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wie laut spielt ein konzertflügel?

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    wie laut spielt ein konzertflügel?

    hallo,
    bin gerade beim ausmisten meiner cd´s. so nebenbei immer wieder in cd´s reingehört - behalte, behalte ich nicht. dabei ist mir ein mitschnitt von tschaikowsky´s klavierkonzert nr.1 untergekommen - bisschen reingehört und dann war da plötzlich die frage da: wie laut spielt so ein konzertflügel?

    da sind ja einige passagen, wo sowohl klavier als auch das restliche orchester sehr, sehr laut spielen - trotzdem ist der flügel immer sehr deutlich und laut zu hören. also bei einer aufnahme denke ich, wir einfach der pegel des klavieres erhöht.

    aber was ist bei einem livekonzert? wir hier zusätzlich mikrophoniert und zusätzlich verstärkt (kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen) oder gibt der pianist immer vollgas?

    danke für eure antworten,
    reinhard

    #2
    Intressante Frage finde ich. Meine Nachbarn haben ein Klavier (kein Fügel) das hör ich schon sehr ordentlich bei mir. Wieviel db es macht keine Ahnung, dürfte aber nicht wenig sein. Ein richtiger Flügel kann bestimmt noch lauter. Ich glaube nicht das der bei Konzert untergeht.

    Greetz

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      #3
      Die Lautstärke des Flügels hängt von der Größe, auch der Bauart ab und dem Raum, in dem er steht. Und nicht zuletzt von der Stimmung. Bei Rachmaninows 3. Klavierkonzert gibt es einen regelrechten Kampf zwischen Orchester und Flügel. Dazu paßt die komisch anmutende Anekdote mit Horowitz: Der alte Horowitz, obwohl für seine extrem harten und präzisen Baßoktaven bekannt, hatte Angst, daß man ihn nicht mehr hört. Also ließ er den Flügel extrem hoch und hell trimmen - unter Protest des Stimmers von Steinway. Zudem wurde der Flügel bei Konzert und Aufnahme auf ein Podest gestellt, so daß er aus dem Orchester herausragte - einmalig! (Zu sehen in der Fernsehaufnahme mit Mehta.) Nachher war der Klang des Flügels "im Eimer". Die Hammerköpfe mußten alle abgeschliffen, mit neuem Filz versehen und der Flügel komplett neu intoniert werden. Danach bekam Horowitz Flügel diesen wunderbar farben- und nuancenreichen Klang, wie in der kürzlich erschienen Aufnahme aus Berlin und in Moskau zu hören.

      Beste Grüße
      Holger

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        #4
        Hallo Holger

        Der Oeffnungswinkel des Deckels beeinflusst ebenfalls die Lautstärke.

        Gruss Beat
        Make it or break it ;)

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          #5
          Ein großer Steinway geht schon sehr laut.
          Im Allgemeinen ist im Konzertsaal eine zusätzliche Mikrophonierung nicht erforderlich.

          Der Deckel wird bei Solokonzerten und bei Klavierkonzerten (also mit Orchester) voll aufgemacht oder ganz abgenommen.
          Bei Kammermusik und vor allen Dingen bei Liedvorträgen wird der Deckel dagegen je nach Größe des Instruments nur wenig oder gar nicht geöffnet, man würde sonst den Sänger oder Geiger manchmal regelrecht erschlagen.

          Da spürt man auch sofort den Unterschied zu einem Klavier oder einem kleineren Flügel. Bei denen kommt man irgendwann an die Grenze im Fortissimo, man kann wie ein Irrer draufhauen, es geht einfach nicht mehr lauter.
          Bei einem großen Steinway oder Bösendorfer hat man dagegen das Gefühl, man kam immer noch eine Schippe drauflegen.

          Gruß,
          Markus
          Zuletzt geändert von Gast; 08.11.2009, 16:51.

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            #6
            Hallo Beat,

            klar! Mein Freund hat einen großen Foerster-Flügel im Wohnzimmer stehen. Wenn der den Deckel aufmacht, kann es der, der den Flügel spielt, gut ertragen. Alle Zuhörer dagegen, die im Wohnzimmer sitzen, sollten besser die Flucht ergreifen..

            Beste Grüße
            Holger.

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              #7
              Hallo Holger

              Sehr gut erinnere ich mich an die Beethoven-Sonate "Der Sturm", welche in einem niedrigen/kleinen Saal vorgetragen wurde, ohne dass der Pianist sich irgendwie zurückhielt.

              Für mich war das teilweise schon an der Grenze des Erträglichen (inklusive Dröhnen und Scheppern der hinten im Saal aufgestellten Ersatzinstrumente), dh. die Maximallautstärke schätze ich etwa auf 100 - 110 dB.

              Gruss Beat
              Make it or break it ;)

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                #8
                Hallo,
                komme gerade von der Klangbilder Messe.

                Dort spielte ein Pianist auf einem Yamaha Flügel.
                Man muss dazu sagen, dass es kein Konzertflügel war.

                Er hat auch eher leise Sonaten gespielt.

                Mein Pegelmesser (ja, ich hatte einen mit ;) ) zeigte in einem Abstand von ca 4 m bei den lauten Passagen (eher forte als fortissimo) Spitzen von 83 dB.

                Jetzt müsste man dazurechnen: Konzetflügel - fortissimo - und vor allem in welchem Abstand?

                Also könnten es je nach Hörplatz schätzometrisch 80-85, kaum über 90 dB werden.

                LG

                Babak
                Grüße
                :S

                Babak

                ------------------------------
                "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                Marcus Aurelius

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                  #9
                  Hallo

                  Konzertflügel können in kleinen Räumen (auch Klassenzimmern) sehr laut werden.
                  In Konzertsäle verbreitet sich der Klang im ganzen Saal und verliert schon an Intensität aber nicht an Volumen.

                  In der Tonhalle Zürich, die akustisch ähnlich wie der Musikverein Wien ist, kann man während einem Klavierrezital in der 10ten Reihe den Flügel sehr gut hören (bis ungefähr 85 maximal 90 dBC).
                  Weiter hinten fällt der Pegel schon gut runter, mehr als bei einem Orchester.
                  Bei einem Klavierkonzert kann der Konzertflügel nicht mit einem Grossorchester mithalten (90-95 dB C).

                  Der Konzertflügel ist praktisch vor dem Orchester (genau auf höhe der ersten Geigen) und in der Mitte platziert. Das ist schon einen guten Platz, um gehört zu werden, da die Streicher selber haben Problemen lauter als einen Konzertflügel zu spielen. Der grösste Unterschied für unsere Ohren ist der Klangcharakter des Tasteninstruments. Diesen hören wir ziemlich gut auch wenn sehr viele Streicher laut spielen. Die restlichen Instrumenten des Orchesters die viel mehr Pegel machen können sind einigen Meter weiter hinten.
                  Trotzdem bei Rachmaninov, Brahms und anderen Klavierkonzerte, welche eher sinfonische Charakter haben, geht der Konzertflügel bei den sehr lauten Passagen runter (ausser man sitzt ganz ganz vorne). Man hört aber trotzdem die Klänge des Klaviers, wenn man aufpasst, weil sie diesen speziellen Charakter haben.
                  Ich finde allgemein, dass die Solisten in den Aufnahmen lauter aufgenommen werden als wie man sie tatsächlich im Konzertsaal hört. Es ist normal, dass die Leute zu Hause klar die Solisten hören wollen und dass sie sich auch bei den lauten Passagen nicht anstrengen wollen.

                  Gruss

                  titian

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                    #10
                    Interessant auch, wenn man sich mal diese Aufnahme anhört:



                    Der musikalische Bogen dieser außergewöhnlichen Produktion spannt sich von energiegeladenen Kompositionen bis hin zu zarter Romantik. Durch zusätzliches Abdämpfen und Zupfen einzelner Saiten eines Yamaha-Flügels entsteht mit der Mehrspur-Aufnahmetechnik ein vielschichtiges und völlig neuartiges Klangereignis. Und das geht mitunter richtig laut, schön dynamisch. Hier wird sehr deutlich, daß ein Piano ein Perkussion-Instrument ist.

                    Gruß
                    Franz

                    Kommentar


                      #11
                      Technisch betrachtet ist es vor allem eine Sache der Saitenlänge im Zusammenhang mit dem Resonanzkasten.

                      Würde beispielsweise eine Saite frei in der Luft schwingen, würde man sie nur ganz leise hören - wobei die höheren Töne bevorzugt wären. Die ganz tiefen Saiten wären fast unhörbar.
                      Gruß
                      David


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                        #12
                        Hallo

                        wenn man sich mit dem Aufbau eines Klaviers beschäftigt, kommt einem auch die Anzahl der Saiten in den Sinn.

                        LG

                        Babak
                        Grüße
                        :S

                        Babak

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                        Marcus Aurelius

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                          #13
                          @ all

                          In dem Zusammenhang ist diese Tabelle vielleicht hilfreich http://www.sengpielaudio.com/Stoerqu...instrument.pdf

                          Grüße, dB
                          don't
                          panic

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                            #14
                            Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                            wenn man sich mit dem Aufbau eines Klaviers beschäftigt, kommt einem auch die Anzahl der Saiten in den Sinn.
                            Wie meinst Du das?

                            Gruß,
                            Markus

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                              #15
                              Hallo


                              Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
                              In dem Zusammenhang ist diese Tabelle vielleicht hilfreich http://www.sengpielaudio.com/Stoerqu...instrument.pdf
                              Danke für den Link,

                              So sehr ich Sengpiel schätze ...
                              Er gibt nicht an, in welchem Abstand der Schalldruck gemessen worden ist.

                              Dabei schriebt er ja selber ebenda:
                              Hingegen ist das Nennen des Schalldruckpegels eines Geräuschs von z. B. 85 dBA ohne Aussage, wenn nicht auch der Abstand zur Schallquelle angegeben ist, von wo aus die Messung gemacht wurde.


                              Ich nehme mal an, die messung erfolgte aus 1 m Entfernung.

                              LG

                              Babak
                              Grüße
                              :S

                              Babak

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                              Marcus Aurelius

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