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    Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
    Warum ist eigentlich "Introduction" von "Daphnis et Chloe" so schwer aufzunehmen? Das klingt meist sehr undurchsichtig und die Dynamik stimmt auch nicht.
    Hallo Holger,

    Grundsätzlich finde ich, dass die LP-Wiedergabe durchsichtiger und zum Teil dynamischer ist als die CD.
    Von meiner LPs, die von Cluytens (Orchestre du conservatoire Paris, 1963, EMI SAX2476, reissue) und die erwähnte von Charles Munch (auch reissue) sind sehr durchsichtig und dynamisch. Weniger die von Dutoit (Choer et orchester symphonique de Montreal, London LDR71028, 1980) und am wenigsten aber immer noch "genügend" die von Maazel (Cleveland Orchestra / Chorus, 1974, reissue Super Analogue Disc).
    Die Abbado-Version auf CD ist aber sehr schwierig zu beurteilen. Sie ist sicher weniger durchsichtig aber in Dynamik weiss ich nicht: ich müsste zuerst einen ungefähren Pegelausgleich. Der Anfang ist deutlich leiser als die LP-Versionen (man hört kaum die ersten Takte) und wenn man es lauter stellt, ist der erste Fortissimo sehr undurchsichtig.

    Ich habe den Eindruck, dass die Mikrofone bei der Maazel-Version wie auch bei Boulez (Cleveland Orchestra, 1972-75, Box CBS 79404) und Ozawa (Boston Symphony Orchestra, 1975, Box DGG 2740120) weiter vom Orchester sind. Die klangliche Unterschiede würde ich so vergleichen wie die Klang-Unterschiede zwischen einem Konzert in der Tonhalle Zürich und KKL Luzern.


    Ich habe eine Haitink-Version der Daphnis et Chloe Suites mit Haitink auf LP (Concertgebouw Orchester, Philips 6500 311, 1972). Undurchsichtig ist sie nicht aber es könnte mehr Dynamik vertragen wie auch die Ozawa- und Boulez-Versionen. Vielleicht mit einer Reissue-Version könnte man das hinbringen.
    Zuletzt geändert von Gast; 21.08.2011, 15:20.

    Kommentar


      Zitat von Titian Beitrag anzeigen
      Grundsätzlich finde ich, dass die LP-Wiedergabe durchsichtiger und zum Teil dynamischer ist als die CD.
      Von meiner LPs, die von Cluytens (Orchestre du conservatoire Paris, 1963, EMI SAX2476, reissue) und die erwähnte von Charles Munch (auch reissue) sind sehr durchsichtig und dynamisch. Weniger die von Dutoit (Choer et orchester symphonique de Montreal, London LDR71028, 1980) und am wenigsten aber immer noch "genügend" die von Maazel (Cleveland Orchestra / Chorus, 1974, reissue Super Analogue Disc).
      Die Abbado-Version auf CD ist aber sehr schwierig zu beurteilen. Sie ist sicher weniger durchsichtig aber in Dynamik weiss ich nicht: ich müsste zuerst einen ungefähren Pegelausgleich. Der Anfang ist deutlich leiser als die LP-Versionen (man hört kaum die ersten Takte) und wenn man es lauter stellt, ist der erste Fortissimo sehr undurchsichtig.

      Ich habe den Eindruck, dass die Mikrofone bei der Maazel-Version wie auch bei Boulez (Cleveland Orchestra, 1972-75, Box CBS 79404) und Ozawa (Boston Symphony Orchestra, 1975, Box DGG 2740120) weiter vom Orchester sind. Die klangliche Unterschiede würde ich so vergleichen wie die Klang-Unterschiede zwischen einem Konzert in der Tonhalle Zürich und KKL Luzern.


      Ich habe eine Haitink-Version der Daphnis et Chloe Suites mit Haitink auf LP (Concertgebouw Orchester, Philips 6500 311, 1972). Undurchsichtig ist sie nicht aber es könnte mehr Dynamik vertragen wie auch die Ozawa- und Boulez-Versionen. Vielleicht mit einer Reissue-Version könnte man das hinbringen.
      Hallo Titian,

      interessant! Ich werde morgen (hoffentlich!) Zeit finden, auch mal meine verfügbaren Aufnahmen im Vergleich zu hören. Den Rattle hast Du auch? Seine Interpretationen von Debussy/Ravel finde ich allerdings generell weniger berauschend, das ist alles irgendwie konzeptionslos, weder Fisch noch Fleisch. Von Abbado habe ich speziell Daphnis et Chloe nicht, weil ich keine Intepretationen dieses Stücks mag, die einseitig nur auf Orchesterbrillianz getrimmt sind. Seine Aufnahme von "Rhapsodie espagnole" dagegen ist eine meiner Testplatten, klangtechnisch exzellent: sehr klar, sehr sauber und unglaublich dynamisch. Finde ich bemerkenswert, wenn da die Qualität so schwankend ist in einer Gesantaufnahme. Von Haitink gibt es drei Aufnahmen: Die alte mit dem KCO (habe ich nicht), die spätere mit dem Boston SO (auch Philips und vergriffen) und die letzte mit dem Chicago SO. Weißt Du, ob nicht auch Ansermet "Daphnis et Chloe" komplett aufgenommen hat? Das wäre auch noch ein interessanter Vergleich. Bei den CD-Überspielungen ist die Qualität sehr unterschiedlich, das habe ich schon vielfach in der Vergangenheit festgestellt - weil generell kann die CD wohl doch nicht schlechter klingen als die LP? Besonders bei manchen SACDs mit Hybridspur klingt letztere etwas undurchsichtig.

      Beste Grüße
      Holger

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        Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
        Weißt Du, ob nicht auch Ansermet "Daphnis et Chloe" komplett aufgenommen hat?
        Doch, hat er. Einmal eine Mono-Produktion aus dem Jahr 1952 und dann eine Stereo-Aufnahme von 1965.

        Erschienen auf LP ursprünglich unter der Nummer Decca SXL 6204.

        Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich sie noch nicht gehört habe, obwohl ich sonst sehr viel von Ansermet habe.
        Sofern es sich um französisches und moderneres Repertoire handelt, seinen Beethoven brauche ich nicht unbedingt.

        Gruß,
        Markus

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          Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
          Doch, hat er. Einmal eine Mono-Produktion aus dem Jahr 1952 und dann eine Stereo-Aufnahme von 1965.
          Danke Markus! Auf CD habe ich nur die 1952iger Aufnahme gefunden:

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          Beste Grüße
          Holger

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            So, nun habe ich mal rein gehört:

            Daphnis et Chloe, Introduction: Boulez (CBS), Haitink (mit Boston SO (Philips) und Chicago SO), Inbal (Denon-Aufnahme) und Rattle (EMI).

            Fazit: Keine Aufnahme stellt mich zufrieden. Boulez: Wie zu erwarten klar und sauber, die Instrumentengruppen sehr analytisch distinkt. Wenn der dynamische Höhepunkt kommt, merkt man, daß die Techniker auf Sicherheit gegangen sind - wie bei allen anderen Aufnahmen auch: Da wurden die Regler heftig zurückgestellt. Die dynamische Spannweite ist deshalb nicht berauschend, dafür aber alles sauber und durchsichtig. Der nachfolgende Dance (Interpretation): Steif und ohne jeden Eros.

            Haitink: Interpretarorisch eindeutig die beste und beide Orchester sind fabelhaft. Was für eine leidenschaftliche Bewegtheit - auch im nachfolgenden Dance. Gegenüber CBS die Chicagoer Aufnahme: Man fühlt sich wie im Orchestersessel in der letzten Reihe. Tonfarben stimmen, auch die Balance. Etwas diffus (die Gruppen kommen nicht so heraus, da ist die Bostoner Philips-Aufnahme doch deutlich besser) und leicht verhangen. Die dynamische Balance stimmt aber irgendwie.

            Inbal: Die aufnahmetechnisch schwächste (Denon). Der dynamische Höhepunkt ist eine Katastrophe, ansonsten eher pauschal aber die Orchestergruppen kommen deutlicher heraus als bei Haitink/Chicago. Man merkt die Schwierigkeit: Die Solobläser kommen bei den meisten Aufnahmen zu sehr in den Vordergrund und Streicher und Chor treten oft allzu sehr zurück. Interpretatorisch ähnlich steril wie Boulez (der nachfolgende Dance ohne jeden Swing).

            Rattle: Ganz ordentlich, aufnahmetechnisch auch hier das kompakte Ganze betont, aber ohne allzu große Schwächen. Auch hier ist die Dynamik deutlich reduziert wie bei allen anderen Aufnahmen auch.

            Beste Grüße
            Holger

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              Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
              Fazit: Keine Aufnahme stellt mich zufrieden.
              Gemeint ist natürlich: klangtechnisch!

              Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
              Der nachfolgende Dance (Interpretation): Steif und ohne jeden Eros.
              Die Hitze.... Es muß natürlich französisch heißen: "Danse", genauer, der erste: "Danse religieuse".

              Beste Grüße
              Holger

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