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    #31
    AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

    Hier noch eine weitere Aufnahme vom 30.8.2016 zu einem etwas früheren Zeitpunkt, gegen 21.05 MESZ. Der schwächere Aussenring kommt hier deutlich besser raus.Viel mehr war allerdings nicht drin, da der Saturn mittlerweile schon sehr tief über dem Horizont steht und durch die Dispersion (athmosphärische Lichtbrechung) die Detailauflösung deutlich schlechter wird:





    Was Dispersion bedeutet kann man im untenstehenden unbehandelten Rohbild sehen, die roten und blauen Farbsäume. Das ist kein Optikfehler! Die Athmosphäre erzeugt diese Farbsäume bei tief stehenden Objekten und verhält sich dann wie ein Prisma, das die Lichtfarben zerlegt! - Der Grund dafür ist folgender: Bei flachen Sehwinkel müssen die Lichtstrahlen durch viel mehr Luftschichten, als z. B. bei senkrechter Blickrichtung, dementsprechtend werden sie mehr oder weniger stark gebeugt. Glücklicherweise lässt sich der Effekt ziemlich einfach bei der Nachbearbeitung rausrechnen, die einzelnen Farblayer, rot, grün und blau müssen nur wieder exakt aufeinander geschoben werden.

    Viel Vergnügen beim Anschauen.

    Gruss,
    Joachim
    Zuletzt geändert von JoachimA; 04.09.2016, 15:55.
    Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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      #32
      AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

      Ja, nett - Du machst mir das Hobby schmackhaft. Letzte Woche bin ich leider nicht zum lesen gekommen weil's bei mir momentan etwas chaotisch zu geht (meine Mutter benötigt altersbedingt gerade etwas mehr Zuwendung). Daher weiß ich noch nicht in welche Richtung es gehen soll - und ob überhaupt ....

      LG, dB
      don't
      panic

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        #33
        AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

        Hallo Dezibel, das geht natürlich vor, überhaupt keine Frage. Ich muss meine Mutter auch bei manchen Tätigkeiten unterstützen, sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste.

        Aber zurück zu meinem Teleskop, das wollte ich nicht vorenthalten, allzu Technik begeisterte oder gar Perfektionisten der Zunft sollten sich jetzt lieber die Augen zuhalten, hier mein 25 Jahre altes "High Tech Gerät", mit dem diese Aufnahmen enstanden, ist ne Menge provisorischer Eigenbau, das solideste ist noch die Säule, an der man sich einen Bruch hebt:



        Ansonsten alles dran, alle 2 Achsen, inklusive Okulartrieb voll motorisch Funk ferngesteuert. Der Quartzmotor ist ebenfalls mit in die Steuerung integriert.

        Gruss,
        Joachim
        Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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          #34
          AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

          Ein guter Stand ist die halbe Miete. Ich finde den Sonderbau wesentlich professioneller als jedes Dreibein ... und sonst ist ja auch ''alles da'' - natürlich hätt' ma's gerne größer, besser und schärfer ... aber letztlich muss ja die Vernunft die Oberhand behalten ... mir gefällt's ....

          LG, dB
          don't
          panic

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            #35
            AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

            Hallo Dezibel, vor ein paar Jahren hatte ich damit mal ein lustiges Erlebnis auf der Straße. Ich hatte das Teil an der Hofeinfahrt aufgestellt, um einen besseren Blick auf Jupiter zu bekommen, war vom Garten aus nicht so gut. Es war mittlerweile schon dunkel und es brauste ein Auto ziemlich schnell durch die Siedlung, aber kaum war er an mir vorbei stieg der in die Eisen, das es nur so qualmte, dann setzte er zurück, kurbelte die Scheibe runter und fragte ängstlich, ob er jetzt geblitzt worden sei. - Ich musste schallend loslachen und erklärte ihm, das er Glück habe und das keine Radarkanone sei. - Er wischte sich den Schweiss von der Stirn und wollte nun wissen was das denn ist und ich liess ihn mal durchs Okular schauen, das hatte ihn total begeistert und er versprach sogar, in Zukunft in einer Siedlung nicht mehr so auf die Tube zu drücken.


            Gruss,
            Joachim
            Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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              #36
              AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

              Im Mai habe ich bis jetzt noch nichts gescheites in puncto Planetenfotografie zustande gebracht. Bisher war das Wetter einfach zu schlecht hier im östlichen OWL zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge. Der Jupiter ist derzeit das Objekt schlechthin, am 7. April hatte er seine Opposition und den größten scheinbaren Durchmesser mit knapp 43 Bogensekunden. Daher eine Aufnahme vom 23. April 2017 gegen 22.15 MESZ:



              Auf dem Bild ist der markante GRF (großer roter Fleck) ein gigantischer Wirbelsturm zu sehen, der schon seit Jahrhunderten sein Unwesen in der Äquatorzone der Jupiter Athmosphäre treibt. In manchen Zeiten konnte er auch richtig blass werden, sodass er für kleine Instrumente gar nicht mehr zu sehen war, aber immer kam er in alter Frische wieder zurück. Deutlich kann man die kleinen Wölkchen sehen, die er in der Wirbelschleppe mitzieht. Jupiter ist neben Saturn und Mars wohl das interessanteste Objekt in unserem Sonnensystem, da er ständig neue reizvolle Anblicke bietet. Farbe und Form der Wolkenbänderung varieren ständig, blaue oder ganatfarbene Flecken sowie Schattenspiele von Monden auf der Oberfläche oder gegenseitige Bedeckungen und Verfinsterungen von Monden bei Eintritt in den Jupiterschatten sind nur ein paar Beispiele. Das alles passiert bei Jupiter sehr schnell, da er sich in etwas mehr als 9 Stunden um seine Achse dreht, wobei die Äquatorialzonen wesentlich schneller rotieren wie die in gemässigten Breiten oder gar der polaren Zonen.

              Mittlerweile schrumpft sein scheinbarer Durchmesser wieder langsam aber kontinuierlich. Die diesjährige Jupitersaison ist kurz, er steht nicht sehr hoch über dem Horizont und durch die kürzer werdenden Nächte ist auch die gute Beoabachtungszeit sehr eingeschränkt. Aber ich bleibe dran und werde wohl noch mit ein bischen Glück die eine oder andere Aufnahme machen. Mit Saturn siehts übrigens noch übler aus, er kommt maximal 30 Grad über den Horizont, was naturlich wegen der starken athmosphärischen Dispersion (Lichtbrechnung) und der häufig zu erwartenden Luftunruhe in Horizontnähe ungünstig ist und viele Details schluckt. Da muss das Seeing schon aussergewöhnlich sein, um dieses Jahr bei Saturn was zu reissen.

              Viel Spaß beim Betrachten,

              Gruss,
              joachim;)
              Zuletzt geändert von JoachimA; 17.05.2017, 20:38.
              Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                #37
                AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                Hi,

                tolles Foto. :T

                VG Bernd

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                  #38
                  AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                  Danke Bernd, aber der absolute Bringer ist die Aufnahme nicht, da geht deutlich mehr. Hier eine Aufnahme vom 7. April 2016, also vom letzten Jahr, die zwar auch nicht ganz scharf ist, aber besser wirkt:



                  Gruss,
                  joachim
                  Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                    #39
                    AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                    Mal wieder ein neuer Versuch Details auf dem Gasriesen Jupiter rauszukitzeln, der am 9. Mai mit etwa 44,6 Bogensekunden scheinbarem Durchmesser in Opposition stand. Die Bedingungen sind die letzten Nächte etwa besser geworden, wenn auch nicht überragend. Die üblichen Probleme sind Schleierbewölkung und aufsteigender Dunst. Das Hauptproblem ist also das Seeing wie man die Luftbeschaffenheit im astronomischen Jargon auch nennt, das war zwar blickweise gut aber eben nicht durchgehend gut und daher insgesamt nur sehr mäßig war. Es bleibt also schwierig und man muß schon eine Menge Geduld aufbringen, um Verwertbares zu erzielen. Aufnahme vom 21.5.2018 gegen 23.30 Uhr MEZ. Meridiandurchgang des GRF war 23.15 MEZ. Avivideo mit 4200 Bildern, Verwendungsrate 5 %, Nachbearbeitung mit Registax 6, Fitswork und unscharfe Maske in Photoshop. In Registax derotiert. Zuerst ein Rohbild aus dem schlechten Video und unten das Endresultat als schnelle Bearbeitung. Viel Spaß beim Betrachten.





                    Gruß,
                    joachim
                    Zuletzt geändert von JoachimA; 24.05.2018, 19:28.
                    Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                      #40
                      AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                      Hier mal eine Aufnahme vom Jupiter am 3.6.2018, besser gesagt sind es eigentlich 2, aus 2 Videos gestackt, die im Abstand von etwa 15 Minuten aufgenommen wurden, sodaß ich eine Mini Animation davon machen konnte. Hier sieht man sehr deutlich wie schnell die Dinge beim Jupiter ablaufen, der sich in nur etwa 9,9 Stunden einmal um die eigene Achse dreht. Entsprechend schnell sind auch die Bewegungen der Monde, von denen einer auf dem Bild zu sehen ist.



                      Für die nächsten Aufnahmegelegenheiten plane ich eine umfassende Animation mit wenigstens 20 oder 30 Einzelbildern die im Abstand von etwa 5 Minuten aufgenommen werden, falls gutes Seeing vorherrscht. Das ist natürlich ein enormer Aufwand aber wenn es klappt, hat man eine schöne Zeitrafferanimation, die mehrere Stunden auf wenige Sekunden reduziert und die Abläufe in der Jupiterathmoshpäre plastischer vor Augen führt und wesentlich anschaulicher macht als ein einzelnes Bild es je kann.

                      Auch beim Saturn gabs Fortschritte wenngleich das Seeing durchweg miserabel war, wie beinahe das ganze Frühjahr, trotzdem konnte ich was brauchbares rausholen und die Cassinische Trennung, etwa 1 Bogensekunde zwischen dem helleren inneren Ring und dem schwächerem Außenring ist gut zu sehen.



                      Und noch eine Aufnahme vom Mars, unser nächster Nachbar, er steht am 27. Juli in Opposition zur Sonne und bringt es dann auf über 20 Bogensekunden scheinbarem Durchmesser. Schon jetzt hat er an die 16 Bogensekunden erreicht und immer mehr Details werden bei guten Bedingungen sichtbar. Trotz mäßigem Seeing sind auf der Aufnahme schon einige Oberflächeneinzelheiten auf dem markanten orangeroten Planeten erkennbar. Diese erscheinen meist im grünlichen oder bräunlichen Farbtönen. Es gab aber auch schon Jahre wo Staubstürme nahezu die ganze Oberfläche verhüllt hatten und nur wenige Einzelheiten während einer Opposition zu sehen waren. Deutlich ist auch die Phase des Planeten vor der Opposition erkennbar. Avivideo mit 6500 Bildern, Verwendungsrate 7 %, Nachbearbeitung mit Pipp, Registax 6 und Fitswork, Aufnahme vom 5.6.2018 gegen ca. 2.15 MEZ. Okularprojektion mit 25 mm Orthoskopischem Okular. Aufnahmegerät Newton Katadiopter D=114, F=1000 mm, Äquivalentbrennweite 2,5 Meter. Webcam MS HD 3000 mit 20 Bilder/Sek, automatischer Weißabgleich.



                      Gruß,
                      Joachim
                      Zuletzt geändert von JoachimA; 17.06.2018, 11:26.
                      Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                        #41
                        AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                        SUPER

                        hut ziehe!
                        ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                          #42
                          AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                          Danke Longueval, machmal ist das Ganze extrem schwierig, oft spielt das Seeing nicht mit, dann wieder hat man technische Probleme, z. B, Vibrationen des Schrittmotors auf der Antriebsschnecke oder ein Schalter von der Fernsteuerung versagt seinen Dienst, hatte ich neulich, oder ganz simpel, der Akku macht die Grätsche, wenn die Temperaturen fallen und man nicht genug aufgeladen hatte. Das sind so die kleinen Widrigkeiten mit denen man manchmal zu kämpfen hat, trotzdem mag ich die Herausforderung.:D

                          Gruß,
                          joachim
                          Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                            #43
                            AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                            Astrophtographie.

                            Wirklich außergewöhnlich...

                            Ein interessantes Steckenpferd...

                            Das Leben bietet schon viele Möglichkeiten...

                            :M

                            Kommentar


                              #44
                              AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                              da es bei mir (waldeinsamkeit) keine straßenbeleuchtung gibt. ist es mit der lichtverschmutzung relativ noch einigermaßen vergleichsweise. besonders in trockenkalten winternächten sieht man viel, vom dem ich keinste ahnung habe, was das ist.
                              ich muss mir wirklich einen himmelsatlas besorgen, der mehr ist, als eine bibliotheksbehübschung.
                              einige wenige sternbilder erkenne ich, auch den polarstern, manchmal seh ich die venus und den mars, das wars dann aber schon.
                              der rest ist anonymes gefunkel. dabei sind manchmal besucher bass erstaunt, dass man bei uns die milchstraße so deutlich sieht.
                              ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                                #45
                                AW: Fotografieren: Tipps und Erfahrungen

                                Ich bewundere sowas!:B
                                Gruß
                                David


                                WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                                Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                                Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                                Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                                Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                                Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                                Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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