Hallo Holger,
diese Nachricht von Lutz möchte ich dir nicht vorenthalten, er war vorgestern wie ich dir schon mitgeteilt habe, noch einmal mit seinem Klavierstimmer und Freund da:
Ich gebe zu, so ein Urteil schmeichelt mir. Das lese ich doch gerne.:N
Gruß
Franz
diese Nachricht von Lutz möchte ich dir nicht vorenthalten, er war vorgestern wie ich dir schon mitgeteilt habe, noch einmal mit seinem Klavierstimmer und Freund da:
Lieber Franz,
nochmals meinen allerherzlichsten Dank dafür, dass ich Dich mit meinem Klavierbauer so kurzfristig am Sonntag erneut besuchen durfte!
Ich hatte Deine wunderbaren Lautsprecher ja noch vom letzten Besuch recht gut im Ohr und bin bereits voll überzeugt, mir war jedoch wie gesagt sehr daran gelegen, dass Detlef mit seinem feinen Klavierstimmerohr (er hat mehrere Jahrzehnte die Flügel der Düsseldorfer Robert-Schumann-Musikhochschule betreut, modifiziert neue Instrumente und konstruiert und baut sogar selbst ein Klavier) auch weiß, wovon ich ihm immer vorschwärme. Gerade wenn es um Klaviermusik geht, hat er naturgemäß allerhöchste Ansprüche. Er hört z.B. bei Flügeln Verzerrungen in der Mittellage, die weder ich noch mein Klavierlehrer (Ratko Delorko, ist u.a. Dozent an der Musikhochschule Frankfurt, schreibt regelmäßig in der PianoNews) hören bzw. für relevant erachten. Das heißt bei Ratko mit seinem absoluten Gehör, der ebenfalls „die Flöhe husten hört“ und schon so manchen Flügelhersteller zur Verzweiflung getrieben hat, schon was. Kurz, Detlef ist jemand, der selbst an den edelsten und teuersten Steinway-, Bösendorfer- und Fazioli-Flügeln für über 130.000 € noch etwas auszusetzen hat.
Detlef und ich hatten ja am Vortag auf dem Analog Forum in Krefeld zusammen einige Lautsprecher gehört. Von daher war es für uns sehr wertvoll, Deine vorzüglichen Lautsprecher als Referenz unmittelbar im Anschluss hören zu dürfen.
Die ersten Eindrücke auf dem Forum haben bei uns lange Gesichter hinterlassen ob der zu hörenden Klang“qualität“, und das angesichts der aufgerufenen Preise, die ja schnell im fünfstelligen Bereich liegen. Beispielhaft sei die große ATC 150 (Passivversion) genannt. Auf Nachfrage für 60.000 € das Paar erhältlich, klang diese mit ihrer großen 7,5cm Mittelton-Kalotte doch recht mitteltönig, was bei Stimmen zwar sehr schön kommt, aber auch nervig werden kann, wie ich von meiner früher besessenen Focal Onyx weiß. Zum Teil rücken dadurch auch Begleitinstrumente bzw. -stimmen (nicht als Gesangsstimme gemeint sondern im polyphonischen Sinn) zu sehr in den Vordergrund. Während der Mittel- / Hochtonbereich also noch das Beste war, folgte nach unten erst mal ein Loch im Grundtonbereich, bis dann der riesige 38cm-Tieftöner im Frequenzkeller einen zugegebenermaßen beeindruckenden Bass brachte. Leider löste sich das Klangbild nicht so optimal von den Lautsprechern, wie ich mir dies gewünscht hätte, das machen schon meine in die Jahre gekommenen Focal Expression erheblich besser. Dazu muss man allerdings sagen, dass wir nicht mit meinen mitgebrachten CDs hören konnten, da es wohl Auflage des Veranstalters (Analog-Forum!) war, nur mit LPs vorzuführen. Unter diesen war die Auswahl an Klassik-Platten zudem extrem dürftig, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann – wie soll man mit z.B. E-Gitarren beurteilen können, ob die Resonanzen vom Gehäuse kommen (darauf reagiere ich mittlerweile sehr empfindlich) oder von der Musik?
Diese Frage hatte sich vor allem bei den großen Ascendo (das Flaggschiff System M-S, sogar mit externen Frequenzweichen, keine Ahnung was die kosten, sicher aber jenseits der 40.000 €) gestellt. Auf Nachfrage war weder Klaviermusik noch irgendeine Klassik-Platte vorhanden, statt dessen wurde Ulla Meinecke gespielt!!! Trotzdem meine ich, schon bei dieser Art von Musik leichte Resonanzen des Bassgehäuses (innenliegender Tieftöner mit Gehäuseöffnung nach vorne, sog. Bandpass) gehört zu haben.
Sehr schön, d.h. verfärbungs- und wohl auch resonanzfrei und zudem erstaunlich bassstark klangen auf ein erstes kurzes Reinhören während einer Vorführung dagegen die Vollbereichs-Elektrostaten von Silberstatic. Nach offiziellem Ende des Forumtags, d.h. nach 18:00 Uhr, durften die CD-Player herausgeholt werden und ich konnte meine Test-CD mit dem von Arcadi Volodos nicht nur sehr schön sondern vor allem extrem dynamisch gespielten Steinway (sehr obertonreich) mit Liszts Vallee d’Obermann aus dem ersten Band der Annee de pelerinage einlegen (aufgenommen in den Teldex-Studios, den ehemaligen Berliner Teldec-Studios, in dem großen Studio, das schon ein richtiger Konzertsaal ist), erhältlich z.B. hier:
http://www.amazon.de/Volodos-Plays-Liszt-Arcadi/dp/B000RY027A/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1352208597&sr=8-3
Mit dieser Aufnahme habe ich bisher noch bei jeder Anlage Schwächen aufdecken können, so auch z.B. bei den teuren Backes & Müller für 40.000 € und 60.000 € oder den T+A TCI 1A, dafür reichen mir die ersten 5 Minuten.
Was soll ich sagen, weit sind wir bei den Silberstatic nicht gekommen: schon bei leiser bis mittlerer Lautstärke gab es extreme Verzerrungen, so dass wir den Hörtest bereits nach 3 Minuten abbrachen; ich vermute, dass die Folien anschlugen. Dieselben Verzerrungen hatte ich bereits im letzten Jahr bei Martin Logan gehört, scheint also prinzipbedingt zu sein – für mich als Klavierfan ein eindeutiges No Go. Die Vorführer waren sichtlich entsetzt und ich musste ihnen versprechen, den obigen Link zuzumailen, damit sie Rücksprache mit dem Entwickler nehmen können (hoffentlich hilfts).
Ganz anders die Klein & Hummel O 410, deretwegen ich extra gekommen war und einen Hörtermin vereinbart hatte. Diese sind extrem pegelfest und verzerren auch bei höchsten Pegeln kaum. Dementsprechend angetan war Detlef (als Sensibelchen hinsichtlich Verzerrungen) von den Orchester- und Orgelstücken, ich richtig begeistert von dem tiefen und extrem pegelfestem Bass. Egal ob Vierne, Widor, Kraftwerk oder Mannheim Steamroller, wenn es um extrem tiefe Bässe geht, ist die K+H richtig gut (will heißen hat einen sehr hohen Spaßfaktor!). Wohl dem kleinen Hotelzimmer geschuldet (Raummoden) ist der Umstand, dass der Tiefbass aber letztlich doch etwas zu fett war – bei Orgelmusik verwandelten sich die K+H in eine Abrissbirne ;-) – während der obere Bass/Grundtonbereich vorbildlich, d.h. gegenüber herkömmlichen Passivboxen, insbesondere Bassreflexboxen schon fast schlank war, wie man bei Vivaldis 4 Jahreszeiten (Telarc) schön hören konnte. Auch Bruckners 4. Symphonie (Decca, Solti) kam absolut stimmig. Klaviermusik erhielt von Detlef dagegen nur die Note befriedigend (wie gesagt, er ist extrem anspruchsvoll). Bei dem o.g. Liszt-Stück habe ich leider – wenn auch sehr geringe – Resonanzen gehört. Die O 410 ist halt eine offene Box (Bassreflex)…
Soweit also die Vorgeschichte, als ich Dich mit Detlef besuchen durfte. Die Erwartung war bei ihm auf Grund meiner Schwärmerei für Deine Silbersands sicherlich sehr hoch. Da ich dies schon von den Originalinstrumenten her kenne – Detlef findet wie gesagt selbst bei den teuersten Flügeln immer eine Schwachstelle – hätte ich mich auch gewundert, wenn dies bei Deiner in meinen Augen perfekten Anlage nicht der Fall gewesen wäre. Sein extrem empfindliches Gehör vor allem was Verzerrungen angeht, hatte ich ja schon erwähnt. So ist es als ganz großes Lob zu verstehen, dass er diese nur in geringem Maße und dann auch nur im Grenzbereich bei sehr hohen Pegeln wahrnahm. Wie gesagt, er ist in dieser Hinsicht extrem sensibel, ich habe die Verzerrungen auch bei hohen Lautstärken nicht gehört! Er vermutet, dass die FM 701 mit ihren zusätzlichen Chassis in dieser Hinsicht große Lautstärken noch besser verkraftet. Dies kann Dir, lieber Franz, als Leisehörer freilich ziemlich egal sein. Normal höre ich auch nicht immer in Originallautstärke, da wir die Klein und Hummel aber vorher sehr laut gehört haben, war es nur fair, auch die Silbersands etwas zu fordern.
Absolut einig waren Detlef und ich uns, dass die Silbersands im Hochtonbereich gerade bei Klavier deutlich edler klingen als die O 410. Der Bass Deiner Silbersand ist zwar etwas schlanker, dafür aber richtiger und vor allem straffer. Auch der Grundtonbereich ist etwas zurückhaltender; die Silbersands sind eben – insgesamt etwas schlank abgestimmte – Schöngeister, das Krachmachen überlassen sie gnädig anderen! Die extrem gute räumliche Abbildung blieb Detlef natürlich ebenfalls nicht verborgen, ich sage ja immer, Du hast mit Deiner 2.0-Anlage den besten 3D-Sound ;-). Mir sind zudem keine (Gehäuse-)Resonanzen aufgefallen (was sonst bei anderen, in der Regel ja offenen Boxen immer der Fall ist), auch kommen die Mitten ganz hervorragend, was bei Gesang natürlich wichtig ist (Liszt-Lied „O lieb“ S.298 mit Margaret Price!). Überhaupt ist die Homogenität der Silbersands derart gut, dass man kaum glauben kann, dass das Frequenzspektrum auf so viele Chassis aufgeteilt ist – man meint vielmehr, ein einziges zu hören!
Fazit unseres Hörvergleichs ist also erst einmal, dass die K+H O 410 pegelfester sind und auch einen deutlichen Preisvorteil haben (selbst mit zwei Subwoofern KH870 in der Summe nur 15.000 €), im Übrigen aber Deinen Silbersands nicht das Wasser reichen können, quod erat demonstrandum.
Mich überrascht das Ergebnis nicht wirklich, wichtig war mir aber wie gesagt, dass auch Detlef, der als Klavierbauer im HiFi-Bereich völlig unvoreingenommen ist, sich einen Eindruck darüber verschaffen kann, was mit geregelten Lautsprechern heute möglich ist und mir so bei meiner Kaufentscheidung helfen kann. Umso mehr hat es mich gefreut, bei Dir erneut so freundlich und vor allem unkompliziert ohne große Vorankündigung aufgenommen worden zu sein.
Herzliche Grüße, auch an Deine Frau,
Lutz
nochmals meinen allerherzlichsten Dank dafür, dass ich Dich mit meinem Klavierbauer so kurzfristig am Sonntag erneut besuchen durfte!
Ich hatte Deine wunderbaren Lautsprecher ja noch vom letzten Besuch recht gut im Ohr und bin bereits voll überzeugt, mir war jedoch wie gesagt sehr daran gelegen, dass Detlef mit seinem feinen Klavierstimmerohr (er hat mehrere Jahrzehnte die Flügel der Düsseldorfer Robert-Schumann-Musikhochschule betreut, modifiziert neue Instrumente und konstruiert und baut sogar selbst ein Klavier) auch weiß, wovon ich ihm immer vorschwärme. Gerade wenn es um Klaviermusik geht, hat er naturgemäß allerhöchste Ansprüche. Er hört z.B. bei Flügeln Verzerrungen in der Mittellage, die weder ich noch mein Klavierlehrer (Ratko Delorko, ist u.a. Dozent an der Musikhochschule Frankfurt, schreibt regelmäßig in der PianoNews) hören bzw. für relevant erachten. Das heißt bei Ratko mit seinem absoluten Gehör, der ebenfalls „die Flöhe husten hört“ und schon so manchen Flügelhersteller zur Verzweiflung getrieben hat, schon was. Kurz, Detlef ist jemand, der selbst an den edelsten und teuersten Steinway-, Bösendorfer- und Fazioli-Flügeln für über 130.000 € noch etwas auszusetzen hat.
Detlef und ich hatten ja am Vortag auf dem Analog Forum in Krefeld zusammen einige Lautsprecher gehört. Von daher war es für uns sehr wertvoll, Deine vorzüglichen Lautsprecher als Referenz unmittelbar im Anschluss hören zu dürfen.
Die ersten Eindrücke auf dem Forum haben bei uns lange Gesichter hinterlassen ob der zu hörenden Klang“qualität“, und das angesichts der aufgerufenen Preise, die ja schnell im fünfstelligen Bereich liegen. Beispielhaft sei die große ATC 150 (Passivversion) genannt. Auf Nachfrage für 60.000 € das Paar erhältlich, klang diese mit ihrer großen 7,5cm Mittelton-Kalotte doch recht mitteltönig, was bei Stimmen zwar sehr schön kommt, aber auch nervig werden kann, wie ich von meiner früher besessenen Focal Onyx weiß. Zum Teil rücken dadurch auch Begleitinstrumente bzw. -stimmen (nicht als Gesangsstimme gemeint sondern im polyphonischen Sinn) zu sehr in den Vordergrund. Während der Mittel- / Hochtonbereich also noch das Beste war, folgte nach unten erst mal ein Loch im Grundtonbereich, bis dann der riesige 38cm-Tieftöner im Frequenzkeller einen zugegebenermaßen beeindruckenden Bass brachte. Leider löste sich das Klangbild nicht so optimal von den Lautsprechern, wie ich mir dies gewünscht hätte, das machen schon meine in die Jahre gekommenen Focal Expression erheblich besser. Dazu muss man allerdings sagen, dass wir nicht mit meinen mitgebrachten CDs hören konnten, da es wohl Auflage des Veranstalters (Analog-Forum!) war, nur mit LPs vorzuführen. Unter diesen war die Auswahl an Klassik-Platten zudem extrem dürftig, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann – wie soll man mit z.B. E-Gitarren beurteilen können, ob die Resonanzen vom Gehäuse kommen (darauf reagiere ich mittlerweile sehr empfindlich) oder von der Musik?
Diese Frage hatte sich vor allem bei den großen Ascendo (das Flaggschiff System M-S, sogar mit externen Frequenzweichen, keine Ahnung was die kosten, sicher aber jenseits der 40.000 €) gestellt. Auf Nachfrage war weder Klaviermusik noch irgendeine Klassik-Platte vorhanden, statt dessen wurde Ulla Meinecke gespielt!!! Trotzdem meine ich, schon bei dieser Art von Musik leichte Resonanzen des Bassgehäuses (innenliegender Tieftöner mit Gehäuseöffnung nach vorne, sog. Bandpass) gehört zu haben.
Sehr schön, d.h. verfärbungs- und wohl auch resonanzfrei und zudem erstaunlich bassstark klangen auf ein erstes kurzes Reinhören während einer Vorführung dagegen die Vollbereichs-Elektrostaten von Silberstatic. Nach offiziellem Ende des Forumtags, d.h. nach 18:00 Uhr, durften die CD-Player herausgeholt werden und ich konnte meine Test-CD mit dem von Arcadi Volodos nicht nur sehr schön sondern vor allem extrem dynamisch gespielten Steinway (sehr obertonreich) mit Liszts Vallee d’Obermann aus dem ersten Band der Annee de pelerinage einlegen (aufgenommen in den Teldex-Studios, den ehemaligen Berliner Teldec-Studios, in dem großen Studio, das schon ein richtiger Konzertsaal ist), erhältlich z.B. hier:
http://www.amazon.de/Volodos-Plays-Liszt-Arcadi/dp/B000RY027A/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1352208597&sr=8-3
Mit dieser Aufnahme habe ich bisher noch bei jeder Anlage Schwächen aufdecken können, so auch z.B. bei den teuren Backes & Müller für 40.000 € und 60.000 € oder den T+A TCI 1A, dafür reichen mir die ersten 5 Minuten.
Was soll ich sagen, weit sind wir bei den Silberstatic nicht gekommen: schon bei leiser bis mittlerer Lautstärke gab es extreme Verzerrungen, so dass wir den Hörtest bereits nach 3 Minuten abbrachen; ich vermute, dass die Folien anschlugen. Dieselben Verzerrungen hatte ich bereits im letzten Jahr bei Martin Logan gehört, scheint also prinzipbedingt zu sein – für mich als Klavierfan ein eindeutiges No Go. Die Vorführer waren sichtlich entsetzt und ich musste ihnen versprechen, den obigen Link zuzumailen, damit sie Rücksprache mit dem Entwickler nehmen können (hoffentlich hilfts).
Ganz anders die Klein & Hummel O 410, deretwegen ich extra gekommen war und einen Hörtermin vereinbart hatte. Diese sind extrem pegelfest und verzerren auch bei höchsten Pegeln kaum. Dementsprechend angetan war Detlef (als Sensibelchen hinsichtlich Verzerrungen) von den Orchester- und Orgelstücken, ich richtig begeistert von dem tiefen und extrem pegelfestem Bass. Egal ob Vierne, Widor, Kraftwerk oder Mannheim Steamroller, wenn es um extrem tiefe Bässe geht, ist die K+H richtig gut (will heißen hat einen sehr hohen Spaßfaktor!). Wohl dem kleinen Hotelzimmer geschuldet (Raummoden) ist der Umstand, dass der Tiefbass aber letztlich doch etwas zu fett war – bei Orgelmusik verwandelten sich die K+H in eine Abrissbirne ;-) – während der obere Bass/Grundtonbereich vorbildlich, d.h. gegenüber herkömmlichen Passivboxen, insbesondere Bassreflexboxen schon fast schlank war, wie man bei Vivaldis 4 Jahreszeiten (Telarc) schön hören konnte. Auch Bruckners 4. Symphonie (Decca, Solti) kam absolut stimmig. Klaviermusik erhielt von Detlef dagegen nur die Note befriedigend (wie gesagt, er ist extrem anspruchsvoll). Bei dem o.g. Liszt-Stück habe ich leider – wenn auch sehr geringe – Resonanzen gehört. Die O 410 ist halt eine offene Box (Bassreflex)…
Soweit also die Vorgeschichte, als ich Dich mit Detlef besuchen durfte. Die Erwartung war bei ihm auf Grund meiner Schwärmerei für Deine Silbersands sicherlich sehr hoch. Da ich dies schon von den Originalinstrumenten her kenne – Detlef findet wie gesagt selbst bei den teuersten Flügeln immer eine Schwachstelle – hätte ich mich auch gewundert, wenn dies bei Deiner in meinen Augen perfekten Anlage nicht der Fall gewesen wäre. Sein extrem empfindliches Gehör vor allem was Verzerrungen angeht, hatte ich ja schon erwähnt. So ist es als ganz großes Lob zu verstehen, dass er diese nur in geringem Maße und dann auch nur im Grenzbereich bei sehr hohen Pegeln wahrnahm. Wie gesagt, er ist in dieser Hinsicht extrem sensibel, ich habe die Verzerrungen auch bei hohen Lautstärken nicht gehört! Er vermutet, dass die FM 701 mit ihren zusätzlichen Chassis in dieser Hinsicht große Lautstärken noch besser verkraftet. Dies kann Dir, lieber Franz, als Leisehörer freilich ziemlich egal sein. Normal höre ich auch nicht immer in Originallautstärke, da wir die Klein und Hummel aber vorher sehr laut gehört haben, war es nur fair, auch die Silbersands etwas zu fordern.
Absolut einig waren Detlef und ich uns, dass die Silbersands im Hochtonbereich gerade bei Klavier deutlich edler klingen als die O 410. Der Bass Deiner Silbersand ist zwar etwas schlanker, dafür aber richtiger und vor allem straffer. Auch der Grundtonbereich ist etwas zurückhaltender; die Silbersands sind eben – insgesamt etwas schlank abgestimmte – Schöngeister, das Krachmachen überlassen sie gnädig anderen! Die extrem gute räumliche Abbildung blieb Detlef natürlich ebenfalls nicht verborgen, ich sage ja immer, Du hast mit Deiner 2.0-Anlage den besten 3D-Sound ;-). Mir sind zudem keine (Gehäuse-)Resonanzen aufgefallen (was sonst bei anderen, in der Regel ja offenen Boxen immer der Fall ist), auch kommen die Mitten ganz hervorragend, was bei Gesang natürlich wichtig ist (Liszt-Lied „O lieb“ S.298 mit Margaret Price!). Überhaupt ist die Homogenität der Silbersands derart gut, dass man kaum glauben kann, dass das Frequenzspektrum auf so viele Chassis aufgeteilt ist – man meint vielmehr, ein einziges zu hören!
Fazit unseres Hörvergleichs ist also erst einmal, dass die K+H O 410 pegelfester sind und auch einen deutlichen Preisvorteil haben (selbst mit zwei Subwoofern KH870 in der Summe nur 15.000 €), im Übrigen aber Deinen Silbersands nicht das Wasser reichen können, quod erat demonstrandum.
Mich überrascht das Ergebnis nicht wirklich, wichtig war mir aber wie gesagt, dass auch Detlef, der als Klavierbauer im HiFi-Bereich völlig unvoreingenommen ist, sich einen Eindruck darüber verschaffen kann, was mit geregelten Lautsprechern heute möglich ist und mir so bei meiner Kaufentscheidung helfen kann. Umso mehr hat es mich gefreut, bei Dir erneut so freundlich und vor allem unkompliziert ohne große Vorankündigung aufgenommen worden zu sein.
Herzliche Grüße, auch an Deine Frau,
Lutz
Gruß
Franz
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