Zitat von Titian
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und Tag Titian,
auf den oben zitierten Gesichtspunkt komme ich doch noch einmal zurück, fragend: wie und wovon sprechen die Musiker, welche Dimensionen kommen bei solchen (audiotechnologisch-musikalischen) Gelegenheiten zur Sprache?
Ich kenne es so: "Das ist aber deutlich zu langsam." "So kann man das nicht machen!" "Das ist dem L. (Dirigent) völlig egal, dass das Orchester das hohe Tempo im Übergang nicht hält." "Darf ich mal die Klangregler etwas verändern,..., so ist es besser." "Woher haben Sie denn das Ding (Furtwängler, 5. Sinfonie, Beethoven)?" "Das sind die Tschechen, die waren auch bei uns gewesen; kann ich mir die Platte einmal ausleihen?", Viola und Quartettmitglied, eine Schubert-Produktion mit straffen Tempi. "Ja, die spielt wie ein Mann!" "Der kann keine langsamen Sätze, die fallen auseinander." "Da haben alle im Orchester ihren Spaß gehabt", Bartok, Konzert für Orchester. Usw., usf. - Kurz: es geht immer um die Aufführung und die Auffassung, die Darbietung.
Es ist der Gegensatz in der Betrachtungsweise des phänomenotechnischen Geschehens: das Höranzeichen als Moment von musikalischer Praxis vs. das Höranzeichen als Moment von mehr oder weniger ausgeprägter audiotechnologischer Imperfektibilität einer Installation und resultierender Illusion.
Freundlich
Albus
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