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Das Ende von Lang Lang? Konzert in Wien 28.2.2010

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    Hallo

    Zitat von tf11972 Beitrag anzeigen
    Ich finde, die visuelle Komponente wird auch im Bereich der klassischen Musik immer wichtiger. Und vor allem: Die gab es schon immer. Ein Franz Liszt wäre zu seiner Zeit wohl kein solcher Star gewesen, wenn er seine wohl stupende Technik nicht auch öffentlich gezeigt hätte.
    Im Gegensatz zur Popmusik, in der es nach meiner Meinung viele Stümper gibt, wird man als Klassikinterpret nur zum Star, wenn man die nötige Technik mitbringt, den Rest erledigen Vitamin B und geschicktes Marketing.
    Was Grubinger betrifft:

    Er meinte, das amüsiere ihn, denn er würde nie vor dem Spiegel stehen und Bewegungen und Posen einstudieren, die cool aussähen.

    Schlagzeugspiel sei eben eine sehr physische Disziplin.
    Da viel Komponisten auch die Aufstellung genau vorgeben und auch teilweise schnelle Wechsel zwischen Instrumenten vorgäben, seien gewisse Bewegungen auch vorgegeben.

    Es gibt ja auch im Klassikbereich genügend Künstler, die Gesten und Mimik bewusst einsetzen.
    Viele gehen eben in die ernsthafte vergeistigte Richtung, da gibt es kein Lächeln ...


    Dagegen gibt es Künstler, denen sieht man ihre Leidenschaft an, und zwar echt und ungekünstelt.
    Grubinger, Dudamel, Kennedy, Bernstein, Gabetta, Hope fallen mir da spontan aus der Klassik ein.

    Im Blues sagt man auch, dass man einem guten Gitarristen den Blues oft im Gesicht ablesen kann.
    Man kann sich da z.B. Buddy Guy, Stevie Ray Vaughan, Johnny Lang, B.B. King, Freddie King, Gary Moore und andere ansehen.

    Auf der anderen Seite gibt es Musiker, die introbertierter sind, und denen man weniger ansieht, z.B. Eric Clapton.

    Das gibt es bei allen Stilen.
    Am Schlagzeug sieht man einem Steve Gadd oder einem Buddy Rich viel mehr im Gesicht an als einem Neil Peart.


    Wer auf das schaut, und das als Kriterium heranzieht, ist selber Schuld.


    Die Musik zählt.
    Ob einer mit versteinerter Mine spielt, echte Emotionen zeigt oder eine Show abzieht wie Jerry Lee Lewis mit Füßen am Klavier oder Elvis mit Karate-Moves, ist vollkommen nebensächlich.

    Hauptsache die Musik ist gut.
    Ist sie nicht gut, hilft weder Show noch ernsthaftes Getue.

    Und wenn wir ehrlich sind:
    Musik hatte immer schon mit Performance zu tun.
    Zu erwarten, dass sich jemand nur artig bewegt, ist etwas eigenartig.

    Wem es nicht gefällt, der soll nicht hinsehen.
    Zitat von tf11972 Beitrag anzeigen
    Wem das nicht gefällt, der muss ja keine Livekonzerte besuchen.
    Ja, oder das.
    Der soll sich eine CD kaufen.
    Am besten eine Studio-Aufnahme, denn da hüstelt niemand im Publikum, und eventuelles Summen oder Atmend es Musikers ist manchmal auch schon entfernt. ;)


    Auch aus dem Musik hören kann man eine esoterische Disziplin machen.
    Manche brauchen das halt.
    :E


    LG

    Babak
    Zuletzt geändert von Babak; 15.06.2012, 21:23.
    Grüße
    :S

    Babak

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    "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

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    Marcus Aurelius

    Kommentar


      Ich werde mir die Show aufzeichnen und mir dann die 'Rosinen' rausklauben - wenn's welche gibt .... Kost' ja nix.

      Grüße, dB
      don't
      panic

      Kommentar


        Hallo

        jetzt Lang - Lang Geburtstagskonzert in ARTE..



        mfG.:E
        Andreas


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        >> 20:15 Happy Birthday, Lang Lang!
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        Happy Birthday, Lang Lang!

        Spektakuläres Konzert-Event aus der Berliner O2 Arena: Am 15. Juni feiert Lang Lang seinen 30. Geburtstag und ARTE ist live dabei!
        DETAILS
        Dossier
        ZDF / © Bob Krieger
        Freitag, 15. Juni 2012 um 20.15 Uhr

        Wiederholungen:
        Keine Wiederholungen
        Happy Birthday, Lang Lang!
        (Deutschland, 2012, 110mn)
        ZDF
        Regie: Hannes Rossacher
        Darsteller: Lang Lang (Klavier), Herbie Hancock (Klavier), 50 junge Pianistinnen und Pianisten aus der ganzen Welt (Klavier)
        Dirigent: Jahja Ling
        Orchester: Schleswig-Holstein Festival Orchester
        Moderation: Axel Brüggemann
        16:9 (Breitbildformat) Nativ HD

        Spektakuläres Konzert-Event aus der Berliner O2 Arena: Am 15. Juni feiert Lang Lang seinen 30. Geburtstag und ARTE ist live dabei! Der Ausnahmepianist spielt gemeinsam mit 50 ausgewählten jungen Talenten, dem Schleswig-Holstein Festival Orchester unter der Leitung von Jahja Ling und mit Special Guest Herbie Hancock.

        Lang Lang, der Klassik-Star mit dem Appeal eines Popstars, ist mehr als nur ein berühmter Pianist. Die "New York Times" bezeichnete ihn als den "aktuell bedeutendsten Künstler der klassischen Musik", und "The Time Magazine" zählt ihn zu den hundert einflussreichsten Personen weltweit. Der sympathische Klaviervirtuose ist weltweit ein Publikumsliebling, der in seinen Konzerten nicht nur durch fulminanten Tastenzauber fasziniert, sondern durch seinen spontan-heiteren Umgang mit den Zuhörern auch die Herzen erobert.
        Im Juni wird Lang Lang 30 Jahre alt - und natürlich feiert er dieses runde Jubiläum auf seine Art, mit einem spektakulären Konzert und mit seinem Publikum: Am 15. Juni erwartet die 10.000 Zuschauer in der Berliner O2 World ein Klassik-Event der Extraklasse, und ARTE ist live dabei.
        Auf dem Programm stehen dabei unter anderem Tschaikowskys berühmtes erstes Klavierkonzert in b-Moll und George Gershwins "Rhapsody in Blue" - das letztere in einer Bearbeitung für zwei Klaviere und zusammen mit Special Guest Herbie Hancock.
        Lang Lang und die Jazzlegende Herbie Hancock sind schon seit langem eng befreundet und treten gerne gemeinsam auf. Wie viel Spaß die beiden am gemeinsamen Musizieren haben, wird man nicht nur bei der "Rhapsody in Blue" erleben, sondern auch bei einem virtuos-improvisierten "Tasten-Battle" des Klavierstar-Duos.
        Ein weiterer Höhepunkt wartet gegen Ende des Konzerts, wenn sich die gigantische LED-Bilderwand im Bühnenhintergrund hebt und den Blick auf 25 weitere Konzertflügel frei gibt. An denen sitzen 50 junge Pianistinnen und Pianisten aus der ganzen Welt, alle zwischen sieben und 14 Jahren alt.
        Sie sind die Gewinner einer weltweiten Talentsuche, die Lang Lang zusammen mit Telefónica Germany veranstaltet. Die Kinder konnten sich online bewerben, in mehreren Durchgängen wurden von einer prominent besetzten Jury und Lang Lang persönlich die 50 besten ausgesucht, die nun ihr Können im Zusammenspiel mit den Stars vor 10.000 Live-Zuschauern und einem Millionenpublikum über TV und Internet beweisen dürfen.
        Lang Lang, 1982 im chinesischen Shenyang geboren, hat selbst erlebt, wie viel Kraft, Anstrengung und auch Entbehrung es erfordert, das eigene Talent zur großen Musikerlaufbahn zu entwickeln. Darin ist er vielen Jugendlichen ein Vorbild für künstlerischen Erfolg und deshalb engagiert er sich für die Förderung des musikalischen Nachwuchses, persönlich und über die von ihm gegründete Stiftung. Lang Lang glaubt an Talente und will junge Menschen darin unterstützen, auch an ihre Fähigkeiten zu glauben.
        Zuletzt geändert von debonoo; 15.06.2012, 21:41.

        Kommentar


          Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
          Babak , um die musikalische Sozialisation kann es letztlich doch nur gehen.
          Eben nicht.

          Oder meinst Du, Lang Lang sei mit 15 das erste Mal mit Musik in Kontakt gekommen?
          Musik hat immer etwas mit Emotion zu tun, mit Interpretation, also mit dem, wie die Person er se ist.
          Die Basis davon wird in frühester Kindheit gelegt.

          Noch dazu ist die Chinesische Sprache sehr geprägt von Sprachmelodie
          So ergeben z.B. unterschiedliche Tonhöhen von Silben ergeben unterschiedliche Bedeutungen.

          Es wurde auch neurobiologisch gezeigt, dass das Hirn von menschen mit verschiedenen Sprachtypen (Melodisch, Rhythmisch, etc.) Klänge unterschiedlich verarbeitet.
          So wird auch ein Afrikaner immer Rhythmen anders spielen als ein Europäer (Grubinger: "Ich spiele die Djembe halt wie ein Ösi"), und der wieder anders als ein Brasilianer.

          Diese Grundlagen werden lange vor der formellen musikalischen Ausbildung gelegt.

          DAS ist Sozialisation.

          Wenn Du meinst, ein mensch werde musikalisch erst geprägt, wenn er die erste formelle Musikalische Ausbildung erfahren hat, liegt Du ordentlich daneben.

          Übrigens:
          Wikipedia meint:
          Als Lang Lang mit zwei Jahren Tom und Jerry im Fernsehen sah, spielte Tom die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 cis-Moll von Franz Liszt auf dem Klavier. Dies war die erste Begegnung mit westlicher Musik und weckte in ihm den Wunsch, Klavier spielen zu lernen. Seine Eltern sparten für seinen Klavierunterricht bei Professor Zhu Ya-Fen am Konservatorium seiner Heimatstadt, den er mit drei Jahren erhielt.[6]
          Mit fünf Jahren gewann er den Shenyang-Klavierwettbewerb und spielte erstmals vor öffentlichem Publikum. In den folgenden Jahren erhielt er weitere erste Preise bei Jugendwettbewerben in Peking, später auch in Deutschland und Japan.
          Im Alter von neun Jahren nahm er ein Musikstudium bei Zhao Ping-Guo an der Zentralen Musikhochschule in Peking auf.



          Das bedeutet, dass auch seine (in Deinem Verständnis) formelle musikalische Sozialisation nicht erst 1997 mit 15 begonnen hat.
          Sondern mit 3, als er durch einen chinesischen Professor Klavierunterricht erhielt.
          Danach das Studium an einer chinesischen Musikhochschule.

          Also von einem "westlichen" Produkt (welch ein Ausdruck) kann da nicht geredet werden.
          Da liegst Du auch falsch, bzw. da hättest Du besser recherchieren sollen.

          Oder meinst Du vielleicht, dass diese formelle Ausbildung nicht zählt, da sie an keinem westlichen Konservatorium stattfand?
          Das alles kann ausgeblendet werden, und es zählt erst ab 1997 bei Graffman?
          :B


          Holger, auch hier verrennst Du dich wieder mal.
          Nur um Recht zu haben, solltest Du das jetzt nicht weiter führen ...

          :S


          Ich schau und vor allem hör mir jetzt Lang Langs Konzert auf arte an.
          Danke für den Tipp, Andreas!


          LG

          Babak
          Zuletzt geändert von Babak; 15.06.2012, 21:25.
          Grüße
          :S

          Babak

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          "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

          Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


          Marcus Aurelius

          Kommentar


            Hallo Babak

            Mir scheint, Du hast übersehen, dass DZhu Ya-Fen, die erste Lehrkraft von Lang Lang, als ein Bach-Experte gilt und dies auch dem Schüler weitergab, dh. Lang Lang wurde schon im Alter von ca. 3 Jahren in westlicher Musik ausgebildet.

            Punkt.

            Gruss Beat
            Make it or break it ;)

            Kommentar


              Hallo Beat,

              du scheinst wohl übersehen zu haben, dass Zhu Ya-Fen auch eine Chinesin ist.
              In China.

              Wenn ein Österreicher Experte für lateinamerikanische Musik ist, wir der einen Salsa auch anders spielen als ein Südamerikaner.

              Clapton ist Brite und Blues-Experte.
              Er spielt Blues auch anders als ein Afroamerikaner aus den Südstaaten.

              Die Berliner Philharmoniker sind Experten in Klassicher Musik.
              Ihr Walzer klingt komplett anders als wenn es die Wiener Philharmoniker spielen.
              Die Wiener "verhatschen" den Dreivierteltakt (Prof. Rainer Küchl, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker), das hört man bei keinem anderen Orchester.
              Auch wenn sie Donauwalzer hunderte Male gespielt haben.

              Siehe oben meine Ausführungen zur Sozialisation.

              Interpretation passiert nicht im luftleeren Raum, sondern immer im kulturellen, sozialen und persönlichen Kontext, inkl. Herkunft und Erfahrungen.

              Punkt und aus.


              LG

              Babak
              Zuletzt geändert von Babak; 15.06.2012, 22:09. Grund: Geshclecht der Professorin für Beat korrigiert
              Grüße
              :S

              Babak

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              Marcus Aurelius

              Kommentar


                Hallo Babak

                Bist Du sicher, dass die Lehrkraft tatsächlich ein Chinese war?

                In einigen Quellen wird DZhu Ya-Fen als Professorin bezeichnet. Aber das wäre ja nur ein Detail. ;)

                Gruss Beat
                Make it or break it ;)

                Kommentar


                  Zitat von xuser Beitrag anzeigen
                  Hallo Babak

                  Bist Du sicher, dass die Lehrkraft tatsächlich ein Chinese war?

                  In einigen Quellen wird DZhu Ya-Fen als Professorin bezeichnet. Aber das wäre ja nur ein Detail. ;)

                  Gruss Beat
                  Na, jetzt hast Du mich erwischt ...
                  :A

                  Inhaltlich ändert es nichts am kulturellen Einfluss.
                  Oder diskutieren wir jetzt den Einfluss des Geschlechts des Lehrers/der Lehrerin?

                  Anscheinend geht es hier aber nicht um den Inhalt, sondern darum, gegen andere Punkte zu machen.


                  LG

                  Babak
                  Grüße
                  :S

                  Babak

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                  Marcus Aurelius

                  Kommentar


                    happy birthday mit Symphonieorchester, so was wie god save the king...

                    der Gershwin... ein Spiel mit der Musik... Hinterläßt bei mir keinen nachhaltigen Eindruck. Da vermisse ich das wirklich traumhafte amerikanische "Feeling" von Leonard Bernstein.

                    Der Tschaikowsky: Tiefer kann man kaum fallen: Zusammenspiel mit dem Orchester mangelhaft (haben die überhaupt genug geprobt?), Orchesterleistung sehr mäßig, fast schon amateurhaft. Lang Lang changiert zwischen tödlicher Langeweile, absolut unorganischen Tempowechseln, Kunstpausen ohne Sinn und ein paar geschmäcklerischen Klangsäuseleien. Dazu: Völlig leidenschaftslos - von wegen russische Seele. Tschaikowsky als Spieler im Kasino sozusagen, artig und ohne unkalkulierbares Risiko sein überflüssiges Trinkgeld verspielend, bürgerlich ordentlich mit Schlips und Kragen und grauem Anzug. Da überfällt einen der Gedanke: Warum kommt nicht mal die auch im Alter noch feurige Martha Argerich und fegt ihn vom Klavierhocker! Ein interpretatorisches Konzept: schlicht nicht vorhanden, ein völlig kopfloses Klavierspiel. Mein verehrter Lehrer F.-J. pflegt zu solchen Vorträgen zu sagen: "Da geht einer mit der Wünschelrute durch die Partitur!" Auch klaviertechnisch wirds immer schlampiger. Von der stupenden Präzision eines Horowitz ist er himmelweit entfernt. Die Chopin-Etüde op. 25 Nr. 1 spiele ich Amateur lieber kläglich selbst - auch mit vielen falschen Tönen, von Lang Lang so hölzern vorgetragen kann ich die nicht ertragen.

                    Ich befürchte, er wird nichts mehr dazulernen. In einem Moment - wohl als ihm der Star-Rummel endgültig zu Kopf gestiegen ist, ist seine musikalische Entwicklung eingefroren.

                    Das andere ganz gefällig anzuhören. Mainstream Klassik plus Mainstream Jazz. Das soll die große Zukunft sein. Sprechblasen im TV. Diese Mediengesellschaft ist doch wirklich Plem plem, alles Potemkinsche Dörfer. :H:

                    Kommentar


                      Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                      Eben nicht.

                      Oder meinst Du, Lang Lang sei mit 15 das erste Mal mit Musik in Kontakt gekommen?
                      Musik hat immer etwas mit Emotion zu tun, mit Interpretation, also mit dem, wie die Person er se ist.
                      Die Basis davon wird in frühester Kindheit gelegt.
                      Wer behauptet denn so was? Nur ist es kaum glaublich, das ein 7 oder 8jähriger Knabe schon so etwas wie einen individuellen Intepretationsstil ausprägen kann.

                      Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                      Noch dazu ist die Chinesische Sprache sehr geprägt von Sprachmelodie
                      So ergeben z.B. unterschiedliche Tonhöhen von Silben ergeben unterschiedliche Bedeutungen.
                      Jaja. In traditioneller europäischer Kunstmusik (von Neuer Musik abgesehen) gibt es aber nun mal festgelegte Tonhöhen - beim Klavier allemal. Also existiert auch keine solche entsprechende Artikulation nach Tonhöhen. Musik und Sprache sind in dieser Hinsicht unvergleichbar.


                      Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                      Es wurde auch neurobiologisch gezeigt, dass das Hirn von menschen mit verschiedenen Sprachtypen (Melodisch, Rhythmisch, etc.) Klänge unterschiedlich verarbeitet.
                      So wird auch ein Afrikaner immer Rhythmen anders spielen als ein Europäer (Grubinger: "Ich spiele die Djembe halt wie ein Ösi"), und der wieder anders als ein Brasilianer.

                      Diese Grundlagen werden lange vor der formellen musikalischen Ausbildung gelegt.

                      DAS ist Sozialisation.

                      Wenn Du meinst, ein mensch werde musikalisch erst geprägt, wenn er die erste formelle Musikalische Ausbildung erfahren hat, liegt Du ordentlich daneben.
                      Dann machen wir doch mal die Probe aufs Exempel. Ich spiele Dir ein Chopin-Stück vor, von einem Chinesen, Afrikaner, Inder, Franzosen und Du wirst dann im Blindtest mit Sicherheit mir sagen, aus welchem Kulturkreis der Interpret stammt. Wenn Du es nicht schaffst, dann weißt Du selber, was von solchen Ausführungen zu halten ist.

                      Ich könnte mir auch den Spaß machen, Dir Aufnahmen dreier chinesischer Interpreten vorspielen, also einen Fake-Test machen. Da käme dann vielleicht heraus, der eine ist Afrikaner, der andere Europäer...

                      Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                      Das bedeutet, dass auch seine (in Deinem Verständnis) formelle musikalische Sozialisation nicht erst 1997 mit 15 begonnen hat.
                      Sondern mit 3, als er durch einen chinesischen Professor Klavierunterricht erhielt.
                      Danach das Studium an einer chinesischen Musikhochschule.
                      Und wo haben denn diese chinesischen Professoren wiederum studiert? Natürlich auch im "Westen" oder hatten wiederum zumindest Lehrer, die aus dem Westen stammten. Die bloße Abstammung belegt noch keinen Nationalstil in musikpädagogischer Hinsicht.

                      Beste Grüße
                      Holger
                      Zuletzt geändert von Gast; 16.06.2012, 00:57.

                      Kommentar


                        Hallo Holger et.al.

                        Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        ....Dann machen wir doch mal die Probe aufs Exempel. Ich spiele Dir ein Chopin-Stück vor, von einem Chinesen, Afrikaner, Inder, Franzosen und Du wirst dann im Blindtest mit Sicherheit mir sagen, aus welchem Kulturkreis der Interpret stammt. Wenn Du es nicht schaffst, dann weißt Du selber, was von solchen Ausführungen zu halten ist.
                        Nee, wenn er es nicht schafft, dann lag es am verwendeten Kabel ...

                        Ich glaube nicht, dass es kulturell bedingte "Nationalstile" gibt. Selbst wenn es gewisse allgemeine Unterschiede geben sollte, werden sie meines Erachtens durch die spätere musikalische Erziehung überlagert. Es dürfte schwierig bis nahezu unmöglich sein, einen entsprechenden Nachweis zu führen, da die Einschätzung, ob gewisse Unterschiede nun tatsächlich kulturell bedingt sind. Interessant finde ich das Thema aber schon.

                        Holger, du bist sehr, sehr mutig, dass du dir das angetan hast. Ich finde solche Veranstaltungen durchweg mehr als peinlich.

                        VG, Bernd

                        Kommentar


                          Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                          Ich glaube nicht, dass es kulturell bedingte "Nationalstile" gibt. Selbst wenn es gewisse allgemeine Unterschiede geben sollte, werden sie meines Erachtens durch die spätere musikalische Erziehung überlagert. Es dürfte schwierig bis nahezu unmöglich sein, einen entsprechenden Nachweis zu führen, da die Einschätzung, ob gewisse Unterschiede nun tatsächlich kulturell bedingt sind. Interessant finde ich das Thema aber schon.
                          Hallo Bernd,

                          genauso ist es. Natürlich gibt es schon verschiedene "Schulen". Das merkt man vor allem bei Klavierwettbewerben, In der Jury sitzen die Lehrer, die sich von verschiedenen Wettbewerben her kennen und auch ihre Schützlinge. Die wissen um die Eigenarten. Vor 10 oder 15 Jahren war es noch so, daß man über die Asiaten, welche die Wettbwerbe überschwemmten, sagen konnte: Technisch makellos, aber auch ein bisschen seelenlos, kurzatmig in der Phrasierung und sehr uniform. Es fehlte an Individualität. Das hat sich heute aber sehr geändert durch die Globalisierung. Besonders die Chinesen sind sehr individuell. Yundi Lee hat immerhin den 1. Preis beim Chopin-Wettbewerb gewonnen, ist aber ein total anderer Typ als Lang Lang. Die kann man absolut nicht miteinander vergleichen. Wer ist nun "chinesischer" als der andere? Oder was ist das gemeinsame Merkmal, was sie beide als Chinesen erkennbar macht? Ich wüßte nicht, was man da angeben sollte. Hinzunehmen kann man noch Yuja Wang, wieder eine ganz andere Persönlichkeit.

                          Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                          Holger, du bist sehr, sehr mutig, dass du dir das angetan hast. Ich finde solche Veranstaltungen durchweg mehr als peinlich.
                          Bei mir überwog auch das "soziologische" Interesse! Ich finde es erschreckend, daß selbst ein so seriöser Kultur-Sender wie ARTE so einen Mist mitmacht. Beim ZDF hätte mich das nicht gewundert, da läuft ja auch sowas wie Echo-Klassik!

                          Beste Grüße
                          Holger

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                            Holger,

                            du bist und bleibst ein alter Dogmatiker.

                            Hier zeigst Du, dass Dir das Verständnis für Entwicklungspsychologie komplett fehlt.
                            Statt dessen werden Deine Argumente zur "musikalischen Sozialisation" immer abenteuerlichere Winkelzüge, nur damit Du nicht zugeben musst, dich geirrt zu haben.

                            Dass Deine Beurteilung des gestrigen Events bei dieser Voreingenommenheit nicht gut sein würde, war zu erwarten.
                            Du wiederholst einfach Stereotypen, die Du loslassen würdest, egal, was Lang Lang machen würde.

                            Das eigentlich wichtige am gestrigen Abend wurde hier aber nicht erwähnt.

                            Keiner erwähnt die 50 Kinder, die mit ihm und Herbie Hancock gespielt haben.
                            Keiner erwähnt die Lang Lang International Music Foundation.

                            Mit solchen Aktivitäten tut er sehr viel für den Nachwuchs, die Basis.
                            Die muss noch vor den etablierten Konservatorien gebildet werden.

                            Und er (sowie andere junge Künstler) mobilisieren viele Kinder und wecken deren Interesse an Klassischer Musik.
                            Das ist mE viel wertvoller als die x-te gute Interpretation des selben Stückes zu geben, wenn es eh schon einen Haufen Aufnahmen ausgezeichneter Interpretationen zu kaufen gibt.

                            An einem Konservatorium lehren ("lasset sie zu mir kommen - aber bitte nur die guten") oder einen weiteren Wettbewerb zu gründen, ist da schon weniger Basisarbeit.

                            Da schleift man die Edelsteine, die jemand anderer zu Tage gefördert hat.
                            Zweifelsohne eine sehr wichtige Tätigkeit.
                            Aber wo keine Edelsteine gefördert werden, gibt es nicht zu schleifen.
                            Und wenn der Edelstein eingeschlossene Fehler hat, kann der Schleifer auch nichts tun.


                            Doch es geht nicht nur darum, die Stars der Zukunft auszubilden.
                            Die Beschäftigung mit Musik, das Spielen eines Instruments, all das zeigt sich als sehr positiver Faktor in der Entwicklung eines Menschen, vor allem in der Kindheit, wo vieles im Hirn grundlegend ausgeprägt wird.

                            Musik zum Teil des Lebens zu machen, ist hier der eigentliche Wert.

                            Wenn das jemand schafft, kann er von mir aus ach nackt auf der Bühne spielen und seine Interpretationen brauchen nicht jedes mal neue Standards zu setzen.

                            Andere konzentrieren sich eben darauf, die best mögliche Interpretation zu liefern und kümmern sich weniger um diese Basis.

                            Auch schön.


                            Ich fand den gestrigen Event recht unterhaltsam.
                            Besonders gefreut habe ich mich neben den Kindern auch über Herbie Hancock, das zeigt, dass die Trennung zwischen den Genres mehr in den Köpfen der Leute (und in ihren Musikdatenbanken) besteht als in der wirklichen Welt.

                            Wenn jemand alles eng sieht, kann er mit so einem unseriösen Pop-Event weniger anfangen.
                            ;)

                            LG

                            Babak
                            Grüße
                            :S

                            Babak

                            ------------------------------
                            "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                            Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                            Marcus Aurelius

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                              Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                              Holger,

                              du bist und bleibst ein alter Dogmatiker.

                              Hier zeigst Du, dass Dir das Verständnis für Entwicklungspsychologie komplett fehlt.
                              Statt dessen werden Deine Argumente zur "musikalischen Sozialisation" immer abenteuerlichere Winkelzüge, nur damit Du nicht zugeben musst, dich geirrt zu haben.

                              Dass Deine Beurteilung des gestrigen Events bei dieser Voreingenommenheit nicht gut sein würde, war zu erwarten.
                              Du wiederholst einfach Stereotypen, die Du loslassen würdest, egal, was Lang Lang machen würde.
                              Babak,

                              ich bin kein Dogmatiker, sondern nur ein Phänomenologe. Der Phänomenologe sagt: "Keine Konstruktionen machen, sondern die Dinge ausweisen". Von Dir bekommt man nur Konstruktionen aus der Entwicklungspsychologie (von der ich wahrscheinlich mehr verstehe als Du! ) aus der Hirnphysiologie usw., deren Anwendbarkeit auf den konkreten Fall sich jeder Nachprüfbarkeit und rationalen Kritik entzieht. Bevor man mit solchen Spekulationen anfängt, sollte man erst mal ausweisen können, was eigentlich das typisch Chinesische an einem Klavierspiel wie dem von Lang Lang ist. Dann sage doch mal bitte konkret, was Du an Langs Langs Spiel, seinem Stil, für "chinesisch" hältst und wodurch sich diese typische Eigenart von der "russischen" Spielweise eines Jewgeny Kissin etwa unterscheidet. Du baust hier nur Luftschlösser! Könnte es vielleicht sein, daß Du auf dem Gebiet einfach zu wenig weißt? Schon mal etwas von Fou Tsong gehört?

                              Zitat von Babak Beitrag anzeigen

                              Das eigentlich wichtige am gestrigen Abend wurde hier aber nicht erwähnt.

                              Keiner erwähnt die 50 Kinder, die mit ihm und Herbie Hancock gespielt haben.
                              Keiner erwähnt die Lang Lang International Music Foundation.

                              Mit solchen Aktivitäten tut er sehr viel für den Nachwuchs, die Basis.
                              Die muss noch vor den etablierten Konservatorien gebildet werden.
                              Ich habe ja auch nie geagt, daß alles, was Lang Lang macht, schlecht ist. Wenn er seine Popularität dafür einsetzt, um so besser.

                              Dazu muß man aber zwei Dinge sagen:

                              1. Basisarbeit ist wichtiger als Publicity. Es wird da sehr viel getan und weit mehr als Lang Lang das tut, nur meist viel weniger geräuschvoll. Zu meinen, daß nur Lang Lang so etwas macht, ist ein Irrtum.

                              2. Gestern sah ich zufällig in einer Talkshow die sympathische und bescheidene Vesselina Kasarowa, die derzeit vielleicht beste Mezzosopranistin der Welt. Die lehnt Publicity ab - das sei wie ein Boumerang, der zu einem zurück komme. Für sie zähle nur künstlerische Seriosität. Sie verteidigte ihre Kollegin Anna Netrebko. Die sei eine ausgezeichnete Sängern. Stimmt! Bei Lang Lang stimmt es leider nicht mehr, daß er ein ausgezeichneter Pianist ist. Er schaufelt sich mit solchen Auftritten sein eigenes künstlerisches Grab. Dann wird ihm auch die Popularität nichts mehr nützen, wenn man in ihm nur noch ein Zirkuspferd sieht.

                              Beste Grüße
                              Holger

                              Kommentar


                                Holger,

                                Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                                ich bin kein Dogmatiker,
                                Doch, sonst kämst Du nicht mit Fragen wie:

                                Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                                Dann sage doch mal bitte konkret, was Du an Langs Langs Spiel, seinem Stil, für "chinesisch" hältst und wodurch sich diese typische Eigenart von der "russischen" Spielweise eines Jewgeny Kissin etwa unterscheidet.
                                Das sind fixe Konzepte in Deinem kopf, nach denen Du etwas einordnest.
                                Das ist wie ein Dogma.
                                Westlich vs. asiatisch - Rubbish!

                                Ich habe nicht gesagt, dass Lang Lang einen Chinesischen Stil spielt.
                                Das ist alleine Deine Interpretation, weil du eben in solchen Kategorien denkst und somit alles nach diesen Kategorien einordnest.
                                Etwas anderes gibt es wohl nicht



                                Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                                Von Dir bekommt man nur Konstruktionen aus der Entwicklungspsychologie (von der ich wahrscheinlich mehr verstehe als Du! )
                                Ja, Herr Professor.
                                Experte für eh alles.

                                Deine Aussagen lassen aber nicht darauf schließen.
                                Und eigene Beurteilungen sind meistens falscd, ich verweise auf Kruger und Dunning.



                                Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                                deren Anwendbarkeit auf den konkreten Fall sich jeder Nachprüfbarkeit und rationalen Kritik entzieht. B
                                Weise mal Deine eigenen Aussagen nach, bevor Du das von anderen verlangst.
                                Was Du hier schreibst, sind nur Deine persönlichen Meinungen, Deine Urteile, die auf Deinem Verständnis basieren, wie was interpretiert werden sollte.

                                Luftschlösser also.



                                Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                                1. Basisarbeit ist wichtiger als Publicity. Es wird da sehr viel getan und weit mehr als Lang Lang das tut, nur meist viel weniger geräuschvoll. Zu meinen, daß nur Lang Lang so etwas macht, ist ein Irrtum.
                                Der Irrtum liegt bei dir.
                                Ich schrieb nicht, dass nur er das tut.

                                Lies genau udn vollständig.
                                Da ersparst Du Dir Interpretationsfehler.


                                Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                                2. Gestern sah ich zufällig in einer Talkshow die sympathische und bescheidene Vesselina Kasarowa, die derzeit vielleicht beste Mezzosopranistin der Welt. Die lehnt Publicity ab - das sei wie ein Boumerang, der zu einem zurück komme. Für sie zähle nur künstlerische Seriosität. Sie verteidigte ihre Kollegin Anna Netrebko. Die sei eine ausgezeichnete Sängern. Stimmt! Bei Lang Lang stimmt es leider nicht mehr, daß er ein ausgezeichneter Pianist ist. Er schaufelt sich mit solchen Auftritten sein eigenes künstlerisches Grab. Dann wird ihm auch die Popularität nichts mehr nützen, wenn man in ihm nur noch ein Zirkuspferd sieht.
                                Holger sieht jemanden als Zirkuspferd und schon sieht "man" ihn so??

                                Wie ich schrieb:
                                Die einen nutzen ihre Popularität für Basisarbeit, denn durch die Popularität zieht das mehr Leute und Sponsoren an.
                                Die anderen wollen gute Interpretationen liefern.

                                Auch schön.


                                Bleiben wir dabei:
                                We agree to disagree.


                                LG

                                Babak
                                Grüße
                                :S

                                Babak

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                                "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                                Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                                Marcus Aurelius

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