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Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

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    #46
    AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

    Ruedi01, wo wäre denn Dein Grenzdatum für die Dynamik - etwa 1994 oder 1996 oder.....? Ab diesem Zeitraum sollen die Tonis bereits von den Produzenten "belästigt" worden sein, weniger Dynamik zu machen.
    Kann ich pauschal nicht sagen. Angefangen hat das Übel Anfang der 90er Jahre

    Am besten wäre es, wenn der Kunde "auf Knopfdruck" selbst entscheiden könnte, welche Version er hören will.
    Ja, das wäre ein feuchter Traum und technisch auch leicht möglich., ist aber praktisch vollkommen unrealistisch. Man muss leider nehmen was man kriegen kann.

    Gruß

    RD

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      #47
      AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

      Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen

      es geht nicht um "Mythenbildung" sondern um die persönliche Hörerfahrung und die ist - ich wiederhole mich - bei mir durchweg so, dass ich Schallplattenaufnahmen bis auf wenige Ausnahmen (die habe ich schon "abgenudelt") einer digitalen als klanglich besser immer vorziehe.
      Hallo Bernd,

      das ist natürlich sehr interessant. Könntest Du beschreiben, was Dir bei der Platte klanglich besser gefällt? Und hörst Du vornehmlich mit CD oder Streamer? Bei mir war es so, dass ich erst mit der AVM Laufwerk/Wandler-Kombi völlig vergessen konnte, dass ich "digital" höre. In meiner Jugend hatte ich einen Thorens mit SME III-Tonarm, das war natürlich was und viel, viel "schöner" als die kühle CD-Eleganz von heute - so ähnlich wie keine E-Lock an die Ausstrahlung einer alten Dampflock herankommt. Fazinierender war das allemal, keine Frage. Und der Schock war gleich die erste von mir gekaufte CD 1986, wo mein damals neuer allererster CDP einen gravierenden "Fehler" machte (Celli klangen wattig) und die Schallplatte (Mahler Symphonie Nr. 1, Claudio Abbado, Chicago SO, noch heute meine Referenz) eindeutig besser war. Eine heilsame Desillusionierung jedenfalls, denn was wurde damals - völlig unrealistisch - alles versprochen in Bezug auf CD! :Z

      Schöne Grüße
      Holger

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        #48
        AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

        Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
        Loudness War ist die extreme Form der Kompression und ist m.E. von jedem ernsthaften Musikfreund strikt abzulehnen. Wer aber glaubt dass es Musikproduktionen ohne jede Kompression oder/und Limitierung gibt, der irrt gewaltig. Wenn es auch möglich wäre, selbst mit der Dynamik der ''normalen'' CD von über 90dB den naturellen Dynamikumfang eines Orchesters aufzuzeichnen, wäre das schlicht und ergreifend praxisfremd weil unter normalen Umständen nicht anhörbar. LG, dB
        Es gab vor Jahren mal eine Heft-CD, auf der diverse Musikstücke, hauptsächlich Klassik, unkomprimiert aufgenommen waren.
        Es war nicht "vernünftig" anhörbar im Bereich von gehobener Zimmerlautstärke. Man war immer mit dem Lautstärkeregler beschäftigt. Wenn man die leisen Stellen hören konnte, waren die lauten Stellen so laut, dass einem die Ohren wegflogen. Und umgekehrt.

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          #49
          AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

          Zitat von waka1913 Beitrag anzeigen
          Es gab vor Jahren mal eine Heft-CD, auf der diverse Musikstücke, hauptsächlich Klassik, unkomprimiert aufgenommen waren.
          Es war nicht "vernünftig" anhörbar im Bereich von gehobener Zimmerlautstärke. Man war immer mit dem Lautstärkeregler beschäftigt. Wenn man die leisen Stellen hören konnte, waren die lauten Stellen so laut, dass einem die Ohren wegflogen. Und umgekehrt.
          An dieser Stelle würde ich gerne einmal erfahren, was @longueval dazu meint und wie bei einer Aufnahme und Produktion vorgegangen wird, er ist im Bereich Klassik und Aufnahmetechnik verwurzelt wie kein anderer unter uns:

          Ich stelle mir das derartig vor, dass selbstverständlich das Klassikkonzert nicht nur mit 2 Mikes aufgenommen wird wie man es als Gast dort hört. Denn sonst wäre das mit der Dynamik überhaupt kein Problem, so etwa 80-85 dB Dynamik eines normalen Klassik Orchesters wenn extrem leise Passagen an der Hörschwelle sind. Für jede Instrumentengruppe würden mehrere Mics eingesetzt und diese erstmal in normaler Aussteuerung aufgenommen (in Mono) werden. Danach würde die Panorama Position jeder Gruppe vom Toni festgelegt werden sowie deren Lautstärke im Verhältnis zum Ganzen. Nicht umsonst muss ein Toni mindestens 2 Instrumente fließend spielen können. Damit ist das Endergebnis ein ganz entscheidend künstlerisch gestalteter Einfluss vom Toni. Er hat es damit in seiner Hand, wie groß er die Dynamik am Ende sein wird und wie der "Stereoeffekt" am Ende ausgeprägt sein wird. Da gibt es gerade was die Breite der Panoramazuordnung angeht, größte Unterschiede. Deutsche Grammophon Beethoven 9 Symphonien Karajan DDD Aufnahmedaten 19822-84 Toni Günter Hermanns PCM Signale damals wahrscheinlich zuerst noch auf Videoband aufgenommen, war in diesem Punkt eher zurückhaltend, der Dirigent hat da auch noch einen großen Einfluss drauf. Alles Geschmacksache. Dies würde mal etwas mehr die Seite der Produktionstechnik beleuchten, welche entscheidend ist.
          Zuletzt geändert von Gast; 24.08.2016, 14:27.

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            #50
            AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung



            da wird reichlich genau beschrieben, wie das in der übertragungskette/sendekette spielt.

            zur produktion
            wenn man sich die grafiken des obigen artikels anschaut, dann wird schnell klar, warum manchmal brickwall gemastert wird.
            die sende/übertragungskette wird eingestellt, ist eine produktion lauter, so ragt sie aus dem sumpf heraus zb im autoradio oder tv und fällt auf (was isn das?)
            dieser vermarktungstrick ist einer von vielen.
            ratet mal. warum zb werbungsjingles IMMER absolut brickwall gemastert sind.
            das versteht nun ja noch jeder. in den letzten 2 jahrzehnten wurden aber auch normale popproduktionen so gemastert, aus den selben gründen.
            dazu kommt ein immenser druck von "künstlern" und firmen (warum kommt xy im radio lauter als mein scheiß)
            es ist also gar nicht so seht die cd, sondern es sind die anderen übertragungsketten, wodurch auch die cds brickwall werden.
            ein weiterer grund ist, dass pop und ähnliches im nebenbeigedudel konsumiert wird, siehe headphones in der öffentlichkeit. da wäre zu viel dynamik wegen des nachregelungsaufwands nicht recht praktikabel.
            faustregel
            je mehr nebenhergedudel, desto pest und choleramatering
            Zuletzt geändert von longueval; 24.08.2016, 14:24.
            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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              #51
              AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

              Ich habe im WWW folgende Seite gefunden mit Musikbeispielen:

              FAQ – Was versteht man eigentlich unter „Dynamik“ in der Musik?

              http://www.blogrebellen.de/2015/02/0...dynamik-musik/

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                #52
                AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                @longueval und waka: Danke für die interessanten Links. Ich dachte, Brickwall käme erst in den Sendeanstalten zum Einsatz und nicht bereits in der Produktion? Das wäre ja ein wirkliches Übel seit den letzten 20 Jahren und ein erheblicher Rückschritt! Findet Brickwall denn dann auch bei neuen LP Produktionen Einsatz? Wenn Brickwall das letzte Element in der Aufnahme wäre dann könnte man diesen Schritt ja bei LPs auslassen?

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                  #53
                  AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                  beides

                  wenn eine cd durchwegs auf , extrembeispiel, -3db produziert ist, dann ragt sie die ganze zeit "heraus" und es gehen nicht teile zb im autoradio unter, wenn der sender auf -20ist.
                  (sehr vereinfachtes beispiel)

                  mein link ist die übertragungskette

                  denk dir eine popproduktion mit angenehmer dynymik, da müsstest du also beim nebenhergedudel immer nachregeln.
                  wenn du dir ein klassikkonzert bei dir daheim konzentriert anhörst, dann wirst du aber wollen, dass du den gestaltungswillen von pp - ff zumindest ansatzweise mitbekommst. bei irgendeiner pophupfdole nicht.
                  ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                    #54
                    AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                    Hallo Holger,

                    Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    ...Könntest Du beschreiben, was Dir bei der Platte klanglich besser gefällt?
                    Schwer zu sagen. Du weisst, dass ich mich mit Beschreibungen meiner Hörerlebnisse immer etwas schwer tue; mir fehlen da die Worte. Natürlich klingt eine digitale Aufnahme immer etwas präziser, detaillreicher, aber oft möchte ich das gar nicht. Es lenkt mich ab davon, dass Wesentliche in der Aufnahme zu erfahren. Ich finde analoge Aufnahmen klingen homogener, geschlossener. Und Nebengeräusche der Aufnahme stören mich nicht mehr. Wenn ich nicht unter dem KH höre, habe ich auch so immer gewisse Nebengeräusche aus meiner Umwelt. Die kann ich nur schwer ausblenden. Früher war das anders. Da achtete ich auch noch mehr auf die Einzelheiten des Klangs. Mit zunehmendem Alter relativiert sich das. Für mein Hörvermögen reicht eine analoge Aufnahme vollkommen aus.

                    Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    Und hörst Du vornehmlich mit CD oder Streamer?
                    Also ich würde sagen 30 % CD, 30 % Streaming über NAS oder Spotify und die restlichen 60 % Schallplatte. Je nachdem, wozu ich gerade Lust und Laune habe.

                    Viele Grüße

                    Bernd

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                      #55
                      AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                      Ich denke, das Hauptargument für die LP ist: Gewohnheit.

                      Von den typischen Verzerrungen beim Schneiden des Masters und im Tonabnehmer bei der Wiedergabe einer LP, dem Übersprechen im Hochton bis hin zum Rauschteppich bei leisen Passagen (Rauschen kann u.U. "Hochton und Detail" vortäuschen insbesondere bei recht unkritischen Hörern ...) und dem potentiellen "Eigenklang" verschiedener Komponenten (Schneideverstärker als Leistungsverstärker, "spezielle" Tonabnehmer und Tuningmöglichkeiten ...) in der analogen Produktions- und Wiedergabekette haben manche Generationen diesen "Klang" (und seine Komponenten) quasi "eingesogen".

                      Es ist ein "Sound", ein "Flavour": Mehr ist es auf auditiver Ebene nicht.

                      Das Gehirn mag Bekanntes (u.a. Jugenderinnerungen ...), vor allem wenn es (sie) mit positiven Emotionen verbunden ist: Der Wiedererkennungswert heißt so, weil es ein "Wert an sich" ist, den das Gehirn belohnt.

                      Von der möglichen Wiedergabequalität des Mediums ist die LP im Vergleich zur CD jedoch nur ein schlechter Witz. Daß es auf beiden Medien hingegen bessere und schlechtere Produktionen gibt, ist auch von mir unbestritten ...
                      Zuletzt geändert von dipol-audio; 25.08.2016, 00:16.
                      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                        #56
                        AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                        Guter Bericht von Dir, dipol-audio, so einer muss eben nicht lang sein. Sehr lesefreundlich geschrieben und schwurbelfrei :-)

                        Du hast die Hintergründe sehr gut mit neuen Aspekten beleuchtet, welche bisher noch nicht zur Sprache kamen und das wären insbesondere das Vortäuschen von Hochtondetails bei unkritischen Hörern und das Ansprechen des Belohnungszentrums im Gehirn durch den Wiedererkennungswert.
                        Zuletzt geändert von Gast; 25.08.2016, 05:01.

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                          #57
                          AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                          Ist sicher so wie Holger schreibt.

                          Auch ich werde demnächst im Fitnessraum wieder - und zwar ausschließlich während dem "mich fit machen" - analoge Platten hören. Ist eine gute Gelegenheit, denn sonst würde ich es nie mehr tun.
                          Gruß
                          David


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                            #58
                            AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                            Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen

                            Also ich würde sagen 30 % CD, 30 % Streaming über NAS oder Spotify und die restlichen 60 % Schallplatte. Je nachdem, wozu ich gerade Lust und Laune habe.
                            Ich meinte 40 % Schallplatte, sorry, vertippt.

                            VG Bernd

                            Kommentar


                              #59
                              AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                              Zitat von waka1913 Beitrag anzeigen
                              Ich habe im WWW folgende Seite gefunden mit Musikbeispielen:

                              FAQ – Was versteht man eigentlich unter „Dynamik“ in der Musik?

                              http://www.blogrebellen.de/2015/02/0...dynamik-musik/
                              Ja, eine schöner Artikel, da steht eigentlich alles drin was man wissen muss und das in einfachen und verständlichen Worten. Musikbeispiele gibt es noch dazu.

                              Gruß

                              RD

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                                #60
                                AW: Revival von Vinyl in der öffentlichen Berichterstattung

                                Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                                Schwer zu sagen. Du weisst, dass ich mich mit Beschreibungen meiner Hörerlebnisse immer etwas schwer tue; mir fehlen da die Worte. Natürlich klingt eine digitale Aufnahme immer etwas präziser, detaillreicher, aber oft möchte ich das gar nicht. Es lenkt mich ab davon, dass Wesentliche in der Aufnahme zu erfahren. Ich finde analoge Aufnahmen klingen homogener, geschlossener. Und Nebengeräusche der Aufnahme stören mich nicht mehr. Wenn ich nicht unter dem KH höre, habe ich auch so immer gewisse Nebengeräusche aus meiner Umwelt. Die kann ich nur schwer ausblenden. Früher war das anders. Da achtete ich auch noch mehr auf die Einzelheiten des Klangs. Mit zunehmendem Alter relativiert sich das. Für mein Hörvermögen reicht eine analoge Aufnahme vollkommen aus.

                                Also ich würde sagen 30 % CD, 30 % Streaming über NAS oder Spotify und die restlichen 60 % Schallplatte. Je nachdem, wozu ich gerade Lust und Laune habe.
                                Das macht doch nichts Bernd nicht jeder kann gut blumig sehr hingabevoll mit langen Texten beschreiben. Wenn Du Dich auf sicherem Parkett von wirklichen Experten etwas empfehlen lassen magst so rate ich Dir dringend zu der Plattform www.klassik-forum.de Mir ist klar dass man als externer keinen Vergleich zu Tamino ziehen darf.

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