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Wer hat Angst vor neuer Musik?

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    Habe diesen spannenden Thread leider erst jetzt entdeckt und bin deswegen um Jahre zu spät dran mit meiner Aufzählung. Ich höre nicht sehr viel und auch nicht regelmäßig, das was man allgemein als "Neue Musik" bezeichnet, aber folgende Komponisten mag ich sehr gern:

    György Ligeti
    Bruno Maderna
    Krzysztof Penderecki
    Iannis Xenakis

    Mehr höre ich eigentlich Komponisten des 20. Jh., die noch nicht gänzlich der Tonalität abgeschworen haben:

    Strawinsky
    Schostakowitsch
    Skrjabin
    Bartok

    Von Schönberg gefallen mir die frühen Sachen, die noch nicht
    atonal waren, wie z.b. die Gurre-Lieder.

    Auf "Neue Musik" bin ich eigentlich durch die Beschäftigung mit Film gekommen, z. B. Ligeti in Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" oder "The Shining", wo übrigens auch Bartok vorkommt. Oder zu Penderecki über diverse Experimentalfilme (z. B. von Brothers Quay) und natürlich "Der Exorzist" (Die Musik finde ich besser als den Film).

    Vielleicht sollte man statt "Neue Musik" einfach "Zeitgenössische Kunstmusik" oder in Anlehnung an den Film "Avantgardemusik" oder "Experimentelle Musik" sagen.
    Zuletzt geändert von Gast; 11.02.2012, 14:55.

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      Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
      Von Schönberg gefallen mir die frühen Sachen, die noch nicht
      atonal waren, wie z.b. die Gurre-Lieder.
      Hallo Karl,

      höre Dir mal von Schönberg "Pierrot lunaire" an (das hat Maurice Ravel sehr beeindruckt wegen der Klangsinnigkeit), wenn Du es nicht schon kennst und die Aphorismen für Orchester von Anton Webern - Musik auf eine halbe Minute verdichtet. Am besten die Platte mit C. Abbado und den Wiener Philh., wo auch "Ein Überlebender aus Warschau" von Schönberg drauf ist. Ich hoffe, es gibt sie noch!

      Beste Grüße
      Holger

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        Hallo Holger,

        danke für die Tipps. "Pierrot Lunaire" kannte ich nur dem Titel nach, ich habe mir das aber jetzt auf youtube mal auszugsweise angehört - gefällt mir soweit sehr gut.
        Die Aphorismen von Webern kenne ich leider nicht und habe sie auch noch nicht zum Probehören auf youtube gefunden. Von Webern habe ich vor langer Zeit eine Reihe ebenfalls sehr kurzer Klavierstücke (jeweils ca. 1 Minute Dauer) gehört. An den Titel kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Die Stücke klangen für mich "interessant", aber auch nicht mehr. Sie hatten was sehr Abstraktes und Asketisches. Damals hat mir das gereicht, um Webern und die ganze serielle Musik für eine Weile links liegen zu lassen. Aber ich werde sicher wieder mal intensiver reinhören.

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          Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
          Von Webern habe ich vor langer Zeit eine Reihe ebenfalls sehr kurzer Klavierstücke (jeweils ca. 1 Minute Dauer) gehört.
          Das können nur die Variationen op. 27 gewesen sein, Weberns übrige (wenige) Klavierwerke sind Jugendwerke im Stil der Spätromantik.

          Anton Weberns Meisterwerk - Eine Verbindung zwischen kühler Sachlichkeit und nachromatischer Ausdrucksmusik


          Vielleicht meinst du die Klavierstücke op. 11 und op. 19 von Arnold Schönberg. Das sind DIE Schlüsselwerke für den Übergang der Romantik zum Expressionismus. Mein Lieblingsstück daraus ist op. 11 Nr. 2 mit den tickenden Achteln - einfach nur genial.



          Mein Tip für den Pierrot: Barbara Sukowa und das Schönberg-Ensemble! Ein echter Gothic-Klassiker.



          Kommentar


            Hallo Karl,

            es gibt die CD tatsächlich noch:



            Die Klavierstücke sind viel "abstrakter" als Weberns Orchesterstücke - das sind keine seriellen Kompositionen. Aber diese unglaubliche Dichte zieht einen in den Bann: Er sagt in einer Minute soviel, wofür andere eine ganze Symphonie brauchen. Mich jedenfalls ziehen diese Webern-Aphorismen magisch an. Und Abbados Aufnahme ist wirklich ideal - die Wiener Ph. spielen auch sehr sinnlich und expressiv.

            Beste Grüße
            Holger
            Zuletzt geändert von Gast; 11.02.2012, 21:17.

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              Keine Angst,meine Ohren sind offen,hab ALLE Zappas,what else,werde mit dem Alter immer "komischerweise"feinfühliger,wie ein kleiner Käfer,der seine Umgebung neu erkundet,achte auch nicht auf meine Rechtschreibung,sondern achte nur auf das wesentliche,das mein Gehöhr ach ja nicht negativ beschränkt,wie auch immer,ich höhre,also bin ich,oder nicht?

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                Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                Das können nur die Variationen op. 27 gewesen sein, Weberns übrige (wenige) Klavierwerke sind Jugendwerke im Stil der Spätromantik.

                Anton Weberns Meisterwerk - Eine Verbindung zwischen kühler Sachlichkeit und nachromatischer Ausdrucksmusik


                Vielleicht meinst du die Klavierstücke op. 11 und op. 19 von Arnold Schönberg. Das sind DIE Schlüsselwerke für den Übergang der Romantik zum Expressionismus. Mein Lieblingsstück daraus ist op. 11 Nr. 2 mit den tickenden Achteln - einfach nur genial.



                Mein Tip für den Pierrot: Barbara Sukowa und das Schönberg-Ensemble! Ein echter Gothic-Klassiker.



                http://www.amazon.de/Sch%C3%B6nberg-...8986214&sr=8-2
                Hallo Spalatro,

                bei Pierrot Lunaire ist interessant, daß die Gesangspartie mehr in Richtung Gesang oder Sprache gehen kann. Eine Interpretationsfrage. Ich habe Anne Lise Berntsen mit dem Borealis-Ensemble (ausgezeichnet!) und dann noch eine Aufnahme mit Hans Rosbaud. Ganz unterschiedlich! Vom Schönberg-Ensemble mit Reinberg de Leeuw habe ich auch einiges - hervorragend!

                Ich habe die Schönberg-Klavierstücke zuletzt von Maurizio Pollini im Konzert in Köln gehört. Das war beeindruckend und genau diesen Übergang von Spätromantik zur Moderne hat er sehr gut vermittelt.

                Beste Grüße
                Holger

                Kommentar


                  Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                  Hallo Spalatro,

                  bei Pierrot Lunaire ist interessant, daß die Gesangspartie mehr in Richtung Gesang oder Sprache gehen kann. Eine Interpretationsfrage. Ich habe Anne Lise Berntsen mit dem Borealis-Ensemble (ausgezeichnet!) und dann noch eine Aufnahme mit Hans Rosbaud. Ganz unterschiedlich! Vom Schönberg-Ensemble mit Reinberg de Leeuw habe ich auch einiges - hervorragend!

                  Ich habe die Schönberg-Klavierstücke zuletzt von Maurizio Pollini im Konzert in Köln gehört. Das war beeindruckend und genau diesen Übergang von Spätromantik zur Moderne hat er sehr gut vermittelt.

                  Beste Grüße
                  Holger
                  Ein Klassiker...

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                    Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    bei Pierrot Lunaire ist interessant, daß die Gesangspartie mehr in Richtung Gesang oder Sprache gehen kann. Eine Interpretationsfrage.
                    Zuviel Gesang wäre meiner Ansicht nach eine Fehlinterpretation. "Melodram" heißt ja eigentlich: gesprochener Text mit Musikbegleitung. Beim Pierrot kommt noch hinzu, daß die Tonhöhe der Sprache vom Komponisten genau festgelegt ist. Mehr als das sollte es aber nicht sein.

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                      Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                      Hallo Karl,

                      es gibt die CD tatsächlich noch:



                      Die Klavierstücke sind viel "abstrakter" als Weberns Orchesterstücke - das sind keine seriellen Kompositionen. Aber diese unglaubliche Dichte zieht einen in den Bann: Er sagt in einer Minute soviel, wofür andere eine ganze Symphonie brauchen. Mich jedenfalls ziehen diese Webern-Aphorismen magisch an. Und Abbados Aufnahme ist wirklich ideal - die Wiener Ph. spielen auch sehr sinnlich und expressiv.

                      Beste Grüße
                      Holger
                      Danke, steht schon auf meiner Wunschliste. :H:

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                        Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                        Das können nur die Variationen op. 27 gewesen sein, Weberns übrige (wenige) Klavierwerke sind Jugendwerke im Stil der Spätromantik.
                        Anton Weberns Meisterwerk - Eine Verbindung zwischen kühler Sachlichkeit und nachromatischer Ausdrucksmusik

                        Vielleicht meinst du die Klavierstücke op. 11 und op. 19 von Arnold Schönberg. Das sind DIE Schlüsselwerke für den Übergang der Romantik zum Expressionismus. Mein Lieblingsstück daraus ist op. 11 Nr. 2 mit den tickenden Achteln - einfach nur genial.[/URL]
                        Ist leider schon ca. 20 Jahre her, da kann einem das Gedächtnis schon einen Streich spielen. Ich war mir sicher, es waren kurze Klavierstücke in serieller Technik.

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                          Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                          Zuviel Gesang wäre meiner Ansicht nach eine Fehlinterpretation. "Melodram" heißt ja eigentlich: gesprochener Text mit Musikbegleitung. Beim Pierrot kommt noch hinzu, daß die Tonhöhe der Sprache vom Komponisten genau festgelegt ist. Mehr als das sollte es aber nicht sein.
                          Echter Gesang ist ja auch nicht gemeint. Es geht mehr um Tendenzen - ob man die Sprechakzente weniger als Betonungsakzente sondern als musikalische Akzente versteht mit bestimmten Klangfarben. Da hat der Interpret seinen Spielraum. Und die musikalische Betonung paßt zu Schönbergs Pierrot finde ich sehr gut.

                          Beste Grüße
                          Holger

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                            Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                            Ist leider schon ca. 20 Jahre her, da kann einem das Gedächtnis schon einen Streich spielen. Ich war mir sicher, es waren kurze Klavierstücke in serieller Technik.
                            Hallo Karl,

                            dann waren es bestimmt die Vartiationen op. 27!

                            Beste Grüße
                            Holger

                            Kommentar


                              Hallo Holger,

                              habe op. 27 jetzt auf youtube gehört und bin mir ziemlich sicher, dass es das war.
                              Mit 20 Jahren mehr an Hörerfahrung (in letzter Zeit auch vermehrt mit Klassik), kann ich damit schon wesentlich mehr anfangen als damals.

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                                Zitat von carlinhos Beitrag anzeigen
                                Hallo Holger,

                                habe op. 27 jetzt auf youtube gehört und bin mir ziemlich sicher, dass es das war.
                                Mit 20 Jahren mehr an Hörerfahrung (in letzter Zeit auch vermehrt mit Klassik), kann ich damit schon wesentlich mehr anfangen als damals.
                                Hallo Karl,

                                so ist das, man wird mit der Zeit reifer. Und manche Dinge brauchen eben ihre Zeit, man muß den rechten Augenblick, den kairos, treffen. Das macht das Leben eigentlich spannend, daß man nicht nur Neues, sondern immer wieder neue Seiten beim Alten entdeckt und so Dinge versteht, die man vorher nie so richtig verstanden hat! :M

                                Beste Grüße
                                Holger

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