Endlichkeit, welche nach dem Huygens'schen Prinzip der Überlagerung von Elementarwellen zu entsprechenden Interferenzmustern führt.
Ist die Gesamtstruktur (Gesamtmembran) in jeder Richtung "eindeutig klein" oder "eindeutig groß" in Relation zur Wellenlänge, dann haben wir im einen Fall "Elementarwellen" und im anderen Fall "ebene Wellen". Die (unendlich lange) Linienquelle hingegen erzeugt zylindermantelförmige Wellen:
"quasi elementar" in einer Ebene aber "eben" in der Ebene senkrecht dazu.
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