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    Zitat von Gerhard Beitrag anzeigen
    Markus, wie lange dauerte Dein Spiel der kompletten Vexations?
    Ca. 21 Stunden.
    Zwischenzeit bietet Begegnungen, Erfahrungen, Erlebnisse,Erkenntisse, Offenbarungen, Gesellikkeit, Selbstfindung, Konsumation


    Die Interpretationen von de Leeuw finde ich auch überzeugend. Sie sind natürlich bisweilen recht speziell, einige Stücke spielt er ja wirklich extrem langsam.

    Gruß,
    Markus

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      Hallo Markus!

      Besten Dank für die Information, sehr interessant. Wie kann man sich als Pianist 21 Stunden konzentrieren und wie fühlt man sich danach, man muss ja komplett ko sein? Gab es Publikum, das auch die 21 Stunden durchgehalten hat.

      Beste Grüsse

      Gerhard

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        Zitat von Gerhard Beitrag anzeigen
        Wie kann man sich als Pianist 21 Stunden konzentrieren und wie fühlt man sich danach, man muss ja komplett ko sein? Gab es Publikum, das auch die 21 Stunden durchgehalten hat.
        Ging erstaunlich gut. Ich habe mich aber auch beraten lassen, dass es vom Biorhythmus her am besten ist, am späten Nachmittag anzufangen. Ein Pianist hat es wohl mal morgens versucht, und das war mörderisch.
        Auch wollte ich unbedingt vermeiden, auf die Toilette zu müssen. Daher habe ich vorher nichts gegessen und getrunken, nur während des Konzertes ab und zu einen winzigen Schluck Wasser und ein kleines Fruchtstück. Und das hat dann auch funktioniert.
        Es war immer jemand da im Raum, aber niemand durchgehend von Anfang bis Ende.

        Insgesamt war es eine tolle Sache, daran denke ich gerne zurück.
        Vor allem, weil auch viele interessante Leute da waren.
        Ornella Volta hat den Einführungsvortrag gehalten. Grete Wehmeyer und Dieter Schnebel waren anwesend. Marianne Schroeder schaute vorbei. War schon klasse.
        Aber ich möchte es nicht unbedingt noch mal machen. Es war so eine Angelegenheit, von der man sagt: Dies und das möchte ich im Leben noch machen. Und ich wollte halt immer mal Vexations komplett spielen.
        Jetzt kann ich diese Erfahrung sozusagen "abhaken" - meine Liste ist ja noch recht lang.

        Gruß,
        Markus
        Zuletzt geändert von Gast; 08.11.2010, 11:53.

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          Hallo Markus!

          Besten Dank für Deine Antwort. Alleine die körperliche Leistung ist bewundernswert.

          Beste Grüsse

          Gerhard

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            Die Siebte Symphonie von Gustav Mahler ist mit seine schwierigste, sowohl was das Verständnis des hochkomplexen Werks angeht, das wohl eine Auseinandersetzung Mahlers mit Friedrich Nietzsches philosophischer „Zarathustra“-Dichtung darstellt, als auch die erheblichen Anforderungen an die Musiker. Wer diese Symphonie mal im Konzert erlebt hat mit einem „Provinzorchester“, der wird das leicht nachvollziehen können.

            Kyrill Kondrashin hat eine wahrlich außergewöhnliche Studioaufnahme hinterlassen mit Mrawinskys „Leningradern“ – zugleich wunderschön und überlegen virtuos. Das französische Label Thara hat nun – endlich, muß man sagen! – Kondrashins Konzertmitschnitt mit dem Concertgebouw-Orkest von 1979 wiederveröffentlicht. (Kondrashin war emigriert aus der Sowjetunion und Principal Guest Conductor dieses Orchesters – er verstarb leider schon 1981 an einem Herzanfall.) Für die St. Petersburger Aufnahme hat er schon den Orden und Ritterschlag als einer der großen Mahler-Dirigenten verdient – dieser Konzertmitschnitt bedeutet da noch einmal eine Steigerung! Kondrashin und das Mahler-Orchester aus Amsterdam mit dieser Tradition (Mengelberg, Haitink) – das ist schlicht sensationell! Man merkt, da spielt das Orchester „seine“ Musik – was allein die Bläser an Rhetorik zu bieten haben, ist atemberaubend. Und Kondrashin dirigiert mit höchst ungewöhnlicher Akribie – da wird die Musik bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet – die Tempi entsprechen übrigens ziemlich exakt denen seiner Melodia-Aufnahme. Den ersten Satz beginnt er episch breit – es wird nicht knallig bunt, wie bei so vielen anderen. Für die Vielschichtigkeit des Ausdrucks sorgt das fabelhafte Orchester. Schon hier fällt Kondrashins Fähigkeit auf, klug auf die dynamischen Höhepunkte zuzusteuern. Seine ebenso klug dosierten Tempowechsel wirken immer organisch. Man hat das Gefühl, Dirigent und Orchester kommen in dieser Konzertsituation erst allmählich so richtig in Fahrt. Die erste der beiden Nachtmusiken ist ein Traum – einzigartig! Besser kann man das nicht spielen! Das dämonische Scherzo kann man kafkaesker kaum vortragen und die zweite Nachmusik beeindruckt durch ihre Beschwingtheit und die sich aus der scheinbaren Harmlosigkeit herausbildende schmerzliche, dramatische Spannung. Das berühmte – um nicht zu sagen berüchtigte (Adorno hat es ja geradezu denunziert als bloß hohlen Pomp!) – Rondo-Finale verschlägt einem den Atem. Das ist nicht nur virtuos, sondern unglaublich virtuos! Das Atemberaubende liegt in der Mühelosigkeit und Leichtigkeit – man meint, da erklingt ein leichtfüßig tänzelnder Mozart. Wo ist eigentlich das schwere, schwerfällige Blech geblieben, das einen bei vielen anderen Aufnahmen förmlich erdrückt? Da ereignet sich ausgelassene Lebensfreude, ohne dass es jemals lärmig würde. Auch hier versteht es Kondrashin meisterhaft, mit den Tempowechseln umzugehen und damit nicht nur monoton „knallig“ zu wirken, sondern eine große Ausdruckspalette zu zeigen. Das ist leidenschaftliche Lebensbejahung in allen ihren Facetten – das Leben wird in seinen verschiedenen Tempi der Freude wahrlich ausgekostet – da wirkt nichts irgendwie aufgesetzt, etwa wie bloßer „Theaterdonner“. Kaum zu glauben, dass die Ansterdamer hier mit ihrer Spontaneität und Mühelosigkeit in dieser Konzertsituation sogar die fabelhafte St. Petersburger Aufnahme noch ein klein wenig toppen können. Wahrlich "fabel"-haft!

            Und noch eine Nebenbemerkung: Meine Anlage klingt schon verdammt gut, es macht so richtig Spaß zu hören! :H

            Beste Grüße
            Holger
            Zuletzt geändert von Gast; 26.11.2010, 16:12.

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              Wer sich im cool-urbanen Milieu gerne den Ruf eines hoffnungslosen Musikbauern erwerben möchte, kann dies in der Regel sehr wirkungsvoll durch ein Bekenntnis zur Ziehharmonika erreichen. Der Musikantenstadel und ähnliche Veranstaltungen haben den Ruf der Handorgel so nachhaltig ruiniert, daß bis dato weder Astor Piazzolla noch Buckwheat Zydeco diesen Trend umkehren konnten.

              Auch die streng klassisch ausgerichtete Akkordeon-Professorin Mie Miki wird das wahrscheinlich nicht schaffen. Macht aber nichts, ihre 1997 bei Vanguard veröffentlichte CD mit 19 Sonaten von Domenico Scarlatti ist trotzdem ein absolutes Highlight.



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                Mie Miki wohnte früher in Aachen, ist ja auch mit dem Aachener Pianisten Georg Friedrich Schenk verheiratet.
                Darüber gab es seinerzeit einen Kontakt zu meinem Klavierlehrer, ebenfalls aus Aachen, und so bin ich schon vor langer Zeit an eine LP von ihr gekommen, ebenfalls mit Scarlatti-Sonaten. Das war damals eine (vermutlich relativ kleine) Privatpressungs-Auflage zugunsten von Amnesty International. Sehr schöne Platte, müsste ich noch mal hören.

                Gruß,
                Markus

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                  In Freiburg am Domplatz hörte ich mal einen hochvirtuosen Akkordeonspieler mit Bach, Phantastisch! Scarlatti auf diesem Instrument - das finde ich sehr verlockend zu hören.

                  Beste Grüße
                  Holger

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                    Ja, und ich habe in Speyer mal zufällig einen Straßenmusiker gehört, der spielte vierstimmige Bach-Fugen auf einem Vibraphon. Und das sehr gut, nicht irgendeine Pfuscherei.
                    Wie ich schon vermutet hatte, handelte es sich um einen russischen Musikstudenten.

                    Gruß,
                    Markus

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                      Ich höre gerade Mozarts Konzerte für Oboe, Flöte, Harfe, Klarinette.
                      Eine Aufnahme mit dem Concerto Köln aus dem Jahr 1990.
                      Speziell das Adagio, KV622 hat es mir besonders angetan.
                      Ich habe diese Stücke schon von anderen Orchestern auf CD gehört - aber diese Empfindung des nahen Dabeiseins und Eintauchens in diese wunderbare Musik habe ich bisher nur bei dieser Einspielung erlebt.
                      Auch aufnahmetechnisch hervorragend !



                      Die CD Wolfgang Amadeus Mozart: Klarinettenkonzert KV 622 jetzt probehören und kaufen. Mehr von Wolfgang Amadeus Mozart gibt es im Shop.


                      Grüße, dB
                      don't
                      panic

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                        www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Joaquin-Rodrigo-1902-1999-Concierto-de-Aranjuez-f%FCr-Gitarre-Orchester/hnum/5199354

                        .... mitreißend - dramatisch - spanisch ....

                        M. Mezger in stp 6/90: "Die vorliegende Neuaufnahme beschreitet eine interpretatorische Ideallinie, von der sie kaum auch nur einen Millimeter abweicht. Das Spiel des Orpheus Chamber Orchestra ist keine Begleitung mehr, sondern nichts weniger als ein Akt kammermusikalischer Solidarität, ein klingender kategorischer Imperativ. Solist Söllscher schließlich reiht sich mehr als würdig ein in die Rangliste der größten Gitarristen."

                        Grüße, dB
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                        panic

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                          Die Musik ist wirklich toll und das Ensemble auch!

                          Beste Grüße Holger

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                            Göran Söllscher hat auch eine CD mit einer Reihe von Beatles Songs aufgenommen - ein weiterer, sehr schöner Beitrag zur Unsterblichkeit der Fab Four .... klassisch.


                            www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/G%F6ran-S%F6llscher-Here-there-everywhere/hnum/7463721

                            A. Csampai in stp 3/96 :"Die Perfekte. Söllscher bringt das Kunststück fertig, die rauschenden und dröhnenden Beatles-Oldies auf ihr musiaklisches Grundgerüst zu reduzieren, auf ihre unverbrüchliche lyrische Substanz, die ja, wie bei Volksliedern, den Ewigkeitswert dieser Stücke garantieren."

                            Grüße, dB
                            don't
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                              momentan erkki-sven tyyr. sehr spannend.
                              allerdings neu und nicht "klassisch".
                              gruß alex

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                                hab jetzt gelesen auf der cd erkki-sven tüür. im internet mit yy. inhaltlich ändert sich wohl nix.
                                gruß alex

                                ja, und rebecca saunders, scelsi giacinto und terry riley.

                                Kommentar

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