Hier ist der angekündigte Thread zu den Genelec 8351 & 8330.
Über einen langen Zeitraum hinweg war ich mit meiner Hifi-Anlage sehr zufrieden. Damals besaß ich eine Anlage von Linn: Den Karik, das damalige CD-Player-"Flagschiff", den Vollverstärker Majik-I, zwei Endstufen LK100 und die Kaber im Tri-Amping-Betrieb. Um sie Surround tauglich zu bekommen, kaufte ich den Cyrus AV-Master 8.0 und ergänzte die Anlage noch durch den Discmaster. Mir gefiel das britische Design - überhaupt bin ich "anglophil". Die kleinen, dezenten Kistchen entsprachen genau meinem Geschmack.
Dann entdeckte ich Davids österreichisches Hifi-Forum. Da ich nicht nur anglophil, sondern auch "austrophil" (hach, was für schöne Schwurbel-Vokabeln) bin, fühlte ich mich ziemlich schnell heimisch.
(Einschub: Ich bin schon während der Schwangerschaft meiner Mutter mit mir, nach Österreich gekommen. Meine Großmutter ist im Krieg nach Österreich gegangen, wollte dort heiraten und immigrieren. Zu ihrem sehr großen Unglück wurde sie nach dem 2. Weltkrieg als Deutsche ausgewiesen, was sie wohl nur schwer verkraftet hat, weil sie sich als Kinderkrankenschwester dort bereits eine Existenz aufgebaut hatte. Aber die Familie, bei der sie während des Krieges gewohnt hat, blieb mit uns treu befreundet und wir haben uns gegenseitig gerne besucht.)
In diesem Forum wurde ich mit einer gegensätzlichen Perspektive auf das Thema "Hifi" konfrontiert: Damals glaubte ich, als langjähriger "Audio"-Abonnent, noch an "Kabelklang", "Rackklang", "Verstärkerklang" usw. - also die "esoterische" Betrachtungsweise, wie Hifi funktioniert.
Das war gar nicht so leicht für mich: Wer hatte nun recht? Meine Neugier hat eine Art "Suchbewegung" in Gang gesetzt. Die Thesen, was Klang beeinflussend ist und was nicht, habe ich dann selbst überprüft. Das Wohnzimmer sah aus wie eine "Nerd-Bude" mit überall herumliegenden Kabeln und Hifi-Geräten. Ich habe den Linn Karik mit einem Billig-CD-Player verglichen. Ich habe die teueren Linn-NF-Kabel mit "Laufrichtungspfeilen" gegen Billig-Beipack-Strippen getauscht und miteinander verglichen. Ich habe Verstärker verglichen und Tri-Amping gegen Single-Amping.
Zu meiner großen Überraschung habe ich keine gravierenden klanglichen Unterschiede gehört! Einzig der billige CDP klang in meinen Ohren um Nuancen weniger transparent als der wohl mehr als 10-mal so teure Karik! Das war zunächt nicht einfach zu "verdauen". Schließlich habe ich die Anlage nach Empfehlungen der Hifi-Gazette zusammengestellt - und nicht gerade wenig Geld investiert.
Als Ergebnis folgte der "Suchbewegung" eine Neuorientierung: Ich versuchte mich in Vintage-Röhrenverstärkern der Marke "McIntosh" (und in dem Transistorverstärker, dem MC2105, den ich noch immer besitze). Es waren wunderschöne Geräte: Der C20 und ein Paar MC75 - einfach nur großartig! Dann war ich in einem "Oldie-Forum" zugange, in dem sich ein sogenannter "Restaurateur" umtrieb. Zu dem brachte ich die Geräte - mit der Folge, dass dieser "Restaurateur", das Transformatorgehäuse des C20, ohne es auszubauen, neu lackierte. Der ganze Sprühnebel war um das hervorragend erhaltene C20-Gehäuse verteilt! Überall waren feine Lackflecke. Und die Rückseite hat er auch noch bearbeitet: Er hat sie poliert!!! Hilfe!!! Die makellos erhaltene Schrift war teilweise wegpoliert und die tolle Patina war futsch! Die MC75 hatte er ebenfalls in die Mangel genommen: Er hat einen Kondensator getauscht, aber den zweiten nicht. Mit der Folge, dass der zweite sehr schnell "abgeraucht" ist und die MC75 ein zweites Mal zum Nachbessern in die "Werkstatt" gekommen ist. Das erste Mal brachte ich die Verstärker, damit ihnen nicht geschieht, selbst in die Nähe von Berlin. Ich war aber Selbstständig zu der Zeit und hatte bis zu schlappen 84 Wochenstunden gearbeitet. Folglich musste ich die MC75 dieses Mal verschicken. Leider habe ich die Röhren vor dem Transport nicht entfernt, weil ich es nicht besser wusste. Die Folge war Bruch.
Dann hatte ich die Nase gestrichen voll! Die wunderschönen Geräte waren verschandelt - so habe ich es empfunden. Also habe ich sie verkauft. Von dem Erlös kauften wir 2012 die Ethos und die Lyngdorf DPA-1/SDA2175-Kombi.
Wir nähern uns jetzt so langsam den Genelec. 2014 oder 2015 wollte ich bereits schon einmal die Ethos verkaufen. Es steckte, durch das Lesen hier im Forum, ein "Stachel im Fleisch": Meine erste Wahl wären damals eher die MEG RL901K gewesen - nur leisten konnte ich sie mir zu dem Zeitpunkt kaum. So blieb immer ein kleiner bitterer Geschmack auf der Zunge, wenn ich die Ethos sah und hörte...
Letztlich sind die Ethos hörens- und sehenswerte Lautsprecher. Aber, vielleicht kennt es jemand, wenn sich ein Gedanke erst einmal festgesetzt hat, bohrt und nagt er immer weiter. Als jetzt die Statoren defekt waren, war die Entscheidung schnell getroffen: Studiomonitore müssen her! Die MEG RL901K waren ausgeschlossen, weil die Vernunft darauf bestand, dass sie optisch viel zu groß und zu dominant für das kleine Wohnzimmer sind. Das sind die Ethos auch, wie ich im Laufe der Jahre feststellen musste.
Also musste wieder die zweite Wahl genommen werden - dieses Mal nicht aus finanziellen, sondern aus Vernuftsgründen. Und das waren die KH 420. Zweite Wahl meine ich nicht negativ! Es war eben dieses Bohren und Nagen, das die KH 420 zur zweiten Wahl degradierte. Ich kaufte folglich den KH 120 als Center und die KH 80 DSP als Rears - und stellte diese Anlage hier im Forum vor.
Was dann passierte, ist, dass sich sehr schnell eine Dynamik entwickelte, mit der ich so nicht gerechnet hatte. Insbesondere @longueval und @schauki gaben viel Input. Und dann schlug Reinhart die Genelec vor. Ich war wohl gegen die Genelec genauso voreingenommen, wie damals gegen die "technische" Sicht anstelle der "esoterischen". Außerdem habe ich aus der 80XX-Serie eine Genelec gehört, die mir - ich las in meinem alten Thread nach - gar nicht so schlecht gefiel, wie es in Erinnerung hatte. Nur bevorzugte ich damals die KH 120 - sind ja auch feine Lautsprecher.
Nun kamen @schauki und @longueval mit den Genelec 8260. Ich las im Netz alle Berichte, derer ich habhaft werden konnte - und war begeistert! Aber dann kamen die 8351 ins Spiel. In dem Zusammenhang erinnerte ich mich, dass ich diese hier im Forum Ende 2014 vorgestellt hatte. Das ist für mich ungewöhnlich. Es ist selten, dass ich ein Gerät vorstelle, zu dem ich keinen Bezug habe. Zumindest muss ich den Hersteller mögen, wenn ich ein Gerät vorstelle. Schicksal? Präkognition? Vielleicht...
Skeptisch habe ich die Optik beäugt: Wollen wir dieses Design im Wohnzimmer stehen haben? In weiß gefielen sie uns so gut, dass das Design völlig in Ordnung ging. Dann folgte intensive Internet-Recherche. Als erstes, wenn ich mir etwas kaufen will, lese ich möglichst viele der negativen Testberichte. Treffen die Negativ-Kriterien auf mich zu, dann war's das - Finger weg! Bei den 8351 war ich sehr überrascht: Außer der Pegelfestigkeit, die für mich als "Leisehörer" in unserem kleinen Wohnzimmer keine Rolle spielt, gab es in den Testberichten keine ernstlich kritischen Stimmen. Gut, in den Foren - "nimm doch lieber..." "Ich habe sie gehört und mir gefielen XY besser weil..." "Ich habe sie beim Händler gehört und mir gefielen sie nicht..." Das sind alles so weiche Kriterien, dass sie für mich kein belastbares Gegenargument gegen den Kauf lieferten.
Ansonsten waren viele Stimmen voll des Lobes. Die "Katze im Sack" kaufen, nachdem mir bei den Ethos so viel Mühe gemacht habe und sogar "Evaluationsbögen" erstellt habe...? Als neugieriger Mensch und mit Eurer Unterstützung ( :F ) hier im Forum, habe ich mich dann tatsächlich zum Kauf entschieden, ohne die Genelecs vorher zur Probe zu hören - und bereue es keine einzige Sekunde!
Soweit die Vorgeschichte, die zur Kaufentscheidung führte...
Über einen langen Zeitraum hinweg war ich mit meiner Hifi-Anlage sehr zufrieden. Damals besaß ich eine Anlage von Linn: Den Karik, das damalige CD-Player-"Flagschiff", den Vollverstärker Majik-I, zwei Endstufen LK100 und die Kaber im Tri-Amping-Betrieb. Um sie Surround tauglich zu bekommen, kaufte ich den Cyrus AV-Master 8.0 und ergänzte die Anlage noch durch den Discmaster. Mir gefiel das britische Design - überhaupt bin ich "anglophil". Die kleinen, dezenten Kistchen entsprachen genau meinem Geschmack.
Dann entdeckte ich Davids österreichisches Hifi-Forum. Da ich nicht nur anglophil, sondern auch "austrophil" (hach, was für schöne Schwurbel-Vokabeln) bin, fühlte ich mich ziemlich schnell heimisch.
(Einschub: Ich bin schon während der Schwangerschaft meiner Mutter mit mir, nach Österreich gekommen. Meine Großmutter ist im Krieg nach Österreich gegangen, wollte dort heiraten und immigrieren. Zu ihrem sehr großen Unglück wurde sie nach dem 2. Weltkrieg als Deutsche ausgewiesen, was sie wohl nur schwer verkraftet hat, weil sie sich als Kinderkrankenschwester dort bereits eine Existenz aufgebaut hatte. Aber die Familie, bei der sie während des Krieges gewohnt hat, blieb mit uns treu befreundet und wir haben uns gegenseitig gerne besucht.)
In diesem Forum wurde ich mit einer gegensätzlichen Perspektive auf das Thema "Hifi" konfrontiert: Damals glaubte ich, als langjähriger "Audio"-Abonnent, noch an "Kabelklang", "Rackklang", "Verstärkerklang" usw. - also die "esoterische" Betrachtungsweise, wie Hifi funktioniert.
Das war gar nicht so leicht für mich: Wer hatte nun recht? Meine Neugier hat eine Art "Suchbewegung" in Gang gesetzt. Die Thesen, was Klang beeinflussend ist und was nicht, habe ich dann selbst überprüft. Das Wohnzimmer sah aus wie eine "Nerd-Bude" mit überall herumliegenden Kabeln und Hifi-Geräten. Ich habe den Linn Karik mit einem Billig-CD-Player verglichen. Ich habe die teueren Linn-NF-Kabel mit "Laufrichtungspfeilen" gegen Billig-Beipack-Strippen getauscht und miteinander verglichen. Ich habe Verstärker verglichen und Tri-Amping gegen Single-Amping.
Zu meiner großen Überraschung habe ich keine gravierenden klanglichen Unterschiede gehört! Einzig der billige CDP klang in meinen Ohren um Nuancen weniger transparent als der wohl mehr als 10-mal so teure Karik! Das war zunächt nicht einfach zu "verdauen". Schließlich habe ich die Anlage nach Empfehlungen der Hifi-Gazette zusammengestellt - und nicht gerade wenig Geld investiert.
Als Ergebnis folgte der "Suchbewegung" eine Neuorientierung: Ich versuchte mich in Vintage-Röhrenverstärkern der Marke "McIntosh" (und in dem Transistorverstärker, dem MC2105, den ich noch immer besitze). Es waren wunderschöne Geräte: Der C20 und ein Paar MC75 - einfach nur großartig! Dann war ich in einem "Oldie-Forum" zugange, in dem sich ein sogenannter "Restaurateur" umtrieb. Zu dem brachte ich die Geräte - mit der Folge, dass dieser "Restaurateur", das Transformatorgehäuse des C20, ohne es auszubauen, neu lackierte. Der ganze Sprühnebel war um das hervorragend erhaltene C20-Gehäuse verteilt! Überall waren feine Lackflecke. Und die Rückseite hat er auch noch bearbeitet: Er hat sie poliert!!! Hilfe!!! Die makellos erhaltene Schrift war teilweise wegpoliert und die tolle Patina war futsch! Die MC75 hatte er ebenfalls in die Mangel genommen: Er hat einen Kondensator getauscht, aber den zweiten nicht. Mit der Folge, dass der zweite sehr schnell "abgeraucht" ist und die MC75 ein zweites Mal zum Nachbessern in die "Werkstatt" gekommen ist. Das erste Mal brachte ich die Verstärker, damit ihnen nicht geschieht, selbst in die Nähe von Berlin. Ich war aber Selbstständig zu der Zeit und hatte bis zu schlappen 84 Wochenstunden gearbeitet. Folglich musste ich die MC75 dieses Mal verschicken. Leider habe ich die Röhren vor dem Transport nicht entfernt, weil ich es nicht besser wusste. Die Folge war Bruch.
Dann hatte ich die Nase gestrichen voll! Die wunderschönen Geräte waren verschandelt - so habe ich es empfunden. Also habe ich sie verkauft. Von dem Erlös kauften wir 2012 die Ethos und die Lyngdorf DPA-1/SDA2175-Kombi.
Wir nähern uns jetzt so langsam den Genelec. 2014 oder 2015 wollte ich bereits schon einmal die Ethos verkaufen. Es steckte, durch das Lesen hier im Forum, ein "Stachel im Fleisch": Meine erste Wahl wären damals eher die MEG RL901K gewesen - nur leisten konnte ich sie mir zu dem Zeitpunkt kaum. So blieb immer ein kleiner bitterer Geschmack auf der Zunge, wenn ich die Ethos sah und hörte...
Letztlich sind die Ethos hörens- und sehenswerte Lautsprecher. Aber, vielleicht kennt es jemand, wenn sich ein Gedanke erst einmal festgesetzt hat, bohrt und nagt er immer weiter. Als jetzt die Statoren defekt waren, war die Entscheidung schnell getroffen: Studiomonitore müssen her! Die MEG RL901K waren ausgeschlossen, weil die Vernunft darauf bestand, dass sie optisch viel zu groß und zu dominant für das kleine Wohnzimmer sind. Das sind die Ethos auch, wie ich im Laufe der Jahre feststellen musste.
Also musste wieder die zweite Wahl genommen werden - dieses Mal nicht aus finanziellen, sondern aus Vernuftsgründen. Und das waren die KH 420. Zweite Wahl meine ich nicht negativ! Es war eben dieses Bohren und Nagen, das die KH 420 zur zweiten Wahl degradierte. Ich kaufte folglich den KH 120 als Center und die KH 80 DSP als Rears - und stellte diese Anlage hier im Forum vor.
Was dann passierte, ist, dass sich sehr schnell eine Dynamik entwickelte, mit der ich so nicht gerechnet hatte. Insbesondere @longueval und @schauki gaben viel Input. Und dann schlug Reinhart die Genelec vor. Ich war wohl gegen die Genelec genauso voreingenommen, wie damals gegen die "technische" Sicht anstelle der "esoterischen". Außerdem habe ich aus der 80XX-Serie eine Genelec gehört, die mir - ich las in meinem alten Thread nach - gar nicht so schlecht gefiel, wie es in Erinnerung hatte. Nur bevorzugte ich damals die KH 120 - sind ja auch feine Lautsprecher.
Nun kamen @schauki und @longueval mit den Genelec 8260. Ich las im Netz alle Berichte, derer ich habhaft werden konnte - und war begeistert! Aber dann kamen die 8351 ins Spiel. In dem Zusammenhang erinnerte ich mich, dass ich diese hier im Forum Ende 2014 vorgestellt hatte. Das ist für mich ungewöhnlich. Es ist selten, dass ich ein Gerät vorstelle, zu dem ich keinen Bezug habe. Zumindest muss ich den Hersteller mögen, wenn ich ein Gerät vorstelle. Schicksal? Präkognition? Vielleicht...
Skeptisch habe ich die Optik beäugt: Wollen wir dieses Design im Wohnzimmer stehen haben? In weiß gefielen sie uns so gut, dass das Design völlig in Ordnung ging. Dann folgte intensive Internet-Recherche. Als erstes, wenn ich mir etwas kaufen will, lese ich möglichst viele der negativen Testberichte. Treffen die Negativ-Kriterien auf mich zu, dann war's das - Finger weg! Bei den 8351 war ich sehr überrascht: Außer der Pegelfestigkeit, die für mich als "Leisehörer" in unserem kleinen Wohnzimmer keine Rolle spielt, gab es in den Testberichten keine ernstlich kritischen Stimmen. Gut, in den Foren - "nimm doch lieber..." "Ich habe sie gehört und mir gefielen XY besser weil..." "Ich habe sie beim Händler gehört und mir gefielen sie nicht..." Das sind alles so weiche Kriterien, dass sie für mich kein belastbares Gegenargument gegen den Kauf lieferten.
Ansonsten waren viele Stimmen voll des Lobes. Die "Katze im Sack" kaufen, nachdem mir bei den Ethos so viel Mühe gemacht habe und sogar "Evaluationsbögen" erstellt habe...? Als neugieriger Mensch und mit Eurer Unterstützung ( :F ) hier im Forum, habe ich mich dann tatsächlich zum Kauf entschieden, ohne die Genelecs vorher zur Probe zu hören - und bereue es keine einzige Sekunde!
Soweit die Vorgeschichte, die zur Kaufentscheidung führte...
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