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Anton Bruckner

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    #31
    Hallo Titan,

    ich habe zwar keine Antwort von dir bekommen, antworte dir aber gern.

    Ganz vorab: Es sind meine subjektiven und persönlichen Meinungen.

    Masur dirigiert Bruckner viel zu gedehnt, einfach viel zu langsam, es besteht also grundsätzlich ein Problem mit den Tempi. Masur neigt einfach dazu in den schnelleren Sätzen, die Tempi zu langsam anzugehen.

    Bei Abbado fehlen mir die Emotionen, zu sachlich. Er schafft es nicht sich den gegantischen Dimensionen von Bruckners Symphonien zu anzunähern, weil er einfach zu verhalten zu Wege schreitet. Es bleibt einiges unbefriedigend gelöst.In der 9. beispielsweise realisiert Abbado sein Dirigat eben nicht vollkommen, wie er das in grandiose Weise bei Mahler tut.
    Die Figur der Bratschen im zweiten Thema des Adagio, die der Musik erst ihren bitteren Beigeschmack verleihen, sind kaum zu hören. Sie spielen zu verhalten.

    Grüße
    Thomas

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      #32
      Original von amicus
      und wie schätzt du deine Einspielungen ein? Welche gefallen dir besonders, welche nicht so gut?
      Je nach Stimmung alle sehr schön. :N

      Gruss

      Titian

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        #33
        Hallo Titan,

        verstehe ich richtig, das du keine Leistung eines bestimmten Dirigenten mit einen Orchester zu einem Komponisten bevorzugst.

        Das ist ungewöhnlich.

        Grüße
        Thomas

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          #34
          Wenn ich etwas bevorzüge, ist das nur, weil ich meine Ansprüche vor alles stelle.
          Je nach Stimmung aber habe ich andere Ansprüche. ;)
          Also kann meine Lieblingsinterpretation auch ändern.
          Und wie wäre es, wenn man als Anspruch hat, die gehörte Interpretation zu verstehen und vor persönliche Meinungen, Überzeugungen, Vorurteile (usw) stellt?
          Schwierig und es braucht Zeit, viel Zeit.
          Wie lange braucht ein Dirigent eine Bruckner-Symphonie einzustudieren? Und wie lange braucht der Hörer / Kritiker das zu beurteilen, kritisieren, bodigen (usw)?

          Naja, ich habe keine Lust wieder, solche Dinge zu diskutieren.
          Schlussendlich habe ich fast 40 Jahre gebraucht rauszufinden, das ich nicht immer nur meine Ansprüche vor alles stellen soll.

          liebe Grüsse

          Titian

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            #35
            Original von Titian
            Und wie wäre es, wenn man als Anspruch hat, die gehörte Interpretation zu verstehen und vor persönliche Meinungen, Überzeugungen, Vorurteile (usw) stellt?

            Titian
            Das ist selbstverständlich vollkommen in Ordnung. Über Geschmack lässt sich ohnehin nicht streiten.

            Grüße
            Thomas

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              #36
              Original von amicus
              Original von Titian
              Und wie wäre es, wenn man als Anspruch hat, die gehörte Interpretation zu verstehen und vor persönliche Meinungen, Überzeugungen, Vorurteile (usw) stellt?

              Titian
              Das ist selbstverständlich vollkommen in Ordnung. Über Geschmack lässt sich ohnehin nicht streiten.

              Grüße
              Thomas
              Es geht nicht um diskutieren / "streiten" über Geschmack sondern sich über den Stellenwert des eigenen Geschmack gedanken machen.

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                #37
                Hallo Titan,

                jeder von uns hat Vorlieben und Abneigungen :I und ich denke, das ist ganz in Ordnung so. Darüber brauche ich mir keine Gedanken zu machen. :N

                Grüße
                Thomas

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                  #38
                  Tag,

                  von der Seite dazu gesprochen; mir fällt ein, Russel Davies ist wohl, wie sein Lehrer Hermann Scherchen, etwas für Spezialisten. Von Scherchen sagte Russell Davies (Rundfunkinterview), er sei kein einfacher Mensch gewesen; nicht unmöglich, es verhält sich mit ihm selbst ähnlich. Wenn man als Dirigent strengen Prinzipien nachlebt, dann kommt's wie es kommen muss (kurz vor einer Aufführung der 9. Sinfonie, mit nachkomponiertem Finale, gab es einen gehörigen Krach).

                  Mit Günter Wand kommt's mir stets so vor, als hätte er Mühen mit dem Abschließen, nicht mit Verläufen oder Übergängen, nein, den Abschluss zu setzen, das fällt ihm schwer oder unterbleibt. Mag sein, er denkt die Musik in Kategorien als absolute Musik. Bei der 9. Sinfonie stand er vor dem Problem des Abschließens nicht, die gelang auch unvergleichlich (NDR SO).

                  Wollte ich je noch neuen Bruckner kaufen, dann die Aufnahmen, alle, mit Stanislaw Skrowaczewski, RSO Saarbrücken. Immer eindrückliche skulpturale Musik (wie ich mir Bruckner denke).

                  Um mit Bruckner einen Anfang zu machen griffe ich zur 6. Sinfonie (Joseph Keilberth, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg), eine Kraftdemonstration des Komponisten. Dann die Romantische, die 4. Sinfonie, eine Klanglandschaft aus gefächerten Flächen (Bernhard Haitink, Concertgebouw Amsterdam).

                  Mit Bruckner lernt man die Gewalt und Schönheit von Musik, im Konzert kann der Leib damit seine Not haben, man endet im Schweigen.

                  Freundlicher Gruß
                  Albus

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                    #39
                    Original von Albus

                    Wollte ich je noch neuen Bruckner kaufen, dann die Aufnahmen, alle, mit Stanislaw Skrowaczewski, RSO Saarbrücken. Immer eindrückliche skulpturale Musik (wie ich mir Bruckner denke).

                    Um mit Bruckner einen Anfang zu machen griffe ich zur 6. Sinfonie (Joseph Keilberth, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg), eine Kraftdemonstration des Komponisten. Dann die Romantische, die 4. Sinfonie, eine Klanglandschaft aus gefächerten Flächen (Bernhard Haitink, Concertgebouw Amsterdam).

                    Freundlicher Gruß
                    Albus
                    Hallo Albus,

                    das RSO Saarbrücken mit Skrowazewski habe ich noch gar nicht auf meinen Radar gehabt. Ich werde einmal reinhören.

                    Kennst du Chaillys, den Nachfolger von Haitinck, Bruckner Einspielung mit dem Concertgebouw Amsterdam?
                    Auch nicht zu verachten.

                    Grüße
                    Thomas

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                      #40
                      Tag erneut,
                      und Tag Thomas,

                      Ricardo Chailly habe mit Bruckner nie gehört; es sei denn, im Radio, dann aber ohne Nachklang. Ich habe meine Sachen längst gefunden, so suche ich nicht mehr. - Stanislaw Skrowaczewski war mit dem RSO Saarbrücken im Festival-Sommer (ARD-Anstalten) mehrfach zu hören gewesen. Die Tournee 2005 führte auch nach Hamburg, mit der 5. Sinfonie. Schon am Radio waren wir gebannt gewesen. Der Züricher-Brucknerzyklus 2005 der Tonhalle hatte den Dirigenten und das RSO als den Höhepunkt erlebt.

                      Bei jpc für 85,99 €, 12 CD, plus das Adagio aus dem Streichquintett, zu Weihnachten kaufe ich wohl doch noch das Dutzend.

                      MfG
                      Albus

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                        #41
                        Hallo Titian,

                        Original von Titian
                        Es geht nicht um diskutieren / "streiten" über Geschmack sondern sich über den Stellenwert des eigenen Geschmack gedanken machen.
                        Das finde ich sehr löblich, viel zu oft werden Urteile zu allgemein abgegeben.

                        ABER: Das schöne an Klassischer Musik ist doch gerade, daß man sich ihr auf ganz verschiedenen Ebenen nähern kann. Man kann sie im Auto im 14km-Stau vor dem Elbtunnel hören (wie ich gestern), ohne Wissen um den Komponisten, mit Wissen um den Komponisten und die zeitliche-historische Einordnung, oder gar mit Wissen der Partitur. Musik funktioniert auf allen diesen Ebenen und wenn einem - auf einer dieser Ebenen - eine spezielle Interpretation einem zusagt oder auch nicht zusagt, so muß es IMHO gestattet sein, diesbezügliche Urteile abzugeben. Das bedeutet ja nicht automatisch, daß man seinen Geschmack über alles andere stellt. Man darf eben den Kontext des Urteils nicht aus den Augen verlieren -- erst dann wird es IMHO anmaßend.

                        Liebe Grüße,
                        Axel

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                          #42
                          Hallo Albus,

                          Original von Albus
                          Stanislaw Skrowaczewski mit dem RSO Saarbrücken
                          Ich finde da zwei Veröffentlichungen, einmal von ArteNova 2001, einmal von Oehms-Classics 2003/2006 herausgebracht. Sind das die gleichen Einspielungen oder verschiedene, weißt du das?

                          Liebe Grüße,
                          Axel

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                            #43
                            Tag erneut,
                            und Tag Axel,

                            ich weiß es nicht, meine aber Aufnahmen aus der Zeit um die 2000-Wende; ich müßte nachschlagen (WE). Bestimmt handelt es sich um eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Saarländischen Rundfunk und Lizenz. Die Rundfunkübertragungen des SR waren von bemerkenswerter Stereoqualität (Klangdefinition, Durchhörbarkeit, Panorama). Wenn, dann schaute ich nach einer Ko-Produktion mit dem SR.

                            Freundlicher Gruß
                            Albus

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                              #44
                              Original von sommerfee
                              Hallo Titian,

                              Original von Titian
                              Es geht nicht um diskutieren / "streiten" über Geschmack sondern sich über den Stellenwert des eigenen Geschmack gedanken machen.
                              Das finde ich sehr löblich, viel zu oft werden Urteile zu allgemein abgegeben.

                              ABER: Das schöne an Klassischer Musik ist doch gerade, daß man sich ihr auf ganz verschiedenen Ebenen nähern kann. Man kann sie im Auto im 14km-Stau vor dem Elbtunnel hören (wie ich gestern), ohne Wissen um den Komponisten, mit Wissen um den Komponisten und die zeitliche-historische Einordnung, oder gar mit Wissen der Partitur. Musik funktioniert auf allen diesen Ebenen und wenn einem - auf einer dieser Ebenen - eine spezielle Interpretation einem zusagt oder auch nicht zusagt, so muß es IMHO gestattet sein, diesbezügliche Urteile abzugeben. Das bedeutet ja nicht automatisch, daß man seinen Geschmack über alles andere stellt. Man darf eben den Kontext des Urteils nicht aus den Augen verlieren -- erst dann wird es IMHO anmaßend.

                              Liebe Grüße,
                              Axel
                              Hallo Axel,
                              Oft werden in den Beurteilungen geschrieben: "er ist der Beste"; "das ist Null-Wert"; "kein Dirigent für diesen Komponist"; "spielt den anderen an die Wand", usw.
                              Ich frage mich in welchem Kontext, ich so eine Beurteilung stellen muss. ;)
                              Und umso mehr ich danach frage desto mehr heisst die Antwort: Titian. lass es sein und inverstiere deine Zeit in Interpretationen kennenlernen und nach einem konzert mit den Solisten / Dirigent zu diskutieren. :I


                              Grüsse

                              Titian

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                                #45
                                Original von Albus
                                Wollte ich je noch neuen Bruckner kaufen, dann die Aufnahmen, alle, mit Stanislaw Skrowaczewski, RSO Saarbrücken.
                                Ich habe in den letzten 2 Jahren ein paar Mal seine Konzerte besucht. wenn ich seine Aufnahme kaufen werde, weiss ich schon jetzt, dass ich einige Gewöhnungzeit verbrauchen werde. Die Frage, die ich mich stetig stelle, ist, wie aufnahmefähig war ich an diesen Konzerten. Anfang nächstes Jahr ist wieder eins (3. Sinfonie). Da werde ich alles tun, damit ich eine solche Frage nicht nacher stellen muss. :N


                                Gruss

                                Titian

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