AW: Aufnahmetechnik, Pfleid oder was sonst...
Hallo Babak,
hier würde ich sagen, schwierig auf jeden Fall, aber machbar:
Reflexionsarmer Aufnahmeraum und/oder Richtmikrofone etc. . Das wird vom Aufwand Kosten verursachen näherungsweise umgekehrt proportional zur unteren Grenzfrequenz (im Quadrat ?), bei der Reflexionen jeweils noch unterdrückt werden sollen ...
Hier berühren wir m.E. bereits unausweichlich die Frage der "Sinnhaftigkeit" eines solchen Ansatzes und die ist eine ganz andere Frage als die der puren "technischen Machbarkeit" von Teilaspekten.
Bei einer Violine ist keine (Einzel-) Richtung der Abstrahlung "repräsentativ" und damit sind alle (Einzel-) Richtungen als "purer" Direktschall "spektral unvollständig".
Das ist vergleichbar einem Fruchtsaft, aus dem Chemiker bestimmte "Geschmacksstoffe" entfernt haben ...
Bei vielen anderen Instrumentengruppen - u.a. auch bei den Blechbläsern - ist diese "spektrale Komplementarität" unterschiedlicher Abstrahlrichtungen auch vorhanden, jedoch evt. nicht so offenkundig und deutlich ausgeprägt.
Da bin ich voll und ganz bei dir. Der Direktschall mag unstrittig eine "Sonderrolle" einnehmen und u.a. für die Lokalisation wichtig sein, aber in Klangfarbe, Charakter, Identität, ...eines Instrumentenklangs fließt der Raumanteil des Schalls gehörmäßig mit erheblicher Bedeutung ein.
Vollkommen richtig:
Wenn wir von Mehrkanaltechnik mit "wenigen" Kanälen sprechen (z.B. "Stereo"), dann könnten z.B. die einzelnen Lautsprecher ihr Rundstrahlverhalten bestenfalls "im Mittel" an der Abstrahlung natürlicher Schallquellen orientieren (vorläufig ohne eigene Aussage hier, ob das m.E. sinnvoll wäre ... ).
Solche Phänomene jedoch, daß selbst vergleichbare Frequenzbereiche bei einem "wirklich" gesungenen Vokal [o] und einem gesungenen Vokal [u] räumlich anders abgestrahlt werden, kann kein Lautsprecher mehr "nachahmen". Von den komplexen räumlichen Abstrahlmustern u.a. bei Violinen hier ganz zu schweigen.
Auch hier stimme ich zu. "Wieviel" Indirektschall im jeweiligen Hörraum zustande kommt bzw. zuträglich ist, das mag auch von
- Raumakustik
- Hörentfernung
- Bündelungsmaß der Lautsprecher
- bevorzugter mittlerer Lautstärke / "Art der Darbietung"
- ... ?
mit abhängen.
Bei meinen eigenen aktuellen LS Entwicklungen, wird diese Dekorrelation bei der Abstrahlung außerhalb der Achse zu größeren Winkeln hin bereits durch den LS selbst unterstützt. Dies dient jedoch nur dazu, daß der LS universeller auch in Räumen einsetzbar ist, die mehr oder weniger Diffusivität der Erstreflexionen aufweisen. Das ändert aber nichts am von Dir beschriebenen Grundprinzip ... (*)
Wer an etwas glaubt, der soll es so ausüben dürfen, solange er niemand anderen belästigt oder behindert.
Allerdings konnten beim "they are here" Ansatz hier speziell nach Ausprägung "Pfleid-Recording" so hohe und praktisch unüberwindbare "Stolpersteine" aufgezeigt werden, daß die praktisch einhellige Ablehnung unter professionellen Tonschaffenden m.E. begründbar und völlig verständlich erscheint.
Auch gilt für diesen Ansatz m.E. , ihn bitte anderen erfahrenen Hörern nicht als "den einzig wahren" oder gar als einen "korrekten" Ansatz aufzwingen zu wollen.
"Das Gefällt mir" ist als Aussage natürlich immer und für jedermann erlaubt.
So auch für mich:
Mir gefallen meine Aufnahmen und meine Anlagen, die sehr gut zusammen funktionieren. Das Erlebnis kommt einem "realen" Erlebnis für mich sehr oft äußerst nahe und ich habe noch einen weiteren unschätzbaren Vorteil dabei:
Ich kann aus einem praktisch unerschöpflichen Repertoire "guter kommerziell verfügbarer" Aufnahmen auswählen, um dies zu erleben. Denn meine Anlage ist für die Wiedergabe von Aufnahmen ausgelegt, welche die Akustik des Aufnahmeraums (sei dieser "real" oder "virtuell" ... ) mit einfangen und somit tendenziell einen "you are there" Ansatz verfolgen. Ich werde also als Hörer subjektiv in den Aufnahmeraum versetzt und kann den Hörraum um mich herum vergessen.
Glücklicherweise ist dieses "Grundmuster" auch der unter Tonschaffenden verbreitete und anerkannte Ansatz für ihre Arbeit. Deshalb ist meine HiFi-Welt relativ einfach und "heil" auch wenn es Arbeit gekostet hat, dorthin zu gelangen.
Daß das bei manchen anderen offenbar auch Unverständnis - oder gar Neid ? - auslöst, ist mir mittlerweile zwar klar geworden, aber die Freude am Hören lasse ich mir deshalb nicht nehmen.
Ich kann jedoch bei manchen allzu "verkopften" Ansätzen nur sagen: "Wer nicht will, der hat schon."
Lasst am besten die Tonmeister die Aufnahmen machen, denn viele allgemein verfügbare Aufnahmen sind sehr sehr gut (nicht im Sinne von "geschminkt"), ganz egal aus welchem Genre. Doch es verfügen nur sehr wenige über eine Anlage, die dies auch erfahrbar machen kann. Das scheint mir das eigentliche Problem und da kann man in Foren soviel "Austausch" pflegen wie man will.
Am Ende hören doch die meisten, wenn etwas in jeder Hinsicht richtig "sitzt", ganz gleich, welcher "Glaubensrichtung" sie auch angehören. Und bei mir wurde und wird keinesfalls nicht nur Vivaldi gehört ;):
__________________
(*) @Babak: Und Deine LS versuchen im Hochton z.T. zumindest einen "verwandten" Ansatz ...
Zitat von Babak
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hier würde ich sagen, schwierig auf jeden Fall, aber machbar:
Reflexionsarmer Aufnahmeraum und/oder Richtmikrofone etc. . Das wird vom Aufwand Kosten verursachen näherungsweise umgekehrt proportional zur unteren Grenzfrequenz (im Quadrat ?), bei der Reflexionen jeweils noch unterdrückt werden sollen ...
Zitat von Babak
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Bei einer Violine ist keine (Einzel-) Richtung der Abstrahlung "repräsentativ" und damit sind alle (Einzel-) Richtungen als "purer" Direktschall "spektral unvollständig".
Das ist vergleichbar einem Fruchtsaft, aus dem Chemiker bestimmte "Geschmacksstoffe" entfernt haben ...
Bei vielen anderen Instrumentengruppen - u.a. auch bei den Blechbläsern - ist diese "spektrale Komplementarität" unterschiedlicher Abstrahlrichtungen auch vorhanden, jedoch evt. nicht so offenkundig und deutlich ausgeprägt.
Zitat von Babak
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Zitat von Babak
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Wenn wir von Mehrkanaltechnik mit "wenigen" Kanälen sprechen (z.B. "Stereo"), dann könnten z.B. die einzelnen Lautsprecher ihr Rundstrahlverhalten bestenfalls "im Mittel" an der Abstrahlung natürlicher Schallquellen orientieren (vorläufig ohne eigene Aussage hier, ob das m.E. sinnvoll wäre ... ).
Solche Phänomene jedoch, daß selbst vergleichbare Frequenzbereiche bei einem "wirklich" gesungenen Vokal [o] und einem gesungenen Vokal [u] räumlich anders abgestrahlt werden, kann kein Lautsprecher mehr "nachahmen". Von den komplexen räumlichen Abstrahlmustern u.a. bei Violinen hier ganz zu schweigen.
Zitat von Babak
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- Raumakustik
- Hörentfernung
- Bündelungsmaß der Lautsprecher
- bevorzugter mittlerer Lautstärke / "Art der Darbietung"
- ... ?
mit abhängen.
Bei meinen eigenen aktuellen LS Entwicklungen, wird diese Dekorrelation bei der Abstrahlung außerhalb der Achse zu größeren Winkeln hin bereits durch den LS selbst unterstützt. Dies dient jedoch nur dazu, daß der LS universeller auch in Räumen einsetzbar ist, die mehr oder weniger Diffusivität der Erstreflexionen aufweisen. Das ändert aber nichts am von Dir beschriebenen Grundprinzip ... (*)
Zitat von Babak
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Allerdings konnten beim "they are here" Ansatz hier speziell nach Ausprägung "Pfleid-Recording" so hohe und praktisch unüberwindbare "Stolpersteine" aufgezeigt werden, daß die praktisch einhellige Ablehnung unter professionellen Tonschaffenden m.E. begründbar und völlig verständlich erscheint.
Auch gilt für diesen Ansatz m.E. , ihn bitte anderen erfahrenen Hörern nicht als "den einzig wahren" oder gar als einen "korrekten" Ansatz aufzwingen zu wollen.
"Das Gefällt mir" ist als Aussage natürlich immer und für jedermann erlaubt.
So auch für mich:
Mir gefallen meine Aufnahmen und meine Anlagen, die sehr gut zusammen funktionieren. Das Erlebnis kommt einem "realen" Erlebnis für mich sehr oft äußerst nahe und ich habe noch einen weiteren unschätzbaren Vorteil dabei:
Ich kann aus einem praktisch unerschöpflichen Repertoire "guter kommerziell verfügbarer" Aufnahmen auswählen, um dies zu erleben. Denn meine Anlage ist für die Wiedergabe von Aufnahmen ausgelegt, welche die Akustik des Aufnahmeraums (sei dieser "real" oder "virtuell" ... ) mit einfangen und somit tendenziell einen "you are there" Ansatz verfolgen. Ich werde also als Hörer subjektiv in den Aufnahmeraum versetzt und kann den Hörraum um mich herum vergessen.
Glücklicherweise ist dieses "Grundmuster" auch der unter Tonschaffenden verbreitete und anerkannte Ansatz für ihre Arbeit. Deshalb ist meine HiFi-Welt relativ einfach und "heil" auch wenn es Arbeit gekostet hat, dorthin zu gelangen.
Daß das bei manchen anderen offenbar auch Unverständnis - oder gar Neid ? - auslöst, ist mir mittlerweile zwar klar geworden, aber die Freude am Hören lasse ich mir deshalb nicht nehmen.
Ich kann jedoch bei manchen allzu "verkopften" Ansätzen nur sagen: "Wer nicht will, der hat schon."
Lasst am besten die Tonmeister die Aufnahmen machen, denn viele allgemein verfügbare Aufnahmen sind sehr sehr gut (nicht im Sinne von "geschminkt"), ganz egal aus welchem Genre. Doch es verfügen nur sehr wenige über eine Anlage, die dies auch erfahrbar machen kann. Das scheint mir das eigentliche Problem und da kann man in Foren soviel "Austausch" pflegen wie man will.
Am Ende hören doch die meisten, wenn etwas in jeder Hinsicht richtig "sitzt", ganz gleich, welcher "Glaubensrichtung" sie auch angehören. Und bei mir wurde und wird keinesfalls nicht nur Vivaldi gehört ;):
__________________
(*) @Babak: Und Deine LS versuchen im Hochton z.T. zumindest einen "verwandten" Ansatz ...
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