Wer sich eine Aufnahme des Klangs wegen kauft, pervertiert die Musik. Sowas kann ich nie und nimmer verstehen.
Wie meinst Du das ? Wer Stockfisch wegen deren Klang kauft ist pervers ? Ich mag die Fische wegen deren faden Einheitsklangs auch nicht - aber so weit würde ich nicht gehen. ….
....wer sich ein Album wegen des Klanges kauft, hat einfach Spaß am Klang an sich. Ja, so etwas gibt es und es ist nicht mehr oder wenig pervers als viele andere Dinge - meine Meinung. Es gibt eben auch Leute, die null Wert darauf legen und einen Klang nicht als Genuss empfinden....
Da kommt es dann wahrscheinlich eher auf Rhythmus, Beat, Text oder andere Dinge an......
Ich meine damit, dass sich für mich da ein lang gehegter Verdacht bestätigt: Dass nämlich viele Goldohren die Musik für ihre Anlage kaufen, ja Musik nur benutzen, um nicht die Musik selber, sondern ihr Equipment zu "erleben".
Dabei geht es ihnen in Wahrheit nicht um die Musik, sondern darum, sich am "großartigen" Klang aufzugeilen. Das ist eine Verdrehung der Tatsachen, ein Mißbrauch der Musik und der Künstler. Deswegen nenne ich das pervers.
Solche Leute sind wie Menschen, die sich Bücher nach deren Größe und deren Einband kaufen, um eine "stilvolle" Bibliothek ansehen zu können.
Ich selber habe zu 95% klanglich völlig unzulängliche Aufnahmen in meiner Sammlung. Der künstlerische Wert ist für mich von Belang, der Klang ist absolut sekundär.
zuerst kommt die musik und die interpretation und die spielkunst, dann kommt lang nix ....
trotzdem ärgern mich eine schawache akustik oder wiedergabefehler, ist ein wenig wie ein verstimmtes instrument. was bestimmtes zu kaufen, um die anlage schön zu beschäftigen, ist unfug, wenn blutarmes geklimper. ein wenig wie feuerwerk, talmigeglitzer aber eigentlich stinkts.
Zuletzt geändert von longueval; 18.05.2018, 22:22.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
Mir sind Aufnahmefehler lieber als unnatürliche Klangkompositionen zulasten der Authentizität eines Werkes.
Man darf ja nicht vergessen, dass die großen Werke z. B. der Opernliteratur nicht für das Studio geschrieben worden sind, und wenn ein paar Hundert Menschen in einem Theater "live" was auf die Beine stellen, ist es doch ganz logisch, dass auch Fehler passieren.
Die Studioaufnahmepraxis der 40er bis 70er Jahre im Bereich Oper hat mir am besten gefallen. Das Werk wurde zwei oder dreimal von vorne bis hinten durchgespielt, und die besten Takes hat man genommen.
Da war noch eine Linie zu spüren, und wenn die Tebaldi falsch gesungen hat, war sie immer noch die Tebaldi und mir beim Ar... lieber als die Netrebko von vorne.
Deswegen bevorzuge ich eigentlich auch Livemitschnitte.
Eine Bekannte hat mir vor Jahren erzählt, sie wäre als Isolde für eine Studioaufnahme des Tristan mit Domingo angefragt worden. Als sie aber erfuhr, dass sie dafür ein ganzes Monat hätte alles absagen müssen, musste sie verzichten. Domingo wollte eine Woche lang nur die tieferen Stellen aufnehmen, dann pausieren, dann die Mittellage usw. So etwas finde ich lächerlich. Das ist dann eher Künstlichkeit als Kunst.
Ich meine damit, dass sich für mich da ein lang gehegter Verdacht bestätigt: Dass nämlich viele Goldohren die Musik für ihre Anlage kaufen, ja Musik nur benutzen, um nicht die Musik selber, sondern ihr Equipment zu "erleben".
Klar gibt es das, in den "Goldohren-Kreisen" sogar öfter als man denkt. Dort gibt es ja auch mehr als genug Leute, die beispielsweise eine Trompete nicht von einer Posaune, oder eine Gitarre nicht von einem Banjo unterscheiden können, oder welche die weitestgehend unmusikalisch sind.
Mir gefallen die Aufnahmen von Stockfisch gut, wenn auch ein bisschen übertrieben, aber das ist wie eine "schön hergerichtete Frau", die dann (meist jedenfalls) hübscher aussieht als eine, die in der Früh gerade aus dem Bett kriecht. Gilt für Männer natürlich ebenso.
Gruß
David
WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl. Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig. Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests:Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse:Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten. Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37". Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!
Wie sich das trifft … Ich hatte auch schon immer Probleme mit extra aufgebrezelten Mädels - verfugt, gespachtelt und dick bemalt. Am Abend eine Göttin und am Morgen wie der Uhu nach einem Waldbrand :G … Für mich ist da weniger gleich mehr. Hier dezentes Makeup (wenn überhaupt), und da keine übertriebenen Effekte oder Gleichmacherei. Diese Audio CD hat mich in dieser Hinsicht arg erstaunt - zehn verschiedene Gruppen, alles die selbe austauschbare Klangwurst - das nennt sich dann audiophil ''Reference''. ….
Die Audioeigenschaften basieren auf der Tonaufnahme, der durch das Betriebssystem bestimmten Geräteleistung und den bestehenden Netzwerkbedingungen. Die Wahl der Lautsprecher, Kopfhörer sowie die Hörbedingungen beeinflussen die allgemeine Audioqualität.
Wie meinst Du das ? Wer Stockfisch wegen deren Klang kauft ist pervers ? Ich mag die Fische wegen deren faden Einheitsklangs auch nicht - aber so weit würde ich nicht gehen. ….
LG, dB
Ist es nicht auch so, daß "audiophile" Labels Musik heraussuchen und produzieren, die auf Kosten der Komplexität usw. dem Schönklang dient?
Ich hatte auch mal eine solche Phase, kaufte CDs wegen ihres Klangs und berauschte mich daran.
Doch recht schnell langweilte mich dieses eher "sterile" Musikmaterial.
(Für die Juristen, die sich - jeweils mehr oder weniger erfolgreich - auch in der HiFi Branche "tummeln":Thema dieses Posts ist der umgangssprachliche Begriff "audiophiles Label", nicht jedoch irgendein konkreter Markenname oder Hersteller, denn auf dieser Ebene habe ich weder - noch verfolge ich - spezifische Interessen.)
Ein "audiophiles Label" ist m.W.n kein geschützter oder durch entsprechende Normen festgelegter Begriff:
Durch welche Qualitäten genau - etwa akustisch-/aufnahmetechnisch beschreibbare - soll sich ein "audiophiles Label" denn auszeichnen ?
Selbst wenn diese "kleine Anregung zum Nachdenken" hier noch diskutiert werden sollte, so bezweifle ich doch sehr daß
nachvollziehbare oder gar
einheitliche
Kriterien auffindbar sein werden (*).
Und solange das so bleibt, nehme ich diese Worthülse mal als das, was sie ist ...
Ein Platten-/Tonträgerunternehmen, welches "gute Arbeit" nach gängigen - wenn auch gelegentlich kontrovers diskutierten - Kriterien anbietet, wird es wohl niemals nötig haben, sich einen "audiophilen Touch" auf diese Art (z.B. etwa durch entsprechende Werbeaufschriften) zu verschaffen.
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(*) Sollten solche Kriterien hier diskutiert werden, so wird aller Wahrscheinlichkeit nach genau dies zu Tage treten: Daß nämlich keine einheitlichen Kriterien auch unter den Diskutanten existieren.
Und damit ist es bei einem "audiophilen Label" (als m.E. von vornherein zum Misslingen verurteilter Versuch einer "Begriffsbildung") doch sehr ähnlich wie mit "Currywurst":
Der eine hat eben lieber diese "Soße" (scharf?) und der andere lieber jene "Soße" (etwas milder?).
Geschmackssachen, zumal hier auf einer gehörmäßig über den Bildschirm nicht erfahrbaren Ebene diskutiert, sind jedoch m.E. recht uninteressante Dinge und sie werden sogar spürbar uninteressanter, je mehr Leute dabei mitdiskutieren.
"Geschmacksachen" sind m.E. vor allem nette Gelegenheiten für "Small Talk", denn "Small Talk" zeichnet sich dadurch aus, daß
erst mal jeder mitreden kann
Wissen auf dem "besprochenen" Gebiet eine eher untergeordnete Rolle spielt
man primär "Stimmungen" und "Emotionen" austauscht.
Wenn der "Smalltalk" dann weiter voranschreitet, kann er natürlich gern auch der sozialen Differenzierung dienen:
Irgendwann schwenkt derjenige - der es jeweils "am nötigsten" hat - auf "Nebenthemen" um wie z.B.
"schau mal, was ich mit leisten kann" (kannst Du da noch mitreden ?)
ich habe damals schon "dort und dort" eingekauft(kannst Du da noch mitreden ?)
... etc.
Jedoch: Was ein "audiophiles Label" hinsichtlich denkbarer Qualitätskriterien auszeichnen sollte, das wissen wir - auch danach - immer noch nicht ... (gelle ;)?)
Zuletzt geändert von dipol-audio; 19.05.2018, 15:28.
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