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    Klassiker

    Deniece Williams


    Quelle: amazon.com



    Die ehemalige Backgroundsängerin (1970ern) von Stevie Wonder gibt sich nach neun Jahren Abstinenz mit ihrem Album "Love, Niecy Style" (2007) mal wieder die Ehre. Bemerkenswert ist bei dieser Aufnahme, dass sie ein Stelldichein von Pop-Klassiker/Standards auf dem Silbertablet präsentiert.

    Die um Stevie Wonder ein Jahr jüngere 57-jährige Deniece Williams greift gleich in doppelter Hinsicht auf ihren ehemaligen Chef zurück: Einerseits gewann sie Mr. Harmonica zum Gastauftritt im Stück "Thats How Heartaches Are Made", und andererseits spielt sie den von ihm komponierten wunderbaren Song "If You Really Love Me" (übrigens mitkomponiert von seiner damaligen Ehefrau Syreeta Wright) in nahezu unveränderter Form neu ein.

    Donny Hathaway`s leidenschaftlichen Song "Someday We`all Be Free" empfinde ich bei Bobby Womack intensiver als hier. Noch pathetischer dann diejenige Version von Wilton Felder (Frontman von "The Crusaders"). Womack ist Gastsänger bei Felder (Studioversion) und dieser Gast-Saxer bei Womack (nur Live). Mit einer Soloeinlage von Gregg Adams mit einer Muted-Trumpet kann sich Deniece Williams in ihrer Version gegenüber den gerade Erwähnten dennoch behaupten.

    Ein weiteres Highlight auf der CD ist das von Maurice White (Mastermind hinter Earth, Wind&Fire) und Scip Scarborough komponierte "Love`es Holiday". Hier mit Phillip Baley als weiterer prominenten Gast bleibt dem Song den bereits damals auf der Erstveröffentlichung verliehenen Charakter durch ein jazzy "bababaa-baaaa" erfreulicherweise erhalten.

    Desweiteren überrascht Deniece Williams mit einem George Benson-Song, den dieser mit seinem Album "In Your Eyes" aufgenommen hat. Damals produziert von Arif Mardin, dem dem Label Atlantic zugehörenden Former Staff Man mit übervielen Referenzen (Aretha Franklin, Wilson Pickett, King Curtis, Bee Gees, Stones, AWB oder Chaka Khan). Geschrieben hat "Lady, Love Me (One More Time)" aber David Paich, seineszeichen Tastenmensch bei Toto, welche als hochgehandelte Studioband eingesetzt galt, so auch auf Bensons Album nebst Anderen (Toto ist übrigens abgeleitet von "Toteaux", so hieß/heisst ja der Hund von Dorothy, welche im Musicalfilm "The Wiz" von Diana Ross gespielt wurde. Weitere Darsteller waren Michael Jackson, Lena Horn und Richard Pryor. Die Filmusik gestaltete Quincy Jones). Hier auf ihrem neuen Album erhält die Sängerin überzeugende Unterstützung von Tastengott George Duke.

    Dann findet sich noch eine Version der Schnulze "Cherish", im Original von Kool And The Gang, und die des ihr gleichaltrigen ex-Backgroundsängerkollege Luther Vandross` "Never To Much", dieser hat übrigens mit einer frühen Komposition (Everybody Rejoyce) zum Musical "The Wiz" beigetragen und beherbergte in seiner Band anfangs der Achtzigerjahre neben Yogie Thornton oder Cannonball Adderly Jr. noch Marcus Miller, welcher wiederum nicht unmassgeblich beteiligt war an der Überwindung Miles Davis` grossen Schaffenspause zwischen 1975 und 1981, welche damit gleichzeitig seine letzten Phase einläutete. Ebenfalls erwähnenswert ist der Einfluss von Luther Vandross bzw. seine Band auch auf andere Grössen wie Aretha Franklin, Roberta Flack oder Grover Washington Jr..

    Schliesslich ist einer ihrer eigenen (selbstkomponierten) Songs, "Cause You Love Me, Baby" (damals von Maurice White produziert) hier auch nicht deplaziert, denn bereits vor exakt 30 Jahren bot sie schon mal zum Stelldichein der Klassiker auf - damals als Duett-LP mit Johnny Mathis - auf welcher man einen Song aus ihrem eigenen Repertoire ("That`s What Friend Are For", ebenfalls von White produziert) auf diese Weise zwischen die Klassiker schon damals auf elegante Art (und auch berechtigt) "eingereiht" sehen durfte.



    Gruss Urs
    Zuletzt geändert von Gast; 06.08.2008, 16:42.

    #2
    Das hört sich schon einmal alles sehr interessant an!

    Werde am Ball bleiben.

    Gruß
    David
    Gruß
    David


    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
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      #3
      George Benson - Big Boss Band featuring the Count Basie Orchestra


      Quelle: Amazon.com



      Selbst Louis Armstrong oder Dizzy Gillespie konnten ihre mit Schalk besetzten Augen nicht besser rollen, wie es George Benson gelingt. Fans kennen diese Momente so, wie als er einmal auf der Bühne während des Singens von einer "hingerissenen" Verehrerin im Takt des Rhythmus von hinten überrascht "angegrabscht" wurde. Grooosse hellleuchtende Augen mit weit hinaufgezogenen Augenbrauen überstrahlten sein Gesicht, möglicherweise ausdrückend das sich höchst angenehm fühlende prickeln ab der kuschelnden Irländerin im wohl gleichzeitigen Wissen um das leibliche Anwesendsein seiner konzertmitverfolgenden verehrten Frau Gattin.

      George Benson ist ein ganz Grosser im Biz. Sein unbeschwertes, versatiles "zuhause sein" sowohl in Pop- als auch in traditionellen Jazzgefilden beeindruckt das Publikum nachhaltig. Hinzu kommt das erstaunliche Beherrschen seiner Gitarre (also eigentlich ist es ja nebst dem Beherrschen zusätzlich das Transformieren von Spielfehlern hin zu einer Lyrik in einer excellenten Ästhetikformel, genannt Virtuosität), und seine klare, bewegende Stimme, welche dem Phänomen "George Benson" ihre Aussergewöhnlichkeit verleiht.

      Zum Album: Im Booklet schreibt George Benson, dass sein Versprechen, welches er 1983 gegenüber Count Basie abgegeben habe, er mit diesem Album hiermit eingelöst hat. 1984 arbeiteten sie gemeinsam an einem Song, welcher auf dem Album "20/20" erschien mit dem Namen "Beyound The Sea", und wohl eine erste Teileinlösung des genannten Versprechens darstellt. "Beyound The Sea" schaffte es sogar in die Hit-Charts. Der Song ist eine abermalige Neueinspielung des vom Franzosen Charles Trenet 1945 komponierten Originals mit dem Namen "La Mer". Es stellt darin die Sehnsucht der französischen Mädchen nach den nicht wieder zu ihnen zurückkehrenden Soldaten dar, die nach Kriegsende zurück in ihr Heimatland und zu "Ihren" Familien fuhren. "20/20" ist ein Popalbum mit einem Swingstück, dieses Album ein Swingendes mit einem Popstück.

      Eindringlich interpretiert er auch Jackie Wilson`s "Baby, Work Out" in einer eigenwilligen, aber guten und groovigen Version, welches in der zweiten Hälfte in einen zehrenden Swing überwechselt, um sich so wieder dem Original zuzuwenden. Mit von der Partie sind am Keyboard-Bass Richard Tee (Ex-Member von Stuff. Stuff war eine der gefragtesten Studiobands in den 1970/80ern und neben Star-Drummer Steve Gadd fanden sich darin so illustre Namen wie Eric Gale, Gordon Edward und Cornell Dupree, welcher schon beim legendären Donny Hathaway Album "Live" mitgewirkt hat), dann die Blechbläser Randy Brecker, Lew Soloff, Jon Faddis und Percussionist (und Songwriter für Grover Washington jr. oder Roberta Flack) Ralph McDonald. Das Original von 1963 gefällt mir dennoch besser, da dieses für mein Gusto "noch mehr unter die Haut" geht. Huahhh.

      "How Do You Keep The Music Playing" im Duett mit der klaren Stimme von Carmen Bradford zusammen mit Ron Carter am Bass und dem Count Basie Orchestra ist eine der innigsten Versionen, welche ich je gehört hab. Selbst Diejenige der "Übergötter" Frank Sinatra/Quincy Jones vermittelt nicht annähernd dieses herzzerreissende Gefühl, wie sie hier dargeboten wird.
      Übrigens waren an obigem Sinatra-Projekt viele der hier schon erwähnten Musiker beteiligt, inklusive Frank Foster III (Saxophon, langjähriges Mitglied im Count Basie Orchester) und Benson selbst auch.

      "Portrait Of Jenny" stammt von 1954 und schrieb Clifford Browns Trompeter Gordon Budge. Für Nat King Cole brauchte es dazu dann einen Text, welcher der 1963 verstorbenen J. Russel Robinson für ihn ergänzend der Komposition dazutextete. So wurde daraus einen Song, an den George Benson nahtlos anknüpft, und mit dem genialen Arrangeur Robert Farnon und seinem eigenen Orchester zu einer wunderbaren, einfühlsamen Ballade in allergrösster Fettkübel-Manier verhilft.

      Acht von den insgesamt zehn Tracks sind aber mit Basies Orchester eingespielt, so auch der Oberklassiker "On Green Dolphin Street", die Ballade "If Only Have Eyes For You" und "Walking My Baby Back Home". Im schwermütigen "Skylark" beweist er abermals sein Singkönnen und in "Basies Bag" spürt man die großartig umgesetzte Widmung an einen der grössten Musiker in der Jazzgeschichte. Von George Benson selbst komponiert, fliegen hier die Fetzen in einem absolut mitreissendem Arrangement, schöpfend aus Spannung, Timing und Deutlichkeit. Eine ausgewachsene Anlage mit erbringendem Spassfaktor ist hier sehr willkommen. Ich höre dieses nur kurze Stück immer laut !

      Ein im wahrsten Sinn des Wortes bewegendes Album, dass dank Frank Foster III die Genialität von Count Basie nicht vermissen lässt. Big-Band-Musik in Vollendung trifft hier jeder an, der von solcher Musik begeistert ist. In der Symbiose mit dem Ausnahmetalent George Benson überlässt diese Aufnahme der Musikwelt ein Album (rec.1989), welches sich nicht scheuen muss vor dann später zum Trend mutierten Swing-Alben.


      Gruss Urs
      Zuletzt geändert von Gast; 07.08.2008, 16:46.

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        #4
        nach einigen Tagen ohne, hab' ich mal wieder eine LP aufgelegt.

        Timi Yuro - Soul




        Hier gibts 3 Tracks aus dem Album auf Youtube


        .


        ---> Hier <--- drei italienische Cover der bekannten Timi Yuro Songs auch von ihr selbst gesungen. So wie die sich anhören sind sie auch aus den frühen 60ern.

        Von Deniece Williams ist mir ein Album beim Kauf einer Schallplattentellermatte geschenkt worden. Die Timi Yuro gefällt mir aber sehr viel besser, aber die ist auch frühe 60er und Deniece Album 'as good as it gets' aus 1988, das ist ein ganz anderer Soul.
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