Es macht aber - zumindest für mich - einen Unterschied aus, ob ich gewollt und bewußt als Lautsprecherhersteller einem Klangdesign fröne oder ob ich gewollt und bewußt es nicht einsetze und eher verhindern will.
Daß niemand zu Hause die perfekten Wiedergabebedingungen realisieren kann und somit immer Abstriche am Ideal hinnehmen muß, ist eine Binsenweisheit. Nur: möchte ich weniger Verfälschung oder mehr in Kauf dabei nehmen? Das ist doch die Frage, die sich jedem dabei stellt. Und die wird unterschiedlich beantwortet. Aber da kann man doch auch einfach und ehrlicher sagen: Ich mag es eben so. :P
Es lügt sich jeder was in die Tasche, der meint nur das was auf der Aufnahme ist, zu hören ;)
Am nächsten dran wär man wohl im Rar, mindestens aber: Freie Aufstellung und Nahfeld...
Da die Meisten aber ohnehin in sub bis gar nicht optimalen Räumen mit sub bis gar nicht optimalen Hörabständen...halte ich die Diskussion in weiten Bereichen für ziemlich theoretisch
Gruss
Lia
Die Grundaussage ist natürlich richtig, die Schlussfolgerung halte ich für falsch. Nur, weil die theoretisch idealen Abhörbedingungen selten verwirklicht werden können, ist das Streben nach der Annäherung an die gleichen durchaus ein ehrbares und sinnvolles Ziel.
Erlaubt ist was gefällt ist zwar richtig, aber es darf auch durchaus gefallen, was dem theoretischen Ideal nahe kommt, und es dürfen auch durchaus die krassen Abweichungen von diesem Ideal benannt werden, denn IMHO stellen viele davon nicht unbedingt entwicklungstechnische Meisterleistungen dar (mein völlig subjektive Meinung).
Original von rubicon
Es macht aber - zumindest für mich - einen Unterschied aus, ob ich gewollt und bewußt als Lautsprecherhersteller einem Klangdesign fröne
Jeder Lautsprecherhersteller frönt einem Klangdesign.
Der Unterschied ist: Die einen sind sich dessen bewusst, die anderen nicht.
Man kann Neutralität anstreben, oder das was man dafür hält, es gibt sie aber de facto nicht.
Der Unterschied ist: Die einen sind sich dessen bewusst, die anderen nicht.
Nein, sie wissen genau, was sie tun und auch, warum sie das so tun und nicht anders. Das Sounddesign richtet sich nach dem Massengeschmack. Es verkauft sich besser. Den meisten gefällt das so, ist auch nicht zu kritisieren. Die eher neutral abgestimmten Lautsprecher werden immer ein Nischendasein führen. Deren Anhänger sind eindeutig in der Minderheit. ich meine das gar nicht in elitärer Verklärung - es ist einfach so.
Original von Kawa
Erlaubt ist was gefällt ist zwar richtig, aber es darf auch durchaus gefallen, was dem theoretischen Ideal nahe kommt, und es dürfen auch durchaus die krassen Abweichungen von diesem Ideal benannt werden, denn IMHO stellen viele davon nicht unbedingt entwicklungstechnische Meisterleistungen dar (mein völlig subjektive Meinung).
Hallo Kawa
Logisch darf das auch gefallen ;), nur schau ich mir halt auch die positiven Seiten von krassen Abweichungen an
Wenn ich mich recht erinnere haben Dipole im Bassbereich durchaus Vorteile was die Anregung von Raummoden anbetrifft, und das Thema sollte in jedem Raum Probleme bereiten
Allgemein denke ich
Nicht jede Abweichung muss mE eine entwicklungstechnische Fehlleistung sein, und möglicherweise erkennt man die Vorteile nicht immer auf Anhieb...
Original von rubicon Die Masse mag keine neutral abgestimmte Lautsprecher. Sie mögen Sounddesign. Jeder soundet auf seine ihm eigene Weise.
Ich mag neutrale LS. Meine Acoustat sind die neutralsten, unverfärbendsten und frequenzgangmässig linearsten Speaker, die ich bisher hatte, weit neutraler als jeder dynamische LS inklusive Manger, die ich bisher hatte. Das kann ich übrigens auch mit einem im Raum gemessen Frequenzgang beweisen.
Hier:
Nein, leider war's nicht mein Raum, meine Messungen folgen dann in der neuen Wohnung, ab Dezember 2006.
Original von rubicon
Das belegen die Verkaufszahlen. :D
Ja, aber ganz abgesehen davon, dass die Linie, welche Hersteller und Modelle als neutral zu bezeichnen sind, in dem Fall alleine Du ziehst und dies somit willkürlich ist, kennst Du nicht den Grund für mangelnde Marktakzeptanz verschiedener Lautsprecher. Es muss nicht unbedingt der Klang sein. Vielleicht sind sie ja einfach nur hässlich, überteuert oder sonst etwas.
Jetzt geb ich auch mal meinen Senf dazu: Franz hat ganz recht, wenn er davon spricht, dass Lautsprecher mit voller Absicht mit einem gewissen Eigenklang entwickelt werden. Das trägt zur Identifikation mit der Marke durch Familienklang bei. Das hat mir letztes WE Bernd Stark (Quadral früher JBL) noch mal bestätigt.
Christian hat übrigens auch vollkommen recht und zufällig auch den gleichen Geschmack, wie ich. Ich liebe räumlich klingende Lautsprecher deshalb habe ich auch die, die das für mich am besten rüberbringen Von neutral keine Spur, zu viel Tiefbass, unglaubliche (falsche) Räumlichkeit, da kommt die Musik sogar von hinten. Deshalb für mich nur Lautsprecher von Arnie Nudell. :D
Ja, aber ganz abgesehen davon, dass die Linie, welche Hersteller und Modelle als neutral zu bezeichnen sind, in dem Fall alleine Du ziehst und dies somit willkürlich ist, kennst Du nicht den Grund für mangelnde Marktakzeptanz verschiedener Lautsprecher. Es muss nicht unbedingt der Klang sein. Vielleicht sind sie ja einfach nur hässlich, überteuert oder sonst etwas.
Keine Sorge, Markus. Was als "neutrale Lautsprecher" gilt, wird nicht von meiner bescheidenen Meinung dazu festgelegt. Das tun schon kompetentere Leute als ich es bin. :N Die entsprechenden Hersteller sind auch in der Szene bekannt.
Die mangelnde Marktakzeptanz ist natürlich auch nicht nur auf den Klang beschränkt. Viele treffen auch wirklich nicht den optischen Geschmack, manche erscheinen auch auf den ersten Blick hin überteuert. Das liegt aber auch an den Stückzahlen und Produktionskosten.
Ich halte generell alle Lautsprecher für überteuert. Bei der meist als häßlich empfunden Optik sollte man aber auch bedenken, daß dies oft der Devise "form follows function" geschuldet ist.
Bei einem Lautsprecher frage ich mich oft: Will man sehen oder hören? Ideal ist es, wenn beides für einen paßt. Zum Hörspaß allein ist eine schöne Form nicht zwingend nötig. Aber auch hier obsiegt oft der eigene Geschmack über das, was man eigentlich will - nämlich damit nur hören. :)
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