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Geschlossenes Gehäuse

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    #91
    AW: Geschlossenes Gehäuse

    Zitat von bauersound Beitrag anzeigen
    Kommt letztlich bestimmt auch darauf an ob Frequenzselektiv bedämpft wurde.
    Hallo Markus,


    Ausgewogene Bedämpfung über alle Frequenzen

    das ist ein wichtiger Punkt. Bei solchen Räumen, die nach der Anschauung mancher als "stark bedämpft" gelten, passen in Wahrheit oft die Nachhallzeiten und Abklingzeiten von Eigenmoden (bei Kleinraumakustik gibt es im Tiefton begrifflich streng genommen keinen "Nachhall") im Tiefton (z.B. < 300Hz, <200Hz, <100Hz) nicht mehr zum oberen Mittelton- und dem Hochtonbereich des Hörspektrums.

    Das Erreichen allgemein anerkannter Betriebsschallpegelkurven ("Raumkurven", "Raumfrequenzgänge") ist dann an gegebenen Hörplätzen - mit Lautsprechern "ausgewogener" oder auch nur "üblicher" Auslegung lt. Energiefrequenzgang - immer schwerer möglich.

    Dies gelingt dann oft nur noch um den Preis, den Direktschallfrequenzgang der LS im Hochton anzuheben, was fachlich falsch wäre und sowohl zu erheblichen Verfärbungen als auch zu unangenehmen Langzeit Höreigenschaften einer Musikanlage führt.

    Eine zunehmende Hochtondämpfung im Raum ist oft die Folge beim zu großflächigen Einsatz unverkleideter poröser Absorber.

    Ohne hinreichende Maßnahmen zur Diffusierung des Schallfeldes wird aber die "wirksame offene Fensterfläche" bestehender poröser Absorber für tiefere Frequenzen noch kleiner (*), als sie meist ohnehin schon ist ...

    Kurzum: Bei hohen Frequenzen absorbieren kann jeder und es ist einfach. Dies als alleinige Maßnahme verschlechtert jedoch die Raumakustik eher, als daß sie für Musikwiedergabe verbessert würde.

    Ich schließe hier vorerst mit dem Hinweis, daß es natürlich gerade bei den frühen Reflexionen auch auf Symmetrie, Pegel in Relation zum Direktschall, Verzögerung zum Direktschall, Einfallsrichtungen (hinreichend niedrige interaurale Korrelatiosmaße), ... ankommt. Aber das ist hier nicht Thema und ufert sonst aus.




    Edit: Doch noch einige Anmerkungen zur Abhörlautstärke, frequenzabhängiger Absorption im Raum und "Raumkurven" bei der Wiedergabe (Frequenzgang mit Raumanteil am Hörplatz) ...

    Abhörlautstärke und Verdeckung

    Gerade dann, wenn bestimmte kritische Aufnahmen in "Originallautstärke" oder daran angenähert abgehört werden sollen (z.B. bestimmte Opernpassagen), ist eine ausgewogene Bedämpfung des Raums und ein in Relation hinreichend "trockener" Tiefton und unterer Mittelton von herausragender Bedeutung, ebenso wie ein ausgewogener Energiefrequenzgang der LS:

    Da gehörmäßige Verdeckung bei hoher Lautstärke bevorzugt immer von "tiefen zu hohen" Frequenzen wirksam ist (tiefe Frequenzen verdecken eher hohe als umgekehrt), geht sonst z.B. die Textverständlichkeit der Gesangsstimmen eher im Orchester unter.

    Das Gleiche gilt sinngemäß für die Wahrnehmbarkeit feinerer Details und den Klangfarbenreichtum höher spielender Instrumente beim gleichzeitigen Einsatz tieferer Instrumente (von Orchester, Bigband, ...) ganz unabhängig vom Genre.

    LS-/Raum Systeme, bei denen ein in Relation zu hoher Raumanteil (durch zu hohe Nachhallzeit und/oder zu geringe Richtwirkung der LS ...) vom Tiefton bis oft in den unteren Mittelton dann versucht wird, durch Hochtonanhebungen im Direktschall wieder auszugleichen (**), machen das Hören wenn nicht schon sofort dann nach etwas längerer Zeit zur Qual.


    Direktschallfrequenzgang und "Raumkurve"

    Deshalb existiert die gleichzeitige Forderung nach ausgewogenem Direktschall-Frequenzgang (flach) und einer meist "passend" zum Hochton moderat fallenen "Raumkurve" nicht zufällig nebeneinander. Es handelt sich hier um vielfach anerkannte und berechtigte Anforderungen aus der Praxis, es sind also nicht "individuelle Vorlieben" einzelner "HiFi Spinner" ... ;)

    Mit einer einseitig "hochtonfressenden" Bedämpfung des Raums - d.h. in Relation zu wenig Bedämpfung bei tiefen Frequenzen - gibt es daher kein "HiFi", vor allem dann nicht, wenn gleichzeitig LS mit stark frequenzabhängig ansteigendem Bündelungsmaß (zu wenig Richtwirkung bei tiefen Frequenzen) in einem solchen Raum eingesetzt werden.

    Vereinfacht: Der Verlauf des Bündelungsmaßes der LS über der Freqenz muss zur wiederum frequenzabhängigen Absorption durch den Raum passen. Anders kann es nicht gehen ...

    Ein flacher (oft wird "linear" dazu gesagt ...) Frequenzgang der LS im Direktschall ist dabei jedoch "nicht verhandelbar" (oder wenigstens kaum ...).


    Das Thema wurde u.a. hier schon einmal aufgegriffen:



    _____________

    (*) und je nach Absorbertyp auch frequenzabhängiger

    (**) in der Hoffnung, auf diese Art z.B. "Detail", "Textverständlichkeit" oder natürliche Präsenz und Brillanz (wieder) herzustellen
    Zuletzt geändert von dipol-audio; 11.04.2016, 16:44.
    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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      #92
      AW: Geschlossenes Gehäuse

      Zitat von longueval Beitrag anzeigen
      es gibt keine bedämpfung, die nicht frequenzselektiv ist,
      Abgesehen von der unteren Grenzfrequenz bei einem porösen Absorber (durch Dicke, Wandabstand) gibt es durch den konkreten Aufbau des Absorbers und die Diffusität des Schallfeldes im jeweils gegebenen Raum erhebliche Unterschiede, was die Ausgewogenheit der Absorption über der Frequenz betrifft.
      Zuletzt geändert von dipol-audio; 11.04.2016, 16:19.
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

      Kommentar


        #93
        AW: Geschlossenes Gehäuse

        Danke für die immer wieder aufschlussreichen Erklärungen, zum Thema frequenzabhängige Bündelung habe ich aber noch einige Fragen:

        Es macht doch keinen Unterschied ob ein linearer Tieftonfrequenzgang von einem Quelle/Senke System (wie bei David) oder einem LS mit starker Bündelung bis in den Tieftonbereich erzeugt wird, oder?
        Wo sind dann die Vorteile von dem angesprochenen LS mit 4.7 dB Bündlungsmaß wenn auch anders ein lineares Übertragungsverhalten realisiert werden kann?

        Gruß Markus

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          #94
          AW: Geschlossenes Gehäuse

          Hallo, das größte "Übel" sehe ich noch am ehesten zwischen Direktschall/frühe Reflexionen, also im Grunde brauche ich linearen Direktschall mit möglichst wenig Beeinflussung einer frühen Reflexion am Hörplatz.

          Hier wird sich denke ich am meisten tun was "klangrelevant" ist, das stelle ich noch vor einer linearen Dämpfung im Raum.

          Ohne entsprechender Richtwirkung des Systems oder Behandlung im Bereich der Abstrahlcharakteristik wird es in akustisch kleinen Räumen kaum möglich sein dies zu realisieren.

          Nachhallzeit, ist doch zwischen 0,2-0,4 Sek.(Studionorm) fast alles erlaubt, aber wie gesagt obiger Punkt ist aus meiner Sicht der wichtigste.

          Gruß, Felix

          Kommentar


            #95
            AW: Geschlossenes Gehäuse

            Zitat von bauersound Beitrag anzeigen
            ...
            Es macht doch keinen Unterschied ob ein linearer Tieftonfrequenzgang von einem Quelle/Senke System (wie bei David) oder einem LS mit starker Bündelung bis in den Tieftonbereich erzeugt wird, oder?
            ...

            Hallo Markus,

            bei einem Quelle/Senke Tiefton System nach "DBA" Muster(*) kann man die "Senke" ähnlich wie einen ("akustisch aktiven") Absorber sehen.

            Ehrlicherweise funktioniert so ein System nur mit Bündelung:
            Denn die Schallausbreitung muss auf eine einzige Raumdimension - meist die längste Achse des Raums - reduziert werden.

            Ein "DBA" erreicht das, indem ein hinreichend dicht besetztes Gitter (Abstand < 1/2 Wellenlänge) an Front- und Rückwand des Raums aufgebaut wird, was dann bei Monopol-Subwoofer-Systemen bereits in kleinen Räumen zu 4 oder mehr Schallquellen jeweils an Front- und Rückwand führt.

            Verwendet man weniger (monopolare) Quellen (**), dann ist die Funktion bereits zu den mittleren Bassfrequenzen hin eingeschränkt (Eigenmoden können wieder auftreten), aber oft ist es immer noch "interessant".

            Ich baue übrigens auch Quelle/Senke Systeme mit 2 oder mehr Dipol-Subwoofern im Raum auf:

            Dabei benötige ich viel weniger Einzelschallquellen als beim "DBA", denn hier bringen die Schallquellen selbst schon Richtwirkung mit und "das Gitter" kann schadlos noch wesentlich spärlicher besetzt werden für eine gewünschte obere Grenzfrequenz des "Quelle/Senke" Systems.

            Außerdem muss (darf ...) auch die "Senke" als Dipol dann nicht mehr direkt vor einer Wand stehen, d.h. die Senke kann wie ein "Schnelleabsorber" mitten im Raum stehen und es können z.B. auch L-förmige Räume mit so einem Quelle/Senke System ausgerüstet werden. Das macht jedoch naturgemäß nur bei etwas größeren/längeren Räumen Sinn.

            Quelle/Senke heißt im Idealfall allgemein: Bezüglich jeder relvanten Eigenmode, halten sich eingebrachte Energie und abgeführte Energie im Raum die Waage. D.h. die Mode wird de facto nicht mehr angeregt. "Quelle/Senke" ist bevorzugt im modalen Bereich unterhalb der Schröderfrequenz eines Raums anzuwenden.

            Richtwirkung - einer Einzelschallquelle - allein heißt nur:
            Eigenmoden werden selektiver nach Richtung angeregt und es entsteht weniger Raumanteil auch oberhalb des modalen Bereiches. Es besteht jedoch allein durch eine gerichtete Schallquelle üblicherweise noch keine "Senke" Funktion ...

            Ein Bündelungsmaß >0dB ist jedoch auch oberhalb der Schröderfrequenz zur Verminderung des Raumanteils universell einsetzbar.


            Zitat von bauersound Beitrag anzeigen
            ...
            Wo sind dann die Vorteile von dem angesprochenen LS mit 4.7 dB Bündlungsmaß wenn auch anders ein lineares Übertragungsverhalten realisiert werden kann?
            ...
            Gruß Markus

            Das hängt mit den praktisch realisierbaren oberen Grenzfrequenzen von Quelle/Senke Systemen zusammen:

            Das "perfekte" Ausbalancieren von eingebrachter zu abgeführter Energie findet eine Grenze bei einer Frequenz, die vom Gitterabstand der Quellen (hier: Methode "DBA") abhängt.

            Quelle/Senke wird spätestens ab dem oberen Bassbereich unpraktikabel, es ist eine Technik bevorzugt für den modalen Bereich eines Raums.


            Die Übertragung oberhalb des Subwoofers kann dann z.B. mit Kardioiden erfolgen:

            Ich kombiniere in einem aktuellen Projekt ein Dipol Subwoofer-System mit Stereo Haupt-LS, die (Super-) Kardioide sind (***).

            ___________________


            (*) Der "Multisubwoofer" Ansatz nach Geddes ist auch ein "Quelle/Senke" System, jedoch sind hier die Rollen der (3 oder mehr) Subwoofer "unscharf" verteilt, d.h. es gibt auch keine Reduktion der Schallausbreitung auf eine einzige Raumachse. Hier wird versucht, das Kriterium, jeder Mode etwa soviel Energie wieder zu entziehen, wie sie durch Anregung erhält, mit einem räumlich verteilten statistischen Ansatz zu erfüllen.

            Dieser funktioniert nach meinem Verständnis besser, wenn der Raum bereits eine gewisse Absorption im Tiefton hat ...
            Daher ist der Erfolg z.B. in einem amerikanischen Vorstadt Haus in Holzbauweise m.E. eher gegeben, als in einem gemauerten Raum.


            (**) Ich nenne das dann gern "Schummel-DBA" ohne negative Konnotation meinerseits

            (***) und die für tiefe Frequenzen zusätzlich eine "frequenzadaptive Zeilenwirkung" haben, dadurch Bündelungsmaße auch oberhalb 4.7dB bereits im Tiefton >60 .. 80Hz erreichen.
            Zuletzt geändert von dipol-audio; 11.04.2016, 19:14.
            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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              #96
              AW: Geschlossenes Gehäuse

              Selbst ein gut bedämpfter Raum ist ja meilenweit von einem RAR entfernt.
              Eben!
              Und wenn ich schreibe, dass man nicht überbedämpfen kann - bzw. dass jede (weitere) Absorbtion von Vorteil ist, dann gehe ich nur von der sonst üblichen Raumakustik aus.
              Desweiteren ist es ja mit üblichen Mitteln sowieso nicht möglich punktuell zu bedämpfen, immer wird ein relativ breites Frequenzspektrum erfasst.

              Peter schrieb:
              schade, dass du nicht einsehen kannst / willst, dass musizieren in einem Raum und korrekte (!!!) Stereowiedergabe völlig unterschiedliche Baustellen sind.
              Mir sind die Unterschiede sehr wohl bekannt. Die "Krücke" dabei ist die Wiedergabe gleicher Frequenzen aus zwei Schallquellen. Dadurch ergeben sich immer Kammfiltereffekte, die aber gar nicht so sehr hörbar werden im Vergleich zu dem Vorteil des Richtungshörens. Der Mensch hat nunmal zwei Ohren, mit allen Vor- und Nachteilen die sich daraus ergeben.
              Die Kammfiltereffekte entstehen aber auch beim Hören mit nur einem Ohr und zwei Schallquellen, sie gehören mit zu unseren Höreindrücken, unsere Gehirne sind dafür konditioniert.

              Die Kammfiltereffekte werden aus meiner Sicht viel zu gerne als Schreckgespenster hervorgeholt, so wie Phasen- Zeitfehler und nicht ganz korrekte Sprungantworten.
              Stellt man derartige Fehler mit dementsprechend hoch auflösenden Diagrammen dar (die einfachste Art, Leute hinters Licht zu führen, sogar "Kabelklang" wird dann offensichtlich), kann man damit vielleicht so manchen Herzinfarkt so manches HiFi-Enthusiasten hervorrufen, aber in der Praxis (wieder mal) ist das etwas, das kaum ins Gewicht fällt, führt man sich die wichtigen Dinge vor Augen, die wirklich klangentscheidend sind (!!!).

              Schon der Herr Klipsch hat nach der Konstruktion seiner stark richtenden Klipschörner festgestellt, dass es speziell bei Phantommitte lästige Verfärbungen gab durch Kammfiltereffekte, die durch unterschiedlichen Laufzeiten der einzelnen Lautsprecher zu einem Ohr hervorgerufen wurden.
              Ich halte von dieser Aussage von Hr. Klipsch gar nichts! Tut leid.
              ----------------------------------

              Was mich auch immer wundert, das ist dass nie auf die Abhörlautstärke eingegangen wird, so, als würden alle immer nur in "Säusellautstärke" hören, wo Reflexionen noch nicht zur "klanglichen Katastrophe" führen.
              Nicht umsonst habe ich geschrieben, dass wenn wir beim Proben leiser spielen, es zumindest halbwegs erträglich wird.

              Die (geforderte) Abhörlautstärke beeinflusst so ziemlich alles, bis hin zur notwendigen Budgetgröße bei der Investition in eine Audio-Wiedergabeanlage.

              Wie "krank" die ganze HiFi-Szene ist, das merkt man alleine schon daran, dass bei keinem Beratungsgespräch je danach gefragt- bzw. darauf eingegangen wird. Bei HiFi-Messen auch nicht. Im Profibereich ist das eine der ersten Fragen überhaupt.
              Gruß
              David


              WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
              Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
              Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
              Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
              Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
              Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
              Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                #97
                AW: Geschlossenes Gehäuse

                Zitat von DAVID Beitrag anzeigen
                Eben!
                Und wenn ich schreibe, dass man nicht überbedämpfen kann - bzw. dass jede (weitere) Absorbtion von Vorteil ist, dann gehe ich nur von der sonst üblichen Raumakustik aus.
                Das stimmt doch nicht.
                Du hast hier zum wiederholten Male deine Kritik an der "Hifi-Bibel" angebracht.

                Das was dort "gefordert" ist, hat mit üblichen Raumakustik (wenn damit ein durchschnittliches Wohnzimmer gemeint) ist nichts zu tun.

                Für mich macht es dein Eindruck dass du weder weißt was in der "Hifi-Bibel" steht und auch in der Praxis dir nie einen Raum/Anlage nach dieser angehört hast.

                mfg
                Zuletzt geändert von schauki; 11.04.2016, 20:55.

                Kommentar


                  #98
                  AW: Geschlossenes Gehäuse

                  @Oliver:
                  Danke! Was man in einem Threat über geschlossene Gehäuse alles lernen kann, einfach klasse.

                  @ David:
                  Ich finde einfach dass die meiste Musik nicht dafür ausgelegt ist richtig laut (ich meine wirklich brachial laut) gehört zu werden. Es gibt einige Produktionen aus dem Funk und Jazz Bereich welche geeignet sind und die allermeisten aus dem Reich der elektronischen Musik.

                  Eigentlich ist es ja auch logisch: welcher Engineer hört beim Mastern solch brachiale Pegel?

                  Gruß Markus

                  Kommentar


                    #99
                    AW: Geschlossenes Gehäuse

                    Zitat von bauersound Beitrag anzeigen
                    @Oliver:
                    Danke! Was man in einem Threat über geschlossene Gehäuse alles lernen kann, einfach klasse.

                    ...

                    Naja, ganz so eng wird "Themendrift" ja hier meist nicht gesehen, solange die "Abschweifungen" für andere noch von Interesse sind ... ;)
                    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                      AW: Geschlossenes Gehäuse

                      Hallo David,
                      Zitat von DAVID Beitrag anzeigen
                      Mir sind die Unterschiede sehr wohl bekannt. Die "Krücke" dabei ist die Wiedergabe gleicher Frequenzen aus zwei Schallquellen. Dadurch ergeben sich immer Kammfiltereffekte, die aber gar nicht so sehr hörbar werden im Vergleich zu dem Vorteil des Richtungshörens.
                      Nochmals: Die werden nur dann störend hörbar, wann nicht genügend indirekter Schall durch erste Reflexionen und durch Diffusschall vorhanden ist.

                      Der Mensch hat nunmal zwei Ohren, mit allen Vor- und Nachteilen die sich daraus ergeben.
                      Die Kammfiltereffekte entstehen aber auch beim Hören mit nur einem Ohr und zwei Schallquellen, sie gehören mit zu unseren Höreindrücken, unsere Gehirne sind dafür konditioniert.
                      Die Ohren sind auf natürliche reale Schallquellen konditioniert, nicht auf die künstliche Erzeugung einer Mittenortung durch zwei Schallquellen. Nur dann tritt das Problem ja auf.

                      Die Kammfiltereffekte werden aus meiner Sicht viel zu gerne als Schreckgespenster hervorgeholt, so wie Phasen- Zeitfehler und nicht ganz korrekte Sprungantworten.
                      Stellt man derartige Fehler mit dementsprechend hoch auflösenden Diagrammen dar (die einfachste Art, Leute hinters Licht zu führen, sogar "Kabelklang" wird dann offensichtlich), kann man damit vielleicht so manchen Herzinfarkt so manches HiFi-Enthusiasten hervorrufen, aber in der Praxis (wieder mal) ist das etwas, das kaum ins Gewicht fällt, führt man sich die wichtigen Dinge vor Augen, die wirklich klangentscheidend sind (!!!).
                      Nun vergaloppierst du dich aber, obiger Effekt ist nachweislich hör- und reproduzierbar, den mit Voodoothemen in einen Topf zu werfen ist nicht in Ordnung.

                      Ich halte von dieser Aussage von Hr. Klipsch gar nichts! Tut leid.
                      Mit welcher Begründung ?
                      Zu dem Thema gibt es auch ein ausführliches Kapitel in einem Standardwerk, nämlich in "Lautsprecher, Dichtung und Wahrheit" von Schwamkrug.
                      Kann man übrigens hier mittlerweile frei herunterladen:

                      unter Tips + Downloads
                      würde nicht schaden, da mal ein wenig nachzulesen...

                      Was mich auch immer wundert, das ist dass nie auf die Abhörlautstärke eingegangen wird, so, als würden alle immer nur in "Säusellautstärke" hören, wo Reflexionen noch nicht zur "klanglichen Katastrophe" führen.
                      Also, ich habe schon einige Installationen gehört incl. meiner eigenen, wo bei gescheiter Aufstellung und guter Anpassung an den Raum incl. sinnvoller Wahl der Aufstellung und des Hörplatzes Lautstärken ohne die von dir immer wieder angeführten Artefakte möglich waren, bei denen eher die Ohren mit beginnendem Klirr "dichtmachten".
                      Kann es sein, dass du noch keine gute Stereoinstallation gehört hast ?

                      Nicht umsonst habe ich geschrieben, dass wenn wir beim Proben leiser spielen, es zumindest halbwegs erträglich wird.
                      nochmals: Musizieren in einem Raum und Stereowiedergabe sind zwei paar Stiefel, da vergleichst du Äppel mit Birnen.

                      Die (geforderte) Abhörlautstärke beeinflusst so ziemlich alles, bis hin zur notwendigen Budgetgröße bei der Investition in eine Audio-Wiedergabeanlage.
                      Ich lege meine in Bau befindliche "Männerbox" für einen unverzerrten Maximalpegel von 110 dB (auch im Bass) aus und erwarte keine von dir beschriebenen Effekte, da ich mit Rücksicht auf mein Hörvermögen nicht vorhabe mir auf Dauer schädliche Pegel zuzumuten.
                      Das sind eingebaute Pegelreserven für Dynamikspitzen, Bei ohrverträglicher Abhörlautstärke erwarte ich Klirrarmut, da das System dann quasi im "Leerlauf" arbeitet.

                      Wie "krank" die ganze HiFi-Szene ist, das merkt man alleine schon daran, dass bei keinem Beratungsgespräch je danach gefragt- bzw. darauf eingegangen wird. Bei HiFi-Messen auch nicht.
                      Das finde ich allerdings auch nicht gut, denn bei der Empfehlung eines passenden Lautsprechers sollte schon eine Rolle spielen, um welche Raumgröße es geht, um welche bevorzugte Musikrichtung und um welche Lautstärkeanforderungen.


                      Im Profibereich ist das eine der ersten Fragen überhaupt.
                      Sicher, aber da sind wir wieder beim oben genannten Obst.

                      Gruß
                      Peter Krips

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                        AW: Geschlossenes Gehäuse

                        Du hast hier zum wiederholten Male deine Kritik an der "Hifi-Bibel" angebracht.

                        Das was dort "gefordert" ist, hat mit üblichen Raumakustik (wenn damit ein durchschnittliches Wohnzimmer gemeint) ist nichts zu tun.
                        Ja das ist absolut richtig, und je nach Auslegung kann auch problemlos laut gehört werden, da wird nichts "plärren".

                        Für mich macht es dein Eindruck dass du weder weißt was in der "Hifi-Bibel" steht und auch in der Praxis dir nie einen Raum/Anlage nach dieser angehört hast.
                        Wird wohl so sein, seine eigene private Hifi-Bibel ist dann relativ einfach in einem Satz zusammengefasst: "Hohe unverzerrte Pegel schalltoten Raum" :F:

                        Gruß, Felix

                        Kommentar


                          AW: Geschlossenes Gehäuse

                          Ok mittlerweile sind wir komplett entgleist aber das macht nichts.
                          Eine offene Diskussion ist doch was schönes. Jeder lernt dabei was,
                          wenn er denn bereit ist auch andere Meinungen sich zumindest mal näher anzusehen.

                          Eins steht aber sicher fest, jeder hört anders und jeder nimmt anders wahr und empfindet auch anders.
                          Von daher gibt es beim Thema HiFi keine Objektivität, egal wie lange man auch streitet.
                          Jeder hat wohl auf seine Art und Weise für sich selbst recht.
                          Das zu wissen macht das Leben schon viel leichter.
                          Das gilt allerdings für alle Lebenslagen! Wenn man das erstmal verstanden hat,
                          das es kein "Richtig" und kein "Falsch" gibt, lebt es sich viel entspannter :E


                          Ich bin der Meinung, wenn ich einem "Experten" sage, das ich einen LS umgebaut habe.
                          Also nicht lt. Plan,aber in Wirklichkeit entspricht alles den Originalmaßen, wird er trotzdem einen Fehler hören,
                          alleine nur durch meinen Hinweis darauf, das etwas nicht ganz so ist wie es sein soll.
                          Er wird sich dann so auf einen "Fehler" konzentrieren bis er dann tatsächlich einen (vermeintlich) hört.

                          Zu solchen Themen gibt es unzählige Testreihen, die von Universitäten durchgeführt wurden, über jahrzehnte hinweg.
                          Diese Ergebnisse sagen unglaublich viel über menschliches Verhalten aus.
                          "Legitimation durch Konformität", "Shifting Baselines" usw.
                          Sehr spannendes Thema,aber das sprengt den Rahmen hier.
                          Wäre aber für viele Zeitgenossen sehr hilfreich, um sich zumindest mal selbst etwas zu verstehen.

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                            AW: Geschlossenes Gehäuse

                            Zitat von Ellesound Beitrag anzeigen
                            ...
                            Wird wohl so sein, seine eigene private Hifi-Bibel ist dann relativ einfach in einem Satz zusammengefasst: "Hohe unverzerrte Pegel schalltoten Raum" :F:
                            Oder "Line und alles wird gut"

                            Wie gesagt man kann ja (s)eine Meinung haben und testen wie man will.
                            Aber wenn man anderen vorhält sie würden nicht ordentlich testen, würden träumen und sich täuschen lassen, dann muss man sich diesen Vorwurf auch selbst gefallen lassen.

                            Ich für meinen Teil weiß dass ich niemals in der Qualität testen kann/will wie es in der "Hifi-Bibel" gemacht wird. Daher stehen deren Ergebnisse auch immer in ihrer Wertigkeit über denen von meinen (weniger guten) Tests.

                            Ein verblindeter Vergleich steht in der Wertigkeit auch über einem unverblindeten unsw.

                            mfg

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                              AW: Geschlossenes Gehäuse

                              Eins steht aber sicher fest, jeder hört anders und jeder nimmt anders wahr und empfindet auch anders.
                              Das ist durchaus möglich, und auch wahrscheinlich.

                              Von daher gibt es beim Thema HiFi keine Objektivität, egal wie lange man auch streitet.
                              Was die technische Seite betrifft gibt es ganz klare Vorgaben.

                              Die andere Seite ist natürlich die subjektive, durch diese entstehen vermutlich Großteils diese Unstimmigkeiten.

                              Das muss man auch trennen können/lernen, betrifft jeden von uns.

                              Gruß, Felix

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                                AW: Geschlossenes Gehäuse

                                Oder "Line und alles wird gut"
                                Ist ja grundsätzlich keine schlechte Sache, das DBA "richtet" eben auch, Line+DBA sehe ich als gute Kombi, da passt schon einiges zusammen.

                                Gruß, Felix

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