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    #16
    AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

    Hallo Dezibel, tolle Aufnahme, Respekt! - Ja, beim Mond kommt man noch ohne Tricksereien aus, weil der enorm hell ist, da reicht meist eine Aufnahme und man braucht nicht unbedingt zu stacken, es sei denn man geht in den Hochvergrößerungsbereich, um einzelne Krater gross abzulichten, dann kommt man auch hier nicht umhin Summenbilder zu machen. Will man richtige Detailfotos vom Mond machen, kommt man um mehr Brennweite auch nicht herum. Mein Teleskop, ein Newton Spiegel hat von Haus aus 1000 mm Brennweite, um Planeten wie den Jupiter derart gross abzulichen wie ich das gemacht habe reicht das aber noch nicht aus, hier muss man die Brennweite nochmal deutlich verlängern, entweder mit einem Barlowelement auf 2x oder 3x oder mittels Okularprojektion, meiner bevorzugte Methode. Damit komme ich mit einem orthoskopischen 25 mm Okular auf etwa 2,5 Meter Äquivalentbrennweite. Bei solchen enormen Vergrößerungen brauchts in jedem Fall eine parallaktische Montierung des Teleskopes und eine Quartzmotor gesteuerte Nachführung, die halbwegs genau ist, sonst klappen solche Experimente nicht.

    Übrigens, um mal den Größenvergleich Jupiter - Mond zu demonstrieren, der Mond hat einen scheinbaren Durchmasser von etwa 30 Bogenminuten, also 30 x 60 = 1800 Bogensekunden. Der Jupiter hatte zum Zeitpunkt meiner Aufnahme ungefähr 43 Bogensekunden scheinbaren Durchmesser, mit 1800/43 etwa ein "einundviertigstel" des Mondruchmessers, also ein winziger Bruchteil! Die Auflösungsgrenze meines Gerätes liegt bei etwa 1 Bogensekunde!

    Und viel Geduld muss man auch noch mitbringen, das klappt auch wegen den Wetterunbilden nämlich nicht immer.

    mit astronomischen Grüssen,
    Joachim
    Zuletzt geändert von JoachimA; 25.07.2016, 11:42.
    Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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      #17
      AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

      Ich habe einmal begonnen mich für Astro-Fotografie zu interessieren. Bald musste ich feststellen dass das mit fortschreiten der Ansprüche schnell sehr teuer werden kann. Und sucht man heute im Internet nach Astro-Fotos geht der Bildschirm über. Die gebotene Qualität vieler der Aufnahmen lässt erahnen dass da Werte eines Mittelklasse Autos erforderlich sind ... und so erfreue ich mich lieber an Bildern aus dem Netz - ein Weltraumteleskop kann ich mir leider nicht leisten ;) ... was noch dazu kommt: eigentlich bin ich kein Nachtschwärmer ....

      LG, dB
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        #18
        AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

        Hallo Dezibel, ja das Hobby kann ganz schön ins Geld gehen, wie HIFI eben auch. Wenn ich mich in den Astroforen so umschaue, wie die alle ausgerüstet sind, da haben manche gut und gern ein paar Zehntausender oder mehr investiert. - Umso verblüffter ist so mancher, was ich mit einer Minimalausrüstung und relativ kleinem Instrument so raushole. - Klar hätte man manchmal auch gern ein etwas grösseres Gerät, weil man damit deutlich mehr sehen und ablichten kann. Hier gilt, je mehr Öffnung und Brennweite, desto mehr Auflösung und Lichtausbeute und das muss man sehr sehr teuer erkaufen.

        Gruss,
        Joachim:L
        Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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          #19
          AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

          Aber das was du mit dem Jupiter gemacht hast, ist schon beeindruckend.


          Hut ab.
          Viele Grüsse Leo

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            #20
            AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

            ...na ja so teuer ist ein Teleskop ja nun auch nicht:



            Da kostet ein richtig gutes Telezoom für eine Systemkamera auch nicht weniger.

            Gruß

            RD

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              #21
              AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

              Hallo Ruedi01, das Ding was Du da bei den Amazonen ausgegraben hast, ist aber eine Gurke. Hat zwar 102 mm Öffnung, aber das Öffnungsverhältnis mit 1:13 ist ziemlich lichtschwach. Eignet sich nur für hellere Objekte und nicht für Sternhaufen oder Galaxien. Dafür ist das doch mit über 600 € ein recht stolzer Preis. Das würde ich als Einsteigerteleskop betrachten, hat zwar Goto, aber eine azimutale Montierung. Was hat man davon, wenn jedes Objekt zwar angesteuert werden kann, aber man keine parallaktische Montierung zur Verfügung hat. Astrofotografie geht damit wenn überhaupt nur sehr begrenzt, da diese Montierung nicht in der Lage ist eine Objekt nachzuführen. Das taugt nur zum Beobachten und das auch nur bedingt, an Planeten wird man wegen der relativ geringen Auflösung nicht viel rausholen können, denn Maksutov-Syteme (Russentonnen) sind nicht gerade der Knaller, was das Auflösungsvermögen betrifft.

              Ich zeige mal, was wirklich ein halbwegs gutes Gerät ist, das mit 150 mm Öffnung fast 3 x so lichtstark ist und mit unter 0,9 Bogensekunden wesentlich besser auflöst. Das langt mit fast 900 € schon ordentlich hin, nach oben sind natürlich wie immer keine Grenzen gesetzt, dies ist ein recht preiswerter beugungsbegrenzter Einsteiger Parabol Newton Spiegel. "Beugungsbegrenzt" ist übrigens kein Mangel sondern die Fähigkeit einer Optik bis zur theoretischen Auflösungsgrenze für eine bestimmte Öffnung abzubilden! - Entscheidet man sich für andere Systeme, so kann das bei Refraktoren oder Schmidt CassegrainTeleskopen dann ganz schnell in die Tausende gehen:

              Das Teleskop hat einen sehr guten Parabolspiegel und einen stabilen 2´´ Okularauszug mit Mikrountersetzung. Es ist für die Beobachtung und Astrofotografie einsetzbar, wobei es von der Montierung automatisch positioniert werden kann.


              Auf die Vor-und Nachteile der verschiedenen Systeme kann ich hier im Detail nicht eingehen, zu umfangreich. Nur soviel, Spiegel eignen sich besonders für lichtschwache Objekte, Refraktoren sind bei gleicher Größe in puncto Bilddefinition und Auflösung etwas im Vorteil, sind in der Regel aber lichtschwächer, haben nicht die absolute Farbreinheit von Spiegeln und sind zumindest bei Apochromaten um ein vielfaches teurer und schwerer. Dann gibt es noch alle möglichen Arten von Mischsystemen, das herausragendste ist zweifellos das Cassegrain oder Schmidt Cassegrain System, ein Spiegelsystem mit hoher Brennweite und hervorragender Bilddefinition, besonders gut für Planetenfotografie geeignet.

              Gruss,
              Joachim:L
              Zuletzt geändert von JoachimA; 27.07.2016, 21:28.
              Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                #22
                AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                Zitat von Leo1 Beitrag anzeigen
                Aber das was du mit dem Jupiter gemacht hast, ist schon beeindruckend.


                Hut ab.
                Danke Leo1, ich bemühe mich, auch noch das letzte bischen aus der kleinen Optik rauszukitzeln, was nicht immer leicht ist,

                Gruss,
                joachim:L
                Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                  #23
                  AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                  Dass man für das Geld keinen Mercedes bekommt, ist schon klar.

                  Ich besaß mal eine solche 'Tonne', ein billiges Spiegelteleskop. Damit konnte man eigentlich ganz passabel beobachten. Details vom Mond waren sehr deutlich und klar zu erkennen. Das Ding hatte nur einen gravierenden Nachteil, der Anschluss einer Systemkamera war nicht vorgesehen, weshalb ich es dann abgegeben habe.

                  Wenn ich sehe was hier einige für ihre Systemkameraausrüstung hingelegt haben, da dürfte ein Teleskop für einen Tausender (oder auch zwei) wohl kein Problem sein.

                  Gruß

                  RD

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                    #24
                    AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                    Jetzt ist mein Interesse an der Astrofotografie doch so weit wieder entflammt dass ich mich dazu entschlossen habe mich nach vielen Jahren über den Stand der Dinge zu informieren. Da ich ohnehin oft auf der Suche nach interessanter Lektüre für Strand und Gastgarten bin, werde ich demnächst dieses Buch bestellen ...

                    ... mein Bildungsstand ist im Detail doch etwas veraltet - bei meiner Astro ''Erstinfektion'' war noch analoge Fotografie der Normalfall, Goto und motorische Nachführung etwas für echte Nerds. Bildbearbeitung und Stacking nicht einmal noch Fremdwörter ...

                    Aber vielleicht geht es mir damit so wie mit der extremen Mikro-/Makrofotografie - dort wo es mich beginnt zu interessieren wird es zu wissenschaftlich und entsprechend kompliziert und teuer ... na, mal sehen ....

                    LG, dB
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                      #25
                      AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                      Hallo Dezibel, kann ich mir vorstellen, das dich als Fotografen das Thema Astrofotografie reizt, war bei mir genauso. Ich hatte jahrelang ein Teleskop in der Ecke stehen, das ich mal von einem Nachbarn gekauft hatte und nur ab und zu mal visuell beobachtet, das hat mich aber so begeistert, das gesehene irgendwie festhalten zu wollen. Angefangen hatte ich in den 90ern noch mit analogen Spiegelreflexkameras, die aber viel zu schwer waren und nur Probleme mit der Stabilität der Montierung verursachten. Dann kam mein erstes SW Kamera Videomodul, das ich einfach an ein Fernsehgerät anschliessen konnte, später dann über Funk, das war schon eine Offenbarung, den Mond in all seinen Details auf einem Fernsehschirm betrachten und mit dem Videorecorder aufnehmen zu können. Blöd war nur, das man immer mal rauslaufen musste, um das Teleskop von Hand nachzuführen. - Die Zeit verging und man interessierte sich wieder für andere Dinge, bis ich schließlich 2006 das Gerät voll funkferngesteuert umgebaut habe und alle Achsen mit Präzisionskugellagern versehen hatte. Ich filmte aber nach wie vor mit Videomodulen von Conrad auch in Farbe. Das brachte natürlich nicht die Ergebnisse, die ich heute hinbekomme. Zur digitalen Bildverarbeitung bin recht spät gekommen, 2010, seitdem versuche ich meine Technik zu verbessern. Bisher habe ich eine MS HD 3000 Webcam im Einsatz, aber die ist stark eingeschränkt, auch was die Möglichkeiten von Langzeitbelichtung angeht. Die Technik ist heute schon weiter, es gibt richtige Hochgeschwindigkeits Astrocams schon mit eingebauten IR Sperrfilter, die bis zu 300 Bilder pro Sekunde liefern können und eine vielfach höhere Lichtempfindlichkeit haben. Hier kann es richtig teuer werden, es gibt schon welche für um die 220 €, man kann aber auch für gekühlte mit Peltierelement und extra für Langzeitfotografie ausgestattete Spezial Cams weit über 20.000 € ausgeben. - Nix für mich, mir würde die für 220 € schon reichen, die kann Langzeitbelichtung bis 99 Sekunden und schafft im Normalmodus 1280x960 bei 60 Bilder/Sek. und bei 640x480 über 250 Bilder /Sek., also schon ein ordentliches Teil, die lege ich mir jetzt irgendwann zu. 99Sekunden hört sich nach nicht viel an, aber man macht ja zig Bilder mit 99 Sekunden, die man genauso wie bei Planetenaufnahmen stacken kann. Auf diesem Wege kann man auch damit äusserst schwache Nebel oder Galaxien festhalten, nur eins muss natürlich extrem genau sein, die Nachführung.

                      Gruss,
                      joachim :L
                      Zuletzt geändert von JoachimA; 28.07.2016, 20:59.
                      Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                        #26
                        AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                        Ich werde mich erst in die aktuelle Technik einlesen - und wenn es dann zur Anschaffung eines Teleskops kommen sollte möchte ich die vorhandene Olympus OM-D E-M1 verwenden wollen. Es ist auch ein sehr stabiles Manfrotto Carbon Videostativ (536 MPRO) mit einer Tragfähigkeit von 25kg vorhanden - eventuell kann man das adaptieren. Das sind aber nur mal erste Überlegungen ....

                        LG, dB
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                          #27
                          AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                          Gerade ist das Handbuch für Astrofotografie bei mir eingelangt ...

                          ... ein riesen Wälzer im Hardcover. Jetzt kommt es darauf an ob mich die Lektüre fesseln kann. Hoffentlich ist es ''angenehm'' verfasst - ich hasse fast nichts mehr als ''staubtrockene'' Lektüre :C ....

                          LG, dB
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                            #28
                            AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                            Viel Spaß bei der Lektüre Dezibel, mir ist gestern erstmals ein brauchbarer Saturn gelungen, ein äusserst schwieriges Objekt, wegen der zarten Ringe. Wenn man da nicht den genauen Fokus hat, gehts gründlich daneben, aber auch die Belichtung ist nicht ohne. Bei meiner lichtschwachen Webcam ein kleines Kunststück, was mir da gelungen ist, viel Spaß beim Betrachten, darunter ein Rohbild von der Cam, damit man mal sieht, was das für ein Unterschied ist:





                            War ein Avivideo mit 4900 Bildern, 380 davon gestackt. Nachbearbeitung mit Pipp, Fitswork und Registax 6. Aufnahme am 30.8.2016 gegen 21.14 MESZ. Okularprojektion mit 25 mm Ortho, motorisch nachgeführt, Teleskop Newton Katadiopter mit D=114 mm, F=1000 mm, Äquivalentbrennweite 2,5 m.

                            Gruß,
                            joachim
                            Zuletzt geändert von JoachimA; 31.08.2016, 20:16.
                            Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                              #29
                              AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                              Saubere Arbeit - gefällt mir. Bei solchen Resultaten macht ein Hobby Spaß. Noch dazu wo Du ja nicht einmal ein ''Riesenteleskop'' hast. Ich machte vor einiger Zeit wieder einmal Mondbilder mit FT 250mm/f2,8 am 2x Konverter (KB Equivalent 1000mm/f5,6). Bei der Bearbeitung fand ich einen verschwommenen Fleck neben dem Mond. Die Vergrößerung zeigte schemenhaft, und natürlich stark verpixelt, den Saturn. Selbst so etwas macht Laune auf mehr. Das von mir gekaufte Buch ist echt ein Knüller. Dabei bin ich gerade mal bei der Einführung Kamera und Sensortechnik. Erstaunlich ist schon allein die technische Vielfalt an Sensoren ...

                              LG, dB
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                                #30
                                AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                                Danke Dezibel, das hat mich auch ganz schön Schweiß gekostet, das so hinzubekommen. Das Meiste ist sicher die Nachbearbeitung, ohne die geht heut nix mehr. Der einzige Vorteil, den echte Hochgeschwindigkeits Astrokameras haben ist, das man in der Nachbearbeitung nicht mehr so tricksen muss, um eine "latente" Bildinformation rauszuholen, die sind lichtstärker und können mehr Aufnahmen pro Sekunde, was die Chancen auf ein gutes Bild deutlich verbessert, allerdings auch recht teuer.

                                Ja, für Sensoren kann man ne Menge Geld ausgeben, ich leider nicht, aber eine Astrocam, die auch ein bisschen Langzeitbelichtung kann werde ich mir irgendwann zulegen.

                                Viel Spaß noch mit deinem Buch, die Materie ist hochinteressant, bis vor wenigen Jahren habe ich noch mit Videomodulen aufgenommen und kannte überhaupt nichts von Summenbildern oder Stacken von Bildern, aber als ich in Astroforen die Ergebnisse sah, war ich wie gebannt und musste das unbedingt auch mal machen. Aber der Weg war sehr steinig, nicht alles klappt auf Anhieb und man braucht Zeit, um sich einzuarbeiten.

                                Natürlich fasziniert mich die Fotografie im Allgemeinen auch, ich bin früher sehr viel auf "Fotosafari" in der heimischen Gegend gegangen. Neulich gab es kuriose Wolken zu bestaunen, mit dem Smartphone aufgenommen:



                                schönen Gruss,
                                Joachim
                                Zuletzt geändert von JoachimA; 31.08.2016, 21:25.
                                Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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