Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Klassik für Einsteiger - Versuch einer Liste

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    Hallo,

    also nochmal vielen Dank - ich habe mir die CD eben bestellt. Der Link hat mich wirklich berührt. Wirklich ganz tolles Stück, sehr emotional.

    Danke !!

    Kommentar


      #62
      Und was ist mit neuen Aufnahmen mit jungen Interpreten?

      Oder waren nur die Alten gut, und die Jungen schaffen es nimmer?
      ;-)
      Grüße
      :S

      Babak

      ------------------------------
      "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

      Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


      Marcus Aurelius

      Kommentar


        #63
        Hallo Babak,

        Zitat von Babak Beitrag anzeigen
        Und was ist mit neuen Aufnahmen mit jungen Interpreten?

        Oder waren nur die Alten gut, und die Jungen schaffen es nimmer?
        ;-)
        Na dann schlag doch mal etwas vor ?

        Ich kenne in der Tat keine neuere Aufnahme, die es mit den bisher genannten aufnehmen könnte. Vielleicht am ehesten noch die von Evgeny Kissin, aber die ist auch schon fast 15 Jahre alt.


        amazon

        Die Aufnahme von Buchbinder ist übrigens relativ neu (live eingespielt 2010/2011). Aber ihn kann man nun wirklich nicht mehr als "jungen Interpreten" bezeichnen.

        Anscheinend trauen sich die jüngeren Pianisten nicht an ein solches "Schlachtross", von dem es schon soviele gute Aufnahmen gibt. Ein bekanntes Phänomen.

        Viele Grüße, Bernd

        Kommentar


          #64
          Zitat von Babak Beitrag anzeigen
          Und was ist mit neuen Aufnahmen mit jungen Interpreten?

          Oder waren nur die Alten gut, und die Jungen schaffen es nimmer?
          ;-)
          Mit den Klassikern wie Beethoven oder Mozart sich zu profilieren, ist eben schwer für junge Musiker. Die spielen meist lieber virtuoses romantisches Programm.

          Zwei Beispiele. Olga Kern mit den Chopin-Sonaten Nr. 2 und 3. Wirklich ganz ausgezeichnet, sie gehört zu meinen Referenzaufnahmen:

          Die CD Frederic Chopin: Klaviersonaten Nr.2 & 3 jetzt probehören und für 13,99 Euro kaufen. Mehr von Frederic Chopin gibt es im Shop.


          Ebenso die Debut-Platte von Rafal Blechacz. Damit gleich Interpretationsgeschichte zu schreiben, ist schon überragend:

          Die CD Frederic Chopin: Preludes Nr.1-26 jetzt probehören und portofrei für 19,99 Euro kaufen. Mehr von Frederic Chopin gibt es im Shop.


          Beste Grüße
          Holger

          Kommentar


            #65
            Liegt vielleicht auch daran, dass an den alten zu erst eingespielten Aufnahmen festgemacht wird, wie es sein sollte.

            Keiner ist interessiert an möglichst guten Kopien von Gilels, Pollini, Brendel, Michelangeli & Co.

            Bei Ensembles und Orchestern geht es ja schon etwas.
            Europa Galante, Il Giardino Armonico, das Kodaly Quartett etc zeigen ja, dass man auch anders interptetieren kann und es gut wird.

            Solisten haben es da anscheinend schwerer ...

            LG
            Babak
            Grüße
            :S

            Babak

            ------------------------------
            "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

            Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


            Marcus Aurelius

            Kommentar


              #66
              Zitat von Babak Beitrag anzeigen
              ...

              Keiner ist interessiert an möglichst guten Kopien von Gilels, Pollini, Brendel, Michelangeli & Co.
              Es geht ja nicht um "Kopien", sondern um neue Sichtweisen und Interpretationen. Da würden gerade auch die Beethoven-Sonaten einiges an Spielraum bieten, wenn man sich mal die "alten" Aufnahmen ansieht ... ähhh anhört.

              Ich habe eher den Eindruck - so ähnlich wie Holger es schon sagte - derzeit ist Beethoven eher "nicht angesagt" unter den jungen Pianisten. Liegt vielleicht aber auch an der Vermarktung durch die Major-Labels.

              Viele Grüße, Bernd

              Kommentar


                #67
                Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                Liegt vielleicht auch daran, dass an den alten zu erst eingespielten Aufnahmen festgemacht wird, wie es sein sollte.
                Die sind ja alle auch durchaus sehr unterschiedlich, der Arrau-, Kempff-, Richter-, Brendel-, Gulda-, Gilels-, Michelangeli- oder Pollini-Beethoven. Wie soll man es also vorbildlich machen? Heute geht die Tendenz leider - forciert von den großen Plattenfirmen - Richtung "Star"-Qualitäten und Vermarktung. Beispiel Lang Lang. Das hat mit seriöser Kunst inzwischen nichts mehr zu tun, ist nur noch Zirkus. Das Wiener-Konzert war nur peinlich - verdiente die saure Zitrone für die miserabelste Platte eines Stars. Und sein Liszt, den ich zuletzt gehört habe, einfach grauenvoll. Aber China ist ein riesen Markt, da wollen die großen Firmen nur verdienen. Was soll man von Yuja Wang halten? Technisch exzellent, eine durchaus kluge Musikerin. Empfindsamkeit hat sie auch. Aber es mangelt einfach an vielem. Da fehlt der letzte Tiefgang und die Reife. Ganz schöne Platten, die sie macht, aber hat das wirklich Bestand? Valentina Lisitza ist bestimmt nicht schlechter, hat Tiefgang weil russische Seele, nur ist sie aber leider eine Ukrainerin und keine Chinesin. Von den jungen Chinesen gefällt mir Y. Wang aber am besten. Mit diesem Yundi Lee kann ich nicht viel anfangen. Eine technisch makellose Liszt-Sonate, aber mehr auch nicht. Die Nocturnes von Chopin für einen Chopin-Preisträger erstaunlich schwach, einfach blaß. Andere haben ein sehr einseitiges Profil. Anna Gourari ist eine wunderbare lyrische Begabung, aber im Vergleich mit Arrau u. Co. fehlt ein bisschen die Universalität. Kissin hat den Fehler gemacht, zu viel zu produzieren. Bei seinem Potential wäre weniger mehr gewesen. Viele Aufnahmen von ihm sind verzichtbar und man wäre gespannter auf seine neuen Aufnahmen, wenn es sie nicht im Paket gäbe. Dieser Tokarev ist ein wenig eine graue Maus. Strawinsky "Petruschka" ist ein Koloß, da gibt es einfach Aufnahmen von anderen (von Pollini über Gilels bis Kissin), die sind deutlich besser. Nikolai Luganski finde ich ist eine vielversprechende Begabung. Ein äußerst gewissenhafter Musiker, von ihm kann man noch viel erwarten. Sehr viel halte ich von Rafal Blechacz. Er hat eine Platte mit Beethoven und Mozart gewagt. Das ist pianistisch allererste Qualität und makellos, stringent und klar gespielt. Auch da fehlt aber noch vieles! Doch man erkennt das Potential, das er hat. Bei jungen Musikern ist wichtig finde ich, daß sie sich selber richtig einschätzen, wissen, wann sie sich was zumuten können. Da finde ich die bulgarische Mezzo-Sopranistin Vesselina Kasarova vorbildlich, die bestimmte Rollen nicht annimt, weil sie sagt, dafür fühle sie sich noch nicht reif. Arcadi Volodos ist so einer, der es richtig macht. Er spielt immer ein Repertoire, das er auch kann.

                Beste Grüße
                Holger

                Kommentar


                  #68
                  Ohje - viel zu viel Input. Mein Gehirn krampft.
                  :G:

                  Kommentar


                    #69
                    Zitat von Sven1 Beitrag anzeigen
                    Ohje - viel zu viel Input. Mein Gehirn krampft.
                    :G:
                    Das verstehe ich durchaus - Fachsimpeleien von Kennern und Liebhabern. Kaufe Dir den Gilels und höre einfach! Gerade wenn man die Musik kennenlernen will, sollte man sich immer an die besten Interpretationen halten. Die beeindrucken nämlich nachhaltig mehr als alles hifidele Gedöns. :S

                    Beste Grüße
                    Holger

                    Kommentar


                      #70
                      Die früheren Aufnahmen bleiben in den Köpfen der Liebhaber immer auf eine oder andere Art Referenzen, mit denen andere verglichen werden.

                      Manchmal kommt eine Verklärung und eine Idealisierung dazu.

                      Ist in anderen Musikrichtungen auch so.
                      Grüße
                      :S

                      Babak

                      ------------------------------
                      "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                      Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                      Marcus Aurelius

                      Kommentar


                        #71
                        Hallo Holger,

                        Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        ...Arcadi Volodos ist so einer, der es richtig macht. Er spielt immer ein Repertoire, das er auch kann.
                        Wie auch Rafal Blechacz. Und Volodos selbst ist ja nun kein "junger Interpret" mehr.

                        Viele Grüße, Bernd

                        Kommentar


                          #72
                          Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                          Die früheren Aufnahmen bleiben in den Köpfen der Liebhaber immer auf eine oder andere Art Referenzen, mit denen andere verglichen werden.

                          Manchmal kommt eine Verklärung und eine Idealisierung dazu.

                          Ist in anderen Musikrichtungen auch so.
                          Hallo Babak,

                          das verstehe ich nicht so ganz, jedenfalls im klassischen Bereich nicht. Sicher hat der Mensch vielleicht zu bestimmten Aufnahmen eine persönliche Beziehung, wenn er sie früh kennengelernt hat. Das müssen allerdings überhaupt nicht "frühe Aufnahmen" vom Aufnahmedatum her sein. In der Klassik ist das mit der "Idealisierung" schwer zu begründen, weil vom selben Interpreten oft Aufnahmen verschiedenen Aufnahmedatums existieren. Kempff z.B. hat die Beethoven-Sonaten in den 30igern, in den 50igern und in den 70igern aufgenommen, welche nehme ich nun als Referenz? Die sind doch sehr unterschiedlich. Von mir kann ich nur sagen: Man lernt im Laufe des Lebens sehr viele hervorragende Alternativen kennen. Wenn sich da eine Aufnahme, die man früh kennengelernt hat, halten kann, dann muß sie wirklich überragend sein.

                          Beste Grüße
                          Holger

                          Kommentar


                            #73
                            Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                            Wie auch Rafal Blechacz. Und Volodos selbst ist ja nun kein "junger Interpret" mehr.

                            Viele Grüße, Bernd
                            Hallo Bernd,

                            genau! Besser wäre vielleicht statt "jung" die Unterscheidung namhafte, etablierte Interpreten und solche, die sich erst noch einen Namen machen. Manche werden erst spät entdeckt, sind relative "Spätstarter"!

                            Beste Grüße
                            Holger

                            Kommentar


                              #74
                              Hallo

                              Ich empfehle Beschäftigung mit der Erkenntnistheorie.

                              Ich fürchte, da hab ich jetzt was ausgelöst.
                              ;)
                              Grüße
                              :S

                              Babak

                              ------------------------------
                              "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                              Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                              Marcus Aurelius

                              Kommentar


                                #75
                                Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, die Art zu interpretieren hat sich in den letzten paar Dekaden geändert. Die Technik ist viel wichtiger geworden, wie auch absoluter klare und saubere Klang (das erinnert mich an Hifi- und Musik-Liebhaber zu Hause) oder "alle Note ganz genau treffen". Die "Grossen", die hier erwähnt wurden, zeigten viel mehr das Spielen aus dem Herz, das Instrument "singen lassen". Ob das eine Folge vom Spielen mit "klarem und sauberen" Klang zu tun hat, wie viele Reaktionen im Hifi vor eine Kette, die absolut sauber wiedergibt, weiss ich nicht. Man muss aber betonen, dass die Grossen ihren Höhepunkt der Interpretation nicht vor 50 hatten. Sie waren sicher bekannt, wie heute die top junge Meister.
                                Ich bin fest überzeugt, dass die Grossen von damals nicht mit Mythen zu tun haben. Wer eine Live-Konzert von denen dabei war, erkennt den interpretatorischen Unterschied und wie die Klänge ganz genau im Inneren des Herzen getroffen haben, nicht weil alles so perfekt oder perfekter war als heute.
                                Zuletzt geändert von Gast; 22.04.2012, 12:04.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X
                                👍