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Puschkins "Mozart und Salieri"

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    #16
    gesellige Konversation mit Stil, Takt und Anstand

    das hat Holger geschrieben.

    Also nicht "anständig sein", sondern sich anständig unterhalten - das heißt ein an die Gegebenheiten angepasster unterhaltsamer Gesprächspartner sein.

    Nicht, dass man einfach irgendwo unbekannterweise reinplatzt und "Leck mich am Arsch" sagt. Sondern dass man die ganze Stil- und Ausdruckspalette beherrscht und das passende im passenden Moment und in der passenden Gesellschaft anbringt - und anbringen KANN.

    Gruß,
    Markus

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      #17
      Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
      Hier hat niemand von Anstand gesprochen, das hast erst Du ins Spiel gebracht.

      Gruß,
      Markus

      Hallo lieber Markus,

      ich zitiere mal Holger von heute morgen:

      ich kehre Deine Ausführungen mal um: Wenn Du Dich ins 18. Jahrhundert verirren würdest, wärest Du überhaupt nicht "gesellschaftsfähig" mit diesen peinlichen Postings, die ich nicht auch noch zitieren möchte - denn von geselliger Konversation mit Stil, Takt und Anstand verstand diese Epoche mehr als kaum eine andere. Mozart bewegte sich in dieser Gesellschaft glänzend. Deshalb hätte er überhaupt keine Probleme in unserer Medienkultur von heute. Im Vergleich zu dem teilweise peinlichen Niveau von Talkshows und dgl. würde er als sehr angenehmer Gast empfunden - Reich-Ranicki hätte seine Freude daran.
      Insbesondere das:
      denn von geselliger Konversation mit Stil, Takt und Anstand verstand diese Epoche mehr als kaum eine andere.
      Das ist alles, was mich so zum Dagegenhalten brachte.

      Ich dachte einfach, ihr wollt mich schwer auf die Schippe nehmen.

      Ich habe kein Problem mit Mozarts Verhalten-
      denn genau das machte mich so neugierig auf ihn.

      Er war damals so wie die Rockertypen heute.

      Liebe Grüße

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        #18
        Es fällt auf, daß Salieri in fast allen der verlinkten Texte als "nicht genial" und "mittelmäßig" denunziert wird. Ich finde das irreführend, denn mittelmäßig und keine Genies sind nun einmal 99,9% aller Menschen; das liegt in der Natur dieser Begriffe. Daraus abzuleiten, daß die Beschäftigung mit den Werken der Betreffenden sich nicht lohnt, ist meiner Meinung nach ein Irrtum.

        Ich habe nur eine einzige CD mit Musik von Salieri, aber die gefällt mir eigentlich recht gut:



        Als langjähriger Freund dieses im 18. Jahrhundert recht weit verbreiteten Genres, für das auch Mozart und Beethoven komponiert haben, behaupte ich, daß Salieris Beiträge sich hinter denen der anerkannten Genies keineswegs verstecken müssen.

        Kommentar


          #19
          Werner, bitte nicht wieder von vorne anfangen. Jeder soll die Version glauben, die ihm aufgrund von Überlieferungen und Berichten plausibler erscheint.
          Gruß
          David


          WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
          Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
          Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
          Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
          Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
          Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
          Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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            #20
            PS:
            Falls Franz mitliest, der hat gemeint im anderen Thread ich wolle euch verarschen -
            ich versichere euch, das will ich nicht.

            Was hätte ich denn davon?

            Ich sehe einfach nur die Welt mit ganz anderen Augen-
            und schwätz ganz gerne drüber.

            Wenns um die "Mucke" (Musik) geht,
            ist mir nicht nach verarschen zu Mute.

            Das mache ich gerne mal mit Hifi oder so -
            ein paar Witze und so -
            Selbstsatire-
            volles Programm-
            fun muß sein -

            aber Musik ist mir zu wichtig,

            um so was zu machen.

            Wie gesagt,
            solltet ihr euch beleidigt, verarscht, belästigt oder sonstwas gefühlt haben-
            bitte ich um Entschuldigung
            das kam dann völlig falsch rüber.

            Meine totale Reaktion -
            auf Anstand und Moral in der Vergangenheit-
            war ehrlich gemeint und kein Witz.

            Ich sehe eine fürchterliche graue grausame Welt,
            wenn ich Geschichtsbücher durchblättere,
            oder Spielfilme sehe,
            die von den alten Zeiten handeln (wie Braveheart, Luther und so)
            da will ich nix schön reden,
            gut ging es da noch weniger Leuten wie heute.

            Ein Wunder,
            daß in solch finsteren Zeiten-
            Musik entstehen konnte!

            Das allemal!

            Kommentar


              #21
              Zitat von Herr Baer Beitrag anzeigen
              Er war damals so wie die Rockertypen heute.
              Dazu der Filmbeweis:

              Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.

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                #22
                Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                Werner, bitte nicht wieder von vorne anfangen. Jeder soll die Version glauben, die ihm aufgrund von Überlieferungen und Berichten plausibler erscheint.
                Sorry, habe ich erst nach dem letzten Posting gelesen(über Kreuz)-
                ich schließe mich hiermit selbst aus dem Thread aus.

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                  #23
                  Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                  Dieses Video ist aufgrund von Urheberrechtsbeschränkungen in meinem, deutsche-Land, nicht verfügbar.


                  Tu felix austria – Glückliches Österreich.
                  Last.fm Was ich zuletzt gehört habe ...

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                    #24
                    Vielleicht geht's mit ein paar Coverversionen:

                    I've been sitting on this for a year... I guess I'll post it.

                    Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.

                    Sturmgeist - Rock Me Amadeus (Falco)From their second album Über released on October 16, 2006 through Season Of Mist. This album introduced two new members t...

                    Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von Herr Baer Beitrag anzeigen
                      Hier eine Wikipediaabhandlung über Mozarts vulgäre Sprache und Familie:



                      Dort ist auch ein Brief von Mozart abgedruckt!

                      Daher gestern meine Bemerkung, daß er wohl heute nicht forentauglich wäre.
                      Mozart hat solche frivolen Texte verfaßt, das kann man bei Wikipedia lesen. Aber daraus zu schließen, er sei ein Flegel gewesen, ist grober Unfug und zeugt von mangelnder Bildung. Die Frivolität gehört zur Literaturgeschichte: die antike Komödie (Aristophanes) ist voll davon, Luthers derbe Sprache ist bekannt und im "Sturm und Drang" hat man sie gepflegt: Goethes "Götz von Berlichingen", wo es an einer Stelle heißt "Leck mich..." Goethe war natürlich ein hochkultivierter Mensch und nicht die Kopie seines stürmenden und drängenden "Götz". Und daß auch an Mozart die Sturm und Drang-Zeit nicht spurlos vorübergangen ist, darf man annehmen. Aber als unternehmerisch tätiger Komponist war er auf Konversation angewiesen. Er lebte von der kultivierten Geselligkeit - damit verdiente er sein Geld, eben weil er keine Anstellung als Hofkapellmeister hatte. Sich durch flegelhaftes Benehmen die Gesellschaft zu verprellen, das konnte er sich einfach nicht leisten. Im 19. Jahrhundert hat die Romantik die Künstler zu chaotischen Genies stilisiert (Dorothea Schlegel und Beethoven, noch im 20. Jahrhundert kopiert von Alma Mahler) und Verbindungen von Genie und Wahnsinn hergestellt. (Das alles ist pure literarische Fiktion und sonst nichts!) Im 18. Jahrhundert - also zu Mozarts Zeit - ist das undenkbar. Es ist das Zeitalter nicht der Romantik, sondern der Aufklärung: auch der "genialische" Komponist mußte sich benehmen können, um gesellschaftsfähig zu sein. Die gesellige Konversation kann man übrigens auch in der Musik Mozarts wiederfinden, in den Klavierkonzerten z.B., dem Frage- und Antwortspiel zwischen Solist und Orchester.

                      Beste Grüße
                      Holger

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                        #26
                        Hallo,

                        wer Vergangenes im heutigen Kontext mit heutigen Standards bewertet, begeht klar eine Themenverfehlung.

                        Genau so wie Handlungen von Spielfilmen als Dokumentation zu sehen.
                        Da kann man ja gleich ein Mozartbild auf Basis von Falco's "Rock Me Amadeus" aufbauen.

                        Nicht genügend, setzen, Herr Baer.
                        :G:

                        LG

                        Babak
                        Grüße
                        :S

                        Babak

                        ------------------------------
                        "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                        Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                        Marcus Aurelius

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                          #27
                          Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                          Es fällt auf, daß Salieri in fast allen der verlinkten Texte als "nicht genial" und "mittelmäßig" denunziert wird. Ich finde das irreführend, denn mittelmäßig und keine Genies sind nun einmal 99,9% aller Menschen; das liegt in der Natur dieser Begriffe. Daraus abzuleiten, daß die Beschäftigung mit den Werken der Betreffenden sich nicht lohnt, ist meiner Meinung nach ein Irrtum.

                          Ich habe nur eine einzige CD mit Musik von Salieri, aber die gefällt mir eigentlich recht gut:



                          Als langjähriger Freund dieses im 18. Jahrhundert recht weit verbreiteten Genres, für das auch Mozart und Beethoven komponiert haben, behaupte ich, daß Salieris Beiträge sich hinter denen der anerkannten Genies keineswegs verstecken müssen.
                          Ein schöner Beitrag! :F Ich habe mich mit Salieri zwar nicht beschäftigt, glaube aber auch, daß diese Abwertung Salieris literarische Stilisierung ist und musikalisch nicht zu halten! Vielleicht braucht es noch eine gewisse Zeit, bis er wiederentdeckt wird.

                          Beste Grüße
                          Holger

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                            Vielleicht geht's mit ein paar Coverversionen:
                            Dummerweise ist dieser (erfolgreiche) Song ungefähr zur gleichen Zeit - ein Jahr später - erschienen wie Formans Film. Ich habe den Verdacht, dass dies im deutschsprachigen Raum zumindest in der nicht sonderlich musikinteressierten Öffentlichkeit das Mozart-Bild auf unbestimmte Zeit nachhaltig geprägt hat.
                            Wie auch Puschkin das Mozart- und Salieri-Bild in Russland geprägt hat. Das wurde von Gidon Kremer bestätigt - in einer sehr interessanten Talkshow, die ich vor Jahren mal gesehen habe. Kremer war da, Peter Ustinov und Cecilia Bartoli stellte ihre Salieri-CD vor (daher das Thema). Schon eine erstaunliche Gästeliste für eine einzige Sendung.

                            Gruß,
                            Markus

                            Kommentar


                              #29
                              Übrigens fällt mir gerade ein, dass Peter Ustinov ein sehr gutes Beispiel ist in dem Zusammenhang.
                              Denn er hat mit einer grandiosen schauspielerischen Leistung (analog zu Tom Hulce als Mozart) eine bestimmte Vorstellung von Kaiser Nero in der allgemeinen Öffentlichkeit zementiert, die - ebenso wie der Mozart bei Forman - zwar äußerst unterhaltsam und "medienwirksam"-charakteristisch ist, aber in wesentlichen Punkten nicht historisch belegbar.
                              Auf diese Weise verselbständigen sich solche Kunstfiguren.

                              Gruß,
                              Markus

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                                #30
                                Man kann solche Leute wie z.B. Mozart nur verstehen, wenn man sie aus ihrer Zeit heraus betrachtet und Zeitzeugen zu Wort und Schrift kommen läßt, also mithin einen hermeneutischen Zugang dazu pflegt. Aus heutiger Sicht entsteht nur ein Zerbild, weil wir die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen und unter denen sie lebten, gar nicht mehr nachvollziehen können. Das gilt im Grunde genommen für jede historische Figur.

                                Gruß
                                Franz

                                Kommentar

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