Schaltverstärker : Schlechter Ruf durch Unkenntnis?

[ken]

Es wird noch viele Jahre dauern, aber dann werden die analogen Transistorverstärker ein ähnliches Schattendasein führen wie heute die Röhrenverstärker oder die analogen Plattenspieler.

Ich würd dir ja prinzipiell recht geben, nur - führen die Plattenspieler und Röhrenverstärker heute eigentlich gar nicht so ein Schattendasein (höchstens deshalb weil sie in Kellern stehen müssen...)



lg wolfgang

[David]

Ich habe gegen beides nichts. Sobald ich Zeit habe, werde ich meine anlaogen Platten samt Plattenspieler aktivieren und wer weiß, ob ich mir nicht noch einen Vorverstärker mit Röhren baue.
Beides gehört zu meinen zukünftigen Plänen so wie auch eine kleine vollaktive Alubox.

Gruß
David

[Franz]

David, wenn du mal genauer hinschaust, dann könnte dir aufallen, daß sowohl Röhrenverstärker als auch Plattenspieler derzeit wieder eine Art Renaissance erleben. Also alles andere als ein "Schattendasein". Gerade Röhren sind "in", gar in Digitalgeräten. Und denen wird oft gar ein "besserer Klang" nachgesagt. Du bemerkst viele Entwicklungen gar nicht, weil du dich fast ausschließlich auf das beschränkst, was du für sinnvoll hältst.

auf auf zum Blindtest liebe Leute.

Der wäre seinerzeit klar ausgegangen zu Gunsten des Transistorverstärkers, was du aber natürlich nie glauben wirst, ist ja selbstredend.

Warum du jetzt hier im Forum in einer quasi geschlossenen Anstalt auch noch das gleiche wie in deiner homepage propagierst, ist mir auch ein wenig rätselhaft. Da kann doch jeder gleich deine homepage anklicken und erfährt deine audiophile Weltsicht. Warum das nochmal hier in einem Spezialthread von dir zusammenfassen? Die Wiederholung macht es auch nicht attraktiver.:P

Gruß
Franz

[Cay-Uwe]

:Y

Die veröffentlichten Messwerte von Schaltverstärkern zeigen in der Regel einen geringeren Dämpfungsfaktor als analoge (Transitor) Verstärker. Das kommt von den Ausgangsfiltern.

Wie ist das bei den von Dir verwendeten?

Grüsse

awehring

Hallo awehring,

bei den von mir verwendeten Class-D Verstärkern liegt der Dämpfungsfaktor bei 100Hz bei ca. 4000, und bei 1kHz ( typische Angabe ) bei über 1000. Das ist sehr hoch, verglichen mit manchen analogen Verstärkern...

[Reno Barth]

weils gerade passt

Bin derzeit dabei, den kleinen Class-T amp von Trends Audio zu testen. Bisheriger Eindruck: Extrem fein fürs Geld, im Vergleich zu einer guten Röhre aber doch unterlegen. Lustig ist, dass das Verstärkerchen deutlich profitiert, wenn man die Eingangssection überbrückt und einen Vorverstärker in der 10.000 Euro Preisklasse vorschaltet. Das werd ich jetzt institutionalisieren: Beim Kauf eines EAR 912 gibt einen Trends Audio gratis ;)
Interessant ist auch, dass der Verstärker deutlich besser klingt, wenn man statt des mitgelieferten Schaltnetzteils einen Akku verwendet.

lg
reno

[lia]

Moin Milon

Welche Schaltverstärker meinst Du eigentlich ?
Die von Accuphase oder die von McIntosh ? ;)

Zu Schaltverstärkern - zumindest an Linn - LS konnte ich bei einer Linn Klimax keine fürchterlichen Höhen oder ähnliches entdecken. Die Rowlands würde ich gern mal zuhaus ausprobieren, hat hier aber leider keiner.

Vielleicht sollte man solche Vergleiche, wie die mit dem T-Amp lassen. Der spielt für seine Preisklasse hervorragend, sensationell würd ich sogar sagen (für meinen hab ich ganze 35.- bezahlt :D und seit mein alter Verstärker im Laden gestorben ist, verrichtet er da seine Dienste für die Hintergrundlala, reicht vollkommen)

[awehring]

@ken und @Cay-Uwe:

Danke für die Angaben zum Dämpfungsfaktor. Da war ich offenbar nicht auf den aktuellen Stand der Dinge.

Übrigens ist das Argument mit dem Dämpfungsfaktor - noch dazu bei Verwendung von passiven LS - derartig lächerlich, dass es schon zum Weinen ist. Aber manche Leute brauchen einfach ein Argument dafür, warum sie etwas haben wollen oder schon haben.

In dem Punkt kann ich Dir nicht ganz folgen:
Ein Dämpfungsfaktor von 100 heisst - salopp übersetzt -dass der LS zu 1% sein "Eigenleben" führen kann. Das finde ich jetzt nicht wirklich vernachlässigbar. Es ist noch nicht so lange her, dass Schaltverstärker - vor allem im oberen Frequenzbereich - in dieser Grössenordnung lagen. Viele Röhrenverstärker tun das auch.

Ein Dämpfungsfaktor von 1000 und darüber scheint mir schon nützlich.


Welche Relevanz der Dämpfungsfaktor bei aktiven Lautsprechern haben soll, verstehe ich nicht.
Schneller getippt als gedacht?

Grüsse

awehring

[Dr.Who]

Franz,



du warst doch garnicht gemeint gewesen. Es war eher allgemein gemeint. Mit den Thread drüben hat das auch nichts, oder nur bedingt zu tun. Ich möchte auch mal Meinungen von Leuten Hören die sich mit Schaltverstärkern beschäftigen. Ich bin mir hundertprozentig sicher : Würde Bongiorno morgen einen neuen Hightech-Schaltverstärker vorstellen, würdest du deine Meinung ändern. Könnten die Dinger kein vernünftiges Stereo, würde ich längst zweigleisig mit meiner Elektronik fahren, was hält mich davon ab ? Schaltverstärker die kein Stereo beherrschen gibts doch nicht wirklich, ich halte das für ein haltloses Gerücht.


Franziska,


ich meine die von Denon.

[ken]

Schneller getippt als gedacht?

Ein bissi schon, weil:

Bei passiven Boxen ist der Ausgangswiderstand des Verstärkers wenig relevant, weil die Kontrolle des Chassis sowieso von dem (viel höheren) Widerstand der Passivweiche kaputt gemacht wird. Vom Dämpfungsfaktor kommt sozusagen nix an am Chassis, er bleibt in der Weiche hängen.

Anders hingegen bei der Aktivbox, hier schlägt der Ausgangswiderstand des Verstärkers voll durch, weils eben keine Weiche dazwischen gibt.

Soweit die Heilslehre der Aktivtechnik :A



lg wolfgang

[ken]

Franziska,


ich meine die von Denon.

Sach Milon, bist du dir ganz sicher das der Mac ein Schaltverstärker ist? Der hat schliesslich doch an die 33kg, aus was besteht der denn??



lg wolfgang

[David]

Die Röhrenverstärker von McIntosh haben DF von um die 16. Das ist schon verdammt wenig, aber auch die klingen keinesfalls im Bass schlecht (schon gehört). Es gibt sogar Leute, denen der Bass (der DF ist hier im Besonderen wirksam) dieser Verstärker insofern sehr gut gefällt, weil er so schön "federt".

Wieder einmal ein wunderbares Beispiel für Theorie und Praxis.

Gruß
David

[lia]

Sach Milon, bist du dir ganz sicher das der Mac ein Schaltverstärker ist? Der hat schliesslich doch an die 33kg, aus was besteht der denn??



lg wolfgang

Ich vermute fast, dass hier der Begriff Digitalverstärker zu Verwirrung geführt hat
Ich finde bei Mac jedenfalls nirgends einen Hinweis auf Class D

[David]

Ich wollte es Milon ersparen, aber er irrt sich tatsächlich. Auch Accuphase baut - soviel ich weiß - (noch) keine Schaltverstärker. Bei Denon bin ich nicht auf dem Laufenden, aber da würde es mich auch wundern.

Gerade habe ich noch etwas gesehen: die McIntosh MC 2kW (deren absolute Referenz, 3-teiliger Monoblock) hat einen DF von 40.

Gruß
David

[demon]

ich hab einen dämpfungsfaktor von 500:1 @ 1kHz @ 8 ohm.
jetzt, ich hab mir da mehr erwartet. aber ich muss schon sagen es dämpft recht gut, vor allem im bass ist alles sehr gedämpft -ist aber ein klassischer verstärker kein "digitaler".
wos gerade wieder um milons anlage geht, also, nicht weil ich wieder nerven will, aber ich glaube nicht dass er schaltverstärker hat weil die würden ja sicher ein bisschen mehr auf die pauke hauen nicht wahr?
wenn schon >ich< keine schaltverstärker habe und trotzdem in einem einzelnen monokanal meines untergeschosses (derer vier) mehr watt habe als milon in seinem gesamten "boliden", dann ist das zumindest ein hinweis.

nix für ungut milon, aber wir trauen dir leider alle zu das du nicht weisst wovon du sprichst :D:

liebe grüsse,
michi

[David]

Die feinsten und edelsten Class-D Verstärkermodule kommen (tut mir etwas weh' das zu schreiben!) von B&O. Leider kann man sie nicht stückweise kaufen.

Ein HiFi Hersteller der nur Schaltverstärker samt Schaltnetzteile baut, ist Flying-Mole in Japan. Auch Module bekommt man dort, allerdings ab 1000 Stk. aufwärts:

http://www.flyingmole.co.jp/new_en/products/index.shtml

Gruß
David