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Dmitrijewitsch Schostakowitsch

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    #16
    Viel wichtiger sehe ich für die Beurteilung einer Interpretation, dass man die Instrumentengruppen genau so hört wie Live
    Hallo Titan,

    bin da ganz deiner Meinung.

    Liebe Grüße
    Thomas

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      #17
      Hallo Titan !

      Original von Titian
      Ich liebe die Musik von Schostakowich. Schon vor 35 Jahren hat mir gefallen und die Live-Konzerten von Kondrashin bleiben mir noch in Erinnerung.
      Alle Achtung! Seit 35 Jahren! :A
      Und… Ich bin sehr neidisch! Als ich Schostakowitsch für mich entdeckte, weilte Kondrashin nicht mehr unter uns.

      Deiner Meinung, dass die Live-Erlebnisse den Musik-Konserven haushoch überlegen sind, kann ich nur zustimmen. Das ist wie ein Vergleich zwischen einer Speise im Haubenlokal und einem Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe.

      Eine gewisse Spannung ist immer dabei, wenn man ein unbekanntes Haubenlokal besucht.
      Wie wird die Speise sein, wie gewürzt, wie dekoriert, wie der Wein, wie die Atmosphäre?
      Manchmal erlebt man dabei auch eine böse Preis/Leistungskatastrophe.
      Selbst wenn man sein Lieblingslokal besucht, ist die Erlebnis jedes Mal ein Bisschen anderes.
      (Ein verliebter Koch lässt sich zum Beispiel mit dem Versalzen grüßen :D)

      Hier mein Lieblinglkal "Le Ciel",wirklich himmlisch!


      Dagegen sind die Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe immer zuverlässig. Keine böse aber auch keine angenehme Überraschung. Immer das Selbe. Aber dafür kann ich manchmal den Geschmack bzw. die Gewürze des Fertiggerichtes besser analysieren, da keine fantastische Atmosphäre und keine schöne Kellnerin :D in einem Haubenlokal mich beeinflussen können.
      (Ich bin ein begeisterter Hobby-Koch)

      Beim Hören von CDs fehlt die dynamische Kommunikation zwischen den Musikern und dem Publikum. Also findet ein Musik-Hören nur an sich statt, während ein Live-Musik-Hören das Erlebnis an und für sich ist.

      Oftmals habe ich erlebt, dass die Aufnahme-Übertragung aus einem Radio-Sender, von mir ganz anderes empfunden wurde, obwohl ich genau dasselbe Konzert vorher besucht hatte und von dem Konzert sehr imponiert gewesen war.
      Wer hat die Erfahrung nicht? Nach einem Konzert, begeistert ein CD gekauft dann enttäuscht.
      Dieses Anderes-Empfinden kann nicht alleine an der mangelende Fähigkeiten der HiFi-Gerätschaft liegen.
      Vielmehr vermute ich, dass in eigener Vier Wände das Musik-Erlebnis an und für sich fehlt.

      Andererseits kann man zu hause nur auf das einseitige Musik-Hören sich konzentrieren,
      genau wie ich den Geschmack bzw. die Gewürze eines Gerichtes zu Hause besser analysieren kann.
      Liegt da nicht Hase im Pfeffer?

      Könnte es sein, dass Du auch so bist?
      :S
      LG Ahura

      Kommentar


        #18
        Es mag schon sein, dass man zu Hause besser analysieren kann.
        Die Frage ist, was analysiert man. Eine Co-Produktion von verschiedenen Menschen mit vielen Rahmenbedingungen und Restriktionen, welche kaum in einem Auftritt vorkommen?

        Wenn man fast 100 Konzerte im Jahr besucht (ohne die verschiedenen Proben zu erwähnen), kann man wohl sagen, dass so ein Ereignis ist, wie zu Hause mitta- oder abendessen. Der Reiz und die Spannung für das existiert nicht mehr. Ich bin froh, dass ich im Konzertsaal völlig auf das Musik-Hören konzentrieren kann (naja auch ein bisschen Klanganalyse). Auch wenn ich seit lange auf diesem Zyklus gewartet habe, als ich im Saal rein ging war es für mich ein übliches Deja Vu (deja erlebt).
        Das interpretatorische und technische Niveau war aber wirklich ganz aussergewöhnliches. Das war nicht nur meine Meinung.


        Es ist auch nicht wahr, dass man nach dem Konzert immer mit der CD-Klang eine Enttäuschung erlebt. Es gibt viele Fälle, wo die Klangqualität sehr gut ist. Man kann sie mit irgend eine mögliche Live-Erreignis vergleichen. Sogar je nach dem wo man im Konzertsaal sitzt ist die Qualität zu Hause sogar besser. Interpretatorisch aber hat die Widergabe zu Hause grosse Lücken. Die relative Lautstärke zwischen die Instrumenten zum Beispiel ist nicht das Gleiche als bei Live-Erreignissen der gleichen Interpretern. Die Klarinette oder Oboen sind vielleicht leicht stärker aufgenommen, dagegen die Posaune, Kontrafagott und Hörner sind leiser oder zum Teil kaum zu hören... Und vielleicht die Pauke oder die Glocken werden dynamisch gedämpft. Mit so einem Material will man dann mit Überzeugung und voll selbstbewusst Interpretation-Vergleiche / Beurteilungen machen? :D :D

        Eins musst ihr aber nicht vergessen: es macht auch für mich riesige Spass, Musik zu Hause zu hören.
        ;)

        PS: also die Shostakowich-Interpretationen von Gergiev sind nMm zum empfehlen. Egal ob Live oder auf CDs.

        Kommentar


          #19
          Hallo Titan !

          Original von Titian
          Wenn man fast 100 Konzerte im Jahr besucht (ohne die verschiedenen Proben zu erwähnen)
          Wau, da bin ich schon neidisch!

          Original von Titian
          Man kann wohl sagen, dass so ein Ereignis ist, wie zu Hause mitta- oder abendessen. Der Reiz und die Spannung für das existiert nicht mehr.
          Ein Bisschen doch oder? Wirklich gar Niix? :X Na, gut!

          Original von Titian
          Es ist auch nicht wahr, dass man nach dem Konzert immer mit der CD-Klang eine Enttäuschung erlebt. Es gibt viele Fälle, wo die Klangqualität sehr gut ist. Man kann sie mit irgend eine mögliche Live-Erreignis vergleichen. Sogar je nach dem wo man im Konzertsaal sitzt ist die Qualität zu Hause sogar besser.
          "immer" habe ich niemals beahuptet, und ich habe schon mal am 4. Nov im Forum gschrieben:
          Original von Ahura Mithras
          Meine Live-Erlebnisse mit Rock-Musik waren bis jetzt unsäglich.
          Abgesehen von einigen Ausnahmen, wie zum Beispiel Pink Floyd Open Air, waren fast alle Rock-Konzerte klanglich ein Schreck für mich. Wobei ich eigentlich gestehen muss, dass ich fast immer ganz nah an der Bühne stand
          - ähhh... immer mit dem Ohrstöpsel(Ohropax) im Ohr.:D:D

          Was die Klassik-Musik anbetrifft, denke ich, dass es von dem Sitzplatz abhängt.
          (Natürlich besuche ich die Klassik-Konzerte ohne den Ohropax ;))


          Mahler Symphonien habe ich schon richtig genossen im Großsaal des Wiener Musikvereins.

          Zugegeben, manchmal gibt es auch schreckliche Klänge bei einer Klassik-Konzert.
          -------------------------------------------------------------

          Original von Titian
          Es mag schon sein, dass man zu Hause besser analysieren kann.
          Die Frage ist, was analysiert man.
          Die Ton-Konserve und das Fertiggericht, was sonst? :D

          Original von Titian
          also die Shostakowich-Interpretationen von Gergiev sind nMm zum empfehlen. Egal ob Live oder auf CDs.
          Was bringt es, wenn ich die Musik-Konserve höre?
          Du hast ja folgendes stark betonnt,
          Original von Titian
          Interpretatorisch aber hat die Widergabe zu Hause grosse Lücken. Die relative Lautstärke zwischen die Instrumenten zum Beispiel ist nicht das Gleiche als bei Live-Erreignissen der gleichen Interpretern. Die Klarinette oder Oboen sind vielleicht leicht stärker aufgenommen, dagegen die Posaune, Kontrafagott und Hörner sind leiser oder zum Teil kaum zu hören... Und vielleicht die Pauke oder die Glocken werden dynamisch gedämpft. Mit so einem Material will man dann mit Überzeugung und voll selbstbewusst Interpretation-Vergleiche / Beurteilungen machen? :D :D
          Ich darf die CD kaufen und brav anhören aber darf keine Vergleiche/Beurteilungen machen?
          eine sehr interessante Ansicht von Dir!

          Ahura

          Kommentar


            #20
            Hallo Ahura,

            nein wirklich Niix: wenn ich in ein Konzert gehe, ich bin nicht gespannt. Weder Namen noch die Werke machen mir gespannt. Ich sitze im Stuhl mache meistens die Augen zu und höre. Ich lasse völlig entspannt die Interpretation auf mich los. Nebengeräusche nehme ich sogar nicht besonders wahr und deshalb stören mich die gelegentliche Husten usw nicht.
            Ich finde, es ist kein Nachteil, wenn man emotional nicht geladen ist (gespannt auf dem Konzert). Ich kann dann besser wirklich hören, was gespielt wird und weniger, was mein Kopf spielt. :D
            Natürlich wirkt die Musik oder Interpretation (grosse) Emotionen, welche mMn nicht verdrängt werden sollen. Ich versuche diese Emotionen auch völlig entspannt zu erleben aber ohne zusätzliche dazuzufügen.

            Zu Hause kann zum Teil anders sein, in dem man zum Beispiel mit Körperbewegungen "mitmacht" und ein Meer von Emotionen zusätzlich freimacht.
            Zu Hause aber kann ich aber wohl stundenlang entspannt und konzentriert die Interpretation hören eventuel auch analysieren.

            Natürlich darfst du zu Hause Vergleiche und Beurteilungen machen. :N
            Man muss aber ganz bewusst sein, dass, was man zu Hause hört, wie ein Photo mit Teleobjektiv von einem Bild eines Mahlers in einem Buch ist. Eine tiefe Analyse zu machen und dadurch Beurteilungen wie gut / schlecht ein Interpreter ist, ist mM ziemlich gewagt.

            Gruss

            titian

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              #21
              Original von Titian
              Man muss aber ganz bewusst sein, dass, was man zu Hause hört, wie ein Photo mit Teleobjektiv von einem Bild eines Mahlers in einem Buch ist. Eine tiefe Analyse zu machen und dadurch Beurteilungen wie gut / schlecht ein Interpreter ist, ist mM ziemlich gewagt.
              Bildhafter kann man es nicht erklären. :N :N

              Kommentar


                #22
                Hallo Titan!

                Original von Titian
                Zu Hause kann zum Teil anders sein, in dem man zum Beispiel mit Körperbewegungen "mitmacht" und ein Meer von Emotionen zusätzlich freimacht.
                Zu Hause aber kann ich aber wohl stundenlang entspannt und konzentriert die Interpretation hören eventuel auch analysieren.

                Natürlich darfst du zu Hause Vergleiche und Beurteilungen machen. :N
                Man muss aber ganz bewusst sein, dass, was man zu Hause hört, wie ein Photo mit Teleobjektiv von einem Bild eines Mahlers in einem Buch ist. Eine tiefe Analyse zu machen und dadurch Beurteilungen wie gut / schlecht ein Interpreter ist, ist mM ziemlich gewagt.
                Du meinst wohl, dass man nur mit einem gebührenden Respekt die Interpretationen analysieren bzw. vergleichen soll... oder?

                Eine "objektive" Rangliste der Dirigenten bei den Werken eines bestimmten Komponisten ist sicher unsinnig.
                Aber… man darf doch einigen subjektiven Favorit haben, oder?
                Machmal will man auch draufgängerisch sein. ;)
                :S
                LG Ahura

                Kommentar


                  #23
                  Original von Ahura Mithras
                  Du meinst wohl, dass man nur mit einem gebührenden Respekt die Interpretationen analysieren bzw. vergleichen soll... oder?

                  Eine "objektive" Rangliste der Dirigenten bei den Werken eines bestimmten Komponisten ist sicher unsinnig.
                  Aber… man darf doch einigen subjektiven Favorit haben, oder?
                  Machmal will man auch draufgängerisch sein. ;)
                  :S
                  LG Ahura
                  Hallo Ahura,
                  Respekt sollte man immer haben, für alles was man sieht und macht. Du erwartest auch wie alle, dass man dich respektiert.
                  Für mich jeder kann und sollte seine Rangliste und Favoriten machen. Es ist mir auch völlig egal mit welchen Kriterien, er sie macht. Es ist völlig natürlich, dass man eine bestimmte Interpretation bevorzügt und dass man diese Interpretation lieber als andere hört. Mir ist aber aufgefallen, wie Leute so stur und aggressiv diese eigenen Ranglisten verteidigen und für wichtig halten. Die Offenheit und zum Teil auch das Respekt gegenüber andere Interpretationen verschwindet. Die subjektive Kriterien werden mit der Zeit eine beschränkte und sture Angelegenheit. Die Gewöhnheit der Menschen spielt auch eine starke Rolle. Umso mehr man eine Interpretation von Anfang an gern hat, desto mehr man hört sie und versteht sie besser. Man gewöhnt sich daran noch mehr und man gefällt es noch mehr. Meistens werden Interpretationen, die man nicht gefällt, bis 3-4 Mal gehört und dann auf die Seite geschoben. Der "schlechte" Einduck bleibt "für immer" behalten. Umso stur man ist desto länger.. Nicht so fair gegenüber diese Interpretationen vor allem wenn man stetig und verbissen so überzeugt von den eigenen Wahl ist.
                  Der Hauptpunkt ist für mich, dass diese Ranglisten von Interpretationen, die schnell persönlich wird d.h. Qualität der Interpretern, heute auf Basis von Konserven gemacht wird.
                  Diese Konserven klingen so unterschiedlich in den verschiedenen Häuser, das es fast unmöglich eine gemeinsamen Basis für alle "Kritiker" zu finden. Nicht selten erlebe ich, dass Leute eine Interpretation bei mir plötzlich als "sehr spannend" finden, die vorher als "langweilig" bezeichnet haben. Der ganze Aufbau von einer Konserve ist "künstlich". Dazu kommen die Reproduktionsgeräte. Es sind so viele wichtige Einflüsse in unseren Interpreter-Beurteilungen (Ranglisteerstellung), die die Interpreter gar nicht beeinflüssen können. Wir ignorieren sie einfach: nicht so fair finde ich vor allem, wenn wir uns so stur und aggressiv darauf beharren.

                  Gruss

                  titian

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